Gut zu wissen
- Im Vergleich waren neun Geräte.
- Der Feldaufgang in den einzelnen Parzellen war sehr heterogen.
- Die Ergebnisse variieren um bis zu 70 Pflanzen pro Quadratmeter.
- Die beiden Systeme mit den höchsten Auflaufraten haben nicht/kaum in den Boden eingegriffen.
Über die Stoppelbearbeitung lässt sich zweifelsohne unter zahlreichen Gesichtspunkten diskutieren. Vom Kraftstoffverbrauch über die Schlagkraft bis zur Strohrotte und Verdunstungsrate. Zieht man noch verschiedene Boden- und Klimabedingungen mit in Betracht, könnte man umfangreiche Doktorarbeiten mit dem Thema füllen.
Für diesen Beitrag haben wir uns mit einer Kernfrage beschäftigt: Welches Maschinenkonzept regt am meisten Ausfallgetreide zum Keimen an? Hierfür kamen sechs Bearbeitungssysteme und neun verschiedene Geräte nebeneinander auf einer Weizenstoppelfläche zum Einsatz. Hintergründe zu den Einsatz- und Testbedingungen finden Sie im Kasten „So haben wir getestet“ auf der nächsten Doppelseite. Dort finden Sie ebenso einen Kasten „Erfahrungen im Raps“.
Gerätegruppen für den Systemvergleich
Um Unterschiede zwischen verschiedenen Bauarten herauszufinden, haben wir die nachfolgenden Konzepte verglichen:
- Vertreter der Flügelschargrubber war Kerner mit dem dreibalkigen Corona 300. Eine separate Messerwalze X-Cut-300 brachte Kerner für den Einsatz auf Rapsstoppeln mit.
- Die Gattung der Flachgrubber besetzte Köckerling mit dem ganzflächig arbeitenden Allrounder 600 flatline. Die Messerwalze vor dem Zinkenfeld bringt bei der Bearbeitung von Rapsstoppeln größere Effekte als auf Getreidestoppeln.
- Müthing stieg mit zwei verschiedenen Mulcherkonzepten in den Ring: Als Klassikmulcher trat der MUM 280 Vario Shark im Frontanbau an. Zusätzlich setzten wir den Ackerbaumulcher der Agriline-Serie ein. Als Heckmulcher ist er mit einer Striegelreihe vor dem Rotor und einer schweren Güttlerwalze dahinter bestückt.
- In der Kategorie der Strohstriegel kamen zwei Geräte zum Einsatz. Agrisem trat mit dem Turbomulch als Wellscheiben-Striegel an. Dieses Gerät war mit zwei optionalen Wellscheibenreihen vor dem Zinkenfeld versehen. Wallner hingegen schickte mit dem Messerwalzen-Striegel ein Modell in den Vergleich, das vor dem Zinkenfeld als Wunschausstattung eine Messerwalze mitbrachte. Auf einigen Striegelzinken waren zudem Spezialwerkzeuge verschraubt.
- Von Väderstad setzten wir die Kurzscheibenegge Carrier 425 XL ein. Als Sonderausstattung war sie mit einer Messerwalze und 12 cm breit arbeitenden CrossCutter-Discs bestückt. Im Test führen wir dieses System als Wellscheibenegge.
Als betriebsübliche Varianten rundeten zwei Konzepte den Vergleich ab: eine 9,30 m breite Kettenscheibenegge von Kelly, die vornehmlich im Raps eingesetzt wird und die angebaute Kurzscheibenegge Discomulch RR mit feinverzahnten Scheiben von Agrisem.
Weitere Daten zu den Geräten finden Sie ab der dritten Doppelseite. Dort sind auch die Fahrgeschwindigkeiten und die theoretischen Flächenleistungen aufgeführt — je um 20 % für Wendemanöver reduziert.
Da wir die Versuche mit drei Traktoren angelegt haben (John Deere 6215R, Fendt 516 Vario und 936 Vario), waren Messungen zum Kraftstoffverbrauch nicht möglich. Herstellerempfehlungen zur Traktorleistung finden Sie auf der ersten Doppelseite.
