Bereits 1836 wurde das erste Patent auf einen Mähdrescher angemeldet. Die amerikanischen Unternehmen Holt und Best (später Caterpillar) zählten zu den ersten kommerziellen Herstellern von gezogenen Mähdreschern. Anfangs kamen bis zu 40 Pferde oder Maultiere als Zugtiere zum Einsatz. (Bildquelle: Claas-Archiv)

Mit dem nach dem Querflussprinzip arbeitenden MDB (Mäh-Dresch-Binder) produziert Claas den ersten Mähdrescher in Deutschland in Serie. Die mit dem seitlichen Schneidwerk aufgenommenen Halme werden von einem Band quer zur Fahrtrichtung der längs angeordneten Dreschtrommel zugeführt. (Bildquelle: Claas)

Der kanadische Hersteller Massey Harris brachte mit dem No. 20 den ersten kommerziellen Selbstfahrer auf den Markt. Es wurden keine Zugtiere oder Traktoren mehr benötigt, und die Maschine war deutlich wendiger als die bisher eingesetzten Gespanne. Gleichzeitig war die Arbeitsbreite mit 4,90 m schon recht ordentlich. (Bildquelle: Massey Harris)

Aus Belgien stammt der erste Selbstfahrer Europas. Claas zog kurze Zeit später mit dem SF nach. Claeys legte mit der kompakten Maschine den Grundstein für die Selbstfahrer europäischer Bauart. Claeys wurde später von New Holland übernommen, noch heute werden in Belgien die gelben Mähdrescher gebaut. (Bildquelle: Claeys )

Dechentreiter entwickelte früh Mähdrescher mit Klappschneidwerk. Damit waren bereits über 4 m Arbeitsbreite möglich, ohne dass das Schneidwerk für Straßenfahrten abgebaut werden musste: Die beiden Hälften wurden einfach senkrecht geklappt. (Bildquelle: Dechentreiter )

Schneidwerk vor, Dreschwerk neben und Absackstand bzw. Korntank hinter dem Schlepper — so lässt sich der Einfahr­mähdrescher des dänischen Herstellers JF beschreiben. Bei 1,80 m (sechs Fuß) Arbeitsbreite eine günstige Variante für die Eigenmechanisierung kleinerer Betriebe. (Bildquelle: Bensing)

Mit dem Hydromat stellte der Lauinger Erntetechnik-Hersteller Ködel & Böhm den ersten Großmähdrescher mit hydrostatischem Fahrantrieb vor. Damit war eine komfortable stufenlose Anpassung der Fahrgeschwindigkeit möglich. Ködel & Böhm (Köla) wurde später von Fahr bzw. Deutz-Fahr übernommen. (Bildquelle: Ködel & Böhm )

Auf der 51. DLG-Ausstellung in Köln präsentierte Claas einen futuristisch gestalteten Großmähdrescher. Als Mülltonne, Jumbo, Orion oder der Dicke bezeichnet, gab es von diesem Prototyp nur 22 Exemplare, zu einer Serienfertigung kam es nicht. (Bildquelle: Claas)

Die steilen Hügel Italiens, etwa in der Toscana, waren bei der Ernte ein Problem. Laverda zählt zu den Pionieren der Hang­mähdrescher. Die Maschine blieb dank hydraulisch verstellbarer Achsen auch bei starker Hangneigung waagerecht ausgerichtet. (Bildquelle: Laverda)

Um die Abscheideleistung von Schüttler-Mähdreschern zu erhöhen, entwickelte New Holland Clayson als erster Mähdrescher-Hersteller den Zentrifugal-Abscheider zwischen Wendetrommel und Schüttler. Nach Auslaufen des Patentschutzes wurde die „dritte Trommel“ auch von anderen Herstellern adaptiert. (Bildquelle: New Holland)

Der TR (TwinRotor) von New Holland ist der erste Rotormäh­drescher mit zwei parallel angeordneten Axialflussrotoren als Dreschwerk. Aufgrund der Bedingungen — geringere Erträge und trockenes Stroh — wurde der Mähdrescher vor allem in den USA verkauft. (Bildquelle: New Holland)

