Langzeittest: John Deere Feldhäcksler 9700i: Alltagstauglich
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Knipex Zange gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Es gab keine Ausfälle während der Erntezeit.
- Detailkritik am Joystick oder der Ertragserfassung sollen verbessert werden.
John Deere 9700i: Das Modell
In zwei Jahren hat die Maschine auf etwa 1 650 ha hauptsächlich Mais geerntet. Zwar wird der Häcksler auch in der Grasernte eingesetzt (rund 100 ha), er ist dabei aber vornehmlich Spitzenbrecher. Insgesamt hat der Häcksler inzwischen 851 Motorstunden auf der Uhr.
Für eine möglichst hohe Durchsatzleistung mit optimaler Aufbereitungsqualität und gleichzeitiger Dokumentation wurde der schicke 9700i wie folgt konfiguriert:
- Kemper Mais-Vorsatz 490 Plus mit 9 m Arbeitsbreite (12 Reihen),
- Kemper Pickup für die Grasernte mit 3 m Arbeitsbreite,
- 64-Messertrommel mit 1 350 U/min, Schnittlängen zwischen 3 und 14 mm,
- Körnerprozessor XStream mit 250 mm Durchmesser und 50 % Drehzahldifferenz,
- Premium-Dura-Line Paket mit Wolframcarbid gehärteten Verschleißteilen,
- Harvest Monitor-Ertragserfassung, Harvest Doc-Auftragsdokumentation, Harvest Lab-Inhaltsstofferfassung, JD Link-Online-Maschinenüberwachung im Operation-Center.
Motor: 770 PS von Liebherr
Bei einem Wechselintervall von 1 000 h war noch kein Ölwechsel fällig (Ölmenge 99 l). Dennoch war der Häcksler zu einer von Liebherr einberufenen Inspektion (840 h) in der Werkstatt, um die Ventile zu prüfen (Kasten: Reparaturspiegel). Dabei wurden die Turboladerschläuche erneuert.
Die Kraft wird vom längs eingebauten Motor per Getriebe mit Trockensumpfschmierung auf den Riemen in Fahrtrichtung links übertragen, der die 88 cm breite Häckseltrommel mit 67 cm Durchmesser antreibt. Mit dem 12-reihigen Kemper-Vorsatz (Kasten: Gute Vorsätze für ein perfektes Erntejahr) haben wir Durchsätze von bis zu 250 t Frischmasse pro Stunde gemessen (38 % TS). Im Grünroggen war die Leistung ähnlich. Der Dieselverbrauch schwankte bei heterogenen Erträgen von 28 bis 33 l/ha bei Schnittlängen um 5 mm und intensivster Aufbereitung.
Häckseln: Perfektes Häckselgut
Dass sich der Spalt der beiden Walzen mit 250 mm Durchmesser nur mechanisch am Cracker selbst verändern lässt, stört die Fahrer nicht. Meist wurde mit einem Spaltabstand von 1 mm gehäckselt. Der 9700i ist mit dem Premium-Duraline-Paket ausgestattet. Stark beanspruchte Verschleißteile, wie z. B. der Trommelboden, sind mit Wolframcarbid beschichtet. John Deere gibt 3 000 Stunden oder fünf Jahre Garantie auf diese Teile.
Nicht im Paket und damit nicht gehärtet war der Abstreifer der Glattwalze, der nach der ersten Saison getauscht wurde. Nach der zweiten Ernte 2020 noch einmal, jetzt ist die gehärtete Version eingebaut. Erst ab Maschinen von 2020 und später ist der gehärtete Abstreifer serienmäßig im Ultimate-Paket enthalten. Ansonsten zeigten sich die Materialien im Gutfluss aber sehr standfest.
Apropos Gutfluss: Bei klebriger Grassilage im ersten Schnitt mit höchsten Zuckergehalten „verschluckte“ sich der Häcksler schon mal. Deshalb wurde der Trommelboden im Graseinsatz getauscht. Die leicht andere Form sorgt für einen besseren Fluss unter solch widrigen Bedingungen. Der Auswurfturm wurde bisher nicht angepasst. Eine zusätzliche Wasserdüse wurde im Bereich der Vorpresswalzen nachgerüstet. Als Wasserreservoir dient der Siliermitteltank.
Kabine, wie ein Wohnzimmer
Ideal fanden die Fahrer dafür die Programmierung der Tasten. Ungeübte müssen nur wissen, dass sich einige Tasten doppelt belegen lassen, wie z. B. die Zahlentaster 1 bis 3. Neben dem Vorsatz kann mit einem Doppelklick z. B. der Turm komplett geschwenkt werden — schön.
Schön ist auch, dass der Turm automatisch abgelegt werden kann und die Geschwindigkeit beim Drehen einstellbar ist. Selbst die Geschwindigkeit der Krümmerverstellung kann justiert werden. Wird der Turm nicht mit der Automatikfunktion abgelegt, sollte man vorsichtig sein: Der Zylinder für den Turm arbeitet doppeltwirkend und kann den Ablagebügel zwischen den schicken Edelstahl-Auspuffrohren verformen.
