Bei der Technik ist man auf dem richtigen Weg. Davon konnten wir uns im Fahrbericht des Scorpion-
Auslegers überzeugen (Seite 32). Aber auch unternehmerisch scheint die Mannschaft um John Christensen auf Kurs zu sein. Greentec ist ein relativ junges Unternehmen mit einem hohen Maß an Know-how in dem Kerngebiet um die Grünpflege. Wie kommt es dazu?
Dafür werfen wir einen Blick in die Unternehmenshistorie, die uns Geschäftsführer und Gründer John Christensen (61) in fließendem Deutsch erläutert. Begonnen hat der gelernte Landwirt mit dem Besuch der Höheren Handelsschule. Als Nebenjob fing er 1983 als Landmaschinenverkäufer bei Spedtsberg, dem heutigen Greentec an. Er verkaufte Claas-Erntemaschinen und Fendt-Traktoren.
Der Erfolg motivierte den jungen Mann sieben Jahre später 50 % das Handelsunternehmens zu kaufen. Zwei Jahre später kam es dann zu einem einschneidenden Treffen mit dem damaligen Geschäftsführer von Spearhead. Man entschied sich, gemeinsame Wege zu gehen. Weil Stilllegungsflächen in Europa gesetzlich subventioniert wurden, gab es eine hohe Nachfrage nach breiten Mulchern. Spearhead hatte schon damals breite Maschinen im Programm — der Boom ließ nicht auf sich warten und Greentec wurde gegründet. Spearhead kümmerte sich um die Produktion und den Vertrieb in England, während das Team um Christensen das europäische Festland als Vertriebskanal betreuten. Der damalige Handel mit Fendt- und Claas-Maschinen als A-Händler wurde niedergelegt.
2001 begann Greentec mit der Produktion von eigenen Maschinen. Hier ist die Astsäge mit Frontladeranbau als erfolgreichstes Produkt zu nennen. Und wie kam es zu den Auslegermähern? Dazu Christensen: „Im Jahr 2001 haben wir mit der Produktion der Anbauwerkzeuge in Dänemark begonnen. Anfangs wurden diese unter dem Namen Spearhead verkauft. Der Vorgänger der Scorpion-Serie, der Twiga Flex-Ausleger, kam später ebenfalls dazu. Dieser wurde 2006 in Dänemark entwickelt und auf der Agritechnica 2007 ausgestellt. Der Twiga Flex wurde bis 2019 in Dänemark produziert und zu Beginn unter als Spearhead-Gerät verkauft. Ab 2015 wurde der Auslegermäher dann unter dem Namen Greentec vertrieben.“
Nachdem Alamo die Mehrheitsanteile von Spearhead übernommen hatte, tat man sich in Dänemark schwerer mit der Strategie des neuen Eigentümers und entschied, ab 2018 den eigenen Brexit zu vollziehen. Eine schwierige und zugleich strategisch wichtige Entscheidung. Nicht nur weil von einem auf den anderen Zeitpunkt 50 % des Umsatzes wegbrachen, sondern auch weil das bestehende Vertriebsnetz gehalten werden sollte. Mittlerweile hat das junge Unternehmen 35 fest angestellte Mitarbeiter und produzierte im Jahr 2021 mehr als 1 600 Maschinen.
Saubere Produktion
Die Fertigungstiefe beträgt derzeit etwa 40 %. Große Teile der Schweißarbeiten werden von Robotern in Zulieferfirmen erledigt. In den eigenen, 5 500 m² großen Produktionshallen kümmert man sich um die Endmontage der Ausleger, Sägen und Mulcher. Hauptabsatzgebiete sind Deutschland, Dänemark und die USA.
In den Hallen, die stetig erweitert wurden, geht es sehr sauber und geplant zu. Nachhaltigkeit ist bei allen Kunden, aber insbesondere bei Kommunen ein sehr großes Thema. So ist auch Christensen mit seinem Sohn, der später in die Geschäftsführung eintreten soll, diesem Thema zugewandt. „Unsere Transportboxen aus Holz für die fertigen Maschinen oder auch für unsere Rohlinge sind für eine höchste Ausnutzung des Ladevolumens ausgelegt“, erklärt Christensen stolz, „außerdem sparen wir noch Geld dabei.“
Greentec steht auf eigenen Beinen und wächst stetig. Man ist sich sicher, auch zukünftig Maschinen für den landwirtschaftlichen und kommunalen Sektor verkaufen zu können. Denn Bäume, Hecken und Gras wachsen stetig und jeden Tag.