Gebrauchte ATV kaufen: Knappes Angebot für viel Spaß
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Gut zu wissen
- Es gibt ein riesiges Angebot an (Neu-)Fahrzeugen aus Asien. Problem sind die Zuverlässigkeit und vor allem die Straßenzulassung.
- Gebrauchte, gut erhaltene Markenfahrzeuge mit LOF-Zulassung sind dagegen Mangelware.
Spätestens hier kommt dann aber auch das UTV („Utility Transport Vehicle“ oder eben „Nützliches Transport-Fahrzeug“) ins Spiel. Es kann mehrere Personen befördern und hat meist eine Ladefläche sowie ein Lenkrad. Da die Passagiere nebeneinandersitzen, nennt man UTVs auch schon mal „Side-by-Side“-Fahrzeuge.
Im direkten Vergleich ist ein ATV in der Regel günstiger, agiler und bietet mehr Fahrspaß als ein größeres UTV. Außerdem beträgt das Leergewicht weniger als die Hälfte eines UTV. Die UTVs haben dafür mehr Nutz- und zulässige Anhängelast. Zudem gibt es dort meist ein Hinterachsdifferenzial, so dass auf empfindlichen Standorten (trotz des höheren Gewichtes) weniger Narbenschäden entstehen. Ganz abgesehen vom Ein- bzw. Aufstieg lässt sich ein UTV auch weitaus bequemer fahren. Der niedrige Schwerpunkt und die breite Spur des UTV sorgen für hohe Fahrstabilität, außerdem sitzt man im, nicht auf dem Fahrzeug und benötigt im Gegensatz zum ATV keinen Sturzhelm.
Allgemein sind UTV wesentlich teurer in der Anschaffung und verbrauchen mehr Kraftstoff als ATV. Das wird allerdings oft dadurch ausgeglichen, dass mehr UTV mit Dieselmotor zu haben sind als ATV. In diesem Beitrag soll es jetzt allerdings ausschließlich um ATV für den land- und forstwirtschaftlichen Einsatz gehen.
ATV: Straßenzulassung ist ein Muss
So erweisen sich vermeintliche Schnäppchen aus fernöstlicher Produktion schnell als „Groschengrab“, da ein Umbau den Tüv doch nicht zufriedenstellt, oder schon nach kurzer Zeit der erste Kurzschluss die Elektrik außer Betrieb setzt. Nebelschlussleuchte, Warnblinker, Bremslicht, Scheinwerfer, Rückspiegel und Reifen mit Prüfzeichen — wenn man die Liste sieht, wird schnell klar, warum der professioneller Straßenumbau eines ATV bis zu 1 500 Euro kosten kann.
Vorteil beim Gebrauchtkauf: Wenn das Fahrzeug schon zugelassen war und eine gültige Tüv-Abnahme vorliegt, macht die erneute Anmeldung keine Probleme. Aber Vorsicht bei (Gebraucht-)Fahrzeugen, die bislang keine Straßenzulassung hatten. Hier kann es aufgrund fehlender Konformitätsbescheinigungen (COC) etc. zu bösen Überraschungen kommen.
Zudem ist es für den Straßen-Umbau nicht mit dem Nachrüsten einer Blinker-Anlage getan. Sogar bei der Bereifung ist es teilweise nicht möglich, mit der Werksausrüstung in Deutschland eine Straßenzulassung zu bekommen. Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auch ein späteres „Zurückrüsten“ auf die preiswert erstandenen Originalreifen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis und damit automatisch auch zum Verlust des Versicherungsschutzes führt.
ATV als LOF-Zugmaschine
Damit die ATV mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit (bbH) von mehr als 40 km/h als LOF-Zugmaschine eingestuft werden können, sind allerdings spezielle Ausrüstungen erforderlich. Dazu gehört neben Kennzeichen, Rückspiegeln, Warndreieck und Verbandskasten vor allem eine geeignete Anhängevorrichtung. Und dafür muss das ATV eine Zugkraft von „mindestens dem 0,3-fachen des zulässigen Gesamtgewichts des Fahrzeugs“ aufbringen. Hinzu kommt ein Rückwärtsgang.
Bei Zulassungen bis zu 40 km/h gibt es einige Erleichterungen, unter anderem bei den Rückspiegeln und dem amtlichen Kennzeichen.
Versicherung und Steuern
Auch wenn ein ATV als Zugmaschine zugelassen wurde, wird es steuerrechtlich nicht automatisch als Zugmaschine eingestuft. Grund: Wenn das ATV zur Personenbeförderung mindestens genauso gut geeignet ist wie zur Fortbewegung von Lasten, wird eine Einstufung als Pkw erfolgen. Andererseits ist es trotzdem möglich, eine steuerbefreite grüne Nummer für das ATV zu bekommen, hier haben die einzelnen Behörden die Entscheidungshoheit.
Viel Schrott im Angebot
Bleiben die wenigen brauchbaren Angebote von ATV, die bereits in Deutschland zugelassen waren. Hier starten die Preise bei rund 1 500 Euro für über 15 Jahre alte Fahrzeuge mit weniger als 20 PS. Jüngere und vor allem auch leistungsstärkere ATV sind dagegen rar gesät. Hier muss man den Markt schon länger beobachten und im Falle des Falles sehr schnell sein.