Die Übernahme der Thyregod-Hacktechnik durch Väderstad ist vollzogen. Wir haben eine der ersten roten Maschinen eingesetzt, die mit ihrem doppelflügligen Konzept besonders ist.
Als einer der letzten Landtechnikhersteller mit Sätechnik und Bodenbearbeitung im Programm stieg im vergangenen Jahr auch Väderstad in die Hacktechnik ein. Die Schweden starteten diesen Schritt mit der Übernahme der Hacksparte des dänischen Herstellers Thyregod A/S.
Seit diesem Jahr werden die zuvor grünen Maschinen erstmals im rot-gelb-schwarzen Farbkleid angeboten. Weiterführen wird Väderstad die jeweiligen Heavy-Duty-Modelle von Thyregod. Die daraus entstandenen Baureihen heißen bei den Schweden Extract V 8-36 und Extract L 16-48. Das V bezeichnet geklappte Geräte für den Dreipunktanbau (6 und 9 m Arbeitsbreite), und die Baureihe Extract L beinhaltet das hier vorgestellte aufgesattelte Modell.
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Als einer der letzten Landtechnikhersteller mit Sätechnik und Bodenbearbeitung im Programm stieg im vergangenen Jahr auch Väderstad in die Hacktechnik ein. Die Schweden starteten diesen Schritt mit der Übernahme der Hacksparte des dänischen Herstellers Thyregod A/S.
Seit diesem Jahr werden die zuvor grünen Maschinen erstmals im rot-gelb-schwarzen Farbkleid angeboten. Weiterführen wird Väderstad die jeweiligen Heavy-Duty-Modelle von Thyregod. Die daraus entstandenen Baureihen heißen bei den Schweden Extract V 8-36 und Extract L 16-48. Das V bezeichnet geklappte Geräte für den Dreipunktanbau (6 und 9 m Arbeitsbreite), und die Baureihe Extract L beinhaltet das hier vorgestellte aufgesattelte Modell.
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Die Extract L-Hacke (ehemals Swingking) hat eine Besonderheit: Dank gezogener Bauweise sind größere Arbeitsbreiten mit kleineren Schleppern möglich. Für die eingesetzte Konfiguration zum Hacken zwischen 24 Säreihen mit 45 cm Reihenweite reichen beispielsweise 150 PS aus.
Angehängt wird das Gerät in der K80-Kugel. Die zwei Spindeln justieren den Scharwinkel.
(Bildquelle: Schulz)
Bei 45 cm Reihenweite werden die Ausleger asymmetrisch gelenkt. Theoretisch könnten die Schienen sogar mittig aneinanderstoßen.
(Bildquelle: Schulz)
Aktuell lassen sich bis zu elf Sektionen manuell oder per Section Control schalten.
(Bildquelle: Schulz)
An den Schlepper gekoppelt wird das Gerät über die K80-Kugel. Zur Ölversorgung benötigt die Hacke Loadsensing und ein dw-Steuergerät für den Hauptrahmen — dazu gleich mehr. Per Isobus mit separatem Taskcontroller besteht die Option, den Reihenaushub per GPS zu nutzen. Aktuell sind die Geräte hierfür mit einem Topcon-Jobrechner bestückt, der eine Pflanzenschutzspritze mit elf Teilbreiten imitiert. Die einzelnen Sektionen kann man alternativ manuell über Kippschalter betätigen.
Teleskop-Hauptrahmen
Der Hauptrahmen bzw. die Deichsel lässt sich zwischen Feldeinsatz und Straßenfahrten um rund 1,50 m ein- bzw. ausfahren. Im Feldbetrieb verringert sich so der Abstand zwischen Kugelkopfanhängung und Achsmitte, was die Nachlaufeigenschaften verbessert. Auf der Straße finden die Seitenausleger platzsparend neben dem verlängerten Hauptrahmen Platz.
Stichwort Nachlaufeigenschaft: Die wahlweise mit einer Einfach- oder Zwillingsbereifung bestückte Achse, ist zwangsgelenkt. Die Lenkimpulse werden mechanisch per Bowdenzug ausgelöst. Bereift war die eingesetzte Maschine mit Zwillingen der Größe 270/95 R 32 — eine ordentliche Dimensionierung bei 6.900 kg Gewicht.
Analoge Steuerung
Bedingt durch den Teleskoprahmen wirkt die Schlauchführung entlang der Deichsel zunächst mächtig. Auf den zweiten Blick ist die Verlegung aber durchaus praxistauglich. Dennoch wird Väderstad das System in zukünftigen Entwicklungsstadien sicherlich noch verschlanken.
Aktuell führen zum Beispiel zwei dicke Kabel für die Steuerung und ein separates für die Kameralenkung in die Kabine. Eine Canbus-Steuerung oder z. B. eine zukünftig zu erwartende Schnittstelle zu Väderstad E-Service-Komponenten würde an dieser Stelle vermutlich Vorteile bringen.
Abschließend zur Deichsel: Um verschiedene Kuppelhöhen unterschiedlicher Traktoren bzw. die daraus resultierende Neigung der Scharschiene ausgleichen zu können, sind an der Deichsel zwei Spindeln integriert. In der Regel sollte man die bei gleichbleibenden Schleppern aber nicht betätigen müssen.
