Vor drei Jahren berichteten unsere Kollegen von Trekker erstmals über die Tüftler de Vries aus dem Süden der Niederlande und ihre Quaderballenpressen. Die nachfolgenden Erfahrungen der beiden waren so gut, dass sie die Baliwrap nun auch kommerziell vermarkten wollen.
Die Brüder wohnen nördlich von Breda in Hardinxveld. Diese Region ist geprägt von kleinen Flächen. Im Nebenerwerb betreiben sie ein Lohnunternehmen, in dem sie vornehmlich Ballen pressen — ausschließlich Quaderballen. Als Arbeitnehmer wollen sie nach Feierabend schnell und unabhängig von Mitarbeitern einsatzfähig sein: Die Idee der Presswickel-Kombination für Quaderballen war geboren.
Press-Wickel-Kombi: Neues Fahrgestell mit gebrauchter Presse
Die Nachteile der langen Bauweise des ersten Modells der Baliwrap war Grund für eine neue Konstruktion. Mit eingeklapptem Wickler ist die Maschine auf der Straße jetzt 8,60 m lang. Basis ist ein luftgefedertes Tridem-Fahrgestell.
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Vor drei Jahren berichteten unsere Kollegen von Trekker erstmals über die Tüftler de Vries aus dem Süden der Niederlande und ihre Quaderballenpressen. Die nachfolgenden Erfahrungen der beiden waren so gut, dass sie die Baliwrap nun auch kommerziell vermarkten wollen.
Die Brüder wohnen nördlich von Breda in Hardinxveld. Diese Region ist geprägt von kleinen Flächen. Im Nebenerwerb betreiben sie ein Lohnunternehmen, in dem sie vornehmlich Ballen pressen — ausschließlich Quaderballen. Als Arbeitnehmer wollen sie nach Feierabend schnell und unabhängig von Mitarbeitern einsatzfähig sein: Die Idee der Presswickel-Kombination für Quaderballen war geboren.
Press-Wickel-Kombi: Neues Fahrgestell mit gebrauchter Presse
Die Nachteile der langen Bauweise des ersten Modells der Baliwrap war Grund für eine neue Konstruktion. Mit eingeklapptem Wickler ist die Maschine auf der Straße jetzt 8,60 m lang. Basis ist ein luftgefedertes Tridem-Fahrgestell.
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Die Presse — eine BB 950 von New Holland — ist dabei in den Rahmen integriert. Die erste Achse ist an der „alten“ Position der ehemaligen BB 950 angeordnet. Die beiden weiteren Achsen sind nachlaufgelenkt. Die dritte Achse haben die de Vries-Brüder schräg angebaut, damit die Räder der Dimension 620/40 R 22.5 etwas weiter einlenken können. Die Achsen sind luftgefedert. Das hat neben einem guten Fahrkomfort zur Folge, dass der angebaute Wickler für den Stroheinsatz auch einfach abgebaut werden kann. Mit leerer Presskammer wiegt das Gespann 11,7 t mit etwa 1,5 t Stützlast. Mit der Luftfederung kann die Maschine auch angehoben werden, um z. B. das Garn einfacher in die Nadeln einfädeln oder die Garnkästen bzw. den Folienvorrat besser füllen zu können.
Interessant ist die Technik hinter der Presskammer. Auf dem Feld angekommen, wird der Wickeltisch zweiteilig nach unten geklappt. Basis der Wickeleinheit ist gebrauchte Taarup-Technik mit zwei mal zwei Walzen für den Wickeltisch.
Zwei Satellitenarme stretchen den Ballen ein, auch diese werden zur Straßenfahrt pneumatisch eingeklappt. Der gesamte Wickler ist mit einem hydraulisch verschiebbaren Rahmen an der Presse angebracht. Somit kann der Wickeltisch um etwa 1,60 m (eine Ballenlänge) nach hinten verschoben werden, damit die Wickelarme nicht mit dem nachfolgenden Ballen aus der Presskammer kollidieren. Mit jedem Kolbenschlag wandert der Wickeltisch wenige Zentimeter weiter nach hinten. Ein Sensor dient als Grundlage für die Steuerung.
Ist der Ballen fertig gewickelt und abgelegt, fährt der Tisch wieder nach vorne. Ein Förderband mit Kunststoffleisten nimmt den Ballen kurz auf, um ihn korrekt zwischen die Walzen des Wicklers zu positionieren. Das alles funktioniert automatisch, der Fahrer bestimmt nur manuell, wie weit der Ballen gefördert wird, und startet den Wickelprozess. Danach muss man den Ballen per Knopfdruck ablegen.
Natürlich begrenzt der Wickler den Durchsatz der Quaderballenpresse. Dennoch haben die Tüftler den Wickler so optimiert, dass er in 40 Sekunden einen Ballen wickeln und ablegen können soll. Demnach wären bis zu 90 gewickelte Ballen in der Stunde möglich — bei sechs Lagen Folie.
In der Praxis sind die Brüder realistisch: „60 Ballen in der Stunde schaffen wir immer.“ Dafür wurde der Wickler „pneumatisiert“. Die Messer und die Rollen werden zum Beispiel pneumatisch angesteuert. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Rollenhalter auch pneumatisch abzusenken, um den Folienwechsel einfacher zu gestalten. Um auch in unebenem Gelände problemlos wickeln zu können, arbeiten die Brüder derzeit an einer automatischen Ausrichtung für den Wickeltisch.
In der Praxis bleibt die Kombination natürlich ein langes Geschoss, und der Nachteil des hohen Gewichts im Vergleich zur Presswickel-Kombination mit Rundballen bleibt auch. Dennoch sind derzeit viele Quaderballenpressen mit einem Fine-Cut-Schneidwerk verfügbar, das können Rundballenpressen (noch) nicht, vom einfacheren Stapeln der fertigen Quader einmal ganz abgesehen.
Gesteuert wird der Prozess per eigener CAN-Bus-Steuerung, die zukünftig ISO-Bus-fähig sein soll. Geurt und Ben de Vries wollen den Pressenrahmen samt Wickler und Steuerung für 75 000 Euro ohne Presse anbieten. Außerdem soll zukünftig auch der Einbau von Quaderballenpressen anderer Hersteller in den Rahmen möglich sein.
Fazit zur Presswickel-Kombination für Quaderballen Baliwrap
Neu kombiniert haben die Brüder Geurt und Ben de Vries eine Quaderballenpresse mit einem Wickeltisch. Damit sparen sie den zweiten Mann und das zweite Gespann beim Einsatz in der Heulage ein. Hierfür war einiges an Tüftelarbeit nötig, aber die Brüder sind zuversichtlich mit der zweiten Version der Baliwrap eine praxistaugliche Kombination auf sechs Räder gestellt zu haben.
Der Wickeltisch schiebt für die Ballenübernahme vor und zurück, das Fahrgestell ist luftgefedert, und der Wickler kann abgebaut werden. Die Brüder wollen zukünftig weitere Pressen als Kombination umbauen. Im Vergleich zur Vorgängerversion ist die zweite Baliwrap kürzer, aber im Feldbetrieb noch über 11 m lang — neben dem hohen Gewicht sicher ein Nachteil im Vergleich zu Presswickel-Kombination mit Rundballen.