18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper im Vergleich, Teil 1: Rahmen, Radstand und Reinigung im Test
Nach dem Test von sechs Zweiachs-Dreiseitenkippern im vergangenen Jahr haben wir diese Saison sechs weitere Kandidaten genauer unter die Lupe genommen. Im ersten Teil des Vergleichstests zeigen wir die Erkenntnisse rund um Rahmen und Fahrwerk auf.
Auf dem Markt für landwirtschaftliche Anhänger tummeln sich eine Vielzahl von Herstellern aus dem In- und Ausland. Für unseren Vergleichstest von 18-t-Dreiseitenkippern im Jahr 2023 haben sich mehr Hersteller angemeldet, als wir erwartet hatten. Daher haben wir in diesem Jahr sechs weitere Fahrzeuge über den Sommer 2024 in der Praxis getestet.
Während Sie in der nächsten Ausgabe die Ergebnisse rund um die Aufbauten lesen, geht es im ersten Teil um das Grundgestell mit Deichsel, Rahmen, Achsen, Federung und Bereifung. Angetreten sind 2024 folgende Testkandidaten:
Farmtech ZDK 1800
Joskin Tetra-Cap 5025/19DR160
Kröger agroliner HKD 302
Oehler OL ZDK 180
Rudolph DK 280 RP
Zasław D-737-14 XL-A
18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper mit V-förmiger Deichsel
Bei allen Fahrzeugen ist die V-förmige Deichsel Standard. Bei den meisten Herstellern steht auch eine Y-Deichsel in der Optionsliste. Wir bevorzugen diese Variante, da ein engeres Einschlagen möglich ist, ohne dass die Räder des Schleppers die Deichsel berühren. Auch beim Einsatz im Zug spielt die Deichsellänge eine Rolle.
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Auf dem Markt für landwirtschaftliche Anhänger tummeln sich eine Vielzahl von Herstellern aus dem In- und Ausland. Für unseren Vergleichstest von 18-t-Dreiseitenkippern im Jahr 2023 haben sich mehr Hersteller angemeldet, als wir erwartet hatten. Daher haben wir in diesem Jahr sechs weitere Fahrzeuge über den Sommer 2024 in der Praxis getestet.
Während Sie in der nächsten Ausgabe die Ergebnisse rund um die Aufbauten lesen, geht es im ersten Teil um das Grundgestell mit Deichsel, Rahmen, Achsen, Federung und Bereifung. Angetreten sind 2024 folgende Testkandidaten:
Farmtech ZDK 1800
Joskin Tetra-Cap 5025/19DR160
Kröger agroliner HKD 302
Oehler OL ZDK 180
Rudolph DK 280 RP
Zasław D-737-14 XL-A
18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper mit V-förmiger Deichsel
Bei allen Fahrzeugen ist die V-förmige Deichsel Standard. Bei den meisten Herstellern steht auch eine Y-Deichsel in der Optionsliste. Wir bevorzugen diese Variante, da ein engeres Einschlagen möglich ist, ohne dass die Räder des Schleppers die Deichsel berühren. Auch beim Einsatz im Zug spielt die Deichsellänge eine Rolle.
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Während Farmtech (2,15 m) nur eine Deichsellänge anbietet, gibt es bei den anderen Herstellern je nach Bedarf unterschiedliche Deichsellängen. Joskin und Kröger bieten optional sogar längenverstellbare Deichseln an. Beim Koppeln der Anhänger ist es hilfreich, wenn die Deichselhöhe auf die gewünschte Position eingestellt werden kann. Besonders gut gefallen hat uns der optionale „Klemm-Fix“ des Kröger-Anhängers für 290 Euro Aufpreis (alle Preise ohne MwSt.): Der Gasdruckzylinder mit einstellbarem Widerstand hält die Deichsel automatisch auf der Höhe, auf die sie manuell bewegt wird — auch, wenn bei abgehängtem Wagen der Tritt auf der Deichsel als Aufstieg genutzt wird.
Ebenfalls gut zu bedienen, aber günstiger ist die Höhenverstellung bei Joskin und Oehler per klassischer Feder mit griffigen Knebeln auf der linken Deichselseite. Weniger gut bewertet haben wir die Federn auf der rechten Seite (Rudolph) oder ohne Knebel (Zasław).
