Radlader von Claas, JCB, New Holland und Volvo: Vier treten an
Radlader sind auf größeren Betrieben sowie bei Lohnunternehmen inzwischen etabliert. Grund genug, erneut einen Vergleichstest durchzuführen — dieses Mal in der 15-t-Klasse.
Nach dem Vergleichstest der Radlader zwischen 12 und 14 t Einsatzgewicht (profi 5 und 6/2009) war jetzt die Klasse mit rund 15 t Einsatzgewicht an der Reihe. Vier Radlader haben am Vergleich teilgenommen:
Claas Torion 1611P
JCB 435 S
New Holland W 170 D
Volvo L 90 H
Der Claas Torion 1611P stammt aus dem Liebherr-Werk. Claas hat sich in die Entwicklung eingebracht.
(Bildquelle: Tovornik)
Der JCB 435 S ist ein starker, speziell auf den landwirtschaftlichen Einsatz abgestimmter Lader.
(Bildquelle: Tovornik)
Der New Holland-Radlader bietet solide Leistungswerte und macht einen runden Gesamteindruck.
(Bildquelle: Tovornik)
Der Volvo L 90 H läuft leise, arbeitet präzise und hat in einigen Punkten überrascht.
(Bildquelle: Tovornik)
Alle mit sechs Zylindern
Jeder Radlader im Test verfügte über einen Motor mit sechs Zylindern. Bei der maximalen Leistung (nach ISO 14396) liegen JCB (6,7 l Cummins) und Claas (6,8 l DPS) mit jeweils 185 kW/252 PS gleich auf. Mit 145 kW/195 PS aus 6,7 l Hubraum hat das FPT-Aggregat im New Holland W 170 D eine geringere Maximalleistung. Volvo setzt wie New Holland auf einen hauseigenen Motor, der im L 90 H mit 5,7 l Hubraum maximal 137 kW/186 PS kW leistet. JCB geht bewusst mit einer so hohen Leistung an den Start, denn der 435 S ist für den Schubeinsatz auf dem Silo gebaut und soll dafür ausreichend Reserven bereitstellen. Ähnlich hält es Claas: In der Typenbezeichnung 1611P steht „P“ für Power, gegenüber dem Standard-Modell 1611 leistet der 1611P genau 33 kW/45 PS mehr.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Nach dem Vergleichstest der Radlader zwischen 12 und 14 t Einsatzgewicht (profi 5 und 6/2009) war jetzt die Klasse mit rund 15 t Einsatzgewicht an der Reihe. Vier Radlader haben am Vergleich teilgenommen:
Claas Torion 1611P
JCB 435 S
New Holland W 170 D
Volvo L 90 H
Der Claas Torion 1611P stammt aus dem Liebherr-Werk. Claas hat sich in die Entwicklung eingebracht.
(Bildquelle: Tovornik)
Der JCB 435 S ist ein starker, speziell auf den landwirtschaftlichen Einsatz abgestimmter Lader.
(Bildquelle: Tovornik)
Der New Holland-Radlader bietet solide Leistungswerte und macht einen runden Gesamteindruck.
(Bildquelle: Tovornik)
Der Volvo L 90 H läuft leise, arbeitet präzise und hat in einigen Punkten überrascht.
(Bildquelle: Tovornik)
Alle mit sechs Zylindern
Jeder Radlader im Test verfügte über einen Motor mit sechs Zylindern. Bei der maximalen Leistung (nach ISO 14396) liegen JCB (6,7 l Cummins) und Claas (6,8 l DPS) mit jeweils 185 kW/252 PS gleich auf. Mit 145 kW/195 PS aus 6,7 l Hubraum hat das FPT-Aggregat im New Holland W 170 D eine geringere Maximalleistung. Volvo setzt wie New Holland auf einen hauseigenen Motor, der im L 90 H mit 5,7 l Hubraum maximal 137 kW/186 PS kW leistet. JCB geht bewusst mit einer so hohen Leistung an den Start, denn der 435 S ist für den Schubeinsatz auf dem Silo gebaut und soll dafür ausreichend Reserven bereitstellen. Ähnlich hält es Claas: In der Typenbezeichnung 1611P steht „P“ für Power, gegenüber dem Standard-Modell 1611 leistet der 1611P genau 33 kW/45 PS mehr.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR
/
Jahr
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Bei den Fahrantrieben setzen Volvo, New Holland und JCB auf Wandlergetriebe mit vollautomatischen Schaltungen. Das Volvo-Getriebe hat vier Stufen und schaltet automatisch bis zur jeweils vorgewählten Stufe. Zudem gibt es eine Wandlerüberbrückung, die in der Agrar-Ausstattung bereits ab dem ersten Gang schaltet. Der Drehschalthebel befindet sich links am Lenkrad, dort wird auch die Fahrtrichtung vorgewählt. Alternativ dazu gibt es zwei weitere Kippschalter für die Fahrtrichtung: Einen auf der rechten Seitenkonsole und einen an der linken Joystick-Steuerung.
