Das Sammeln der gepressten Ballen ist der nervige Teil der Strohernte: das Fahren quer zur Hauptbearbeitungsrichtung, mehrfaches Einstechen in die Ballen und vieles mehr. Die spanische Firma Arcusin hat sich dazu Gedanken gemacht und den Ballensammler Forstack FRS entwickelt. Es gibt ihn als Modell FRS 8 für Ballenbreiten von 80 cm und als FRS 12 für 120er Ballen.
Arcusin Forstack FRS 12: Sammeln auch mit wenig PS
Angehängt wird der Forstack per K80-Kugelkopfkupplung (alternativ und preisneutral per Zugöse). Serienmäßig sieht Arcusin eine Aufsteckpumpe für die Zapfwelle vor, damit auch Traktoren mit geringerer Hydraulikleistung den Sammler einsetzen können. Optional gibt es (2 250 Euro Aufpreis, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) eine fest installierte Aufbaupumpe.
Die Bedienung der elektro-hydraulischen Ventile erfolgt über eine Steuerbox in der Kabine. Als hydraulische Funktionen sind vorgesehen: die schwenkbare Deichsel, das Klammer- und Liftsystem sowie die heckseitige Tür, die die Ballen beim Einfahren in Position hält.
Die Arbeitsbereitschaft des Forstack ist schnell hergestellt: die 540er Zapfwelle zur Ölversorgung anstellen und die Deichsel ausschwenken. Geladen wird in Fahrtrichtung der Presse — im Vergleich zu einem Ladefahrzeug also eine bequeme Sache. Das Heranfahren ist einfach, Einweiserbügel an der Deichsel unterstützen die Positionierung des Ballens — notfalls hilft auch die Schwenkfunktion der Deichsel.
Aufnehmen während der Fahrt
Zum Aufnehmen selbst muss der Fahrer nicht anhalten, das funktioniert auch bei langsamer Fahrt. Die Automatik wird ausgelöst, wenn der Ballen vor einen heckseitigen Bügel stößt. Dann greifen pro Seite zwei Klammern zu, und je sieben Dorne drücken sich hydraulisch rund 12 cm in den Ballen. Anschließend startet die Liftfunktion und hebt den Ballen an. Beim nächsten Ballen fährt man erneut heran und sobald dieser den Auslöser drückt, senkt sich der Lift ab, legt die bereits gesammelten Ballen auf den unteren, öffnet die Klammern wieder, fährt sie in die untere Position, greift zu und hebt dann den gesamten Stapel an.
Wir haben dicht gepresste, ungeschnittene Weizenstrohballen mit einer Länge von 2,20 m mit dem Forstack geborgen. Hier haben die Klammern immer sicher gepackt, ohne dass Ballen abgerutscht sind. Allerdings berichtete uns der Fahrer, dass es bei kurz geschnittenem oder gehäckseltem Stroh insbesondere auf unebenen Flächen vorkommen kann, dass die Klammern nicht sicher greifen und die Ballen rutschen. Hier hat Arcusion aber schon reagiert und die Dorne verlängert.
Wenn alles klappt, lassen sich die Ballen mit dem Forstack zügig bergen — vor allem, weil man in Arbeitsrichtung schnell fahren kann. Arcusin gibt an, dass man mit einem Forstack zwei bis drei Pressen bedienen bzw. um die 250 Ballen je Stunde bergen kann. Tatsächlich klappt das Aufnehmen während der Fahrt prima.
Ist der Forstack voll, lässt sich damit zügig zum Vorgewende fahren. Greifen die Zangen sicher, ist die flotte Fahrt auch kein Problem, die Boogie-Achsen mit der Bereifung 340/55-16 (Aufpreis 600 Euro, Serie: 10.5/65-16) schlucken die Unebenheiten gut.
Die Klemmzange greift die Ballen, Platten klemmen sie fest und fahren sie hoch. Der Bügel im Heck löst die Folgesteuerung aus.
(Bildquelle: Brüse)
Die Steuerung des Forstack erfolgt mit einer sehr einfachen, logisch aufgebauten Bedienung.
(Bildquelle: Brüse)
Sauber gestapelt
Am Feldende stellt man einzelne Ballentürme ab. Dazu wählt man im Terminal die passende Funktion vor. Dann öffnet sich die heckseitige Tür, der Lifter senkt sich und setzt die Ballen ab. Anschließend kann man vorfahren und lässt ein sauber gestapeltes Türmchen stehen. Natürlich kann nicht nur am Vorgewende abgestellt werden, sondern jederzeit auch in der Fläche.
Nachteil ist, dass man mit dem Forstack keine eng stehende Miete anlegen kann, weil man seitlich stets die Fahrwerke und nach vorne den Maschinenrahmen sowie nach hinten die Tür hat. Die Türme stehen also immer etwa 1 m auseinander. Das muss zum späteren Verladen kein Nachteil sein, aber bis dahin sind erst mal alle Seiten der Witterung ausgesetzt. Setzt man einen Frontladerschlepper ein, könnte man mit etwas Rangieren Abhilfe schaffen.
Die Anhängung erfolgt per Kugelkopfkupplung. Die Aufsteckpumpe ist serienmäßig.
(Bildquelle: Brüse)
Der Tank fasst 80 l Öl, ein Kühler ist nicht notwendig. Der Bügel weist die Ballen ein.
(Bildquelle: Brüse)
Der Forstack ist massiv gebaut. Es gibt ihn für 120 und 80 cm breite Ballen.
(Bildquelle: Brüse)