Silagewalze mit Seitenverschub von Düvelsdorf: Der Kantenspezialist
Silagewalzen gibt es am Markt mittlerweile in allen Farben. Dass es aber doch noch Unterschiede gibt, hat uns der Test der neuen Walze von Düvelsdorf gezeigt.
Die Walze im Heck gehört in der Futterernte heute zum guten Ton. Mit den rollenden Verdichtern können Walzschlepper deutlich mehr Menge in der gleichen Zeit im Silo verarbeiten, bzw. wichtiger noch: verdichten. So hat auch Düvelsdorf eine neue, seitenverschiebbare Silagewalze im Angebot, die wir vergangenes Jahr ausführlich in Gras und Mais getestet haben.
Die Walze haben wir an einem Claas Axion 870 mit einem Zwillingsrad (320/105 R 54) in Gras und beidseitiger Zwillingsbereifung in Mais eingesetzt. Verteilt bzw. geschoben wurde mit dem Fronthubwerk. Insgesamt brachte unser Walzgespann gut 15 t auf das Silo. Hauptsächlich mussten die Walzschlepperfahrer Häckselsilage in Überfahrsilos ohne Wände verarbeiten. Daher war unser Testkandidat mit einem rechten und zusätzlich einem linken Ausleger samt Kantenverdichter ausgestattet.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die Walze im Heck gehört in der Futterernte heute zum guten Ton. Mit den rollenden Verdichtern können Walzschlepper deutlich mehr Menge in der gleichen Zeit im Silo verarbeiten, bzw. wichtiger noch: verdichten. So hat auch Düvelsdorf eine neue, seitenverschiebbare Silagewalze im Angebot, die wir vergangenes Jahr ausführlich in Gras und Mais getestet haben.
Die Walze haben wir an einem Claas Axion 870 mit einem Zwillingsrad (320/105 R 54) in Gras und beidseitiger Zwillingsbereifung in Mais eingesetzt. Verteilt bzw. geschoben wurde mit dem Fronthubwerk. Insgesamt brachte unser Walzgespann gut 15 t auf das Silo. Hauptsächlich mussten die Walzschlepperfahrer Häckselsilage in Überfahrsilos ohne Wände verarbeiten. Daher war unser Testkandidat mit einem rechten und zusätzlich einem linken Ausleger samt Kantenverdichter ausgestattet.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die Silagewalze mit Seitenverschub bringt bereits in der Grundausstattung knapp 2 t auf die Waage. Mit den beiden Kantenverdichtern (jeweils 385 kg) sowie der Schleppeinrichtung kam unser Testkandidat auf 2,9 t Grundgewicht. Zusätzlich kann der Walzenkörper mit bis zu 1.000 l Wasser befüllt werden. Damit sind fast 4 t Einsatzgewicht möglich — sehr gut. Angebaut wird die Walze im Dreipunkthubwerk der Kat. II oder III. Zur optimalen Ausrichtung am Schlepper haben die stabilen Unterlenker-Koppeltaschen drei Bohrungen.
Für die Funktionen (Seitenverschub, 2 mal Kantenverdichter, Hochzieheinrichtung) braucht es jeweils ein dw-Steuergerät — in unserem Fall also vier dw-Anschlüsse. Alternativ gibt es für 340 Euro Aufpreis ein elektrisches Umschaltventil für die beiden Ausleger, damit sind nur noch drei dw-Anschlüsse erforderlich. Vorne und hinten parkt die Walze auf je einer Abstellstütze. Die LED-Beleuchtung ist serienmäßig an Bord.
Nach links, nach rechts
Der seitliche Verschiebeweg auf dem Hauptrahmen ist durch eine Kunststoffführung geschützt und somit wartungsfrei. Je 30 cm Verschub pro Seite lassen die Walze über die Schlepperräder hinausragen — wenn auch andere Hersteller hier einen noch größeren Verschiebeweg bieten. Vier seitliche Bandenrollen aus Kunststoff schützen den Stahl dabei vor Kontakt mit Silowänden — prima.
Die Innenrohr der Walze hat bei Düvelsdorf einen Durchmesser von 107 cm. Insgesamt drücken zwölf Ringe mit einer Steghöhe von 17,5 cm und einer Dicke von 16 mm in das Futter. Besonderheit bei der Walze ist die Wellenform der Ringe. Dadurch soll beim Abrollen weniger Futter mit hochgenommen und wieder aufgelockert werden, was offensichtlich gut funktioniert: Auch bei zuckerhaltigem Gras verklebte die Walze so gut wie gar nicht. Ladewagensilage und höhere Trockensubstanz-Gehalte verarbeitet die Düvelsdorf-Walze ebenfalls störungsfrei.
Bei den Auslegern für die Silokanten setzt Düvelsdorf auf je zwei große Räder der Dimension 500/50 R 17. So erreicht ihre Arbeitsbreite auf beiden Seiten gut 1 m. Schön: Der Zwischenraum zwischen beiden Pneus ist geschlossen. Vorteil des im Vergleich zu anderen Herstellern deutlich größeren Durchmessers dieser Kantenwalze ist das sehr sanfte Abrollen, Futter wird von den Rädern nicht wieder hochgenommen.
