2,5-t-Teleskoplader im Vergleich - Teil I: Kompakte Knechte
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Knipex Zange gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Nicht zufrieden waren wir mit den Auskippwinkeln bei ganz angehobenem Arm.
- Alle fünf Maschinen arbeiten mit einstufigen Hydrostaten — im Test kamen wir damit gut zurecht.
- Faresin 6.26 Classic 52
- JCB 525-60 Agri-Plus
- Kramer KT 276
- Manitou MLT 625-75 H Elite
- Merlo P 27.6 Top
Futtermischwagen befüllen, Ausmisten, Erdarbeiten, Ballenstapeln oder Palettenumschlag — Arbeit gab es genug. Über die Erfahrungen und Details rund um die Handhabung der Maschinen berichten wir in einem zweiten Teil in der nächsten profi-Ausgabe.
Neben der Praxis haben wir die Leistungswerte und Kennzahlen der Maschinen ermittelt. Dabei sollte man sich nicht von einem ersten Blick täuschen lassen: Je nach Bereifung wirken die Lader unterschiedlich groß. Trotzdem liegt das Testfeld eng beieinander. Alle Messwerte und die wichtigsten technischen Daten finden Sie in der Tabelle „Messwerte und technische Daten im Vergleich“ am Ende des Beitrags.
2,5-t-Teleskoplader: Hebelkräfte
Alle Maschinen liegen damit über den angegebenen maximalen Traglasten von 2,5 bis 2,7 t — die beiden italienischen Lader allerdings nur knapp. Bei der Arbeit im Erdhaufen ist das Limit schnell erreicht. Stichwort Limit: Trotz mehrfacher Kalibrierung sprach beim 6.26 von Faresin im Schaufelmodus immer wieder die Überlastsicherung an.
Das Limit ist beim P 27.6 von Merlo auch bei der Losbrechkraft schnell erreicht: Wir haben 80 cm vor dem Werkzeugträger 2 658 daN gemessen — für den Einsatz mit der großen Universalschaufel könnte der Zylinder hier gerne etwas mehr stemmen. Mit 3 334 daN wühlt der Faresin-Teleskoplader deutlich aggressiver im Dreck, bis das Heck abhebt. Nur die Maschine von Manitou schafft noch einmal 79 daN mehr. Rund 3 000 daN bei den Ladern von Kramer und JCB reichen auch mit der schweren Silage-Greifschaufel aus.
Die Hubhöhe der Teleskoplader: Es ging hoch hinaus
Apropos ausgekippt: Das Auskippen führt uns zu einem Kritikpunkt an allen Maschinen. Je steiler der Auskippwinkel, desto besser. Leider waren hier bei den Testkandidaten die gemessenen Winkel nicht optimal: Bei nur 12,4° des JCB 525-60 rutscht selbst lockere Silage nicht ohne Rütteln aus der Schaufel. Und auch 22,1° (Merlo), 24° (Faresin) sowie 27,7° (Manitou) sind deutlich zu wenig. Einzig Kramer kommt mit 37° beim KT 276 auf einen gerade ausreichenden Auskippwinkel — allerdings kann die Multischaufel im unteren Bereich ganz ausgekippt die Räder berühren. Bei der alternativ angebotenen Kinematik mit 132° Schwenkwinkel besteht dieses Problem nicht, dann ist aber der Auskippwinkel geringer.
Auch bei den Ankippwinkeln müssen wir Kritik üben: Magere 30° bei der Maschine von Manitou sind eindeutig zu wenig, und auch bei den 36,5° des P 27.6 von Merlo rieselt noch zu viel Getreide über die Schaufelkante. Besser sieht es mit gut 40° bei den Ladern von JCB und Kramer aus, bei Faresin sind sogar über 50° drin — super.
Um bei den Winkeln zu bleiben — bei den Parallelführungen gibt es ebenfalls Verbesserungspotenzial: Kramer, Manitou und Merlo kippen die Palettengabel beim Anheben um bis zu 2,5° aus — nicht optimal. Und während ein Einkippen um 3° bei JCB noch in Ordnung ist, sind 7° bei Faresin etwas zu viel. Beim Einsatz mit der Schaufel kippen alle Lader diese richtigerweise an, um ein Nachrieseln über die Schaufelkante zu vermeiden. Ein Ankippen um 8° bei der Maschine von Kramer ist allerdings etwas reichlich. Dafür bietet die Maschine als einzige in der Testgruppe die Automatikfunktionen der großen Brüder wie automatische Schaufelrückführung oder selbstständiges Einziehen des Teleskoparms.