Bei New Holland gibt es ebenfalls eine doppelte Lösung mit einem Drehschalthebel links unter dem Lenkrad und einem Kippschalter rechts auf dem Joystick. New Holland arbeitet mit fünf Fahrstufen, die automatisch durchschalten. Vom zweiten bis zum fünften Gang gibt es eine zuschaltbare Überbrückung des Wandlers.
Der 435 S von JCB hat sogar sechs Stufen per Drehschalthebel — auch hier gibt es eine Schaltautomatik und Wandlerüberbrückung für maximale Schubkräfte in allen sechs Gängen. Die Stufen schalten automatisch durch. In den ersten Gang mit maximaler Schubkraft lässt sich per Kickdown, mit einem Taster am Joystick oder alternativ mit einem Taster am Drehschalthebel schalten. Den ersten Gang braucht man nur für maximale Schubkräfte. Für alle anderen Arbeiten reichen die Stufen zwei bis sechs.
Claas setzt auf den hydrostatischen Varipower-Antrieb mit drei Fahrbereichen. Dank elektronischer Ansteuerung kann die Endgeschwindigkeit aller drei Fahrbereiche individuell konfiguriert werden.
Das hydrostatische Getriebe des Torion war auf dem Haufen nicht im Nachteil.
(Bildquelle: Tovornik)
Reichlich Motorleistung und eine Kickdown-Funktion ermöglichen schlagkräftige Schub- und Walzarbeiten.
(Bildquelle: Tovornik)
Optisch wirkt der New Holland W 170 D etwas kantig und wenig modern, seine Arbeit erledigt er zuverlässig.
(Bildquelle: Tovornik)
Beim Einsatz auf der Silomiete fehlte uns beim Volvo die Möglichkeit, hydraulische Funktionen zu mischen.
(Bildquelle: Tovornik)
Zugkraft und Fahrgeschwindigkeit
Wir haben mit allen Maschinen die statische Zugkraft in der ersten Stufe ohne eine Wandlerüberbrückung überprüft — jeweils war die mitgelieferte Universalschaufel angebaut.
Wie zu erwarten war, hatte der hydrostatische Antrieb von Claas mit 10.882 daN die geringste Zugkraft. Es folgten New Holland mit 11.666 daN und Volvo mit 11.960 daN. Die Zugwaage an ihre Grenze (max. 12 t) brachte der JCB 435 S Agri mit 12.046 daN in der zweiten Fahrstufe. Diese statischen Werte korrespondieren aber nur bedingt mit unseren Erfahrungen auf dem Silo, die Sie zusammen mit der Handhabung im nächsten Monat lesen.
Die Endgeschwindigkeit hielten die Testkandidaten ein (alle bereift mit 750/65 R 26, Michelin Mega X Bib): Beim JCB-Lader haben wir nur 35,7 km/h gemessen, JCB weist darauf hin, dass mit überbrücktem Wandler 40 km/h möglich sind. Beim Claas Torion waren es 39,1 km/h. Die Lader von Volvo (41,8 km/h) und New Holland
(42,3 km/h) sind da zügiger unterwegs.
Gewicht und Kipplast
Bei Radladern orientiert sich die Leistungsklasse an dem Einsatzgewicht und nicht an der Motorleistung. Gewogen haben wir die einsatzfähigen Lader inklusive Schaufel, vollem Tank und Fahrer. Der New Holland W 170 D mit 15.750 kg und der Claas Torion 1611 P mit 15 720 kg waren nahezu gleich schwer. Mit 1. 540 kg bzw. 15.100 kg waren der Volvo L 90 H und der JCB 435 S etwas leichter.
