SIP Vierkreiselschwader Star 1250/50T: Technik gut, Software ausreichend
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Gut zu wissen
- Der Star 1250/50T ist eine preislich interessante Maschine, auch für Lohnunternehmen.
- Die Kurvenbahnverstellung ermöglicht stets kantige Schwade.
SIP Vierkreiselschwader Star: Verbindung zum Schlepper
Serienmäßig ist eine Loadsensing-Hydraulik installiert (auf Umlauf umstellbar), deren Schläuche neben den Kabeln der Lichtanlage und der Bedienung sowie den serienmäßigen Druckluft-Bremsleitungen mit dem Traktor verbunden werden müssen. Eine ordentliche Schlauchgarderobe steht zur Verfügung.
Ein schönes Detail: Für das Bedienpult sitzt eine kleine, spritzwassergeschützte Box unter der Garderobe, an der alle Schläuche und Kabel ihren Platz finden. Der Stützfuß mit einer federbelasteten Bolzenarretierung sowie einer extragroßen Bodenplatte hat uns sehr gut gefallen, der Schwader lässt sich so auch auf weicherem Untergrund abstellen. Die Weitwinkel-Gelenkwelle mit Überlastsicherung von Walterscheid hat eine praktische Ablage.
Interessanter Kraftfluss
Das letzte dieser Getriebe überträgt den Antrieb auf eine dreifach teleskopierbare Gelenkwelle, die SIP gemeinsam mit Walterscheid entwickelt hat. Die Welle endet an der Schwadglocke und treibt dort das Getriebe für die Kreisel an. Die hinteren Kreisel werden jeweils über eine lange, einfache Gelenkwelle angetrieben.
Kardanische Aufhängung
Alle Kreisel sind über ein Kardangelenk aufgehängt, das die Bodenanpassung längs und quer zur Fahrtrichtung ermöglicht. Die Kreisel heben am Vorgewende bodenparallel aus. Beim Absenken haben wir eine leichte Neigung nach hinten beobachtet, die das Einstechen der Zinken in die Grasnarbe reduziert.
SIP hat dem Star 1250/50T eine hydraulische Kreisel-Entlastung spendiert. Zum Ausheben am Vorgewende und zum Klappen haben die vorderen Kreisel zwei Hydraulikzylinder, die sich eine Kolbenstange teilen. Die hinteren Kreisel kommen hier mit einem Zylinder aus. Gut gefallen hat uns die einfache Entlastung der Kreisel. Zur Anpassung muss lediglich ein Ventil vorne am Schwader mit Werkzeug verstellt werden.
Technik der Kreisel
Eigentlich ist die im Durchmesser 430 mm große Kurvenbahn trocken. SIP empfiehlt aber, einmal im Jahr etwas Fett aufzustreichen. Die Steuerrollen der Zinkenarme sind dauergeschmiert und somit wartungsfrei, für das Rotorgetriebe gilt dasselbe. Abschmieren muss man hingegen die Teflonlager der Zinkenarme.
Die Lagerung der Arme ist verschraubt, einzelne Arme lassen sich bei Schäden einfach tauschen. In der Regel verbiegt zuerst das Außenteil mit seinen vier 9 mm starken Doppelzinken, das sich nach Lösen eines Vorsteckers einfach abnehmen lässt. Zur Straßenfahrt müssen keine Arme demontiert werden, die Maschine ist dann genau 4 m hoch.
Bereits verbessert hat SIP die Rechhöhen-Verstellung: Sie erfolgt inzwischen serienmäßig hydraulisch für jeden Kreisel einzeln und auch für alle gemeinsam.
Die Fahrwerke der Kreisel haben serienmäßig sechs Räder. Die hinteren sind jeweils als Tandem aufgehängt und überfahren Unebenheiten sehr gut. Die vorderen Räder können ebenfalls nach oben und unten ausweichen und stellen so eine ordentliche Konturenführung der Kreisel sicher.
Die vorderen Räder folgen auch innerhalb einer Kulisse der Fahrtrichtung. Leider begrenzt dieses Langloch die Anpassung viel zu früh, so dass die Räder in engen Kurven extrem radierten. Auch hier hat SIP nach eigenen Angaben schon reagiert und sowohl die Räderführung als auch den Schwenkwinkel verbessert, so dass auch dieses Problem beseitigt sein soll.
