18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper im Vergleich: Wunschkonzert
Wir haben sechs Zweiachs-Dreiseitenkipper mit 18 t zulässigem Gesamtgewicht miteinander verglichen. Im ersten Teil präsentieren wir die Ergebnisse rund um Rahmen und Fahrwerk.
Die Ausstattungsoptionen sind schier unendlich — dementsprechend bunt ist auch das Feld unserer Testfahrzeuge. Vor allem beim Aufbau gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten. Auf deren Unterschiede und Vor- und Nachteile gehen wir im zweiten Teil des Vergleichstests in der kommenden profi-Ausgabe ein. An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf das Grundgestell mit Deichsel, Rahmen, Achsen und Bereifungen. Unserem Vergleich über die Sommermonate 2023 haben sich diese sechs Anhänger gestellt:
Brantner Z 18051/2 XXL Air
Conow HW 180 V9
Fliegl DK 180 Maxum
Lomma ZDK 1802 Uni
Pronar T680
Strautmann SZK 1802-H
V- oder Y-Deichsel
Bereits bei der Deichsel beginnt die Qual der Wahl. Alle Hersteller bieten sowohl verschiedene Deichsellängen als auch -formen an. Standard ist in den meisten Fällen eine A-förmige Deichsel mit 2 m Länge. Alternativ sind auch längere (Brantner 2,25 m) oder kürzere Deichseln (Conow ab 1,50 m) sowie längenverstellbare Varianten für mehr Spielraum bei der Gespannlänge erhältlich. Die Y-Form hat uns gut gefallen, da der Schlepper damit eng einschlagen kann.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die Ausstattungsoptionen sind schier unendlich — dementsprechend bunt ist auch das Feld unserer Testfahrzeuge. Vor allem beim Aufbau gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten. Auf deren Unterschiede und Vor- und Nachteile gehen wir im zweiten Teil des Vergleichstests in der kommenden profi-Ausgabe ein. An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf das Grundgestell mit Deichsel, Rahmen, Achsen und Bereifungen. Unserem Vergleich über die Sommermonate 2023 haben sich diese sechs Anhänger gestellt:
Brantner Z 18051/2 XXL Air
Conow HW 180 V9
Fliegl DK 180 Maxum
Lomma ZDK 1802 Uni
Pronar T680
Strautmann SZK 1802-H
V- oder Y-Deichsel
Bereits bei der Deichsel beginnt die Qual der Wahl. Alle Hersteller bieten sowohl verschiedene Deichsellängen als auch -formen an. Standard ist in den meisten Fällen eine A-förmige Deichsel mit 2 m Länge. Alternativ sind auch längere (Brantner 2,25 m) oder kürzere Deichseln (Conow ab 1,50 m) sowie längenverstellbare Varianten für mehr Spielraum bei der Gespannlänge erhältlich. Die Y-Form hat uns gut gefallen, da der Schlepper damit eng einschlagen kann.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Damit sich der Anhänger einfach koppeln lässt, braucht es eine einstellbare Deichselhöhenverstellung. Besonders hervorheben möchten wir die Lösung von Fliegl: Auf der linken Seite gut erreichbar angeordnet und mit einem per Hand drehbaren Knebel kann die Deichselhöhe schnell und einfach an den Schlepper angepasst werden. Auch die mittige Variante von Lomma kam bei unseren Testern gut an. Durchgefallen ist die Variante des Conow, die nur bei angehobener Deichsel verstellt werden konnte — ein Zwei-Personen-Job. An anderer Stelle müssen wir Conow aber Lob aussprechen: Ein gut verständlicher Aufkleber in Verbindung mit farblich passenden Kennfix-Griffen ermöglicht ein schnelles Zuordnen der Hydraulikschläuche zu den einzelnen Funktionen, auch bei den Anschlüssen im Heck für den zweiten Anhänger.
Rahmenbedingungen beim Test
Alle sechs Testfahrzeuge konnten mit einem auf den ersten Blick stabilen Hauptrahmen aufwarten. Idealerweise bietet der Rahmen nur wenig Stellen, an denen sich Schmutz sammelt. Das geschlossene Kastenprofil bei Conow und Pronar macht hier einen guten Eindruck, wie auch die Rahmen aus zwei vollverschweißten C-Profilen bei Brantner und Strautmann. Bei diesem Kriterium fällt der auf Nutzlastoptimierung ausgelegte Rahmen des Fliegl etwas ab — das Doppel-T-Profil hat viele potenzielle Schmutzecken. Dafür bietet er mit der Vollverzinkung ein Alleinstellungsmerkmal.