Ebenfalls wichtig für ein komfortables Anhängen ist eine klare Kennzeichnung der Hydraulikschläuche bzw. Funktionen. Gut gefallen haben uns die farblich gekennzeichneten Kennfixx-Griffe mit den entsprechenden Aufklebern an der Stirnwand bei Farmtech, Kröger und Rudolph, die auch bei Oehler in der Optionsliste stehen. Auch beim Kuppeln der Bremsschläuche verbessern die Kennfixx-Air-Kuppler bei Rudolph (Serie) und Kröger (Option) die Handhabung. Nicht gefallen haben uns die durch die integrierten Luftfilter zu großen Bremsschlauchkupplungen bei Zasław.
Der Rahmen der 18-t-Anhänger: Verwindungsfähig oder -starr?
Bei den Grundrahmen der Anhänger sind zwei verschiedene Bauweisen vertreten: Kröger, Rudolph und Zasław setzen auf flexible Konstruktionen, die sich bei Bodenunebenheiten verwinden können. Farmtech, Joskin und Oehler nutzen verwindungssteife Konstruktionen, bei denen die Federung Bodenunebenheiten ausgleichen bzw. die Konstruktion massiv genug sein muss, dass im Zweifel auch ein Rad den Bodenkontakt verlieren kann.
Die Rahmenkonstruktion von Rudolph beruht auf den früheren Welger-Anhängern und ist nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten bewährt. Die aufwändige, aus mehreren Teilen verschweißte Konstruktion mit gelochtem Schwalbenschwanzblech soll ein hohes Maß an Verwindung ermöglichen. Sie stellt aber hohe Anforderungen an die Lackierarbeit, damit die entstehenden Taschen und Hohlräume sauber versiegelt sind — einzelne Bereiche im Inneren waren nur grundiert. Außerdem ist die Reinigung deutlich erschwert.
Auch der Doppel-T-Rahmen von Zasław hat viele potenzielle Schmutzecken — optional bietet der polnische Hersteller eine verzinkte Ausführung an. Der aus drei Teilen verschweißte Doppel-T-Rahmen von Kröger ist verwindungsfähig konstruiert aber trotzdem recht aufgeräumt, er lässt sich aber immer noch etwas schwieriger reinigen als die Kastenrohr-Rahmen.
Besonders der Rahmen des Farmtech ZDK 1800 ist sehr aufgeräumt, aber auch der im Vergleich relativ schmal gehaltene Kastenprofil-Rahmen des Joskin Tetra-Cap lässt sich gut reinigen — und ist zudem komplett verzinkt. Beim Kastenrohrrahmen des Oehler OL ZDK 180 gibt es vor allem im Bereich des Drehkranzes noch einige nach oben offene U-Profile, wo sich Schmutz sammeln kann.
Verschiedene Radstände der 18-t-Kipper
Auch wenn wir dazu keine Messungen durchgeführt haben, wirkt sich nach unserer Erfahrung der Radstand auf das Fahrverhalten aus. Die meisten Teilnehmer haben einen Radstand von 3,50 m, der HKD 302 von Kröger kommt auf 3,70 m — das erleichtert das Rangieren und sorgt für einen ruhigen Lauf, spiegelt sich aber auch in der Gesamtlänge wider.
Bei Zasław beträgt der Radstand nur 3,40 m — in Verbindung mit der 5,30 m langen Brücke ergibt das einen größeren vorderen Überhang. Bei Querrillen schaukelte sich das Fahrzeug leicht auf bzw. sorgte für Schläge im Zugmaul. Ähnlich verhielt es sich beim Joskin Tetra-Cap, der zwar auch eine kurze Brücke, mit 3,20 m aber auch einen sehr kurzen Radstand aufweist.
Achs- und Spurmaße der Anhänger
Das zulässige Gesamtgewicht und damit die gesetzlich mögliche Achslast ist bei allen Testteilnehmern auf 18 t gesamt bzw. 9 t pro Achse begrenzt. Die technische bzw. statische Achslast ist aber in allen Fällen höher. So setzt Joskin serienmäßig auf 130er Achsen von ADR mit einer statischen Achslast von 14,5 t, Kröger nutzt ebenfalls ADR-Achsen mit 130er Querschnitt und einer statischen Achslast von 13,6 t.