Zu den Gewichten gehören auch die Kipplasten. Die gestreckte Kipplast gibt an, ab wann das Fahrzeug in Geradeausstellung über die Vorderachse kippt. Beim Messen der Hubkraft haben alle Lader hinten abgehoben — sie heben mehr, als das Heck an Kontermasse bereit hält. Daher greifen wir bei den Kipplasten auf die Angaben der Hersteller zurück.
Hier liegt Volvo mit 11.320 kg vorne, dicht gefolgt von Claas mit 10.700 kg. Lange Hubgerüste hatten die Lader von JCB (8.920 kg) und New Holland (9.300 kg), die geringeren Werte sind also physikalisch bedingt.
Die Kipplast im voll eingeknickten Zustand gibt an, ab wann der Lader über die Innenseite kippt. Das sind bei JCB 7.552 kg und bei New Holland 7.970 kg — wieder eine Folge der Hubgerüste. Die Werte der Lader von Volvo (9.650 kg) und Claas (9.400 kg) liegen wiederum nah beieinander.
In der Praxis spürt man diese Kipplast-Unterschiede nicht. Hier war das Fahrgefühl bei allen Ladern sicher — auch während der Arbeit mit der jeweils gelieferten, großvolumigen Hochkippschaufel zur Fütterung der Biogasanlage. Bei verantwortungsvoller Fahrweise setzen die Kipplasten keinem der Testkandidaten Grenzen.
Hub- und Aufbrechkraft
Die von uns gemessenen Hubkräfte der Radlader streuen stark (Öldruck ab Werk eingestellt). Der JCB 435 S stemmte maximal 7.000 daN, durchgehend verblieben 6.352 daN — geringe Kräfte aufgrund des extralangen Hubgerüsts. Der New Holland W 170 D kam auf Hubkräfte von 9.157 daN maximal und 7.951 daN durchgehend.
Rund eine halbe Tonne mehr hob der Volvo L 90 H mit maximal 9.794 daN und durchgehend 8.490 daN. Der Claas Torion hatte mit 10.078 daN die höchste maximale Hubkraft, durchgehend waren es 8.853 daN.
Die Aufbrechkräfte der Maschinen lagen dicht beisammen. Der New Holland-Lader brachte es auf 9.667 daN an der Schaufelkante, es folgen nahezu gleichauf Volvo mit 9.167 daN und Claas mit 9.147 daN. Der JCB 435 S schaffte hier nur 7.804 daN. Im praktischen Einsatz waren sowohl die Hub- als auch die Aufbrechkräfte mehr als ausreichend. Die Lader hatten genug Reserven, so dass sie in den allermeisten landwirtschaftlichen Einsätzen nicht an ihre Grenzen kommen.
Die Hubgerüste
Das HT-Hubgerüst von JCB ist auf die optimale Führung der Schaufel ausgerichtet. Es hat je zwei Hub- und zwei Werkzeugzylinder. Claas setzt auf die radladertypische Z-Kinematik mit elektronischer Nachsteuerung. Sie hat zwei Hub- und einen Werkzeugzylinder. Das TP-Hubgerüst von Volvo wirkt optisch wie eine Z-Kinematik ist aber eine eigene, patentierte Variante, die aufgrund der Anordnung der Anlenkpunkte eine gute Parallelführung erzielen soll.
Claas setzt dazu auf Sensoren und Regeltechnik, um die Parallelführung über den Kippzylinder nachzusteuern. Auch New Holland arbeitete mit einer sensorgesteuerten, elektrohydraulisch nachgesteuerten Z-Kinematik, die in der längeren Long Reach-Schwinge untergebracht ist.
Der W 170 D hatte mit dieser Langschwinge eine Hubhöhe von 4,44 m im Werkzeugdrehpunkt und liegt damit vorne. Dicht auf den Fersen ist JCB mit ebenfalls langer Schwinge und 4,36 m. Volvo folgt mit 4,11 m und Claas schließt das Feld mit 4,03 m — wenn das nicht reicht, bietet Claas auch High-Lift-Hubgerüste mit angegebenen 4,56 m Hubhöhe an.