Fast 50 % Unterschied
Mit unseren Einsatzbedingungen kamen die Systeme unterschiedlich gut klar. Zwischen dem höchsten und niedrigsten Feldaufgang lagen knapp 50 % Unterschied. Das macht eine absolute Differenz von 69 Pflanzen pro Quadratmeter. Apropos Pflanzen pro Quadratmeter: Wenn wir bei 10 t Ertrag von maximal 1 % Verlust ausgehen, hinterlässt der Mähdrescher bei einem Tausendkorngewicht von 45 g etwa 222 Körner pro Quadratmeter — das nur zur Einordnung.
Am besten kam der Wellscheiben-Striegel mit den Testbedingungen zurecht. Hier zählten wir 144 gekeimte Pflanzen pro Quadratmeter — der mit Abstand höchste Wert im Vergleich. Offensichtlich haben die beiden Scheibenreihen in Kombination mit 4 cm Strichabstand und der fünfreihigen Zinkenanordnung für optimale Keimbedingungen gesorgt.
Der Messerwalzen-Striegel erzielte im direkten Vergleich durchschnittliche Ergebnisse. Die Unterschiede zwischen den beiden Striegelkonzepten liegen offenbar im Vorwerkzeug. Hier scheint die doppelte Wellscheibenreihe, die etwa 3 cm tief in den Boden eingriff, im Vorteil zu sein. Beide Systeme durchtrennen weder die Wurzeln noch die kapillare Wasserführung. Die Zinkenfelder waren je auf etwa 2 cm Arbeitstiefe eingestellt.
Den zweithöchsten Feldaufgang stellten wir beim Ackerbaumulcher fest. Mit 122 gekeimten Pflanzen pro Quadratmeter sorgte die doppelt bestückte Rotorwelle in Kombination mit der schweren Güttlerwalze für gute Keimbedingungen. Auch bei diesem Verfahren wurden weder die Wurzeln noch die kapillaren Wassergänge durchtrennt. Zudem hat die schwere Walze zwei Vorteile: Sie sorgt für Bodenschluss der Körner und passt sich der Bodenkontur an. Vermutlich brachte auch die vor Verdunstung schützende Mulchschicht einen Vorteil. Als Reststoppellänge haben wir 5 cm gemessen, wobei die Stoppeln hinter den Schlepperrädern sichtlich länger waren.
An dritter Stelle reiht sich mit überdurchschnittlichen Ergebnissen die betriebsübliche Kurzscheibenegge ein. Mit 114 Pflanzen pro Quadratmeter präsentierte sie bei einer Arbeitstiefe von etwa 6 cm ein ordentliches Bild. Zur Rückverfestigung arbeitete das Gerät mit einer einfachen Stabwalze.
Im Mittelfeld lagen fünf Geräte mit einem durchschnittlichen Aufgang von 100 Pflanzen pro Quadratmeter dicht beieinander: der Flügelschar- und der Flachgrubber, der Klassikmulcher und der Messerwalzen-Striegel sowie die Kettenscheibenegge.
Breites Mittelfeld
Im Vergleich der beiden Grubber durchtrennte der Flügelschargrubber den Boden bei einer Arbeitstiefe von 5,5 cm etwas gleichmäßiger. Beim Flachgrubber blieben trotz 9 cm Überschnitt bei einer Arbeitstiefe von 4,5 cm vereinzelt Stoppeln stehen — schon leichte Unebenheiten reichen hierfür aus. Für Rückverfestigung sorgte am Flachgrubber eine Doppel-U-Profil- und beim Flügelschargrubber eine Dachringwalze.
Der Klassikmulcher hinterließ die Stoppeln mit einer Reststängellänge von 5 cm. Die Schneidschiene war auf maximale Zerkleinerung eingestellt. Das Mulchmaterial legte der Rotor vor der Stützwalze ab, weshalb die durchgehende Stützwalze womöglich für leichten Bodenschluss der Ausfallkörner sorgte.
Für die Kettenscheibenegge war der Einsatz im 20° Winkel zur Särichtung nicht optimal. Oder die Kettenspannung war nicht ausreichend für diesen Einsatz. Beim Freilegen der Bodenprofile zeigte sich ein phasenweiser Intervalleingriff in den Boden. Daraus resultierten abwechselnd bearbeitete und unbearbeitete Bereiche. Positiv für dieses System war der erdfeuchte Bodenzustand, weshalb sich im Bereich der bearbeiteten Zonen viele Stoppeln lösten.