Schnell stapeln
Bis auf den Lader von JCB (Axialkolbenpumpe) ist in dieser Klasse der Einsatz einer Zahnradpumpe mit 80 bis 90 l/min Leistung Standard. Gemessen am vierten Steuerkreis kommen davon auch tatsächlich zwischen 80 (Faresin) und 90 l/min (Manitou) an. Einzig beim Kramer konnten wir nur 66 l/min ermitteln. Der begrenzende Faktor sind hierbei aber vermutlich die Steuerventile bzw. Leitungsquerschnitte.
Fünf Lader, drei Motoren
Im Manitou dieselt ein Kubota-Vierzylinder mit ebenfalls 55,4 kW/75 PS und 3,3 l Hubraum. Faresin bringt den 6.26 mit 52 kW/70 PS aus einem Yanmar-Vierzylinder mit 3,3 l Hubraum auf Touren. Die Maschine kann mit ihrem Dieselverbrauch punkten: 7,28 l/h sind ein Bestwert für unseren Testzyklus mit schwerer (Erd-)Ladearbeit, Straßenfahrten und leichten Hofarbeiten. Vor allem bei den Ladearbeiten überzeugt die Maschine mit einem geringen Verbrauch von 5,6 l/h.
Mit rund 8,8 l/h erzielten die Maschinen von Manitou und JCB ebenfalls einen guten Wert beim Kraftstoffverbrauch auf dem gesamten Parcours. Gut 1,5 l mehr genehmigten sich der P 27.6 von Merlo und der KT 276 von Kramer — trotz des mit dem JCB identischen Motors. Bei Merlo ist zu berücksichtigen, dass der 27.6 als einzige Maschine auf der Straße 40 km/h erreicht. Der Kramer KT 276 kam bei Ladearbeiten zwar mit 6,5 l/h auf einen guten Wert, bei Straßenfahrten schnellt der Verbrauch aber auf 12,8 l/h. Kramer hat dafür mit 100 l zumindest auch den größten Dieseltank der Testgruppe. Deutlich weniger, nämlich nur 60 bzw. 63 l, fassen die Tanks des JCB bzw. des Manitou.
Die Teleskoplader von JCB bieten außerdem eine Auto-Stopp-Funktion: Sind bestimmte Parameter erfüllt (u. a. Standgas, Beleuchtung inaktiv, Arm eingefahren), schaltet der Motor nach drei Minuten automatisch ab.
Hydrostat für alle
Manitou bietet wie auch JCB zwei Fahrabereiche. Während bei Manitou über einen guten Taster auf dem Joystick zwischen den Bereichen gewechselt werden kann, muss bei JCB ein Kippschalter im Armaturenbrett betätigt werden. Bei Merlo und Faresin wird keine Abstufung angeboten — wir sind aber unter allen Bedingungen auch damit gut zurechtgekommen. JCB hat eine Maschine mit dem optionalen VariSpeed-Getriebe geliefert: Über ein zweites (Negativ-)Pedal links am Kabinenboden bzw. einen Handgashebel können Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander geregelt werden. Die Motordrehzahl und Pedalspreizung lässt sich neben der Maschine von JCB auch bei Manitou und Faresin einstellen — der KT 276 von Kramer wurde ohne diese Option angeliefert. Gerne hätten wir alle Maschinen als 40-km/h- Ausführung getestet. Als einziger Lader konnte der P 27.6 von Merlo diese Anforderung erfüllen, bei unserer Messfahrt auf gerader Strecke waren 38,4 km/h drin, bergab muss eingebremst werden.
Bei Manitou war zum Testzeitpunkt keine 40-km/h-Variante verfügbar, sodass wir mit 20 km/h (23 km/h gemessen) auskommen mussten. In der 40-km/h-Ausführung sorgen andere Achsen für etwas weniger Drehmoment an den Rädern. Für Faresin trat ebenfalls eine 20 km/h-Version in unserem Test an (24 km/h gemessen, 30 km/h sind optional möglich) und bei Kramer (optional) und JCB ist ab Werk bei 30 bzw. 34 km/h Schluss. Bei unseren Messfahrten erreichten beide Maschinen bei voller Drehzahl die 30-km/h-Marke. JCB schaffte die versprochenen 34 km/h nicht und der KT 276 von Kramer brauchte lange, um die Endgeschwindigkeit zu erreichen. Insgesamt wirkte der Fahrantrieb des Kramer recht träge, schon bei leichten Anstiegen fällt die Geschwindigkeit schnell um 10 km/h ab. Richtig spritzig ist dagegen der P 27.6 Top von Merlo.