In der ehemaligen DDR forderten große Flächen ­leis­­tungsstarke Mäh­drescher. 7,60 m Schnittbreite, V8-Motor mit 228 PS und eine 80-cm-Dreschtrommel kennzeichneten diesen Fünfschüttler-Mähdrescher. (Bildquelle: Archiv profi)

Einfahrmähdrescher für 130 bis 200 PS starke Traktoren mit Rückfahreinrichtung: mit 4,80 oder 5,60 m Schnitt­breite und je einem Dresch­werk rechts und links vom Traktor. Der 4 400-l-Korntank hing im Fronthubwerk. (Bildquelle: Archiv Kiunke)

IHC präsentierte mit dem Axial Flow 1460 einen Mähdrescher mit einem zentralen, längs eingebauten Abscheiderotor und großem Durchmesser. Das Konzept hat sich bewährt und findet sich bis heute in den Mähdreschern von Case IH. (Bildquelle: Case IH)

Der US-Mähdrescher-Hersteller Gleaner (heute Teil des Agco-Konzerns) entwickelte Ende der 1970er Jahre ebenfalls einen Rotormähdrescher — allerdings mit quer eingebautem Rotor. (Bildquelle: Gleaner )

Mit dem CS-Abscheide­system entwickelte Claas bei seinen Oberklassemähdreschern (mit dem späteren Namen Commandor) eine neue Methode: Statt Schüttlern oder einem zentralen Rotor sorgten mehrere hintereinander angeordnete Trommeln für die Trennung von Korn und Stroh. (Bildquelle: Claas)

(Bildquelle: Claas)

TF bedeutet Twin Flow (Doppelfluss) und bezeichnet den Abscheiderotor, der das vom Dreitrommel-Dresch­werk zugeführte Gut axial in 1,5 Umdrehungen zu beiden Seiten nach außen leitet. Zwei Wurftrommeln (hier nicht dargestellt) schleudern das Stroh aus der Maschine. (Bildquelle: New Holland)

Beim Laverda MX ist der hydraulisch angetriebene Dresch- und Abscheiderotor quer vor der Vorderachse angeordnet. Das Stroh wird hier vor dem Mähdrescher auf der linken Seite ausgeworfen, die Spreu im Heck. Dank fehlendem Dreschwerk im Chassis fasste der ­Korntank mit niedrigem Schwerpunkt rund 9 000 l. (Bildquelle: Laverda )

Dronningborg, der dänische Hersteller der Mähdrescher für Massey Ferguson und einige Jahre für Case IH, ­präsentierte 1990 die erste Ertrags­erfassung im Mäh­drescher. Ein Gammastrahlen-Sender misst hier in Verbindung mit einem Empfänger den dazwischen ver­laufenden Körnerstrom. (Bildquelle: Case IH)

Zur Leistungssteigerung seiner Schüttlermähdrescher setzte auch Claas auf ein Dreitrommel-Dreschwerk. Beim APS-System des Mega saß die Zusatztrommel vor der Dreschtrommel, um das Druschgut zu beschleunigen und einen Teil der Körner bereits abzuscheiden. (Bildquelle: Rademacher)

Mit dem Lexion begann bei Claas Mitte der 1990er Jahre eine neue Ära: APS-Dreschwerk mit 60 cm Dreschtrommel-Durchmesser und zwei Axialrotoren zur Restkornabscheidung — damit war das System des Hybrid-Mähdreschers für hohe Durchsatzleistungen geboren. Zur Agritechnica 1997 zog John Deere mit dem ursprünglich für Reis entwickelten CTS nach und präsentierte einen Allrounder. (Bildquelle: Tovornik)

Anderer Aufbau: Die Lenkachse wanderte nach vorne, über den großen Hinterrädern liegt der 12- m³-Korntank. Das Axialflussdreschwerk zwischen den Vorderrädern arbeitet mit zwei längs angeordneten Rotoren im breiten Einzugskanal. (Bildquelle: Eikel, MDW)

