Flachgrubber Lemken Koralin 9 KU: Breite Schare für breite Masse
Auf der vergangenen Agritechnica stellte Lemken den angebauten Koralin 9 K vor. Wir haben den Flachgrubber im vergangenen Sommer eingesetzt und erklären Ihnen, warum er Potenzial für die breite Masse hat.
Bis zur Agritechnica 2023 war der Name Koralin allein für aufgesattelte Grubber reserviert. Die bisher bekannten Geräte bestehen aus einem zweireihigen Scheibenfeld mit drei dahinter platzierten Zinkenreihen. Ziel: ein ganzflächiger, ultraflacher Schnitt. Darauf aufbauend folgt nun mit 6,60 m Arbeitsbreite eine angebaute Variante, allerdings ohne Scheiben.
Wie gut das bisherige Koralin-Konzept funktioniert, zeigte unser Praxistest (profi 2/2022). Technisch hat Lemken das Modell seitdem jedoch noch einmal an einigen Stellen überarbeitet (Kasten „10 (Un)geänderte Punkte zum Koralin 9 KUA“).
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Bis zur Agritechnica 2023 war der Name Koralin allein für aufgesattelte Grubber reserviert. Die bisher bekannten Geräte bestehen aus einem zweireihigen Scheibenfeld mit drei dahinter platzierten Zinkenreihen. Ziel: ein ganzflächiger, ultraflacher Schnitt. Darauf aufbauend folgt nun mit 6,60 m Arbeitsbreite eine angebaute Variante, allerdings ohne Scheiben.
Wie gut das bisherige Koralin-Konzept funktioniert, zeigte unser Praxistest (profi 2/2022). Technisch hat Lemken das Modell seitdem jedoch noch einmal an einigen Stellen überarbeitet (Kasten „10 (Un)geänderte Punkte zum Koralin 9 KUA“).
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Flachgrubber Lemken Koralin 9 KU: Kürzer und ohne Fahrwerk
Vom angebauten Koralin konnten wir uns im Spätsommer beim Einsatz auf zwei verschiedenen Flächen einen Eindruck verschaffen:
auf unberührter Getreidestoppel, einige Wochen nach der Ernte sowie
auf einmal bearbeitetem Stoppelacker mit starkem Ackerstiefmütterchen-Bewuchs.
Beide Flächen waren tendenziell sehr sandig und gut schüttfähig. So viel vorweg: Unter beiden Bedingungen hat der Koralin gut gearbeitet, nahezu immer flächig abgeschnitten und ist nie verstopft.
Für die geringe Verstopfungsneigung sorgt der immense Durchgang. Der Grubber ist dreibalkig aufgebaut und kommt mit 1 m großem Balkenabstand daher. Nur vorne hinter dem Dreipunktanbau (Kat. IIIN) ist ein Rahmen etwas außerhalb des Rasters platziert, um die symmetrische Zinkenaufteilung und den Strichabstand von 30 cm sicherzustellen. Apropos Zinken: Die spurstabilen Werkzeuge gibt es wahlweise mit einer Feder- (Koralin 9 K) oder Scherbolzen-Überlastsicherung (Koralin 9 KU).
Regulär werden an den Grindeln 38 cm breite Gänsefußschare montiert — wahlweise mit oder ohne Hartmetallauflage. So ergibt sich ein Überschnitt von 4 cm zu jeder Seite. Die Schare arbeiten ohne Untergriff, lediglich die Spitze zieht minimal in den Boden ein.
Alternativ gibt es ebenfalls 38 cm breite Trimix-Schare — z. B. zur Saatbettbereitung auf schwereren Böden. Die Schare sind dank Schnellwechselsystem mit Hilfswerkzeug zügig getauscht.
Die Grindel sind 15 mm breit und haben eine Sammelleidenschaft für lange Pflanzenreste. Das klingt problematisch, hat bei uns allerdings nie zum Verstopfen geführt. Sollten die Grindel im Laufe der Zeit verschleißen, kann man sie nach dem Lösen von je zwei Schrauben tauschen.
