Forstraupe Pfanzelt Moritz: Schweizer
Taschenmesser
Wenn im Wald der Ruf „Baum fällt“ erschallt, zeigt die Forstraupe Moritz ihr Können. In den vergangenen Jahren hat sie sich zu einem vielseitigen Allrounder im Forstbetrieb gemausert.
Für unseren Praxisreport besuchten wir die Firma Bredenstein in Wellingholzhausen, um zwei Pfanzelt-
Forstraupen im Einsatz zu begleiten. Besonders die kalte Jahreszeit ist ideal für Waldarbeiten. Wir treffen die beiden Mitarbeiter Manuel Stolle und Fabian Oberniehaus sowie den Betriebsleiter Christian Bredenstein, die mit den beiden Raupen in einem Buchenbestand am Fuße des Wiehengebirges Stämme rücken und Kronenholz aufarbeiten.
2019 wurde die erste Moritz Fr50 angeschafft, zunächst als Unterstützung beim Fällen von Bäumen bzw. zur Ergänzung des PM Tracs. Dazu Chef Christian Bredenstein: „Wir suchten eine flexible Hilfe im Forst, damit wir schneller und situationsangepasst arbeiten können.“
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Forstraupen im Einsatz zu begleiten. Besonders die kalte Jahreszeit ist ideal für Waldarbeiten. Wir treffen die beiden Mitarbeiter Manuel Stolle und Fabian Oberniehaus sowie den Betriebsleiter Christian Bredenstein, die mit den beiden Raupen in einem Buchenbestand am Fuße des Wiehengebirges Stämme rücken und Kronenholz aufarbeiten.
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Als besonders nützlich erweist sich die Raupe, wenn das Team als sogenannte Rotte arbeitet: Während zwei Teammitglieder die Bäume fällen, rückt eine dritte Person mit dem Traktor nach. So können die Fäller bereits mit der Moritz vorausgehen und weiter arbeiten, ohne auf den Traktor warten zu müssen. Das schätzt besonders Mitarbeiter Manuel Stolle: „Ich kann mit dem PM trac in Ruhe den Auftrag zu Ende rücken, während die beiden Kollegen bereits zum nächsten Kunden weiterfahren können.“
Es zeigte sich aber schnell, dass die Moritz viel mehr kann als Fällen und Rücken. Ausgestattet mit einem Dreipunkt-Anbauraum der Kat. I und einer 540er-Zapfwelle bietet die Forstraupe enorme Flexibilität und erreicht dank ihrer kompakten Maße und des Raupenfahrwerks auch schwer zugängliche Stellen. Zunächst als Wintermaschine gedacht, leistet sie nun ganzjährig rund 350 bis 400 Betriebsstunden.
„Entgegen unserer ursprünglichen Kalkulationen kommt die Raupe nämlich nicht nur im Forst zum Einsatz, sondern sie unterstützt auch unsere Garten- und Landschaftsbau-Kollegen im Betrieb — diesen Einsatzzweck hatten wir vorher gar nicht auf dem Schirm“, freut sich Christian Bredenstein über die gelungene Investition.
Konzept bleibt — Möglichkeiten weiter entwickelt
2020 hatte Pfanzelt die Produktion der kleinen Fr50 aufgrund der Abgasnorm eingestellt. Ihr folgten die beiden Modelle Fr70 und Fr75. Seit Sommer vergangenen Jahres gehört eine Moritz Fr75 zum umfangreichen Maschinenpark bei dem Dienstleister Bredenstein. „Mit der Zeit kam dann doch der Wunsch nach mehr Leistung auf, vor allem was den Einsatz mit dem Häcksler betrifft. Da braucht es schon ein paar mehr PS“, so Fahrer Fabian Oberniehaus.
Die Fr75 wird von einem Deutz Vierzylinder-Turbomotor angetrieben.
(Bildquelle: Schildmann)
Besonders bei den Fernbedienungen der Raupen ist die Weiterentwicklung sichtbar.
(Bildquelle: Schildmann)
Die Kette wird bei dem neuen Modell hydraulisch über das Kettenleitrad gespannt.
(Bildquelle: Schildmann)
Das Konzept der Raupe ist gleich geblieben, aber unter dem Blechkleid hat sich eine Menge getan: Die Fr75 wird nun von einem Deutz Vierzylinder-Dieselmotor mit Turbolader und 75 PS angetrieben. Außerdem arbeitet die Maschine nicht mehr nur mit einer Hydraulikpumpe, sondern mit einer getrennten Fahr-, Bord-, und Leistungshydraulik.