Schon mit der Einführung der 8000er-Serie hatte sich John Deere für einen hydraulischen Vorsatzantrieb entschieden. Das ist auch beim 9700er sehr komfortabel. So kann der Vorsatz in „höchster Not“ schnell ab- und wieder zugeschaltet werden, und die Drehzahl wird immer optimal der Vorfahrtsgeschwindigkeit angepasst, insbesondere beim Einsatz mit der Pickup. Mit dem dualen Vorsatzantrieb können die Pickup- und die Schneckendrehzahl unabhängig voneinander angesteuert werden.
Breit, aber wendig
Markenunabhängig ist die Ernte nicht frei von Unglücken. So auch hier bei 399 Stunden: Aus unerklärlichem Grund hat sich ein Vorderrad während des Transports gelöst und dabei den Aufstieg und den Tank zerstört. Die Schadensumme von mehreren 10 000 Euro trug die Versicherung.
Wartung und Zugänglichkeit
Ausreichend groß ist der Siliermitteltank mit 380 l im Heck. Zum Einfüllen von Siliermittel ist aber ein Trichter notwendig, zudem kommt man am Einfüllstutzen dem drehenden Riemen des Motors sehr nahe, daher muss dieser ausgeschaltet sein. Die Dosierung über das Terminal ist super. Auch die Zugänglichkeit der Düsen und Filter zwischen Krümmer und Kühler ist sehr gut. Ein nachgerüstetes Rückschlagventil zwischen Pumpe und Tank sorgt für den problemlosen Pumpvorgang der Siliermittel.
Den optional erhältlichen seitlichen Konzentrattank mit 30 l Volumen hatte diese Maschine nicht. Dafür ist der zusätzliche Ölvorrat für die Druckölschmierung der Prozessorwalzen auf der rechten Kotflügelseite untergebracht. Die Lager werden mit einem Luft-Öl-Gemisch druckgeschmiert. Die Temperaturen der Walzenlager hat der Fahrer am Terminal immer im Blick. Eine Warnung erinnert ihn im Zweifel auch an die nötige Schmierung, die mit einem einfachen Kugelhahn aktiviert wird. Wenn dieser zumindest von der Seitenscheibe aus erreichbar wäre, würde das den Komfort verbessern. Der Verbrauch hält sich mit 8 l auf 80 Trommelstunden in Grenzen.
Die Schleifleistung, das automatische Einstellen der Gegenschneide sowie die Messerhaltbarkeit wurden gelobt. Obwohl die maximale Bereifung vorne montiert ist, können die Vorpresswalzen soweit seitlich geschwenkt werden, dass der Zugang zur Messertrommel gut funktioniert.
Zum Ende unseres Tests zeigten sich erste Verschleißspuren an Vorpresswalzen, Glattwalze und XStream-Prozessor. Insbesondere die Randbereiche des Häckselkanals scheinen höher beansprucht als der mittige Bereich, was der etwas ungleichmäßige Verschleißverlauf beweist.
Kritikpunkt Harvest Monitor
Weitere Details
- Die LED-Beleuchtung ist sehr gut.
- Der Schleifsteinverschleiß ist niedrig.
- Die Wurfkapazität beim Anhäckseln überzeugt.
- Die Maschinenüberwachung über JD-Link und das Operation-Center funktioniert.
- Die tägliche Scheibenreinigung ist dank vorbildlicher Tritte und Handgriffe ohne Gefahr möglich.
- Die Zusatzgewichte mit zusammen 660 kg im Heck sind in das Design integriert.
Gute Vorsätze von Kemper für ein perfektes Erntejahr
Einziges Manko: Bei manchen Flächen fehlt eine geeignete Abstellmöglichkeit, und bei richtigem Sturm kann das Rad schon mal seitlich kippen. Der Fahrkomfort mit dem eingeklappt 3 m breiten und 4,5 t schweren Vorsatz verbessert sich mit dem Rad auf der Straße ohne Zweifel. Bei 75 cm Reihenabstand arbeitet der Reihentaster mit zwei flexiblen Kunststoffbügeln vorne am Vorsatz nach Angabe der Fahrer zuverlässig.
Seit diesem Jahr arbeitet der Häcksler mit der neuen, 3 m breiten Pickup 639 Premium. Die Erfahrungen decken sich mit denen aus unserem Praxistest (profi 10/2020). Der Gutfluss ist super, und auch Haufen werden perfekt auseinandergezogen. Zusammen mit dem hydraulischen Antrieb der Einzugsschnecke lässt sich der Häcksler damit sehr gut füttern. Der Rollenniederhalter läuft schön dicht über das Schwad, hebt aber ebenso weit aus, wenn mal nach Eisenteilen gesucht werden muss.
Bei dem diesjährigen ersten Schnitt mit sehr schwerem, feuchten Erntegut baute sich gelegentlich Futter zwischen Zinken und Pickup auf. Abhilfe schaffen laut Kemper sogenannte Kunststoff-Gleitelemente, die jetzt nachgerüstet wurden. Der An- und Abbau mit Multikuppler und Vorsatzerkennung wird ebenfalls positiv bewertet.
Fazit
Stories
| Die Redaktion empfiehlt
Praxistest
Mähkombination Samasz XDF 301 SH und KDD 911 STH: Mäht mit Isobus
Fahrbericht
Zweikreisel-Mittelschwader Fendt Former 920 C Pro: Pro für Profis
Lesereinsendungen
Frischgrasfütterung: Valtra 8550 liefert Futter für die Rinder
Gebraucht