Die Fahrzeuge der anderen Hersteller rollen auf 120er Achsen von ADR oder BPW mit statischen Achslasten von 11,5 bis 13 t. Die Spurweite der Achsen liegt dabei bei 1,95 bzw. 2 m (Rudolph und Zasław), einzig Kröger nutzt mit 2,05 m breitere Achsen und damit eine Spurweite identisch zu vielen Lkw — so soll das Fahrzeug bei Spurrillen weniger schlingern.
Federung und Bremsen der sechs 18-t-Kipper
Einen Einfluss auf das Fahrverhalten hat aber auch die Federung der Fahrzeuge. Im Gegensatz zur Testgruppe 2023, in der auch Blattfederungen vertreten waren, setzten diesmal alle Hersteller auf zweilagige Parabelfedern für die Federung der Anhänger. Wir konnten trotzdem, insbesondere im Leerzustand, Unterschiede in der Laufruhe feststellen. So federten die Fahrzeuge von Zasław und Oehler relativ hart und waren entsprechend laut. Oehler bietet für 3.430 Euro Aufpreis aber auch eine Luftfederung an.
Bei den Bremsen gehört ein ALB in dieser Fahrzeugklasse zum Standard. Die Bremswirkung war bei allen Testteilnehmern gut. Weniger angetan waren wir vom ruckartigen Bremsverhalten der Anhänger von Zasław und Joskin — laut Hersteller kann eine nachträgliche Feineinstellung das Problem reduzieren. Farmtech, Kröger und Rudolph nutzen übrigens gelochte Felgen, um die Bremswärme besser abführen zu können.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle die Federspeicher-Handbremse des Tetra-Cap von Joskin, die auf die Hinterachse wirkt: Diese arbeitet, wie im Lkw-Bereich üblich, als Negativ-Bremse. Sind die Bremszylinder ohne Luft, also drucklos, ist die Bremse durch die Federkraft angezogen. Auch bei schleichendem Luftverlust des Kessels hält die Bremse so sicher fest — auf die manuelle Kurbel-Handbremse kann Joskin damit verzichten, die Bedienung durch einfaches Drücken des Bremsknopfes vorne am Drehkranz ist sehr komfortabel. Einziger Nachteil: Ist der Kessel leer, kann der Anhänger nicht mehr ohne Druckluftbereitstellung rangiert werden.
Apropos rangieren: Kröger hat beim HKD 302 ein separates Löseventil für die Vorderachse verbaut. So kann der Drehschemel beim Anhängen etwas hin und her bewegt werden.
Das Fahrzeugheck
Beim Rückwärtskippen soll wenig Material auf Unterfahrschutz und Beleuchtung liegen bleiben. Gut gefallen hat uns das Heck des Kröger HKD 302 mit dem optionalen Rundrohranfahrschutz, bei dem man bei leicht angehobener Brücke einen Blick auf das große Rockinger-Maul hat.
Bei Rudolph gibt es das Verkleidungsblech am Heck ebenfalls mit einem separaten Ausschnitt als kostenneutrale Option. Oehler und Zasław nutzen ebenfalls ein praktisches Rundrohr als Unterfahrschutz. Nicht gefallen hat uns der waagerecht gekanntete Unterfahrschutz bei Joskin.
Fazit
Trotz der verschiedenen Rahmenkonzepte machten die Chassis aller sechs Fahrzeuge der Testgruppe einen stabilen Eindruck. Über eine Langzeithaltbarkeit können wir an dieser Stelle keine Aussage treffen. Am ehesten ließen sich im praktischen Einsatz Unterschiede bei der Reinigung der Rahmen feststellen. Werden die Anhänger im ganzjährigen Einsatz auch bei matschigen und salzigen Verhältnissen eingesetzt, bieten verwinkelte, schlecht zugängliche Stellen unter Umständen die Gefahr von Korrosion.
Im Einsatz fallen auch Details wie Markierung und Griffe der Schlauchkupplungen auf — zum Teil lässt sich mit geringem Aufpreis der Komfort steigern. Mehr Auswirkungen auf den Komfort hat aber z. B. die Bedienung der Rollplane samt Aufstieg und Podest. Diesem Thema widmen wir uns gemeinsam mit genauer Betrachtung des Kipperaufbaus im zweiten Teil unseres Vergleichstests in der kommenden Ausgabe.
