Einzelkorndrille Horsch Maestro 6 TX: TX wie total flexibel
Die neue TX von Horsch ist für Geschwindigkeiten bis 15 km/h ausgelegt. Ihr Clou: Die Reihen lassen sich von 45 bis 80 cm Reihenweite in 5-cm-Schritten verschieben.
Die angebaute Einzelkorndrille TX rundet die Maestro-Baureihe von Horsch für die Eigenmechanisierung sowie kleinere bis mittlere Lohnbetriebe ab: Mit ISO-Bus-Bedienung, Düngertank, hohen Sägeschwindigkeiten sowie der Reihenverschiebung erlaubt die TX ein breites Einsatzspektrum. Zuckerrüben, Soja und Raps können so z. B. mit 45 oder 50 cm Reihenweite gedrillt werden, und Mais auf Wunsch mit 70 oder 75 cm Reihenabstand. Eines vorweg: Horsch hat uns zum Testen für die Maisaussaat eine Vorserienmaschine geliefert. Mittlerweile sind die Geräte in die Serie überführt.
Verschiedene Reihenweiten
Für den Verschiebemechanismus nutzt Horsch einen nahezu wartungsfreien Teleskoprahmen mit einem innen liegenden Hydraulikzylinder. Die Reihenweite verändert man durch das Umstecken von sechs Federbolzen in Lochschienen zwischen den Aggregaten. Das geht prima und ist in weniger als fünf Minuten erledigt. Kleiner Nachteil: Zusammengeschoben sind die Lochschienen schlecht zugänglich.
Nach der Reihenverschiebung muss man das Terminal mit der neuen Reihenweite füttern. Mittlerweile muss man diesen Wert nur noch einmal und nicht mehr wie bei unserer Testmaschine für alle Medien separat (Dünger, Säschiene und Mikrogranulat) eingeben — sehr schön. Möglich sind Reihenweiten zwischen 45 und 80 cm.
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Die angebaute Einzelkorndrille TX rundet die Maestro-Baureihe von Horsch für die Eigenmechanisierung sowie kleinere bis mittlere Lohnbetriebe ab: Mit ISO-Bus-Bedienung, Düngertank, hohen Sägeschwindigkeiten sowie der Reihenverschiebung erlaubt die TX ein breites Einsatzspektrum. Zuckerrüben, Soja und Raps können so z. B. mit 45 oder 50 cm Reihenweite gedrillt werden, und Mais auf Wunsch mit 70 oder 75 cm Reihenabstand. Eines vorweg: Horsch hat uns zum Testen für die Maisaussaat eine Vorserienmaschine geliefert. Mittlerweile sind die Geräte in die Serie überführt.
Verschiedene Reihenweiten
Für den Verschiebemechanismus nutzt Horsch einen nahezu wartungsfreien Teleskoprahmen mit einem innen liegenden Hydraulikzylinder. Die Reihenweite verändert man durch das Umstecken von sechs Federbolzen in Lochschienen zwischen den Aggregaten. Das geht prima und ist in weniger als fünf Minuten erledigt. Kleiner Nachteil: Zusammengeschoben sind die Lochschienen schlecht zugänglich.
Nach der Reihenverschiebung muss man das Terminal mit der neuen Reihenweite füttern. Mittlerweile muss man diesen Wert nur noch einmal und nicht mehr wie bei unserer Testmaschine für alle Medien separat (Dünger, Säschiene und Mikrogranulat) eingeben — sehr schön. Möglich sind Reihenweiten zwischen 45 und 80 cm.
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Werkzeuglos lässt sich die Reihenweite in weniger als fünf Minuten anpassen.
(Bildquelle: Tovornik)
Über den Bolzen und über die Schiebemuffe gibt man den Endanschlag für den Teleskopmechanismus vor.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Großer Düngertank für die Einzelkorndrille Horsch Maestro 6 TX
Die Maestro TX gibt es mit oder ohne Düngertank. Die Testmaschine machte mit dem zweispitzigen 1.300-l-Tank eine gute Figur. Der Tank ist ausreichend groß, lässt sich gut — auch mit dem Frontlader — erreichen und hat eine stabile Faltplane.
Das Rieselverhalten im Tank ginge besser: Etwa zwei Handvoll Dünger bleiben immer im Behälter. Für größere Restmengen gibt es Entleerungen, wofür Rutschen oder Rohre hilfreich wären. Ebenso haben wir eine Terminalfunktion vermisst, um die beiden elektrischen Dosierer beim Entleeren maximal schnell laufen zu lassen.