Den Abschluss des Fahrzeugs bildet der Unterfahrschutz. Beim Rückwärtskippen sollte möglichst wenig Material auf dem Unterfahrschutz und dem Beleuchtungsträger liegen bleiben. Die Lösungen von Brantner und Fliegl sind sehr gut, weniger gefallen hat uns die Variante beim Lomma.
Die mögliche Zuladung zwischen dem leichtesten und schwersten Anhänger der Testgruppe unterscheidet sich um fast 800 kg. Grundsätzlich ist die zulässige Achslast der Testanhänger durch den Gesetzgeber auf 9 t begrenzt.
Allerdings ist die technische und statische Achslast in den meisten Fällen höher. Denn die verwendeten Achsen sind auf statische Achslasten zwischen 9 t (Conow) und 15 t (Strautmann) ausgelegt — wobei bis auf die Fahrzeuge von Lomma und Pronar alle anderen mit größer dimensionierten Achsen ausgestattet werden können. Vorteile sind neben der Stabilität vor allem die größeren Bremsen. Die mit den BPW FL4118 großzügig bemessenen Bremsen des Strautmann machten sich bei unseren Einsätzen durch eine sehr gute Bremswirkung bemerkbar. Diese Ausstattung ist vor allem für bergige Regionen zu empfehlen — unter normalen Bedingungen sind die Standardachsen mit 410 x 120er Bremse ausreichend dimensioniert.
Neben den Achsen spielt auch die Federung eine wichtige Rolle für das Fahrverhalten. Brantner lieferte den Z 18051 XXL in der Ausstattung Air, also mit einer Luftfederung an beiden Achsen, die auch bei Conow optional erhältlich ist. Damit liegt der Wagen bei allen Beladungszuständen sehr ruhig, und die automatische Absenkung der Luftbälge beim Kippvorgang erhöht die Standsicherheit. Das hat natürlich seinen Preis. Lomma und Conow setzten auf Blattfederpakete an den Achsen, beide Wagen überzeugten mit einer hohen Laufruhe, auch im leeren Zustand. Die Anhänger von Fliegl, Pronar und Strautmann sind mit Parabelfedern ausgestattet.
Lieber breiter
Die Standardbereifung bei allen Fahrzeugen ist die Dimension 385/65 R 22.5, wobei überall optional Reifen bis zur Größe 560/60 R 22.5 ausgewählt werden können — natürlich mit entsprechendem Aufpreis. Bei Lomma ist zudem eine Achserhöhung nötig, um Platz für die große Bereifung zu schaffen — mit 385er Rädern wäre der Wagen daher entsprechend niedriger. Bei unseren Einsätzen mit Transportentfernungen bis zu 20 km würden wir die breitere Bereifung bevorzugen. Die Fahrzeuge liefen subjektiv ruhiger, und der Fahrer muss Spurrillen und weichen Banketten weniger Beachtung schenken.
Der Rahmen bildet die Basis des Kippers — während alle Fahrzeuge stabil wirkende Konstruktionen aufweisen, gibt es insbesondere bei der Verschmutzungsgefahr Unterschiede. Bereits bei Deichsel, Achsen und Bereifung kann der Kunde das Fahrwerk seines Anhängers seinen Bedürfnissen entsprechend konfigurieren. Je nach Anforderung sprechen wir nach unseren Testerfahrungen eine Empfehlung zu größeren Achsen (in bergigen Regionen) und breiterer Bereifung aus.
Im zweiten Teil des Vergleichs gehen wir auf die Unterschiede der Aufbauten der 18-t-Zweiachs-Dreiseitenkipper ein.
Brantner Z 18051/2 XXL Air
Sehr hochwertig verarbeitetes Fahrzeug. Durch die serienmäßige Luftfederung ist das Fahrverhalten exzellent. Hinzu kommt, dass sich die Federung beim Kippen automatisch absenkt und der Rahmen so direkt auf der Achse aufliegt, was die Standsicherheit verbessert. Dazu trägt auch die Spurweite von 2 m sowie die Rahmenbreite von 1,40 m bei. Serienmäßig verwendet Branter ADR-Achsen, wir hatten die BPW-Variante (441 Euro) im Test. Der Hersteller bietet auch einfacher ausgestattete Varianten mit Parabelfederung an. Insgesamt kostet die umfangreiche Ausstattung Nutzlast: Mit einem Leergewicht von 5,2 t war der Anhänger der schwerste im Vergleich.