Herzstück: Scharschiene
Das Profilrohr für die Hackelemente basiert auf einer beidseitig bestückbaren Profilschiene. Vorne waren darauf bei unserem Einsatz je Ausleger zwei beidseitig gelagerte Stützräder (20x8.00-10) geklemmt. Nach hinten sind daran die einzelnen Hackelemente montiert.
Kommen wir zu den Zinken bzw. Scharen. Je nach Reihenweite sind die Elemente für drei oder fünf Zinken ausgelegt. Erhältlich sind wahlweise S-Zinken mit festen oder höhenverstellbaren Scharstielen. Alternativ gibt es starre Zinken, allerdings nur für Winkelmesser.
Die S-Zinken (32 x 12 mm) kann man je nach Wunsch mit Winkelmessern oder Gänsefußscharen bestücken. Winkelmesser gibt es mit 100 oder 200 mm Breite und Gänsefußschare mit 150, 200 oder 250 mm. Am Stiel werden die Schare verschraubt. Für die Zinkenträger der beiden hinteren Schare gibt es optional eine Möglichkeit, sie mit einem Hammerschlag abzubauen — sinnvoll zum Beispiel für späte Durchfahrten oder, wenn man zwischen 45 und 75 cm umbauen möchte.
Apropos Umbauen: Zum Anpassen der Schnittbreite muss man je Aggregat mindestens zwei Schrauben lösen. Einen Schnellverschluss oder gar eine Fernverstellung gibt es nicht. Markierungen auf den Flachstählen haben wir ebenfalls vermisst — hier muss man manuell messen.
Kurbel dicht am Rahmen
Verändert hat Väderstad mittlerweile die Kurbelverstellung für die Hacktiefe. Beim eingesetzten Gerät war der Abstand zwischen Kurbel und dem senkrechten Rahmenrohr sehr eng — Klemmpotenzial für die Finger. Zukünftig hat Väderstad hier mehr Freiraum geschaffen. Da man die Kurbeln aber in der Regel von hinten betätigt, sollte man auch die nach vorne gerichtete Skala umpositionieren.
Je zwei gekoppelte Hydraulikzylinder pro Seite lenken die Hackschienen mittig über die Reihen.
(Bildquelle: Schulz)
Es gibt vielfältige Schare und Stiele. Die Tiefenkurbel ist hier noch eng hinter dem Holm.
(Bildquelle: Schulz)
Über dem gebremsten Fahrwerk sind die Elektronik- und Hydraulikkomponenten platziert.
(Bildquelle: Schulz)
Der im Parallelogramm integrierte Hydraulikzylinder (Option) dient dem Reihenaushub. Ent- oder Belasten lassen sich die Aggregate darüber noch nicht. Das Eigengewicht je Einzelreihe beträgt rund 40 bis 50 kg, je nach Ausstattung.
Hinten an den Aggregaten empfehlen die Spezialisten von Thyregod bzw. Väderstad einen optionalen Fächerstriegel. Die Zinken sollen die gelösten Unkräuter auskämmen und durch ihre Breitenverstellung bei Bedarf auch in den Kulturreihen arbeiten. Der Zinkendruck ist ebenfalls einstellbar.
Montiert waren in unserem Fall auf dem linken Ausleger zwölf Hackelemente und rechts 13. Da es an den Auslegern keinen Pendelausgleich gibt, neigen sich die ausgehobenen Flügel unterschiedlich stark — optisch gewöhnungsbedürftig.
Darauf hat Väderstad aktuell keine Antwort. Ein Preis soll zum Herbst dieses Jahres folgen. Inwiefern daher Kostenvorteile im Vergleich zu zwei angebauten 6 m breiten Hacken zu erwarten sind, bleibt offen. Der Personal- und Schlepperbedarf wird allerdings immer geringer sein.
Alles Weitere in Kürze
Beim Ausklappen der Ausleger muss der Fahrer darauf achten, dass sie mittig nicht aneinanderstoßen.
Beim Einsetzen muss man darauf achten, dass die Kameras frühzeitig die Reihen erkennen. Ansonsten besteht mittig Kollisionsgefahr an den Rahmensegmenten.
In der Kabine kommt aktuell eine recht rudimentäre Bedienung mit Dreh-, Kippschaltern und Kreuzhebeln zum Einsatz.
Fingerhacken gibt es aktuell nicht.
Je nach Reihenweite kann man Pflanzenschutzscheiben oder -bleche bekommen.
Positiv sind der Aushub der Hackschienen am Vorgewende (65 cm) sowie die Rahmenhöhe im Feldbetrieb (85 cm).
Mögliche Reihenweiten: 22,5, 25, 45, 50, 70 und 75 cm (weitere in Planung).
Wir fassen zusammen
Mit der Extract L bietet Väderstad eine interessante Lösung zur mechanischen Unkrautbekämpfung zwischen den Kulturreihen an. Besonders ist die aufgesattelte Bauweise. Da die beiden 6 m breiten Hackschienen einzeln per Kamerasteuerung gelenkt werden, kann man entweder zwei zwölfreihig gesäte Spuren in einer Überfahrt hacken oder eben 24-reihig gesäte Bestände. Wir sind gespannt, wie sich das Gerät in der Welt von Väderstad weiterentwickelt. Potenzial haben wir durchaus an manchen Stellen erkannt. Das Arbeitsbild konnte sich aber bereits sehen lassen.