Der Düngertank ist ausreichend groß, die integrierten Roste dürften stabiler sein.
(Bildquelle: Tovornik)
Die Abstreifer im Säorgan musste man z. B. beim Sortenwechsel im Mais nie verstellen.
(Bildquelle: Tovornik)
Das beidseitige Abdrehen und auch der Rotorwechsel gehen leicht von der Hand. Optional kann man eine Smartphone-App zur Hilfe nehmen. Speicherplätze für verschiedene Dünger gibt es nicht, man kann aber zuvor notierte Werte einpflegen.
Das Abdrehset ist in einem abnehmbaren Staufach untergebracht, was uns gut gefiel. Hier ist zudem Platz für Wechselrotoren, die Horsch mittlerweile überarbeitet hat. Denn bei uns arbeitete sich noch Dünger zwischen einzelne Rotorsegmente. Nach dieser Optimierung haben bei uns auch die Ausbringmenge und die Querverteilung gepasst. Selbst bei 300 kg/ha und 15 km/h Sägeschwindigkeit lag der Variationskoeffizient bei unter 2 % — das ist klasse.
Die Einscheiben-Düngerschare mit seitlichen Tiefenführungsrädern verschieben sich beim Wechsel der Reihenweite mit. Zwei Federn je Reihe regulieren den Druck, ein Aufkleber dient als Einstellhilfe.
Abdrehen kann man unter anderem durch eine Smartphone-Option sehr komfortabel.
(Bildquelle: Tovornik)
Einzelne Segmente der Dosierrotoren waren bei uns nicht ausreichend verspannt.
(Bildquelle: Tovornik)
Damit die Düngerschare passend in den Boden eindringen, spannen zwei Federn das Schar vor. Zum Einstellen der Tiefe muss von Hand geschraubt werden.
(Bildquelle: Tovornik)
Saatgut mit Schussverfahren
Bei Maestro-Sägeräten steht das „X“ im Namen für die Überdruckvereinzelung. Hierfür sitzt unter dem Düngertank ein hydraulisch betriebenes Gebläse, das den Luftstrom für den Düngertransport und für die Saatgutdosierung erzeugt. Schön wäre ein nach oben verlegter Ansaugturm, um den Eintrag von Staub zu minimieren.
Die Säherzen sind — vor allem nach dem Ausschieben des Rahmens — sehr gut zugänglich. Das hilft beispielsweise auch bei der Saatgutrestentleerung. Hierfür muss man jedes Mal das Gehäuse öffnen, die Dosierscheiben ausbauen und das Saatgut im mitgelieferten Sack auffangen. Ein integrierter Schieber hilft beim Unterbrechen des Saatgutflusses.
Um die Lochscheiben zu tauschen, kann man die Deckel werkzeuglos öffnen. Beim Aufschwenken fallen sie jedoch schnell auf den Boden, da sie nur gesteckt sind — manchmal etwas lästig.
Lochscheiben gibt es verschiedene, Abstreifer nur zwei: einen für Soja und einen für sonstige Kulturen. Eine Besonderheit: Der Stahlabstreifer ist nicht einstellbar. Trotzdem haben wir im Feld kaum Doppelstellen und nur wenige Fehlstellen bonitiert. Auf dem Prüfstand hätten wir dies gerne verifiziert, allerdings verfälschte hier Abrieb die Messungen. Feststellen konnten wir aber, dass es Unterschiede bei verschiedenen Kornformen gibt: Je gleichmäßiger die Körner, desto höher die Präzision.
Wie üblich stieg auch bei der TX die Streuung um die Ist-Ablage bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit an. Mit optimalem Saatgut und in den 9 km/h-Varianten lagen die Standardabweichungen zwischen 20 und 25 mm, was laut DLG-Prüfrahmen als „weniger zufriedenstellend“ gilt. Bei allen weiteren Messungen im Bereich der Herstellerfreigabe (bis 15 km/h) lagen die Standardabweichungen über 25 mm. Laut DLG ist dies „nicht ausreichend“. Im Feld konnten wir „gute“ bis „zufriedenstellende“ Werte messen, was unsere Wahrnehmung einer praxisüblichen Ablage bestätigt.
