Horsch Solus 1047 SX Einzelkornsägerät: Eine Drille, viele Früchte
Mit der Solus rollt Horsch das Thema der Einzelkornsaat von Getreide neu auf. Die Maschine ist zudem für viele weitere Kulturen geeignet. Hier ein exklusiver Einblick.
Weder die Einzelkornsaat von Getreide noch von Soja, Mais oder Rüben sind für Horsch neu. Der Antritt, alles mit einer Maschine zu säen, hingegen schon. Solus heißt die neue Drille, die wir exklusiv fahren konnten.
Kurzer Rückblick
Vor zehn Jahren sorgte Horsch mit seinem SingularSystem zur Einzelkornsaat von Getreide für Aufsehen. Diese Dosiertechnik gibt es auch heute noch für die Pronto, Express und Focus-Baureihe. Warum also ein weiteres Konzept mit diesem Ziel?
Die neue Solus benötigt zur Aussaat von Getreide kein kalibriertes Saatgut — ein großer Pluspunkt. Zudem rückt die präzise Tiefenablage des Saatgutes noch mal stärker in den Fokus, wofür bei der Solus bewährte Komponenten der bekannten Maestro-Einzelkorndrillen zum Einsatz kommen: mit je zwei seitlichen Tiefenführungsrädern pro Reihe.
Bauartbedingt muss man sich auf größere Reihenabstände einlassen. Die Solus wird es mit 22,5 cm oder 25 cm Reihenweite geben. Philipp Horsch sagte dazu kürzlich in einem Interview: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, dass ein größerer Reihenabstand in sehr vielen Regionen ackerbaulich funktioniert und die Erträge damit nicht zurückgehen.“ Zeitgleich sei so auch eine bessere mechanische Unkrautbekämpfung möglich, Einzelpflanzen seien vitaler und durch eine bessere Belüftung könne womöglich der Fungizideinsatz reduziert werden.
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Weder die Einzelkornsaat von Getreide noch von Soja, Mais oder Rüben sind für Horsch neu. Der Antritt, alles mit einer Maschine zu säen, hingegen schon. Solus heißt die neue Drille, die wir exklusiv fahren konnten.
Kurzer Rückblick
Vor zehn Jahren sorgte Horsch mit seinem SingularSystem zur Einzelkornsaat von Getreide für Aufsehen. Diese Dosiertechnik gibt es auch heute noch für die Pronto, Express und Focus-Baureihe. Warum also ein weiteres Konzept mit diesem Ziel?
Die neue Solus benötigt zur Aussaat von Getreide kein kalibriertes Saatgut — ein großer Pluspunkt. Zudem rückt die präzise Tiefenablage des Saatgutes noch mal stärker in den Fokus, wofür bei der Solus bewährte Komponenten der bekannten Maestro-Einzelkorndrillen zum Einsatz kommen: mit je zwei seitlichen Tiefenführungsrädern pro Reihe.
Bauartbedingt muss man sich auf größere Reihenabstände einlassen. Die Solus wird es mit 22,5 cm oder 25 cm Reihenweite geben. Philipp Horsch sagte dazu kürzlich in einem Interview: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, dass ein größerer Reihenabstand in sehr vielen Regionen ackerbaulich funktioniert und die Erträge damit nicht zurückgehen.“ Zeitgleich sei so auch eine bessere mechanische Unkrautbekämpfung möglich, Einzelpflanzen seien vitaler und durch eine bessere Belüftung könne womöglich der Fungizideinsatz reduziert werden.
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Durch eine optimierte Längsverteilung der Saatkörner ist zudem eine bessere Standraumverteilung zu erwarten, was Saatgutaufwand reduzieren und gleichmäßigere Einzelpflanzen hervorbringen soll. In Kombination mit frühen Aussaatterminen seien so Weizen-Saatstärken von 120 bis 180 Körner pro Quadratmeter realistisch. Höhere Saatstärken sind ebenfalls möglich.
Aus dem Maschinennamen lassen sich erste technische Details ableiten: 1047 SX steht für 47 Einzelreihen auf dem etwas über 10 m breiten Rahmensegment. Bei einer 22,5 cm Ausführung ist die Maschine 10,60 m breit; eine Solus mit 25 cm Reihenweite würde entsprechend 1247 SX heißen. SX deutet auf die AirSpeed-Überdruckvereinzelung hin — wie von der Maestro-Baureihe bekannt.
Möchte man beispielsweise Zuckerrüben mit der Solus säen, kann man optional nur jede zweite Reihe mit Saatgut beschicken. Die ungenutzten Aggregate werden dann per Tastendruck hydraulisch ausgehoben.
Oberhalb des zweiachsigen Fahrgestells bietet Horsch 5 000 l Volumen für zwei Komponenten. Der vordere Behälter mit 3 000 l ist mit einer volumetrischen Dosierung (z. B. für Dünger) bestückt. Hier kommt ein elektronisches Dosiergerät mit austauschbaren Dosierkernen zum Einsatz. Ein beidseitiger Antrieb des Dosiergerätes — wie z. B. von der Pronto bekannt — erlaubt eine Halbseitenschaltung, künftig sind sogar vier separat ansteuerbare Segmente zu erwarten. Entsprechend führen auch bereits vier Stränge das Material zu je einem Verteilerkopf nach hinten. Von dort gelangt der Dünger (oder das Saatgut) zu den Einzelreihen, wo er zwischen den Schneidscheiben in den Saatschlitz geführt wird. Die Luft für den Förderstrom erzeugt ein Gebläse in der Tankfront.