Mit 75 Pflanzen pro Quadratmeter liefen am wenigsten Pflanzen durch die Bearbeitung per Wellscheibenegge auf. Die Gründe können vielschichtig sein: Zum einen hat der flache Zickzack-Schnitt bei der eingestellten Arbeitstiefe von rund 4 cm zu einem starken Mischeffekt zwischen Erdkluten, Stroh und Stoppeln geführt. Unter Umständen wurden einige Körner verschüttet, wobei eindeutige Ursachen nicht auszumachen waren. Und obwohl sich für das Auge subjektiv zunächst ein gutes Bild zeigte, waren es objektiv nur wenige, große Einzelpflanzen.
So haben wir getestet
Stattgefunden hat der Systemvergleich auf einer homogenen Weizenfläche mit durchschnittlich 66 bis 71 Bodenpunkten (Bodentyp: Pseudogley-Parabraunerde) im nördlichen Landkreis Uelzen (Niedersachsen). Die Ernte erfolgte am 9. August, drei Tage später die Stoppelbearbeitung. Geerntet wurde mit einem Mähdrescher auf Raupenlaufwerk mit einem 10,50-m-Bandschneidwerk. Das Stroh verblieb auf der Fläche. Die Bearbeitungsrichtung wurde um 20° zur Särichtung gedreht. Zwischen Ernte und Stoppelbearbeitung überflog Dienstleister Jan-Philip Pohl (Agrarpohl aus Wolfenbüttel) die Flächen per Drohne mit Multispektral-Kamera. Dabei wurden die Stoppelstruktur und Grünfärbung verglichen, was eine gleichmäßige Stoppel- und Strohverteilung bestätigte.
Anschließend legte Agrarpohl für die Testmaschinen georeferenzierte Spurlinien an. Jedes Gerät bearbeitete zwei 200 m lange Bahnen in zwei Teilflächen. Gelenkt wurden die Schlepper per RTK-GPS. Eingestellt wurden die Geräte weitestgehend von den Herstellern.
Nach der Bearbeitung hielt die Hitzephase an. Bis zum 22. August kletterten die Tageshöchstwerte durchschnittlich auf 30 °C. Innerhalb der ersten zehn Tage nach Bearbeitung fiel ein Starkregenschauer mit etwa 10 mm Niederschlag in weniger als einer Stunde. In den zehn Tagen danach regnete es weitere 21 mm.
Die Auszählung erfolgte am 1. September. Wir ermittelten von jeder Maschine in 6-facher Wiederholung die aufgelaufenen Weizenpflanzen im Raster von 0,50 mal 0,50 m zwischen den Schlepperrädern.
Erfahrungen im Raps
Gerne hätten wir Ihnen an dieser Stelle auch Ergebnisse von einer benachbarten Rapsfläche geliefert. Doch leider zeigten die Drohnenaufnahmen vor der Bearbeitung, dass ungleicher Aufwuchs durch einen Hagelschauer keine vergleichbaren Startbedingungen ermöglicht hätte. Dennoch haben wir die Geräte im Rapsstoppel eingesetzt und fassen einige Erkenntnisse in Kurzform für Sie zusammen:
- Visuell waren nach der Bearbeitung große Unterschiede zu sehen.
- 14 Tage nach Bearbeitung waren die Bestände in den Parzellen vom Messerwalzen-Striegel, Ackerbaumulcher und der Messerwalze geschlossen. Alle Geräte griffen nicht in den Boden ein.
- Beim Flügelschargrubber schien die minimale Arbeitstiefe mit 5,5 cm tief. Nach 14 Tagen schien die Bedeckung etwas zurückzuliegen.
- Der Striegel mit Messerwalze war im Vergleich zum Wellscheiben-Striegel deutlich im Vorteil. Das Modell kam mit den langen Rapsstoppeln deutlich besser zurecht, ohne zu verstopfen.
