Messerwalzen haben sich zur Zerkleinerung von Zwischenfrüchten sowie zur Zerstörung von Maisstoppeln bzw. -ernteresten etabliert. Wer neu in diesen Markt möchte, muss neu denken. Genau das hat Heilers Landmaschinen getan und die HMW – Heilers Messerwalze – entwickelt. Angeboten wird die Walze mit 3 m Arbeitsbreite als HMW 3.0 und mit 5,80 m Breite als HMW 6.0.
Aufbau der Heilers Landmaschinen Messerwalze HMW 6.0
Heilers setzt auf große Durchmesser und schmale Einheiten. Zwei massive Rahmenrohre tragen die Messertrommeln mit einem Durchmesser von 490 mm, die mit Schrägrollenlagern ausgerüstet sind. Eine Schmierung nach der Saison reicht aus. Der Anbau erfolgt im Dreipunkthubwerk der Kat. III. Die HMW 6.0 wird hydraulisch zum Transport geklappt und ist mit einer manuellen Transportsicherung versehen. Massive Stützfüße erlauben das Abstellen im geklappten Zustand oder auch in der Arbeitsstellung. Pro Balken gibt es 12 Messertrommeln, insgesamt also 24 Trommeln. Aufgehängt ist jede Trommel an einem 15 mm starken Federstahl, der den Einheiten die Anpassung an die Bodenkontur erlaubt. Gleichzeitig ist dieser stark genug, um das Maschinengewicht auf die Klingen zu übertragen — mit den vier Betongewichten à 250 kg beträgt das Einsatzgewicht 4,2 t. Auf jeder Trommel lasten also rechnerisch 175 kg. Außerdem übernimmt der Federstahl die Richtungsführung.
Das Pendel erleichtert das korrekte Ausrichten.
(Bildquelle: Brüse)
Optional lassen sich Betongewichte aufsetzen, die jeweils 250 kg wiegen.
(Bildquelle: Brüse)
Massive Federstähle tragen die 24 Messertrommeln des sechs Meter breiten Gerätes. Die Beleuchtung gehört zum standardmäßigen Lieferumfang.
(Bildquelle: Brüse)
Philosophie einzelner Messer
Im Gegensatz zu vielen anderen Messerwalzen, die mit langen bzw. breiten Klingen arbeiten, sind an der HMW schmale einzelne Messer mit einer Breite von 75 mm montiert. Die Klingen aus 4 mm dickem geschmiedetem Borstahl haben eine mittige kleine Sicke, die für zusätzliche Stabilität sorgt. Die Messer sind 80 mm hoch und haben einen einseitigen Anschliff, der sich selbst nachschärft.
Je Rad sind 15 Messer verschraubt, vier Räder bilden eine Einheit. Die vordere Reihe ist um 15° schräg zur Fahrtrichtung gestellt und um ein Grad geneigt. Die hintere Reihe ist jeweils in die andere Richtung schräg gestellt und geneigt. Diese Anordnung sorgt für einen kreuzweisen Schnitt und der geringe Untergriff stellt einen gewissen Einzug in den Boden und auch eine Bodenbewegung sicher. Zwischen den Messerrädern befindet sich je ein nachstellbarer Abstreifer, der die Räume zwischen den Messerrädern sauber hält.
Wir haben die HMW 6.0 in einem Raps-Zwischenfruchtbestand eingesetzt. Angebaut war die Maschine an einem Fendt 718 Vario, der in den widrigen Bedingungen durchaus gefordert war.
Bei unserem Einsatz war der Bestand noch recht nass und der Boden feucht — wie es in diesem Frühjahr der Standard war. Solche Rahmenbedingungen sind für die HMW nicht optimal, weil sie sich dann zusetzen kann; ebenso wie andere Bodenbearbeitungsgeräte es auch tun würden. Unter günstigeren Bedingungen reinigt sich die Walze jedoch selbst.
Wie alle Messerwalzen braucht die HMW Geschwindigkeit: Mehr als 12 km/h sollten es sein, sonst können die Messer nicht richtig arbeiten. Wir sind 14 bis 16 km/h schnell gefahren. Die Messer haben den Raps dabei gut zu Boden gewalzt und trotz der nicht optimalen Bedingungen ordentlich geschnitten. Auch ein Eingriff in den Boden und eine teilweise Bedeckung der Pflanzen mit Erdreich war erkennbar. Der kreuzweise Schnitt war klar sichtbar.
Wenn die Bedingungen stimmen, bietet die HMW 6.0 mit ihren 5,80 m Arbeitsbreite Schlagkraft, sechs bis acht Hektar pro Stunde sind realistisch. Eigene Versuche des Herstellers haben auf Maisstrohflächen einen Kraftstoffverbrauch von rund vier Litern je Hektar ergeben.