Vor rund 30 Jahren löste die 40er Traktoren-Serie die heute noch auf Nebenerwerbs- und Hobbybetrieben beliebte 33er Serie der A-Familie von Case IH ab. Die Produktion erfolgte nun in England.
Gerd Maas von der Case-IH erläutert die Verbesserungen an der 40er Serie: "Wir haben der 40er Serie nicht nur ein Face-Lifting verordnet und ihr ein moderneres Aussehen gegeben. Auch die Technik wurde geändert. Das zeigt sich beispielsweise in der umschaltbaren 540/750er Zapfwelle und in der externen Fernbedienung für das Hubwerk. Im neuen Armaturenbrett kann der Kunde jetzt wählen zwischen digitaler und analoger Anzeige. Weniger ins Auge springen die verbesserte Motorcharakteristik, die vergrößerten Bremsen, das von 4 000 auf 5 250 kg erhöhte zulässige Gesamtgewicht, die höhere Hubkraft und die größeren Ölmengen für Fremdverbraucher."
Die Grundversion der 40er Serie hat nur einige dieser Verbesserungen. Die von uns gefahrene Exklusiv-Version bietet sie fast alle: Ein Selbstsperrdifferential in der Vorderachse, eine Anhängekupplung mit Schnellverstellung, zwei Zusatzhubzylinder, Mehrmengensteuerung, Digitalanzeige, Fernbedienung für das Hubwerk und wahlweise die Silent S3-Kabine oder die Niedrigversion, jeweils mit 4 Arbeitsscheinwerfern. Das Ganze wird für 8 275 DM (ohne Mehrwertsteuer) als Exklusiv-Paket zu einem relativ günstigen Mehrpreis angeboten. Einzeln wären die Extras deutlich teurer.
Die digitale Anzeige im Armaturenbrett zeigt die Fahrgeschwindigkeit und wahlweise die Drehzahl von Motor oder Zapfwelle. Allerdings ist die Anzeige recht langsam: Wenn der Motor schon wieder im Leerlauf dreht, zeigt das Display noch etwa 1 700 Umdrehungen. Hat der Motor umgekehrt beim Gasgeben schon fast volle Drehzahl, zeigt das Display noch die Leerlaufdrehzahl von 650 Umdrehungen. Bei der Arbeit ist eine superschnelle Angabe der Drehzahl natürlich nicht unbedingt notwendig, trotzdem ist diese Verzögerung schade. Moderne Technik sollte schneller reagieren.
Ähnlich gewöhnungsbedürftig ist die externe Bedienung des Hubwerks. Der Hebel entspricht zwar den neuesten LBG-Bestimmungen, weil das Hubwerk nur schrittweise bedient werden kann. Die Betätigung ist jedoch unpraktisch: Der federbelastete Hebel muss für jeden Hub in eine Zahnbahn gedrückt und dann seitlich bewegt werden. Vor dem nächsten Hub ist der Bedienungshebel erst wieder zu entlasten.
Das Getriebe des 840 Exklusiv hat als Pluspunkt eine direkte und gut bedienbare Gangschaltung. Auch die synchronisierte Stufenschaltung, mit der jeder Gang 20 % schneller gefahren werden kann, lässt sich gut schalten (obwohl der Hebel dafür links unten etwas unbequem angeordnet ist).
Minuspunkte erhielt die Gruppenschaltung: sie ist unsynchronisiert. Dass sich die Schalthebel zwischen den Beinen des Fahrers befinden, ist nicht so schön. Hinzu kommt, dass der Rückwärtsgang mit dem Gruppenhebel geschaltet wird und eine deutliche Geschwindigkeitsstufe enthält: Rückwärts fährt der Schlepper 40 % schneller als in der Ackergruppe und 60 % langsamer als in der Straßengruppe. Wer vorwärts und rückwärts die gleiche Geschwindigkeit haben möchte, muss stets zwei Hebel schalten. Das ist unpraktisch. Die Kabine des 840 Exklusiv bietet gute Sicht sowohl nach vorne als auch nach hinten. Der Ein- und Ausstieg ist unkompliziert. Der gefederte Sitz bietet normalen Komfort und verschiedene Verstellmöglichkeiten. Wenn der Sitz vorne 1 bis 2 cm höher wäre, würde er allerdings besseren Halt geben. Ablagefächer gibt es in der Kabine leider nicht.
Das Lenkrad ist nicht verstellbar und recht groß. Die Größe hat den Vorteil, dass sich der Schlepper auch im Leerlauf leicht lenken lässt. Der Nachteil: Man muss ziemlich viel "kurbeln". Die Lenkstange vor der Vorderachse liegt recht ungeschützt ziemlich weit unten.