Bodenprofile im Vergleich
Im direkten Vergleich der freigelegten Bodenprofile werden die Systemunterschiede deutlich: Sowohl der Flügelschar- und der Flachgrubber als auch die Scheibenvarianten greifen aktiv in den Boden ein. Die beiden Grubbervarianten schneiden die Stoppeln weitestgehend flächig ab. Bei den beiden Striegel-Modellen gibt es minimale Erdeingriffe, während beide Mulchervarianten nicht in den Boden eingreifen, Details sind dennoch unterschiedlich.
Wir fassen zusammen
Um das Auflaufverhalten nach der Stoppelbearbeitung mit verschiedenen Geräten zu vergleichen, haben wir je zwei Schar-, Striegel- und Mulcherkonzepte mit drei Scheibenvarianten im Feld verglichen. Unter den Testbedingungen lag der höchste Feldaufgang bei 144 und der niedrigste bei 75 Pflanzen pro Quadratmeter.
Flügelschargrubber Kerner Corona 300
Den dreibalkigen Corona-Grubber bietet Kerner mit Arbeitsbreiten zwischen 2,50 und 5 m an. Sowohl die Schare als auch die Walze lassen sich per Schnellwechselsystem umrüsten. Die Schare können von breiten Flügelscharen auf Schmalschare umgebaut werden.
Die Walze lässt sich wechseln oder komplett demontieren. In diesem Fall sind die beiden optionalen Stützräder der Größe 10.0/75-15.3 sehr zu empfehlen. Sie sind vorne seitlich neben dem Hauptrahmen platziert. Serienmäßig ist der Grubber mit hydraulischer Tiefeneinstellung ausgestattet, optional gibt es eine mechanische oder hydraulische Steinsicherung.
Der Strichabstand beträgt 30 cm, die Rahmenhöhe 83 cm. Hinter den Scharen ist der Grubber mit zentral einstellbaren Sternscheiben zur Einebnung bestückt. Ein einfacher Striegel hinter der Crackerwalze zählt zur Sonderausstattung.
Fazit: Der Flügelschargrubber von Kerner führte zu einem mittleren Feldaufgang. Das Walzen- und Schar-Schnellwechselsystem fördern die Flexibilität, und die breiten Flügelschare durchschnitten den Boden ganzflächig.
Flachgrubber Köckerling Allrounder flatline 600
Die flatline-Generation der Allrounderfamilie ist für die flache Stoppelbearbeitung entwickelt. Aufgebaut ist das Konzept sechsbalkig mit 13 cm Strichabstand. Vorne stützt sich das Modell auf vier Stützrädern (380/55-17) ab und hinten auf der Walze. Vor dem Zinkenfeld lässt sich wahlweise eine Messerwalze oder ein Levelbord montieren.
Für die Elephant-Zinken mit Doppelfeder und Rückschlagsicherung gibt es zwei Scharvarianten: 220 mm breite Gänsefußschare oder 60 mm breite Schmalschare. Beide Modelle gibt es mit Hartmetallschneiden. Beim Gänsefußschar verweist Köckerling auf einen geringen Untergriff für den besonders flachen Einsatz. Die Rahmenhöhe beträgt 640 mm.
Rückverfestigt wird mit einer doppelten STS-Walze. Dahinter folgt optional ein Striegel mit 13-mm-Zinken. Alternativ gibt es das Modell mit 7,50 m Arbeitsbreite.
Fazit: In den Parzellen vom sechsbalkigen flatline war der Feldaufgang durchschnittlich. Er durchschnitt den Boden bei 4,5 cm Arbeitstiefe fast flächig, aber nicht komplett. Die Vielzahl der Zinken sorgt trotz flachem Scharwinkel für einen starken Mischeffekt.
Wellscheiben-Striegel Agrisem Turbomulch
Der Turbomulch-Strohstriegel von Agrisem ist mit fünf Reihen und 16 mm starken Striegelzinken bestückt. Der Strichabstand beträgt 4 cm. Das Modell steht in Arbeitsbreiten zwischen 6,20 und 8,60 m zur Verfügung. Optional lässt sich der Strohstriegel als Vorwerkzeug mit der doppelten Wellscheibenreihe oder einer Messerwalze kombinieren. Die eingesetzten Wellscheiben arbeiten mit 6° Anstellwinkel zur Fahrtrichtung. Durch das hohe Eigengewicht sollen die Scheiben auch auf trockenen Tonböden ausreichend Feinerde zum Keimen produzieren.