Ein kleiner Nachteil ist dafür die Sicht bei hochgeklapptem Ausleger, vor allem wenn sie links und rechts montiert sind. Allerdings ist es auch kein Problem, sie während der Rückwärtsfahrt etwas auseinanderzuklappen.
Gut gefallen hat uns der hohe Anpressdruck — laut Hersteller 5.250 N. Auf der Waage haben wir als effektiven Druck 460 kg pro Ausleger gemessen — sehr gut. Per Druckbegrenzungsventil ist der maximale Druck auch einstellbar (optional auch per Drehpoti in der Kabine für knapp 900 Euro Aufpreis). Über den linken Ausleger lässt sich natürlich streiten, man braucht ihn in der Tat weniger oft als den rechten. Der Verzicht auf diese Ausstattung spart immerhin gut 4.100 Euro (Preise ohne MwSt.).
Mit Abschleppvorrichtung und beidseitigem Kantenverdichter schwindet die Sicht nach hinten. Hier muss man die beiden Ausleger samt Räder schon etwas ausklappen, damit man gut sehen kann.
(Bildquelle: Küper )
Der Kantenverdichter drückt mit bis zu 460 kg über zwei großvolumige Räder auf das Silo. Eine Leiste verhindert, dass sich Futter zwischen den Rädern einklemmt.
(Bildquelle: Küper )
Sicher hochziehen
Auch bei der Hochziehvorrichtung können wir nur gute Noten vergeben. Dazu verbaut Düvelsdorf walzenseitig eine hydraulisch schwenkbare Drahtseil-Öse, die vertikal und horizontal von einer Feder zentriert wird. Per dw-Anschluss fängt man mit der Öse die Haken am Abfuhrgespann ein. Die passenden Haken liefert Düvelsdorf im Zweierpack dazu (290 Euro Aufpreis).
Die Schlauchverlegung kann optimiert werden. Für vier Zughaken gibt es eine gute Parkposition.
(Bildquelle: Küper )
Die Haken werden im Zugmaul oder optional 90° verdreht im Oberlenkerbolzen befestigt.
(Bildquelle: Küper )
Fazit
Die Silagewalze im Heck ist ein gutes Hilfsmittel für die schnellere Verdichtung mit dem Schlepper. Mit dem seitenverschiebbaren Model hat Düvelsdorf nun auch ein Gerät im Programm, das solide verarbeitet ist und gut funktioniert. Vor allem die großen Räder der Seitenausleger konnten an den Silokanten überzeugen. In vollständiger Testausstattung kam unsere Walze mit beidseitigen Auslegern und Hochziehvorrichtung auf einen stolzen Listenpreis von gut 24.300 Euro.
Praktikerurteil: Jetzt ohne Zwillingsrad
Torben Deichmann aus Wangerland in Friesland, Niedersachsen, ist Betriebsleiter bei M & A Agrarservice. Das Unternehmen ist vor allem auf die Grünlandbewirtschaftung und die Futterbergung spezialisiert. In der Grassilage kommen vor allem Kurzschnittladewagen zum Einsatz. Aufgrund der immer höheren Leistungsfähigkeit der Ladewagen war eine Silagewalze erforderlich.
Nach einem ersten Modell ohne Seitenverschub und ohne Kantenverdichter kommt bei M&A Agrarservice nun die Silagewalze mit Seitenverschub und rechtem Ausleger von Düvelsdorf hinter einem John Deere 6195R zum Einsatz.
Torben Deichmann ist mit dem Arbeitsergebnis sehr zufrieden: „Vor allem können wir jetzt ohne Zwillingsrad arbeiten, bei sogar noch besserer Verdichtung an der Silokante.“
Betriebsleiter Deichmann sieht als Vorteil den Wellenschliff der Walzstege, die unter allen Bedingungen mit dem Ladewagenfutter klarkommen. „Vor allem die großen Räder an der Silokante überzeugen unsere Kunden.“ In Wangerland werden die Überfahrsilos hauptsächlich ohne Wände angelegt.
Die Hochziehvorrichtung ist für Torben Deichmann ebenfalls Pflicht an der Walze. War am Vorgängermodell noch eine Selbstbaulösung zum Einsatz gekommen, funktioniert die Konstruktion von Düvelsdorf für den Betriebsleiter gut. Für Deichmann würde auch der linke Ausleger durchaus noch die Effizienz seines Walzgespanns steigern. „Aus Kostengründen haben wir diese Option allerdings eingespart.“
Zukünftiges Verbesserungspotenzial sieht Torben Deichmann noch bei der Anzahl der nötigen Steuergeräte, denn hier kann der Schlepper an seine Grenzen kommen. Ein einfaches Drehpoti mit Vorwahl für die jeweiligen Funktionen wäre aus seiner Sicht eine praktikable Lösung.