Für die hydraulische Lenkung baute Case-IH einen normalen doppeltwirkenden Zylinder ein: nach rechts sind 3,5 Lenkradumdrehungen erforderlich, nach links 4,5. Der Wendekreis des 840 A ist mit 10,5 m (Allradantrieb aus) und 11,1 m (Allradantrieb ein) recht groß für einen Schlepper, der vorne auf einer Spur von 1,57 m steht (bei Reifen 405/70 R 20). Wenn die Kotflügel abgenommen werden, verringert sich der Wendekreis etwas. Die ZF-Vorderachse lässt einen Einschlagwinkel von 42° zu.
Die Handkupplung der Zapfwelle links neben dem Armaturenbrett ist recht leichtgängig, das Kupplungspedal ist im Vergleich dazu recht schwergängig. Unsere Exklusiv-Version war mit einer 540/1000er Zapfwelle ausgestattet, auf Wunsch wird auch die 540/750er Zapfwelle geliefert. Kontrollleuchten fehlen leider.
Das Hubwerk ist einfach und gut bedienbar. Die Zugwiderstandsregelung erfolgt über den Oberlenker. Die serienmäßige Hubkraft von 2 160 daN ist für einen Schlepper mit 49 kW /67 PS unterdurchschnittlich. Mit Hilfe von zwei Zusatzhubzylindern bringt es der 840 Exklusiv jedoch auf 2 610 daN Hubkraft. Die Exklusiv-Ausstattung soll Schnellkuppler am Dreipunktgestänge enthalten, die bei unserem Schlepper allerdings noch fehlten.
Die einfache, aber wirksame Betätigung der Senkdrossel fanden wir sehr gut. Sie wird über eine "Drehscheibe" in der Sitzkonsole bedient, mit der sich die Drosselwirkung sehr gut dosieren lässt. Positiv vermerkten wir auch, dass die nicht benötigte Ölmenge der Hydraulikpumpe für den Lenkkreislauf in den externen Ölkreislauf eingespeist werden kann. Diese Mehrmengensteuerung wird durch einen elektromagnetischen Schalter am linken Steuerhebel ausgelöst und erhöht die normale Fördermenge von 33 I auf maximal 4 7 l/min.
Der Allradantrieb wird über einen außenliegenden einfachwirkenden Zylinder ein- und ausgeschaltet. Wenn der Kippschalter betätigt wird, fließt Öl in den Zylinder, der das Lamellenpaket über einen Hebel am Antriebskasten zusammenpresst. Fällt der Öldruck weg, drücken Tellerfedern die Lamellen auseinander und damit Hebel und Zylinder wieder in den Ruhestand. Bei der 40-km/h-Ausführung wird dieser Hydraulikzylinder ebenfalls aktiviert, wenn der Schlepperfahrer die (gekoppelten) Bremspedale betätigt. Die Bremsen wirken übrigens ausgezeichnet. Bei Einzelradbremsung wird selbstverständlich die Vierradbremse nicht aktiviert.
Das bleibt festzuhalten: Case-IH hat, gemäß der Produktinformation, "die bekannten und seit langem bewährten Traktoren der A-Familie (33er Serie) weiter entwickelt".
Die Weiterentwicklung ergab so interessante Lösungen wie die Mehrmengensteuerung. Im Getriebe hätte nach unserer Meinung mehr entwickelt werden müssen: Eine Seitenschaltung wäre schön gewesen, notwendig ist aber noch eine bessere Abstufung und Synchronisation der Rückwärtsgänge. Anders als die Baureihen Magnum und Maxxum von Case-IH kann die 40er Serie sicher nicht für sich in Anspruch nehmen, als führend zu gelten. Der gute Ruf von Case-IH im Gebrauchtschleppermarkt sorgt aber dafür, dass Sie in ein paar Jahren, wenn die wirklich neuen leichten Case-Schlepper erscheinen, jedenfalls einen Schlepper mit einem guten Wiederverkaufswert haben.
49 kW /67 PS; 3 011 cm3 Hubraum, 2300 Umdrehungen, maximales Drehmoment 239 Nm bei 1200 bis 1400 Umdrehungen, 17 % Drehmomentanstieg, wassergekühlt, 66 l Kraftstoff.
16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge mit synchronisierter Viergangschaltung und Stufenschaltung, Gruppenschaltung einschließlich Rückwärtsgruppe unsynchronisiert. Alle drei Hebel in der Mitte. Neun Gänge im Hauptarbeitsbereich zwischen 3 und 12 km/h, Endgeschwindigkeit 40 km/h.
2160 daN Hubkraft, mit zwei Zusatzhubzylindern 2610 daN, Oberlenkerregelung; Hydraulik mit Mehrmengensteuerung und einer Fördermenge von 47 l/min.
Breite (mit Bereifung 16.9 R 30) 1,59 m, Höhe mit Normalkabine 2,41 m, mit Niedrigkabine 2,29 m. Leergewicht mit Kabine in Allradausführung 2915 kg, zulässiges Gesamtgewicht 5250 kg, Nutzlast 2335 kg.
Grundpreis ohne Mehrwertsteuer 46 825 DM, mit Exklusiv-Ausstattung 55100 DM.