Top Tiefenführung beim Flachgrubber Lemken Koralin 9 KU
Konstruiert ist der Koralin für Arbeitstiefen zwischen 2 und 15 cm. Reguliert wird die Tiefe über vier im Zinkenfeld integrierte Tasträder (10.5/23-12), die hydraulisch über ein Master-Slave-System verbunden sind. Zudem erlauben schwimmende Kolben eine Konturanpassung der Seitenteile auf kupiertem Gelände. Eine gelaserte Skala zeigt gut sichtbar die eingestellte Tiefe an.
Hinter dem Zinkenfeld vom Grubber: Packen, striegeln oder beides
Hinter dem Zinkenfeld stehen leichte Einzel- oder Doppelwalzen zur Wahl. Dahinter ist Platz für ein- oder zweireihige Strohstriegel mit 10 mm starken Zinken und 12,5 oder 25 cm Strichabstand. Die Aufhängung will und sollte Lemken noch überarbeiten. Denn einerseits sollte eine separate Winkel- und Tiefenverstellung möglich sein. Anderseits müsste ein Verrutschen der geklemmten Halter auf dem Rahmen verhindert werden. Für den Einsatz ohne Walze gibt es alternativ vier hydraulisch verstellbare Striegelreihen.
Als dreibalkiger Grubber baut der Koralin 9 KU weit nach hinten — das fordert Hubkraft und entsprechende Achslastfreigaben. Die Walze ist je Seite etwa 20 cm breiter als das Zinkenfeld.
(Bildquelle: Schulz)
Der optionale Walzennachläufer dient nicht der Tiefenführung und kann fünfstufig mit 35 bis 210 kg/m beaufschlagt werden.
(Bildquelle: Schulz)
Hinter der Walze gibt es eine oder zwei Striegelreihen, deren Anlenkung noch Potenzial hat. Ohne Walze sind vier Reihen möglich.
(Bildquelle: Schulz)
Eindruck und Fazit
Speziell für die flache, flächige Bodenbearbeitung scheint der Lemken Koralin 9 K mit spurstabilen Zinken ziemlich interessant. Uns hat die Arbeit in puncto Enterdung und Einebnung — sowohl bei 2 als auch 12 cm Arbeitstiefe überzeugt.
Einfach und gut ist die Bedienung über zwei Steuergeräte. Den Traktor fordert das Gerät mit etwa 3,1 t Eigengewicht und bis zu 4,10 m Länge vor allem bei der Hubkraft und Hinterachslast heraus. Am MF 7S.180 mit 1 t Frontballast haben wir immerhin 10,5 t Hinterachslast gewogen.
Kosten soll der 6,60 m breite Flachgrubber in der Basisversion 33.000 Euro (Listenpreise ohne MwSt.). Die eingesetzte Ausstattung liegt bei 45.500 Euro. Unsere Einschätzung: Hiermit könnte Lemken eine deutlich größere Zielgruppe als mit dem aufgesattelten Koralin erreichen — breite Schare für die breite Masse eben!
10 (Un)geänderte Punkte zum Koralin 9 KUA
Im Praxistest vom gezogenen Koralin (profi 2/2022) kamen seinerzeit noch einige Stellen mit Potenzial zur Verbesserung ans Licht. Einige davon hat Lemken mittlerweile abgestellt. Andere (noch) nicht. Hier ein Überblick:
1. Das Kippen des Dreipunktturms muss nach dem Abbau vom Traktor nach wie vor durch das Herausziehen und Umstecken des Oberlenkerbolzens verhindert werden. Lemken arbeitet jedoch noch an dem Thema.
4. Vorn besteht die Engstelle zwischen Scheiben- und Zinkenfeld weiterhin.
5. Die meisten Ölschläuche verlaufen nach wie vor in den Holmen, allerdings ist die Zugänglichkeit mit Wartungsklappen von oben verbessert.
6. Alle Stützräder sind mittlerweile auf Wunsch in gleicher Größe lieferbar. Die äußeren laufen dann allerdings etwas außerhalb der Arbeitsbreite.
7. Um den im Test aufgetretenen Scharbruch abzustellen, wurde die Bauweise der Werkzeuge verändert. So erhielten sie mehr Stabilität bei gleicher Geometrie.
8. Neue 12.9er Scherschrauben mit Schaft sollen wesentlich standfester sein.
9. Unverändert: die schlecht zugängliche Justierung der Einebnungszinken und das damit einhergehende Schleifen der Federn am Rahmen.