Bedienung des Schwaders
Mit dem Joystick lässt sich das Einsetzen und Ausheben am Vorgewende komfortabel steuern. Der Joystick hat keinen großen Widerstand, so dass schon ein leichtes Antippen zum Auslösen der Funktion genügt. Um Fehlbetätigungen zu vermeiden, hat SIP die Software der Steuerung während des Tests zwei Mal angepasst.
Diese Updates waren nötig, weil wir immer wieder Probleme mit den hydraulischen Funktionen hatten. Manchmal funktionierte das Ein- und Ausklappen nicht auf Anhieb, sondern erst beim zweiten oder dritten Versuch. Oder die hinteren Kreisel senkten sich nach der Vorgewendesequenz nicht bis auf den Boden ab. Bisweilen hat es dann geholfen, den sogenannten „Self Learning“-Kalibrierungsprozess zu starten (der Schwader führt selbstständig alle Funktionen einmal durch), aber eben auch nicht immer. SIP war während des Tests aber bemüht, bei diesen Problemen Abhilfe zu schaffen. Dennoch sollte eine stabil arbeitende Steuerung mit entsprechender Software selbstverständlich sein.
Schlagkräftiger Einsatz
Das Klappen per Folgesteuerung läuft zügig ab, dazu muss man den Joystick gedrückt halten und kann dabei auch schon losfahren.
Die werksseitig eingestellte Verzögerung beim Ein- und Ausheben passte bei normalen Arbeitsgeschwindigkeiten. Stimmt die Verzögerung nicht, kann man sie mit den Folientasten am Bedienteil notfalls übersteuern.
Der Schwader arbeitet sauber. Bei mittlerer Arbeitsbreite werfen die vorderen Kreisel das Futter vor das Fahrwerk. Die hinteren Kreisel nehmen es nach dem Überrollen aber wieder auf. Die Schwadbreite ist an die folgende Pickup anpassbar. Die Verstellung der Kurvenbahn haben wir tatsächlich öfter genutzt, um auch die Schwadkanten wirklich sauber zu rechen, hier bleiben gerne mal Halme liegen.
Je nach Futter haben wir mit rund 8 bis 14 km/h Fahrgeschwindigkeit gearbeitet. Bei schwerem, nassem Futter sind 8 km/h noch realistisch, schneller geht es nicht.
Praktikerurteil Sip Star 1250/50T
In der Maschinengemeinschaft Schleich/Kögel aus Oberbayern setzt Lukas Kögel seit 2020 einen SIP 1250/50T ein. Der Vierkreiselschwader hat einen Zweikreisel-Seitenschwader ersetzt. „Wir kamen über unseren Landtechnik-Händler auf SIP und haben es dann ausprobiert, auch weil der Preis stimmte und es eine dreijährige Gewährleistung gibt“, so Kögel. Mit dem Schwader ist er grundsätzlich sehr gut zufrieden, „aber die Software ist noch verbesserungswürdig, hier hakte es schon öfter. Insbesondere die hinteren Kreisel senken sich nicht immer ab, und das Schwadtuch wird auch nicht angesteuert. Als der Händler nicht weiterkam, rückten Mitarbeiter aus dem Werk an und haben die Probleme weitgehend gelöst“, so der Praktiker anerkennend. Inzwischen hat die Maschine einige Updates hinter sich. Die Joystick-Bedienung schätzt Kögel, „allerdings spricht der Joystick bei uns immer spät an.“
Mit der Recharbeit ist er grundsätzlich gut zufrieden, vor allem auch in Hanglagen. „Eng wird es nur, wenn er nasses und schweres Futter vor die Zinken bekommt, dann muss man die Geschwindigkeit zurücknehmen.“ Vorgespannt ist ein Case IH Maxxum 150 CVX. Rund 250 ha schwadet Kögel jährlich.
Mit der Recharbeit ist er grundsätzlich gut zufrieden, vor allem auch in Hanglagen. „Eng wird es nur, wenn er nasses und schweres Futter vor die Zinken bekommt, dann muss man die Geschwindigkeit zurücknehmen.“ Vorgespannt ist ein Case IH Maxxum 150 CVX. Rund 250 ha schwadet Kögel jährlich.
Fazit
Eine weitere — aber ebenfalls lösbare Baustelle sehen wir bei der Programmierung der Steuerungssoftware. SIP hat hier schon während des Tests vorbildlichen Einsatz und Lösungswillen gezeigt. Preislich liegt der Vierkreiselschwader Star 1250/50T laut Liste bei fast 69 000 Euro und ist damit definitiv auch kein Schnäppchen mehr, aber im Vergleich durchaus eine Alternative.
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