Weitere Details der 18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper
Farmtech ZDK 1800
Farmtech, Tochter des österreichischen Unternehmens Komptech, fertigt die Anhänger in Slowenien. Bis auf die Rollplane und die Bereifung lieferte Farmtech den Zweiachs-Dreiseitenkipper in Standardausstattung. Das Fahrzeug machte einen aufgeräumten und sehr gut verarbeiteten Eindruck.
Die 2,15 m lange Y-Deichsel ist eine Option.
(Bildquelle: Colsman)
Rahmen und Kippbrücke des Farmtech bieten wenig „Dreckecken“.
(Bildquelle: Colsman)
Die Seitenbeleuchtung ist am Rahmen montiert — gut für die Kabelführung.
(Bildquelle: Colsman)
Der Unterfahrschutz ist gut abgeschrägt, die Rückleuchten leider nicht.
(Bildquelle: Colsman)
Die Räder der Dimension 445/65 R 22.5 sind ein schöner Kompromiss zwischen Straßen- und Breitbereifung, kosten im Vergleich zu den 385ern (Serie) aber auch knapp 2.300 Euro Aufpreis. Die lange Deichsel wird über zwei Haltefedern gehalten, der Knebel der linken Feder stößt gegen die Box der Bedienungsanleitung — ein einfach zu behebendes Problem.
Die Hydraulikleitung für den zweiten Anhänger kostet 320 Euro Aufpreis, die farbige Markierung der Kennfixx-Griffe und Kupplungen am Heck ist sehr gut. Das Rockinger-Zugmaul ist von vorne durch den geschlossenen Heckabschluss nicht einsehbar, hat aber einen großen Trichter.
Farmtech setzt bei den Rückleuchten auf Teil-LED-Leuchten: Blinker und Bremslicht sind mit klassischen Leuchtmitteln versehen, für den Rest kommen LED zum Einsatz. Zukünftig soll es für die abnehmbaren Gitter der Rückleuchten eine Parkposition geben.
Die massive Bauweise macht sich bei der Nutzlast bemerkbar, als zweitschwerster Wagen der Testgruppe bleiben noch 13.160 kg als Zuladung übrig.
Joskin Tetra-Cap 5025/19DR160
Im Programm des belgischen Herstellers Joskin bilden die im eigenen Werk in Polen gefertigten Tetra-Cap-Anhänger eine Nische. Joskin lieferte den Wagen mit der breitesten Bereifungsmöglichkeit (560/45 R 22.5), die mit knapp 1.900 Euro in der Preisliste steht. Der Rahmen aus 6-mm-Profilrohr und viele Anbauteile des Fahrzeugs sind ordentlich verzinkt.
Der Schlauchgalgen ist gut, die Garderobe etwas unpraktisch.
(Bildquelle: Colsman)
Der massive Leiterrahmen des Tetra-Cap ist komplett verzinkt.
(Bildquelle: Colsman)
Joskin setzt auf eine komfortable Federspeicher-Handbremse.
(Bildquelle: Colsman)
Mit 3,20 m ist der Radstand der kürzeste in der Testgruppe.
(Bildquelle: Colsman)
Joskin setzt auf einen relativ kleinen Drehkranz mit nur vier Schmiernippeln. Die Kabelführungen für die LED-Seitenbeleuchtung an der Kippbrücke entlang des Kipp-Abschaltseils ist in Ordnung. Joskin lieferte das Fahrzeug mit Rückfahrscheinwerfern (320 Euro Aufpreis) samt eigenem Bedienteil, dem allerdings eine Parkposition zur Befestigung in der Schlepperkabine fehlt.
Der Heckabschluss des Wagens hat noch Potenzial: Der Unterfahrschutz schützt zwar die LED-Leuchten, sammelt durch seine geraden horizontalen Flächen aber relativ viel Material. Die Leitungs- und Kabelanschlüsse für den zweiten Wagen finden sich rechts und links neben dem Zugmaul.
Serienmäßig ist der Wagen mit einem manuellen Zugmaul ausgestattet, das Automatik-Zugmaul mit einem kleinen Trichter kostet rund 700 Euro Aufpreis. Verbessern kann Joskin noch die bisher nur auf die Schläuche aufgeklebte und damit wenig dauerhafte Beschriftung der Hydraulikfunktionen.