Dichter zusammen rücken die Werte bei Ausschütthöhen mit um 40° ausgekippter Schaufel: Dann liegen New Holland (3,33 m) und JCB (3,27 m) nahezu gleichauf: 30 bis 40 cm weniger bieten Claas (2,94 m) und Volvo (2,91 m).
Hochkippschaufeln sind zur Befüllung großer Transportfahrzeuge also vor allem bei den Normalschwingen von Claas und Volvo gefragt. Diese überbrücken dann auch teilweise die Ausschüttweiten bei maximalem Auskippwinkel: Den geringsten Wert mit 0,93 m hatte hier die Schwinge von New Holland. Bei Volvo haben wir genau 1 m gemessen. Claas mit 1,14 m und JCB mit 1,15 m sind hier vorne.
Alle Lader hatten eine Schnellwechseleinrichtung für das Werkzeug, die landläufig als „Volvo-Aufnahme“ bekannt ist. Jede Wechseleinrichtung war mit hydraulischer Verriegelung ausgestattet.
Kippwinkel und Parallelführung
Die Schwingengeometrie ist unter anderem verantwortlich für die Parallelführung, die wir mit der Palettengabel und Schaufel überprüft haben. Je höher der Ankippwinkel am Boden, desto besser lässt sich die Schaufel mit Schüttgütern füllen — hier treffen Claas (45°), JCB (44°) und Volvo (43°) den von uns als Richtwert von 45°. New Holland (32°) hat hier noch Potenzial — zumindest 40° sollten es erfahrungsgemäß mindestens sein.
Um die volle Schaufel zu leeren, sind wiederum bei voller Hubhöhe große Auskippwinkel rund um 50° wünschenswert. New Holland knackt diese Marke mit 52°, während sich auch bei Claas und JCB mit 49° Auskippwinkel die Schaufeln gut leeren lassen. Knapp bemessen ist der Auskippwinkel bei Volvo mit 40°.
Die Parallelführung der Schwingen entscheidet darüber, wie präzise die Last über den Hubweg (nach-)gesteuert wird. Je geringer der Ankippwinkel am Boden, desto vorteilhafter ist es, wenn die Schaufel beim Anheben zur Vermeidung von Rieselverlusten weiter einkippt. Claas schafft hier sehr gute + 14°. JCB schöpft um ordentliche 13° nach. New Holland legt um 19° zu, was aufgrund des geringen Ankippwinkels auch notwendig ist. Bei Volvo reichen + 9° aufgrund des guten Ankippwinkels aus.
Spannend wird es stets bei der Parallelführung mit der Palettengabel. Hier zahlt sich die elektronische Nachsteuerung bei Claas aus: Über den gesamten Weg nach oben kippt die Gabel um 2° ein — sehr gut. Auch Volvo liefert mit + 6,7° noch einen akzeptablen Wert. Die Werte von JCB (+ 19°) und New Holland (+ 22°) sind dagegen hoch. New Holland vermutet, dass wir den Lader nicht auf den Palettenbetrieb umgestellt haben. JCB legt den Fokus auf die Schaufel und bietet alternativ andere Ladeanlagen mit besserer Parallelführung an.
Die Hydraulik
Die Hydraulikanlagen sind für kraftvolle und schnelle Ladespiele verantwortlich. Die Herstellerangaben der Fördermengen und Öldrücke haben wir in der Tabelle „Messwerte und technische Daten im Vergleich“ zusammengestellt.
Dem Volvo L 90 H hat man seine geringe Ölfördermenge angemerkt, denn beim Maisschieben ließen sich die Arbeitsfunktionen nicht mischen. Überprüft haben wir auch die Arbeitsgeschwindigkeiten, die ebenfalls in der Übersichtstabelle aufgeführt sind. Die zum Teil deutlichen Unterschiede fallen bei der Arbeit kaum auf, weil man während der Ladespiele bzw. beim Schieben ausreichend Zeit hat. Hier ist die Mischbarkeit der Funktionen viel wichtiger, die bei Claas, JCB und New Holland gegeben war. Wir gehen im zweiten Teil des Tests näher darauf ein.
Wer Massen bewegen möchte, muss Diesel einsetzen. Weil der Dieselverbrauch auf dem Silo schwierig präzise und wiederholbar zu messen ist, haben wir „nur“ den Verbrauch bei Straßenfahrt und täglicher Beschickung der Biogasanlage erfasst.