Die Ursprünge von Conow gehen auf die in der ehemaligen DDR weit verbreiteten Zweiseitenkipper HW 80 zurück. Die zurückversetzten vorderen Kipplager sind noch ein Erbe aus jener Zeit, in unseren Testeinsätzen sind diese nicht negativ aufgefallen. Im Gegenteil, auch bei schwerster Beladung bleibt genügend Raum für die große Bereifung. Insbesondere im Bereich des Drehkranzes bietet der Rahmen (180 x 95 mm) jedoch viele Stellen, an denen sich Schmutz ansammeln kann. Eine kleine Besonderheit: Serienmäßig rollt der Anhänger auf Acht-Loch-Felgen, optional sind aber auch Felgen für 10er-Radkränze erhältlich. Conow verzichtet auf hintere Umrissleuchten, da diese nach eigenen Angaben beim seitlichen Abkippen zu stark belastet werden. Die Konstruktion als Seitwärtskipper macht sich auch beim Heckabschluss bemerkbar, hier sammelt sich viel Material. Der lange Radstand macht sich dafür jedoch bei der Laufruhe positiv bemerkbar.
Die Lackierung des Aufbaus unseres Testfahrzeugs bot im Gegensatz zum Rahmen noch Verbesserungspotenzial.
Der Fliegl DK 180 Maxum mit verzinktem Hauptrahmen bietet im Vergleich die höchste Nutzlast. Der Anhänger wurde in klassischer Konfiguration mit Straßenbereifung der Dimension 385/65 R 22.5 ausgeliefert, optional sind Reifengrößen bis zu 560/45 R 22.5 möglich. Ebenfalls optional ist die Ausstattung mit einer 15-t-BPW-Achse mit großer Bremse (410 x 180 mm). Schöne Details sind die Sicherungen der Unterlegkeile ohne lose Kleinteile über einen Verdrehhebel und die fest am Rahmen montierten seitlichen LED-Markierungsleuchten.
Der in Deutschland gefertigte ZDK 1802 Uni fiel im Test vor allem durch seine Federungskonstruktion auf. Die klassischen Blattfederpakete sorgten auch bei schwerster Beladung für stabiles Fahrverhalten. Im Falle eines Federbruchs sorgen Metallrohr-Anschläge dafür, dass das Fahrzeug trotzdem sicher steht.
Der Hauptrahmen aus Doppel-T-Profilen ist mit 270 x 135 mm großzügig dimensioniert, bietet allerdings viele Stellen, an denen sich Schmutz ablagern kann. Kritik haben wir am Heckabschluss des vor allem als Seitenkipper konstruierten Fahrzeugs. Auf dem einfachen Unterfahrschutz kann sich Material sammeln, die Beleuchtung ist ungeschützt darüber angeordnet.
Gut gefallen haben uns dagegen die serienmäßigen umlaufenden Reflektorstreifen, die die Sichtbarkeit bei Dunkelheit deutlich verbessern. Genauso wie die Anordnung und Beschriftung der Öldurchtriebe für den zweiten Anhänger. Lomma verzichtet auf seitliche Positionsleuchten, da diese nach eigenen Angaben beim seitlichen Abkippen zu stark belastet werden.
Der T 680 von Pronar ist massiv konstruiert, was sich auch im Leergewicht widerspiegelt. Der geschlossene Kastenrohrrahmen (250 x 145 mm) macht einen aufgeräumten Eindruck. Der Drehkranz kann nur über zwei Nippel geschmiert werden (laut Pronar ausreichend), der Rest des Testfeldes setzt auf sechs bis acht Nippel. Pronar verwendet Achsen (13 t) und Felgen aus eigener Fertigung und lieferte 425er-Bereifung (Maximal 425/65 R 22.5). Auf dem Unterfahrschutz und Beleuchtungsträger sammelt sich beim Rückwärtskippen Material.
Der Rahmen (300 x 100 mm) und auch der Drehschemel des SZK 1802-H machen einen aufgeräumten Eindruck, ebenso die zum Teil fest verlegten Leitungen. Strautmann lieferte den Zweiachskipper mit der größtmöglichen Achskonfiguration, kleinere Achsen sind optional ebenfalls erhältlich, was den Preis (1 500 Euro je Achse) reduziert und die Nutzlast erhöht.
Grundsätzlich sind die Funktionen der Dreiwegehähne für das Kippen und die hydraulische Klappenöffnung schön beschriftet. Allerdings passten bei unserem Testfahrzeug die Aufkleber nicht zu den tatsächlichen Funktionen, da die Leitungen nicht entsprechend verbunden waren — hoffentlich ein Einzelfall. Außerdem fehlen eine eindeutige Kennzeichnung der Hydraulikschläuche und eine einfach zu handhabende Schlauchgarderobe.
Schön gelöst ist der Heckabschluss des Wagens mit einem verdrehten Quadratrohr als Unterfahrschutz, auf dem sich wenig Material sammeln kann. Und auch die sehr gut zu koppelnden Bremsanschlüsse für den zweiten Anhänger links neben dem Zugmaul gefielen den Testern.