Kröger HKD 302
Kröger fertigt Zweiachs-Dreiseitenkipper wie den HKD 302 im eigenen Werk in Polen. Der Anhänger ist hochwertig verarbeitet und gut lackiert. Serienmäßig liefert Kröger den Anhänger mit runderneuerten Reifen — das Testfahrzeug war mit Neureifen der Dimension 385/65 R 22.5 für rund 1.000 Euro Aufpreis ausgestattet.
Eine tolle Lösung ist der optionale Klemm-Fix (Aufpreis 290 Euro).
(Bildquelle: Colsman)
Gute Verarbeitung und sehr ordentliche Leitungsverlegung im Chassis des HKD.
(Bildquelle: Colsman)
Die optionalen Kennfixx-Air-Griffe an den Bremsschläuchen sind komfortabel.
(Bildquelle: Colsman)
Kröger setzt auf einen langen Radstand von 3,70 m.
(Bildquelle: Colsman)
Kröger hat den Hauptrahmen in Doppel-T-Form aus S-700-Stahl verwindungsfähig konstruiert, es gibt aber einige Taschen, die bei der Reinigung stören. Insgesamt ist das Fahrzeug auf Nutzlastoptimierung konstruiert, was sich beim Leergewicht bemerkbar macht: Mit 4.390 kg ist der Anhänger der leichteste im Vergleich und erreicht so über 13,6 t Nutzlast.
Das Testfahrzeug war mit einer zweiten, gesondert absperrbaren Hydraulikleitung für den zweiten Anhänger ausgerüstet (80 Euro Aufpreis). Die Beschriftung der Ölschläuche ist in Verbindung mit den farbigen Kennfix-Griffen gut (unsere Empfehlung für 30 Euro Aufpreis pro Kupplung).
Gut gefallen hat uns auch das Heck des Kröger HKD 302 mit dem Rundrohranfahrschutz, bei dem man mit leicht angehobener Brücke einen Blick auf das große Rockinger-Zugmaul hat. Ändern sollte Kröger die Anschlüsse für den zweiten Anhänger: Die Hydraulikkupplung liegt über den Druckluftkupplungen, so dass hier Öl in die Anschlüsse tropfen kann.
Oehler OL ZDK 180
Der mit Stahlbordwänden ausgestattete OL ZDK 180 wird zum Teil in Rumänien gefertigt und in Deutschland endmontiert. Insgesamt ist der Anhänger massiv konstruiert, laut Oehler auch, um Exportmärkte außerhalb Deutschlands bedienen zu können. Diese Robustheit hat ihren Preis beim Leergewicht: Die Nutzlast des fast 5 t schwere Wagens liegt damit bei nur 13 t.
Der Rahmen ist pulverbeschichtet und machte wie auch die gesamte Verarbeitung einen guten Eindruck. Dazu trägt auch die Leitungsverlegung mit festen Stahlrohren für die Hydraulik bei.
Der Oehler OL ZDK 180 ist massiv konstruiert.
(Bildquelle: Colsman)
Auf dem Rundrohr als einfachen Unterfahrschutz sammelt sich kein Getreide.
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Oehler setzt wie alle Testteilnehmer auf zweilagige Parabelfedern.
(Bildquelle: Colsman)
Die Deichsel-Haltefeder mit Knebel liegt gut erreichbar auf der linken Seite.
(Bildquelle: Colsman)
Oehler lieferte den Wagen mit der Standard-V-Deichsel mit 2,15 m Länge, die optionale Y-Deichsel ist in verschiedenen Längen erhältlich. Etwas zu knapp ist die Schlauchgarderobe, vor allem weil die unpraktischen Parkpositionen der Druckluftschläuche meist nicht genutzt werden.
Die Ausführung mit einer Leitung samt Umschalthebel für den Anschluss des zweiten Kippers ist Standard, optional ist eine zweite Leitung erhältlich. Der Kotflügelsatz steht mit 360 Euro Aufpreis in der Optionsliste, die Ausstattung mit LED-Rückleuchten und aktiven Seitenstrahlern (Setpreis für 780 Euro) ebenfalls.
Serienmäßig werden die Anhänger mit runderneuerten Reifen ausgeliefert, das Testfahrzeug rollte auf Sailun-Neureifen der Dimension 385/65 R 22.5 (1.280 Euro Aufpreis).