Der Winkel der Striegelzinken wird zentral hydraulisch verstellt, zusätzlich können die hinteren beiden Reihen separat manuell verstellt werden. Der Rahmen ist dreiteilig aufgebaut, was kompakte Transportmaße erlaubt. Zu Beachten sind die Achslasten des Traktors durch das hohe Eigenwicht des Strohstriegels.
Fazit: Als Vertreter der Strohstriegel erzeugte der Turbomulch den besten Feldaufgang. Mit dazu beigetragen haben die beiden Wellscheibenreihen vor dem Striegelfeld. Der hohen Flächenleistung steht ein hohes Eigengewicht gegenüber.
Messerwalzen-Striegel Wallner Strohstriegel
Beim Strohstriegel von Wallner sind die 16 mm starken Striegelzinken fünfreihig angeordnet, der Strichabstand beträgt 5 cm. Eine V-förmige Zinkenverteilung soll den Durchgang optimieren. Für die Zinkenspitze bietet Wallner Aufschraubwerkzeuge an. Bei unserem Einsatz waren spitz zulaufende Klingen an der ersten und dritten Reihe montiert, die Feinerde lösen sollen. Die hydraulische Verstellung des Zinkenfeldes ist Serie.
Vor dem Zinkenfeld gibt es optional eine nachrüstbare Messerwalze. Diese ist vor allem für Zwischenfrüchte, Mais oder Raps zu empfehlen. Mit gezahnten Klingen an den Messern soll die Schnittfläche vergrößert werden. Mit Hilfe einer hydraulischen Drucksteuerung wird der Bodeneingriff der Messerwalze angepasst.
Als alternative Arbeitsbreiten gibt es Modelle zwischen 3 und 12,60 m. Die zweiteilige Klappung des 6-m-Gerätes baut hoch.
Fazit: Der Feldaufgang nach der Bearbeitung mit dem Wallnerstriegel lag im Mittelfeld. Offensichtlich war der Einfluss der Messerwalze und der aufgesteckten Werkzeuge unter den Vergleichsbedingungen gering. Dennoch ist die mögliche Flächenleistung hoch.
Ackerbaumulcher Müthing Agriline
Speziell für den Ackerbau hat Müthing die Agriline-Baureihe entwickelt. Vor dem Mulchergehäuse ist ein einreihiger Striegel platziert, dahinter eine schwere Güttlerwalze. Die 13 mm starken Striegelzinken mit 17 cm Strichabstand sollen Feinerde lösen und mäßig verteiltes Stroh auseinanderziehen. Als Schlegelmulcher kommt das MU-Pro-Modell mit hydraulisch einstellbarer Schneidschiene zum Einsatz.
Beim Testmodell war keine Stützwalze integriert, diese kann alternativ oder zusätzlich zur Güttlerwalze montiert werden. Dank Dreipunktaufnahme kann die Güttlerwalze nachträglich angebaut werden.
Größere Arbeitsbreiten gibt es aktuell nicht. Die Bestückung des Rotors mit 42 Schlegeln soll die Zerkleinerung und Verteilung der Mulchauflage fördern. Im Feldeinsatz waren wir mit 950 Zapfwellenumdrehungen pro Minute unterwegs.
Fazit: Obwohl die schwere Kombi nicht für den Frontanbau geeignet ist, überzeugt der Agriline mit hohen Feldaufgängen. Förderlich ist die Kombination aus fein zerschlagener Mulchschicht und anpassungsfähiger Walze.
Klassikmulcher Müthing MUM 280 Vario Shark
Mit der Shark-Sonderedition setzte Müthing einen leicht modifizierten MU-M Vario 280 ein. Das Sondermodell ist serienmäßig mit einer manuell einstellbaren Schneidschiene und Verschleißeinlage sowie einem verstärkten Anbauturm versehen. Für den Einsatz auf Getreidestoppeln war die Schneidschiene zur maximalen Zerkleinerung soweit wie möglich zum Rotor hin verschoben.