Wer bremst...
Bei allen Maschinen ließen sich die Bremsen bei Ladearbeiten gut dosieren, und auch das Anfahren am Hang ohne vor- bzw. zurückrollen war problemlos möglich. Lediglich die Maschine von Kramer rollt im Standgas minimal vor, mit etwas Drehzahl aber kein Problem. Schön ist eine Auto-Hold-Funktion, die in dieser Klasse allerdings nur im Lader von Manitou zu finden ist: Sobald die Geschwindigkeit unterhalb 1 km/h fällt, aktiviert die Maschine automatisch die Parksperre — einzig bei ganz feinen Rangierarbeiten hätten wir uns gewünscht, die Automatik deaktivieren zu können. Bei den Leergewichten liegen die Maschinen dicht beisammen: Das Fliegengewicht bildet mit 4,8 t der MLT 625-75 H von Manitou, am anderen Ende der Skala liegt der 525-60 von JCB, der rund 700 kg mehr auf die Waage bringt. Beeindruckt hat uns der 60 mm starke Hauptrahmen der Maschine von Faresin, die mit gut 5 t im Mittelfeld liegt.
Klein und kompakt
Lenkungsfunktion
Genauso beim 6.26 Classic 52 von Faresin: Die Räder müssen bei Umstellung manuell ausgerichtet werden, zwei grüne Leuchtbalken im Armaturenbrett geben dabei eine gute Orientierung. Leider „driftet“ die Lenkung mit der Zeit auseinander, sodass die Räder nach ein paar Stunden Hofarbeit neu ausgerichtet werden müssen. Und der Wendekreis ist nach links (9,27 m) deutlich größer als nach rechts (7,87 m). Einen engen Wendekreis erreichen Merlo mit 7,18 m und Kramer mit 7,16 m, noch enger um die Ecken zirkelt mit 6,75 m der MLT von Manitou. Das Mittelfeld bildet der JCB (8,66 m).
Noch ein paar Worte zur Bereifung: Hier sollten Sie als Endkunde genau überlegen, welche Einsätze die Maschine übernimmt. Eine interessante Alternative sind die breiten, runderneuerten Reifen der Dimension 435/50 R 19.5 auf dem Lader von Faresin (optional, Standard wäre 12.5 -16) die uns auf festem Untergrund und Grünland/Stoppeln gut gefallen haben. Die kleine AS-Bereifungen auf den Maschinen von Merlo und Manitou bieten kompakte Abmessungen und gute Wendigkeit, während die Maximal-Bereifungen auf den Maschinen von JCB (340/80 R 18) und Kramer (400/70 R 20) auch beim Einsatz auf dem Acker eine gute Figur machen — gleichzeitig reduzieren sie allerdings auf festem Untergrund die Schubkraft.
Zwischenfazit
Faresin hat den 6.26 Classic 52 mit einer interessanten Bereifung geliefert. Mit 40 km/h und einem spritzigen Fahrantrieb war der Merlo P 27.6 flott unterwegs, der JCB 525-60 erreichte mit 6,37 m die größte Hubhöhe im Werkzeugdrehpunkt. Und trotz der kompakten Abmessungen bot der Manitou MLT 625-75 H Elite Spitzenwerte bei den Hubkräften.
Verbesserungspotenzial bieten die meisten Maschine bei der Werkzeugführung — Auskippwinkel und Parallelführung erzielten bei unseren Messungen nicht bei allen gute Ergebnisse.
Welche Kritikpunkte oder auch schöne Details rund um die Handhabung und Bedienung der Maschinen uns während des Test aufgefallen sind, zeigen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe bzw. in Teil 2 unseres Teleskoplader-Vergleichs.
Stories
| Die Redaktion empfiehlt
Vergleichstest
18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper im Vergleich, Teil 1: Rahmen, Radstand und Reinigung im Test
Elektronik
Vergleichstest RTK-GNSS-Empfänger: Low-Cost contra High-End
Vergleichstest
Vier Einzelkornsägeräte und Fronttanks im Vergleich - Teil 2: Körnerquartett
Videos