Einfach zu bedienen
Bei der Tiefenverstellung der Säreihen blieben kaum Wünsche offen. Mit Steckbolzen und gelaserten Skalen ist dies schnell erledigt. Ähnlich einfach ist die Druckverstellung der Fang- und Andruckrollen. Apropos Druckrollen: Hier waren wir mit je einer Gummi- und einer Fingerrolle pro Reihe im Feld. Dieses Konzept soll z. B. auf schweren Böden eine Rissbildung vermeiden. Verschiedene Gummirollen und eine Winkelverstellung gibt es optional.
Immer an Bord ist eine hydraulisch Schardruckverstellung. Zusammen mit einem optionalen Unterspannrahmen für die Unterlenker oder einem doppelt wirkenden Hubwerk sind damit Schardrücke bis 350 kg zu realisieren — optimal für die Direktsaat. Weitere Optionen sind Autoforce (automatische Schardruckregelung) und Autoforce pro (Möglichkeit zum Be- und Entlasten). Für Betriebe mit schüttfähigen Böden ist die Gewichtsreduzierung durchaus zu empfehlen, da die 150 kg Eigengewicht schnell zu Erdwurf führen.
Vorserien-Software
Bei der getesteten Maschine hat uns vor allem die Software einige Einträge ins Testprotokoll beschert. Angefangen bei einer recht kleinen Darstellung, über dauerhafte Pieptöne bei ausgehobener Maschine bis hin zu textlastigen Fehlermeldungen. Da Horsch beispielsweise den Dünger als Seeder 1 bezeichnet, muss man bei jeder Leermeldung kurz nachdenken — das geht besser.
Schön wäre auch, wenn die Software alle Reihen, die man z. B. manuell im Keil abschaltet, nach dem Aushub wieder einschaltet. Dies hatte sich erübrigt, nachdem Section Control nach anfänglichen Startschwierigkeiten tadellos funktionierte.
Alles Weitere in Kürze
Es gibt die TX auch als 7-reihige Maschine mit Reihenweiten von 37,5 cm bis 65 cm.
Beim Anpassen der Spuranzeiger an die eingestellte Reihenweite hilft eine praktische Einstelltabelle.
In der Testausstattung wog das Gerät schwere 2,7 t.
Die Basismaschine kostet 42.000 Euro. Für die Düngertechnik ruft Horsch rund 14.150 Euro auf, für die Mikrogranulateinheiten 4.950 Euro und für die hydraulische Gewichtsübertragung 1.600 Euro. In Summe liegt so die Testmaschine bei einem Preis von 78.900 Euro ohne MwSt.
Vorwerkzeuge, Schließrollen und Mikrogranulateinheiten sind individuell bestellbar.
(Bildquelle: Tovornik)
Die Dichtungen mussten wir öfter mal nachjustieren.
(Bildquelle: Tovornik)
Fazit
Die Maestro 6 TX ist eine gelungene Neuentwicklung, die stabil und einfach aufgebaut ist und eine maximale Flexibilität bietet. Die Software wurde laut Horsch bereits verbessert. Das Gleiche gilt für einige andere Dinge, die wir im Test kritisierten.
In 97346 Iphofen bewirtschaftet Alexander Kreier mit zwei Partnern 100 ha im Nebenerwerb. Zusätzlich betreibt er ein Lohnunternehmen. Zu meistern sind schwere Gley- und Tonböden. „Damit muss ein Maisleger bei uns klarkommen — in nassen und trockenen Jahren, ohne Kompromisse beim Schließen des Saatschlitzes.“ Mit der TX hat Kreier im vergangenen Frühjahr gute Erfahrungen gemacht. „Wir würden das Rahmenkonzept jedoch gerne mit einem Fronttank für Dünger kombinieren.“ Kreier hofft, dass Horsch diese Idee aufgreift und auch die Restentleerung für Dünger und Saatgut optimiert.
Für seinen Familienbetrieb in Mittelfranken (125 ha, 2.000 Mastplätze) suchte Stefan Michalk ein neues Einzelkornsägerät. Die Maestro TX weckte durch die Reihenverschiebung sein Interesse: „Wir säen Raps und Ackerbohnen mit 45 cm Reihenweite sowie Körnermais und Sonnenblumen mit 75 cm.“ Da er mit 480 l Regen auskommen muss, war ihm die Option der Direktsaat wichtig. „Zur Kaufentscheidung haben der hydraulische Schardruck, die Handhabung, die Schlagkraft und Einbettung geführt.“