Auf dem Standardrotor sind ab Werk 24 Hammerschlegel mit je 1,15 kg montiert. Der Einsatz im Fronthubwerk sorgt für ein gleichmäßigeres Arbeitsbild — zieht allerdings auch eine häufigere Kühlerreinigung nach sich. Falls Ihr Schlepper keine Hubwerkentlastung besitzt, ist das optionale und nachrüstbare SOFA-System von Müthing zu empfehlen. Eingesetzt haben wir den Mulcher mit 950 Zapfwellenumdrehungen pro Minute.
Fazit: In puncto Feldaufgang stand der Frontmulcher den Grubber- und Scheiben-Kontrahenten in nichts nach. Das Auflaufverhalten war durchschnittlich, wenngleich die Mulchschicht vor Verdunstung schützt. Eine Bodenanpassung gibt es nicht.
Wellscheibenegge Väderstad Carrier 425 XL
Ab Werk lässt sich die Carrier XL mit unterschiedlich großen und unterschiedlich gezackten Scheiben bestücken: Wir waren mit 510 mm großen Cross-Cutter-Discs im Feld. Alternativ gibt es — für die flache Stoppelbearbeitung laut Hersteller noch besser geeignet — eine kleine CrossCutter-Disc mit 450 mm Durchmesser. Die höhere Umlaufgeschwindigkeit soll die Feinerde-Produktion fördern. Die Scheiben arbeiten mit einem Anstellwinkel von 16° zur Fahrtrichtung und ohne Untergriff. Als Arbeitstiefe gibt Väderstad mit der großen CrossCutter-Scheibe 3 bis 10 cm an.
Optional ist eine Messerwalze vor dem Scheibenfeld zu bekommen, die vor allem beim Einsatz auf Rapsstoppeln oder Zwischenfruchtflächen von Vorteil ist. Als Packerwalze gibt es lediglich das Steelrunner-Modell mit 14 cm Ringabstand und 590 mm Durchmesser. Alternative Arbeitsbreiten der aufgesattelten Variante stehen mit 5,25 und 6,25 m zur Verfügung.
Fazit: Trotz minimaler Bearbeitungstiefe erzeugte die stark ausgeprägte Wellscheibe ein raues Relief. Im Vergleich liefen in dieser Parzelle am wenigsten Weizenpflanzen auf. Gründe könnten verschüttete Körner und ein ausgetrockneter Oberboden sein.
Betriebsübliche Geräte
Kurzscheibenegge Agrisem Discomulch R
Die eingesetzte Discomulch R reiht sich bei Agrisem im Produktprogramm der angebauten Kurzscheibeneggen ein. Eher untypisch für Agrisem sind die Grindel, die mit je vier Gummisträngen gegen Überlast gesichert sind. Als Arbeitsbreiten stehen angebaut 4, 5 und 6 m oder aufgesattelt bis 12 m zur Wahl. Der Balkenabstand beträgt 80 cm und zur Rückverfestigung gibt es verschiedene Walzen. Die feinverzahnten Scheiben sollen für einen hohen Misch- und Schnitteffekt in der oberen Bodenschicht sorgen.
Fazit: Die feinverzahnten Scheiben in Kombination mit einer Stabwalze als Nachläufer sorgten für einen hohen Feldaufgang. Die Parzelle erreichte die drittbesten Ergebnisse.
Kettenscheibenegge MP900 von Kelly
Die Kettenscheibenegge ermöglicht eine flache Bodenbearbeitung in großen Arbeitsbreiten. Für den Bodeneingriff sind die schweren Scheiben konkav geformt. Je nach Einsatzzweck bietet Kelly verschiedene Scheibenarten und -gewichte an. Ebenso gibt es verschiedene Arbeitsbreiten. Bei unserem Einsatz ist der 6215R von John Deere bei 11 km/h problemlos mit 1 500 Motorumdrehungen zurechtgekommen.
Fazit: Obwohl die Scheiben nur phasenweise arbeiteten, lag der Feldaufgang in dieser Parzelle im Mittelfeld. 9 m Arbeitsbreite ermöglichen hohe Flächenleistungen.