Die Messstrecke auf der Straße war 72 km lang und führte über Landstraßen und durch Ortschaften mit
moderaten Steigungen. Gefahren sind wir jeweils im Automatikmodus der Getriebe. Die betriebswarmen Lader wurden vor und nach der Fahrt betankt. Am sparsamsten war der Volvo L 90 H: Beim ihm mussten wir nur 26,3 l Diesel nach der gut zweistündigen Fahrt nachfüllen. Knapp 9 l mehr genehmigte sich der New Holland W 170 D mit 35 l, der JCB verbrauchte 40,3 l Diesel.
Da wir die Wandler ohne Überbrückung gefahren sind, weisen New Holland und JCB berechtigt darauf hin, dass die Verbräuche mit Wandlerbrücke bis zu 15 % niedriger gewesen wären, so dass auch der JCB unter 35 l gelegen hätte. Der Claas Torion brauchte 44,9 l, was teilweise durch das hydrostatische Getriebe und die hohe Motorleistung erklärbar ist.
Bei der Biogasanlagen-Beschickung haben wir täglich mit betriebswarmem, getanktem Lader samt mitgelieferter Hochkippschaufel 40 t Substrat je zur Hälfte aus dem Maissilo bzw. dem Mistlager entnommen und in die Annahme gefüllt. Die Wege waren dabei gleich weit, eine Füllung dauerte 35 Minuten. Anschließend haben wir die Tanks wieder aufgefüllt.
Hier zeigte sich der JCB 435 S Agri mit 138 ml/t erstaunlich sparsam, während wir beim Claas Torion 1611P einen Verbrauch von 186 ml/t notierten. Der Volvo L 90 H genehmigte sich 193 ml/t, der New Holland W 170 D (im Smart-Modus) 208 ml/t.
Einer wissenschaftlichen Messung können unsere Praxisversuche nicht standhalten, da die verbrauchten und nachgetankten Mengen sehr gering waren und dadurch Einflussgrößen wie Kraftstofftemperatur und Tankform beim Auslitern das Ergebnis verfälscht haben können. Daher haben wir diese Verbräuche nicht bewertet. Tendenz dieser Praxismessungen ist aber, dass geringe Verbräuche auf der Straße nicht automatisch Sparsamkeit bei der Arbeit bedeuten und umgekehrt. Hier sollte man beim Kauf möglichst genau hinschauen.
Wendigkeit und Geräuschdämmung
Bei der Wendigkeit sind die Unterschiede gering. Hier liegt das Testfeld bei einem äußeren Wendekreis von 11 bis 12 m (an den kurvenäußeren Rädern gemessen). Am wendigsten ist der Claas Torion mit gut 11 m. Im Mittelfeld liegen JCB und Volvo mit Wendekreisen um 11,50 m. Rund 12 m Platz an den äußeren Rädern benötigt der New Holland W 170 D.
Bei der Geräuschdämmung in der Kabine liegen alle Maschinen unter Volllast mit Werten unter 70 dB(A) auf einem guten Niveau. Den leisesten Arbeitsplatz bietet Claas mit nur 63 dB (A), fast gleichauf sind die Lader von Volvo mit 64 dB (A) und New Holland mit 65 dB(A). Der JCB 435 S ist mit 68,5 dB(A) geringfügig lauter. Die Unterschiede sind zwar spürbar, aber selbst der JCB-Lader ist subjektiv nicht zu laut. Dennoch gilt: Je leiser, desto besser.
Zwischenfazit des Vergleichs der Radlader von Claas, JCB, New Holland und Volvo
Vor dem zweiten und abschließenden Teil im nächsten profi-Heft hier ein Zwischenfazit: Bei den technischen Messwerten und Leistungsmerkmalen der vier Radlader fällt auf, dass manche Kriterien nahezu gleich gut erfüllt werden, wohin gegen andere Werte weit auseinanderliegen.
Wichtig: Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, ob die Radlader ein langes oder ein Standard-Hubgerüst hatten. Diese Ausstattung hatten wir den Herstellern überlassen. Außerdem merkt man den Ladern an, welche Hersteller den landwirtschaftlichen Einsatzzweck in den Fokus stellen.