Mit dem 8XL präsentierte Deutz-Fahr den größten Achtschüttler-Mäh­drescher. Nach der normalen Dreitrommel-Drescheinheit mit 1,52 m Breite verteilte eine zusätzliche Trommel mit Abscheidekorb das Erntegut auf die 2,03 m breite Schüttlerfläche. In der Länge waren die Schüttler geteilt — acht Schüttler mit zwei plus acht Schüttler mit drei Horden. (Bildquelle: Colsman)

Lange hielt John Deere bei seinen Mähdreschern eisern am Zweitrommel-Tangentialdreschwerk fest. 2001 kam es dann mit dem STS zum Paukenschlag: Der Axialfluss-Mähdrescher war mit einem 3,13 m langen, dreistufigen Rotor ausgestattet. (Bildquelle: John Deere)

Nach der kompletten Neuauflage der Schüttler-Mähdrescher 2001 mit dem CX präsentierte New Holland ein Jahr später die neu entwickelte Rotormaschine CR. Diese ersetzte sowohl den TR als auch den TF. Bei der Entwicklung wurden die europäischen Belange stärker berücksichtigt als beim TR. Heute ist das Axialfluss-Drusch­system mit zwei längs eingebauten Roteren eines der leistungsfähigsten. (Bildquelle: Tovornik)

Sechs Jahre nach Vorstellung des STS hauchte John Deere mit einem Dreitrommel-Dreschwerk auch seinen Schüttlermaschinen mehr Leistung ein. Das Besondere: Eine Zinkentrommel übernimmt entgegengesetzt rotierend das Druschgut von der Dreschtrommel und leitet es von oben in den folgenden Zentrifugalabscheider. So soll das Material weitestgehend geschont werden. (Bildquelle: Wilmer, John Deere)

Ein Knickgelenk, vier gleich große Terrareifen und ein 35-m³-Korntank — das ist der Tribine aus den USA. Nach Versuchen mit dem quer eingebauten Gleaner-Dresch­werk arbeitet der Mähdrescher jetzt mit dem eigenen Längsfluss­­rotor mit 270° Abscheidekorb-Umschlingung. (Bildquelle: Colsman)

Die Agritechnica 2017 ist der Startschuss für den neu ent­wickelten Ideal, der von Fendt und MF verkauft wird. Mit zwei 4,84 m langen Axialflussrotoren und Motoren bis knapp 650 PS macht Agco damit einen Riesensprung in die Klasse der Großmähdrescher. (Bildquelle: Wilmer)

Beim neuen Lexion stehen zwei Merkmale im Mittelpunkt: APS Synflow mit auf 75,5 cm vergrößertem Dresch­trommel-Durch­messer samt neuem Zentrifugalabscheider (Schüttler) bzw. vergrößerter Zuführtrommel (Rotor) sowie Cemos Automatic zur selbstlernenden, automatischen Einstellung. (Bildquelle: Eikel)

Mit dem neuen X9 will John Deere erstmals die 100-t-Marke beim Durchsatz pro Stunde knacken. Zwei 3,51 m lange Axialflussrotoren mit 5,2 m2 Abscheidefläche und 7 m² Reinigungsfläche hat John Deere dafür im X9 installiert. Gefüttert wird der X9 von Schneidwerken mit bis zu 15,20 m Arbeitsbreite. Und mit 16 200 l passt auch der Korn­tankinhalt zu dieser Leistungsklasse. (Bildquelle: John Deere)

Beim Ideal 10T, dem Mähdrescher-Flaggschiff von Fendt, gibt es optional eine Kabine ohne Lenkrad. Gelenkt wird mit einem zweiten Joystick am Sitz auf der linken Seite. Diese Technik bietet übrigens auch der Tribine. (Bildquelle: Colsman)

Dem NexCo-Dreschwerk im Brückenfahrzeug Nexat wird von Experten eine effiziente Abscheidung und Reinigung des Erntegutes bescheinigt. Der quer eingebaute 5,80 m lange Axialflussrotor wird ­tangential in der Mitte beschickt und teilt den Gutfluss nach rechts und links auf. Hier wird das Druschgut auch in zwei separaten Siebkasteneinheiten gereinigt. Einzigartig ist der 36 m3 große Kornbunker. (Bildquelle: Nexat )