Für striegelnde Großbetriebe führt ab einer gewissen Flächenauslastung kein Weg an einem aufgesattelten Striegel vorbei. Spätestens, wenn die Transportmaße und Gewichte von Anbaugeräten auf öffentlichen Straßen problematisch werden. Einer der Anbieter für aufgesattelte Striegel ist der kanadische Hersteller Degelman, dessen Maschinen hierzulande über Importeur Kai Bassen und untergeordnete Händler vertrieben werden.
Degelman hat zahlreiche Striegelmodelle mit bis zu 36 m Arbeitsbreite im Angebot. Davon kommen aufgrund der Transportregularien für den deutschen Markt nur die 30-, 54- und 62-Fuß-Modelle (9,15, 16,45 und 18,90 m) mit je 3 m Transportbreite in Betracht.
250 PS und mehr
Bei unserem Feldeinsatz im norddeutschen Mecklenburg-Vorpommern (Praktikerurteil am Ende des Beitrags) war ein Fendt 933 Vario mit Zwillingsrädern vorgespannt. Im hügeligen Gelände war dieser Traktor je nach Kontur bei 15 bis 22 km/h an seiner Leistungsgrenze.
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Für striegelnde Großbetriebe führt ab einer gewissen Flächenauslastung kein Weg an einem aufgesattelten Striegel vorbei. Spätestens, wenn die Transportmaße und Gewichte von Anbaugeräten auf öffentlichen Straßen problematisch werden. Einer der Anbieter für aufgesattelte Striegel ist der kanadische Hersteller Degelman, dessen Maschinen hierzulande über Importeur Kai Bassen und untergeordnete Händler vertrieben werden.
Degelman hat zahlreiche Striegelmodelle mit bis zu 36 m Arbeitsbreite im Angebot. Davon kommen aufgrund der Transportregularien für den deutschen Markt nur die 30-, 54- und 62-Fuß-Modelle (9,15, 16,45 und 18,90 m) mit je 3 m Transportbreite in Betracht.
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Bei unserem Feldeinsatz im norddeutschen Mecklenburg-Vorpommern (Praktikerurteil am Ende des Beitrags) war ein Fendt 933 Vario mit Zwillingsrädern vorgespannt. Im hügeligen Gelände war dieser Traktor je nach Kontur bei 15 bis 22 km/h an seiner Leistungsgrenze.
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Zur Ansteuerung der hydraulischen Funktionen muss der Schlepper vier dw-Steuergeräte vorhalten: Zwei zum Klappen, eines für die Winkelverstellung der Zinken, ein viertes für das Fahrwerk. Die Funktionen sind auf der stabilen Schlauchgarderobe in englischer Sprache wiedergegeben. Gebremst ist der Striegel nicht, da er mit 2,8 t ohne Bremse legal unterwegs ist.
Beim Anbau an den Schlepper wird vom Hersteller die Kopplung über den Zugpendel favorisiert. Standardisierte Flanschmaße erlauben jedoch, die Öse z. B. gegen eine Unterlenkeranhängung zu tauschen. Schön wäre eine Vorwahl ab Werk.
Wahlweise gibt es die Modelle mit vier oder fünf Zinkenreihen, die im Abstand von 61 bzw. 46 cm Abstand hintereinander angeordnet sind. Bei den Zinken überlässt der Anbieter dem Kunden die Wahl zwischen kurzen und langen Varianten (66 oder 76 cm). Ab Werk sind sie immer mit Hartmetall beschichtet.
Eine Unterlenker-Zugschiene bietet der Hersteller nicht ab Werk an.
(Bildquelle: Schulz)
Bei Bedarf kann der Zinkendruck mit Hilfe des Fahrwerks reduziert werden.
(Bildquelle: Schulz)
Doppelstriegelzinken mit Hartmetallauflage zählen bei den Kanadiern zum Standard.
(Bildquelle: Schulz)
Je nach Anzahl der Zinkenreihen und gewählter Zinkenlänge ergeben sich unterschiedliche Zinkendrücke und Strichabstände — hier gilt es vor dem Kauf die jeweiligen Boden- und Einsatzzwecke (z. B. viel oder wenig Stroh, leichte oder schwere Böden) klar zu definieren. Bei dem eingesetzten Modell lasten bei 75 Doppelzinken bis zu 18 kg auf jedem einzelnen Zinken.
Besondere Aufhängung beim Strohstriegel Degelman Strawmaster 30
Eine Spezialität des Kanadiers — insbesondere im Vergleich zu angebauten Konkurrenten — ist die Konturanpassung der Striegelfelder. Bei Degelman ist das Gerät in sechs je 1,50 m breite Segmente unterteilt. Jedes dieser Segmente ist einzeln über zwei massive Federstähle (32 x 50 mm) am Hauptrahmen befestigt.
Beim diagonalen Durchqueren von Fahrgassen konnten wir eindrucksvoll erleben, wie die Felder nacheinander der Kontur folgen. Auch der Ausgleich innerhalb der Maschine an Kuppen oder Senken macht hiermit einen guten Eindruck.