Auch die Zugkraft der Forstseilwinde hat sich nochmals erhöht auf starke 7,2 t. „Das merkt man im Einsatz sofort, die neue Raupe zieht deutlich mehr weg als die alte“, so Stolle. Ebenso haben die Laufwerke eine Überarbeitung erfahren. Während die Laufbänder früher mechanisch gespannt wurden, erfolgt das bei der neuen Generation über die Leiträder hydraulisch. So gehört das frühere gelegentliche Abspringen der Laufbänder der Vergangenheit an.
Tier und Technik
„Besonders in Gebieten mit empfindlichen Böden oder in Wäldern ohne nennenswerte Rückegassen setzen wir die Moritz gerne in Kombination mit einem Rückepferd ein“, erläutert Christian Bredenstein. Diese Zusammenarbeit erweist sich als äußerst vorteilhaft in der ökologischen Waldwirtschaft, da Forstraupe und Rückepferd zusammen effizient und sehr bodenschonend arbeiten. Somit können auch schwierige Flächen nachhaltig bearbeitet werden.
Mit einem Druck von nur 0,3 kg/cm2 verursacht die Moritz weniger Bodendruck als ein normaler erwachsener Mensch.
(Bildquelle: Schildmann)
Die Seilwinde der Fällraupe verfügt über 4 bzw. 5 t Zugkraft und 110 m Seillänge.
(Bildquelle: Schildmann)
„Inzwischen sind wir sogar so weit, dass manche Kunden explizit auf dem Raupeneinsatz bestehen, weil ihnen der Waldboden so wichtig ist“, berichtet Christian Bredenstein. Zudem macht sie ihre leise Arbeitsweise für kritische Blicke der Bevölkerung nahezu unauffällig.
Klein, aber oho
Typisch für Waldlandschaften sind Steigungen und Hänge, und auch da zeigt die Moritz ihre enorme Steigfähigkeit. Mit der hydraulisch um 40 cm verstellbaren Fahrspur und der Bodenfreiheit von 32 cm kommt die Moritz überall hin. Die Steuerung von Fahrzeug und Seilwinde erfolgt komplett per Funk. Dank Zapfwelle, Kat. I-Dreipunktaufhängung und sechs Steuergeräten ist sie optimal für Geräte wie Mulcher, Mäher, Häcksler und Wurzelfräse geeignet.
Die Reichweite beträgt dabei weit über 200 m — viel mehr als in der Praxis wirklich erforderlich: „Meist steht man doch mehr oder weniger direkt daneben“, so Manuel Stolle. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 km/h und der Fähigkeit, sich auf der Stelle zu drehen, bietet die Moritz maximale Flexibilität im Einsatz. „Die Arbeit macht richtig Spaß mit dem kleinen Flitzer“, schwärmt Fahrer Fabian.
Fazit
Insgesamt vereint die Pfanzelt-Forstraupe beeindruckende Technik, kompakte Maße und praktische Vielseitigkeit. Das macht sie als Schweizer Taschenmesser für den Wald zum treuen Begleiter für jede forstwirtschaftliche Herausforderung. Und auch im Gartenbau macht sich der kleine Flitzer oft nützlich — gerade wenn die Zufahrt der Gärten sehr klein ist.
Die Investition in die beiden Forstraupen von Pfanzelt hat sich für den Garten- und Forstbetrieb Bredenstein GmbH als äußerst lohnend erwiesen. Die Maschinen erweitern die Einsatzmöglichkeiten im Forstbetrieb erheblich und tragen entscheidend zur Erhöhung der Arbeitssicherheit bei der Fällung von Starkholz bei. Zudem zeichnen sich die Maschinen durch eine hohe Robustheit aus.
Betriebsprofil
Die Bredenstein GmbH mit Sitz in Melle-Wellingholzhausen bietet ein umfassendes Dienstleistungsspektrum in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Baumpflege und Forstwirtschaft. Gegründet im Jahr 1989 von Andreas Bredenstein, steht das Unternehmen seit 2019 unter der Leitung seines Sohnes Christian Bredenstein. Er bringt eine fundierte Ausbildung als Landschaftsgärtner mit, ergänzt durch einen Meistertitel und Abschluss in Betriebswirtschaft.
Mit einem Team von 30 Mitarbeitern — sieben davon sind im Forstbereich tätig — und der Betreuung von sechs Auszubildenden deckt Bredenstein ein Arbeitsgebiet im Umkreis von 50 km ab.
Im Garten- und Landschaftsbau liegt der Fokus auf dem Pflanzen, Pflastern sowie der Gestaltung von Außenanlagen, während im Forstbereich nahezu alle anfallenden Aufgaben bearbeitet werden. Diese reichen von der Aussaat und Baumfällungen — auch in anspruchsvollen Situationen — bis hin zu Flächenräumungen, Holzhacken und Fräsen von Wurzeln.