profi damals: Trecker-Treck für Kinder: „Full Pull“ mit dem Tretschlepper
Rudi Heppe hat wieder zugeschlagen: nach dem Motto „gut gefrühstückt ist halb gewonnen“ gab er den Startschuss zum ersten Trecker-Treck für Tretschlepper. profi präsentiert den exklusiven Bericht von der Auftaktveranstaltung.
Was Drehmoment bedeutet, haben diese Kinder bereits früh gelernt. Der Bremswagen ist ebenso legendär wie das Event selbst.
Sie haben richtig gelesen: Jetzt gibt es auch Treckertreck für Tretschlepper. Denn weshalb sollten die hoffnungsvollen Nachwuchspuller immer nur den großen Vorbildern hinterherschauen, bloß weil sie noch keinen Führerschein haben? – Die erste Veranstaltung im westfälischen Essentho war der beste Beweis dafür, dass es auch ohne geht: Mit traumwandlerischer Sicherheit rangiert der fünfjährige Florian den Schlepper vor den Bremswagen. Der Schweiß von der Aufwärmphase steht ihm auf der Stirn. Die Kette des Bremswagens wird von einem Helfer eingehängt. Ein konzentrierter Blick nach vorn. Noch einmal geht der junge Traktorpuller den Lauf in Gedanken durch. Die etwas zu große Mütze wird gerichtet, und die lästigen Schweißtropfen landen im Ärmel. Jeden Moment muss der Startschuss fallen.
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Was Drehmoment bedeutet, haben diese Kinder bereits früh gelernt. Der Bremswagen ist ebenso legendär wie das Event selbst.
Sie haben richtig gelesen: Jetzt gibt es auch Treckertreck für Tretschlepper. Denn weshalb sollten die hoffnungsvollen Nachwuchspuller immer nur den großen Vorbildern hinterherschauen, bloß weil sie noch keinen Führerschein haben? – Die erste Veranstaltung im westfälischen Essentho war der beste Beweis dafür, dass es auch ohne geht: Mit traumwandlerischer Sicherheit rangiert der fünfjährige Florian den Schlepper vor den Bremswagen. Der Schweiß von der Aufwärmphase steht ihm auf der Stirn. Die Kette des Bremswagens wird von einem Helfer eingehängt. Ein konzentrierter Blick nach vorn. Noch einmal geht der junge Traktorpuller den Lauf in Gedanken durch. Die etwas zu große Mütze wird gerichtet, und die lästigen Schweißtropfen landen im Ärmel. Jeden Moment muss der Startschuss fallen.
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Und los geht es. Mit einem kräftigen Ruck spannt sich die Kette, der Zug setzt sich in Bewegung. Florian hält sich am Lenkrad fest und stemmt sich in die Pedale. Plötzlich bricht das Hinterteil des Schleppers seitlich aus. Kein Problem für den nervenstarken Routinier, denn schließlich hat er zu Hause schon tüchtig trainiert. Noch einen halben Meter bis zum Ziel. Mit einem Urschrei werden die letzten Reserven mobilisiert. Geschafft: 12,4 Sekunden. Damit dürfte er einen der vorderen Ränge in der Ortsmeisterschaft sicher haben.
Aber die Konkurrenz schläft nicht. So erleben die zahlreichen Zuschauer, die meist gleichzeitig als Betreuer fungieren, weitere packende Kämpfe. Im Fahrerlager wird derweil heftig darüber debattiert, ob nun der gelbe Tretschlepper vielleicht doch mehr zieht als der grüne Spezialpuller. Einig sind sich alle, dass der Treckertreck einen Riesenspaß macht.
Dabei ist die Idee gar nicht so neu, Tretschlepper vor den Bremswagen zu spannen. In den USA gibt es solche Veranstaltungen schon seit über 20 Jahren. Unter fachmännischer Beratung erfahrener „Tret-Praktiker“ konstruierten Rudi Heppe und Albert Karte zunächst einen ganz speziellen Bremswagen.
Dieser ist ebenso wie beim richtigen Treckertreck hinten mit einer Achse und vorn mit einer Bremskufe ausgerüstet. Während der Fahrt bewegt sich ein Gewichtsblock durch ein Seil streckenabhängig nach vorn, so wird die Bremskufe zunehmend belastet. Dadurch ist das Anfahrmoment relativ klein, während der Zugwiderstand mit der zurückgelegten Wegstrecke ansteigt.
Im Gegensatz zum großen Treckertreck wird aber nicht um Meter, sondern um Sekunden gekämpft. Die Schiedsrichter messen die Zeit, in der die jungen Schlepperfahrer den Bremswagen je nach Einstellung des „Back“-Vorschubs 3 oder 6 m weit ziehen. Damit die Zeit genau gestoppt werden kann, ertönt eine Hupe, sobald die Back vorn ist. Für die Stromversorgung sorgen eine Batterie am Rand der Bahn und ein langes Kabel.
Während des Pulls wird das Seil von einer der beiden Rollen auf der Achse des Bremswagens aufgerollt...
(Bildquelle: Heppe)
...und über die vordere Umlenkrolle wird die „Back“ nach vorn gezogen.
(Bildquelle: Heppe)
Ebenso wie beim richtigen Treckertreck gibt es auch Gewichtsklassen. Aber nicht für die Puller, sondern für das Gewicht auf dem Bremswagen! Die Back wird mit demselben Kilobetrag belastet, wie der junge Puller bzw. die junge Pullerin Jahre zählt. Das heißt, ein Fünfjähriger zieht mit 5 kg los, ein Sechsjähriger mit 6 kg usw. Auf Antrag kann das Gewicht auch etwas reduziert werden, und wer sich ganz stark fühlt, darf auch in einer nächsthöheren Klasse starten.
Als Puller kommt ein spezieller MBTrac mit verstärktem Tretlager zum Einsatz. Weil alle Teilnehmer einer Startgruppe mit demselben Schlepper starten, entstehen keine Wettbewerbsverzerrungen durch unterschiedliche Gewichte, Anhängepunkte oder Antriebsübersetzungen. Eine besondere Überraschung präsentierte ein Schlepperhersteller: Eigens für die Premiere in Deutschland hatte er aus Amerika einen zwanzig Jahre alten „Pedal-Power-Puller“ einfliegen lassen, der aus Guss besteht. Durch das hohe Eigengewicht und die Vollgummiräder hat dieser Puller eine ungeheure Bodenhaftung.
Aber den Nachwuchspullern waren Gewichte und Zeiten auch ziemlich egal. Sie hatten einfach ihren Spaß am „Pedal-Pulling“. Nachdem jeder Teilnehmer seine Chance vielfach genutzt hatte, läuteten erste Ermüdungserscheinungen bei den wackeren Tretschlepper-Piloten das Ende des Treckertrecks ein. Im Gegensatz zu ihren „großen“ Kollegen gingen die Nachwuchs-Puller dann mit leichtem Muskelkater statt mit Ohrensausen nach Hause. Denn Pedal-Pulling verursacht weder Schall noch Rauch.
Wenn Sie mehr über Pedal-Power erfahren möchten, sollten Sie sich mit HeKa-Pedal-Pulling, Rudi Heppe & Albert Karte, Postfach 1312, 59916 Brilon, in Verbindung setzen. Gegen eine Spende für die Kinder-Krebshilfe können Sie das komplette Set mit Puller und Bremswagen auch mieten.