Sinnvoll erachten wir die ab Werk erhältliche hydraulische Winkelverstellung der Zinken. So lässt sich das Gerät gut sichtbar aus der Fahrerkabine heraus an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Einfaches Fahrwerk
Wo wir bereits beim Anpassen sind: Hilfreich sind zudem die gesamte Neigungsverstellung vom Zinkenfeld zum Hauptrahmen sowie die Höhenanpassung vom Fahrwerk. Regulär ist die Transportachse im Feldeinsatz außer Betrieb. Allerdings empfiehlt der Hersteller, die Achse zur Entlastung des Zinkenfeldes — etwa auf leichteren Standorten — mitlaufen zu lassen. So soll ein zu tiefer Bodeneingriff vermieden werden können. Ob die 12,5 Zoll breiten Reifen auf den 15 Zoll großen Felgen hierfür ausgelegt sind, sei dahingestellt. Importeur Bassen verweist jedenfalls auf gute Erfahrungen in der Praxis und sieht auch beim Durchqueren von Fahrgassen keine Gefahr vor Beschädigungen am Fahrwerk.
Alles Weitere in Kürze
Auf der Straße klappt das Gerät kompakt: Außen misst es 3 m Breite und in der Höhe 3,35 m.
Der Strawmaster 30 mit 9,15 m Arbeitsbreite beginnt in der vierreihigen Ausführung bei 37.700 Euro (alles Listenpreise ohne MwSt.). In der fünfreihigen Version stehen 44.200 Euro in der Preisliste.
Das fünfreihige Modell ist mit 75 Doppelzinken bestückt, das vierreihige mit 60. Die Zinken sind jeweils 16 mm stark.
Wir fassen zusammen
Vor allem Großbetriebe, die Getreide- oder Rapsstoppeln striegeln möchten, kommen ab einer gewissen Auslastung nicht um aufgesattelte Geräte herum. Eine Lösung hierfür bietet die kanadische Firma Degelman an. Das 30 Fuß breite Gerät (9,15 m) punktet mit legalen Transportmaßen und einer speziellen Konturanpassung.
Bei diesem Gerät sind jeweils 1,50 m breite Segmente an Federstählen aufgehängt und können so individuell der Kontur folgen. Bei unserem Einsatz hat der Striegel einen guten Eindruck hinterlassen. Die Schlepperleistung muss an die Topografie, Ausstattung und Masse der Ernterückstände angepasst sein.
Praktikerurteil
Gute Maschine, spezielles Verfahren
Axel Böttcher — Verwalter auf dem Gut Groß Voigtshagen in Mecklenburg-Vorpommern — sucht für den 1.400 ha großen Ackerbaubetrieb ein Zukunftskonzept zur Stoppelbearbeitung. Die obersten Ziele sind dabei, die Strohverteilung zu optimieren, die Ackerfuchsschwanz- und Weidelgras-Population zurückzudrängen, in manchen Jahren wassersparend zu wirtschaften und das möglichst günstig. Wegen dieser Überlegungen ist er auf den Degelman-Striegel gestoßen, den er im vergangenen Sommer gemietet hatte.
„Von der Strohnachverteilung waren wir begeistert. Wir haben mehrfach vor und nach dem Striegeln das Stroh zusammengeharkt und gute Effekte erkannt“, so Böttcher. Auch die Flächenleistung und der Kraftstoffverbrauch waren für ihn in Ordnung: „Auf unserem hügeligen Gelände erreichten wir mit einem gut ausgelasteten Fendt 933 Vario im Schnitt 12,5 ha/h. Der Dieselverbrauch des Schleppers lag hier bei 3,5 l/ha.“ Auch der augenscheinlich geringe Verschleiß sagte ihm zu.
Unterm Strich hat sich der Betriebsleiter nach einer Saison allerdings gegen das Verfahren entschieden: „In unserer Nähe zur Ostseeküste kombiniert mit dem hügeligen Gelände haben wir die kurzen Einsatzfenster für den Striegel im Laufe der Saison am eigenen Leibe erfahren. In unserem Betrieb fehlt die Planbarkeit für das System.“
Während der Einsätze hat sich immer wieder die goldene Striegel-Regel bewahrheitet: Der Striegel muss laufen, wenn Druschwetter vorherrscht. Nachtarbeit ist oft ausgeschlossen. Zudem erwies sich die Anforderung an den Fahrer als nicht trivial: „Einen Striegel muss man gefühlvoll einstellen, ansonsten sind Strohnester vorprogrammiert.“
Auf sandigen Flächen machte Böttcher folgende Erfahrung: „Dort sanken die Zinken wiederholt zu tief in den Boden ein, woraufhin das Stroh-Erdgemisch im Zinkenfeld zu Verstopfungen führte.“ Entgegen der Herstellerempfehlung wurde das Zinkenfeld dort nicht durch das Fahrwerk entlastet.