Rudolph DK 280 RP
Rudolph fertigt komplett im deutschen Salzgitter und hat fast nur Zweiachs-Dreiseitenkipper im Programm — nach eigenen Angaben mit hoher Fertigungstiefe. Das Modell DK 280 RP hat eine umfangreiche Serienausstattung, etwa einen Schwerlastdrehkranz mit 110 cm Durchmesser.
Die schlanke Rahmenkonstruktion beruht auf den Welger-Kippern.
(Bildquelle: Colsman)
Der Rahmen soll sehr verwindungsfähig sein, ist jedoch auch sehr verwinkelt.
(Bildquelle: Colsman)
Vorbildlich sind die Anschlüsse links neben dem Zugmaul.
(Bildquelle: Colsman)
Der Knebel der Höhenverstellung (rechts) stößt an die Deichsel.
(Bildquelle: Colsman)
Der aufwändige Rahmen stellt hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Lackierung, zum Teil muss vor dem Schweißen grundiert werden. Löcher im nach unten spitz zulaufenden Rahmen sollen dafür sorgen, dass Wasser ablaufen kann. Die Leitungsverlegung mit Stahlleitungen ist gut, allerdings sind alle Leitungen mitlackiert.
Der DK 280 RP lief spurtreu und ohne laute Geräusche hinterher, die Bremse ließ sich gut dosieren. Optional bietet Rudolph auch größere Achsen mit größeren Bremsen der Dimension 420 x 180 mm. In der Testausstattung bot der DK 280 RP gute 13,3 t Nutzlast.
Die Umschalthähne samt Kennzeichnung in der gelieferten Variante mit nur einer Leitung sind sehr gut, optional gibt es eine zweite Leitung mit farbig gekennzeichneten Kennfixx-Griffen. Gut ist die Trennung des Lichtkabels vorne am Wagen mit einer Dose — so lässt es sich bei einem Steckerdefekt schnell tauschen.
Das Heck ist prima gestaltet, der Rohrunterfahrschutz kostet 310 Euro Aufpreis. Hella-Dreikammerleuchten sind Serie, optional gibt es LED-Leuchten.
Zasław D-737-14 XL-A
Seit über 70 Jahren fertigt der polnische Hersteller Zasław landwirtschaftliche Anhänger, aktuell werden die Fahrzeuge in Deutschland von drei Händlern vertrieben. Das Chassis des 18-t-Modells birgt wenig Überraschungen. Die Kippbrücke hat zwar vier Gummiauflagen, trotzdem ist der Anhänger bei Leerfahrten relativ laut.
Die Leitungsverlegung wird mit speziell eingeschweißten Leitungsbrücken unterstützt. Die Lackierung ist größtenteils akzeptabel, im Bereich des Drehkranzes zeigte sich aber bereits Rost. Mit 4.770 kg bildet der D-737 das Mittelfeld beim Eigengewicht.
Der Zasław D-737-14 XL-A hat einen Radstand von 3,40 m.
(Bildquelle: Colsman)
Die Kupplungen der Bremsschläuche mit integrierten Luftfiltern sind zu groß.
(Bildquelle: Colsman)
Das Staufach auf der rechten Seite gehört zum Serienumfang.
(Bildquelle: Colsman)
Der Heckabschluss bei Zasław ist einfach, aber zweckmäßig.
(Bildquelle: Colsman)
Das Testfahrzeug war mit einer gemeinsamen Leitung für den ersten und zweiten Anhänger ausgestattet, die über einen einfachen, aber gut zu bedienenden Umschalthebel gesteuert werden. Auf Wunsch (150 Euro Aufpreis) ist auch eine zweite Leitung erhältlich.
Gut gefallen hat uns die Anordnung der Anschlüsse für den zweiten Anhänger links neben dem Zugmaul — Zasław hat die Positionen von Hydraulikkupplung und Lichtanschluss getauscht, da aktuell Ölleckagen auf die Steckdose tropften. Vereinfachen könnte der Hersteller zudem die Handbremse. Zwar sitzt die Kurbel links, ist aber umständlich zu klappen und zu groß. Auch die Deichselverstellung, die zwar mittig gut angeordnet ist, könnte mit einem Knebel verbessert werden.