Neuer Großmähdrescher von New Holland: Der große Unbekannte
New Holland stellt auf der Agritechnica einen neuen Großmähdrescher vor. Obwohl diesem die Goldmedaille der DLG zugesprochen wurde, sind kaum Details über die neue Maschine bekannt. Was wir bisher wissen — ohne ihn gefahren zu haben — lesen Sie hier.
Die ersten Erlkönig-Bilder kursierten ja bereits vor zwei Jahren im Netz, aber New Holland hat bis dato ein großes Geheimnis aus seiner Mähdrescher-Neuentwicklung gemacht. Das wird sich auf der Agritechnica hoffentlich ändern.
Fakt ist, dass sich die Konstrukteure grundlegende Gedanken dazu gemacht haben, wie man die Druschleistung noch weiter steigern kann. Dabei war eine einfache Verlängerung des Drusch- und Abscheideorgane keine Option. Zum einen nimmt die Abscheideleistung mit zunehmender Länge regressiv ab, zum anderen erfordern höhere Antriebsleistungen entsprechend größere Antriebe. Und dafür war im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowohl in der Breite als auch bei den Achslasten kaum noch Spielraum. Folglich musste ein neuer Ansatz her, wobei man aber dem Grundprinzip des Doppel-Axialfluss-Mähdreschers CR treubleiben wollte.
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Die ersten Erlkönig-Bilder kursierten ja bereits vor zwei Jahren im Netz, aber New Holland hat bis dato ein großes Geheimnis aus seiner Mähdrescher-Neuentwicklung gemacht. Das wird sich auf der Agritechnica hoffentlich ändern.
Fakt ist, dass sich die Konstrukteure grundlegende Gedanken dazu gemacht haben, wie man die Druschleistung noch weiter steigern kann. Dabei war eine einfache Verlängerung des Drusch- und Abscheideorgane keine Option. Zum einen nimmt die Abscheideleistung mit zunehmender Länge regressiv ab, zum anderen erfordern höhere Antriebsleistungen entsprechend größere Antriebe. Und dafür war im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowohl in der Breite als auch bei den Achslasten kaum noch Spielraum. Folglich musste ein neuer Ansatz her, wobei man aber dem Grundprinzip des Doppel-Axialfluss-Mähdreschers CR treubleiben wollte.
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Kernstück der neuen Entwicklung ist ein längs eingebauter Motor, dessen Kurbelwelle die gleiche Neigung hat, wie die Rotoren. So können gradlinig über ein mittiges, leistungsverzweigtes Getriebe die Rotoren angetrieben werden. Gleichzeitig dient der linke Rotor als Vorgelegewelle für den Antrieb der Zuführtrommel.
Auf der rechten Chassis-Seite, oberhalb des Rotorgehäuses, verläuft außerdem eine Kardanwelle vom hinteren Getriebe nach vorne. Von dort geht es per Winkelgetriebe und die obere Welle des Schrägförderers auf die linke Seite. So können außer dem gesamten Einzug auch die Erntevorsätze angetrieben werden. Großer Vorteil dieser Konstruktion: Auf beiden Seiten befinden sich keine Antriebe mehr zwischen Chassis und Fahrwerk.
Den entstandenen Freiraum nutzt New Holland, um den bislang nur 1,56 m breiten Dreschkanal nach eigenen Angaben um immerhin 13 % zu verbreitern. Das wären 1,76 m, was vor dem John Deere X9 mit 1,72 m sowie dem Claas Lexion mit 1,70 m dann tatsächlich der breiteste Dreschkanal am Markt wäre. Wobei noch nicht bekannt ist, inwieweit New Holland auch den Durchmesser der Axialflussrotoren von derzeit 56 cm vergrößert hat. Platz wäre ja für zwei 76er Rotoren (beim John Deere X9 messen die Rotoren 61 cm, beim Ideal von Agco sind es 60 cm).
Stichwort Rotoren: Zur Beseitigung von Verstopfungen kann eine softwaregesteuerte Automatik jetzt nach Angaben von New Holland nicht nur die sonst üblichen Vor- und Zurückbewegungen zur Lockerung der Blockade erzeugen. Da der Riemenspanner jetzt immer zur jeweiligen Spannseite des Riemens der Zuführtrommel schwenkt, soll eine besonders exakte Übertragung der Drehbewegung möglich sein.
Neue Regeltechnik
Entsprechend dem Dreschkanal wurde auch die Reinigung laut Hersteller um 13 % verbreitert. Außerdem hat man die Beschickung des Kornelevators optimiert und nutzt die vom CR IntelliSense bekannte Drucksensorregeltechnik in Kombination mit getrennten Cross-Shakern für den vorderen und hinteren Teil der Reinigung nicht nur als Seitenhangausgleich.
Die Technik soll auch die (bei Axialrotor-Mähdreschern durchaus typische) ungleich- mäßige Beschickung auf dem Sieb erstmals automatisch ausgleichen können. Gespannt sind wir außerdem auf die Funktion der bereits 2019 ausgezeichneten Radar-Regeltechnik zur Häckselgutverteilung, zumal die noch um eine Kamera-basierte Erfassung der Häcksellänge erweitert wurde.
Fazit
Unbeantwortet bleiben trotzdem noch viele Fragen: Angefangen bei den Abmessungen der Rotoren über die Motorleistung bis hin zur Korntankgröße. Aber wir bleiben für Sie am Ball und können hoffentlich im nächsten Sommer einen ersten Fahrbericht von dem „großen Unbekannten“ machen.