Apropos Saatgut: Auf Wunsch kann man über diesen Weg auch Saatgut ausbringen — z. B. wenn hohe Saatmengen gefordert sind, bei denen eine Kornvereinzelung an Bedeutung verliert. Auch Kombinationen wie Ackerbohnen aus dem ersten Tank und Raps aus dem zweiten lassen sich so in einer Reihe realisieren.
Der hintere Tank mit 2 000 l ist für Saatgut vorgesehen. Um es zu den Einzelreihen zu fördern, nutzt Horsch seine MTS-Komponenten. MTS steht für Main Tank Supply und war bisher eine Option für Maestro-Sämaschinen mit vorlaufendem Säwagen. Bei dieser Zentraldosierung wird das Saatgut aus dem Drucktank durch einzelne Schleusen pneumatisch nach hinten geführt.
Am vorderen Tank wird z. B. Dünger elektrisch in vier Förderstrecken dosiert.
(Bildquelle: Schulz)
Unter dem hinteren Tank ist die MTS-Zentraltankdosierung für das Saatgut integriert.
(Bildquelle: Schulz)
Masterreihen mit Vorrat
Abgehend von der MTS-Einheit beschickt Horsch im Heck 10 l große Saatgutbehälter an jeder zweiten Einzelreihe. Jene Reihen bezeichnet Horsch als Masterreihen, die z. B. auch zum Säen von Zuckerrüben verwendet werden. Abgehend davon führen Saatschläuche zu den benachbarten Slave-Reihen. Durch ein Druckgefälle gelangt das Saatgut dort in kleine Vorratskammern. Die Luft kann durch das Säherz oder das Schussrohr entweichen. Den Überdruck für den Förderstrom und die Dosierung erzeugen zwei Gebläse im Heck.
Innerhalb der AirSpeed-Dosierung wird das Saatgut an die Lochscheiben gepresst, bevor es mit Hilfe eines nicht einstellbaren Universalabstreifers vereinzelt und anschließend in ein Schussrohr abgegeben wird. Die Lochscheiben und ein Auswerferrädchen müssen gegebenenfalls beim Wechsel der Fruchtart angepasst werden. Für Getreide erprobt Horsch aktuell verschiedene Lochscheiben; wir waren mit einem Zweireihen-Exemplar mit 122 Löchern und 2 mm großen Bohrungen im Feld. Ebenfalls sind Scheiben mit 192 Bohrungen in der Erprobung.
Die seitlichen Tiefenführungsräder sind im Vergleich zur Maestro etwas schmaler, um weniger Boden zu überrollen. Die Sätiefe steckt man weiterhin per Lochraster ab.
Unterschiedlich lange Parallelogramme für die vordere und hintere Säschiene sorgen für einen Scharschritt von 60 cm. In den Parallelogrammen sind Hydraulikzylinder integriert. Diese erlauben wahlweise eine manuelle oder automatische Schadruckregelung sowie in der Variante AutoForce Pro eine Reduzierung des Reihengewichts. Leer wiegen die Einzelreihen 95 kg. Je nach Ausstattung sind Schardrücke zwischen 50 und 200 kg möglich.
Mit Komponenten, wie zum Beispiel den Andruckrollen, sammelt der Hersteller aktuell noch Erfahrungen. Wie bei der Maestro wird es verschiedene Bauarten aus Gummi oder Stahl sowie verschiedene Breiten geben. Inwiefern sie sich im Winkel und Druck verstellen lassen, ist noch offen.
Fest steht aber, dass die Fangrollen hinter dem Saatgutschussrohr über einen federbelasteten Hebel in drei Druckstufen einstellbar sind. Neu ist die Verstellung der Vorspannung über einen Federstahl.
Bevor die Saatkörner allerdings in den Boden geschossen bzw. von der Fangrolle beruhigt werden, sorgt — je nach Kultur — eine Schleifkufe zwischen den Schneidscheiben für einen optimalen Saathorizont. Bei großen Saatkörnern wie Mais oder Bohnen können diese Former per Klicksystem einfach demontiert werden.
Zur Rückverfestigung läuft vor der Säschiene ein Reifenpacker. Dieser ist mit 24 einzeln aufgehängten Rädern (26x12.0-12) bestückt. Hinter jedem laufen zwei Säreihen. Für eine bessere Bodenanpassung wird es an der Radaufhängung noch Änderungen geben. Alle Komponenten sind so hintereinander angeordnet, dass zwischen den Reihen 5 cm nicht überrollt werden.
Die grundlegenden Komponenten der Säreihen stammen aus der Maestro-Baureihe. Punkte wie das Parallelogramm, die Tiefenführung und das Schließrollensystem sind mit Blick auf das Gewicht und die Aggregatbreite angepasst.
(Bildquelle: Schulz)
(Bildquelle: Schulz)
(Bildquelle: Schulz)
Alles Weitere in Kürze
Öldruck und -Fluss stammen von einer Zapfwellenpumpe und der Schlepper-Loadsensing.
Die Software wird noch finalisiert.
Beim neuen Isobus-Terminal eosT10 bezeichnet das optionale „Pro“ den Inbegriff sämtlicher Freischaltungen.
12 bis 15 km/h sind realistische Sägeschwindigkeiten.
Um verschiedenen Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, zeigt Horsch auf der Agritechnica mit der Solus ein neues Einzelkornsägerät. Die Möglichkeit einer maximalen Maschinenauslastung, eine verbesserte Standraumverteilung und die mechanische Unkrautbekämpfung sind einige Schlagwörter, denen der Hersteller gerecht werden will.