Mit dänischer Gelassenheit wartete Samson auf den richtigen Zeitpunkt, ein eigenes Schleppschuhgestänge zu präsentieren. Zunächst hatte man im Werk in Viborg nicht die nötigen Kapazitäten, bis man 2021 direkt in der Nachbarschaft das Gelände von Göma dazu kaufen konnte. Dann waren da noch patentrechtliche Dinge, die Geduld erforderten. Zeit genug also, um sich den Wettbewerb genau anzu schauen und die Konstruktion des neuen Gestänges vorzubereiten.
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Mit dänischer Gelassenheit wartete Samson auf den richtigen Zeitpunkt, ein eigenes Schleppschuhgestänge zu präsentieren. Zunächst hatte man im Werk in Viborg nicht die nötigen Kapazitäten, bis man 2021 direkt in der Nachbarschaft das Gelände von Göma dazu kaufen konnte. Dann waren da noch patentrechtliche Dinge, die Geduld erforderten. Zeit genug also, um sich den Wettbewerb genau anzu schauen und die Konstruktion des neuen Gestänges vorzubereiten.
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Herausgekommen ist der Trailing Shoe Boom. Die Ziffer dahinter beschreibt die aufgebauten Schneidverteiler. Die TSB 1 Modelle sind zunächst von 7,5 bis 9 m verfügbar. Die Gestänge werden vertikal hinter dem Tank geklappt und besitzen einen zentralen Schneidverteiler. Seitlich ans Fass klappen die Gestänge mit zwei Schneidverteilern (TSB 2). Samson startet hier mit Gestängen von 18 bis 24 m Arbeitsbreite. Wer das breiteste 24 m Gestänge ordert, kann die anderen Arbeitsbreiten (18 und 21 m) durch Abklappen der Flügel und schließen der jeweiligen Abgänge am Schneidverteiler fahren. Mit den flexiblen Modulen (Mittelrahmen, zwei Ausleger für 18 m, plus Anbausätze für 21 und 24 m) ist Samson flexibel in der Produktion und Ersatzteilversorgung. Daraus resultiert aber auch, dass das 18 m breite Modell mit 3 t im Wettbewerbsvergleich tendenziell etwas schwerer ist als das 24 m breite Modell (3,8 t) im Vergleich zum 24 m
breiten Wettbewerb.
Samson setzt nun komplett auf torsions freundliche Rundrohre als Hauptträger. Der Mittelrahmen ähnelt dem des Wettbewerbs hingegen sehr, die Anbringung von Klapp und Entlastungszylindern ist wieder komplett Samson eigen.
Die seitlich klappbaren Gestänge werden im Drei oder Vierpunkthubwerk des Fasses gekoppelt. Dabei ist das Hubwerk nur nötig, wenn Reifen mit 32 Zoll und mehr auf dem Fass montiert sind. Bei 3,80 m Gesamthöhe bleiben 1,97 m Platz für die Reifen unterhalb. Der Fassdurchmesser ann bis zu 2,20 m betragen, dann baut das Gestänge laut Samson nicht breiter als 3 m.
Die Besonderheiten des Gestänges kommen erst in Arbeitsposition zur Geltung. Das erkennt man bereits an den ausgebreiteten Flügeln. Diese werden beim Ausklappen durch Stützzylinder mitgetragen. Über eine mechanische Hebelkonstruktion ist der Klappzylinder mit einem zusätzlichen Zylinder verbunden. Dieser bringt die Ausleger einerseits in die Vorgewendeposition, kann andererseits aber auch die Flügel entlasten. Das ist unter weichen Bedingungen ein Vorteil oder aber bei Zwischenfrüchten, wenn das Gestänge zum Schleppen neigen würde.
Adaptive Contour System
Mit dem Adaptive Contour System (ACS) ist ein zusätzlicher Zylinder am seitlichen Entlastungszylinder angebracht, so dass die Flügel nicht nur nach oben, sondern über die horizontale Position heraus nach unten pendeln können. So soll eine gute Bodenanpassung im hügeligen Terrain ermöglicht werden. Die Stützräder (optional 4 statt 2) sind mit Vollgummirädern ausgerüstet, können in der Höhe eingestellt werden und besitzen einen Gummilappen als Spritzschutz — Details die überzeugen.
Die beiden Schneidverteiler von Samson sind mittig auf den Flügeln positioniert. Beim 24 m breiten Gestänge haben sie jeweils 48 Ausläufe. Die Schlauchverlegung im neuen TSB 2 Gestänge überzeugt. Die Gülle wird vom Mittelrahmen über einen kurzen flexiblen Schlauch in das tragende Rundrohr zu den Verteilern geleitet. Bei geringerer Arbeitsbreite können die jeweiligen Schläuche mit einem Metallschieber direkt am Schneidverteiler geschlossen werden. Das geht auch für z. B. die Ausläufe hinter den Rädern in Fahrgassen. Wie gut sich diese Schieber nach einem harten Jahr im Einsatz noch tauschen lassen, muss sich zeigen. An einer Lösung für Section-Control ist Samson nach eigenen Angaben dran. Eine halbseitige hydraulische Abschaltung ist ebenso erhältlich, wie hydraulische Schieber für die Entleerung der Schneidverteiler.
Ebenfalls neu gedacht hat Samson bei den Schleppschuhen mit 25 cm Abstand. Deren Kufe ist aus Hartmetall gefertigt, nur 5 mm breit und durch lösen von nur einer Schraube schnell wechselbar. Die nachfolgende Gummitülle ist schön lang geformt und ähnelt von der Form her der Konstruktion von Vogelsangs Blackbird. Mit dieser Kombination aus Kufe und Tülle wird die Gülle nicht nur bodennah, sondern auch schön schmal ohne zu spritzen abgelegt. Außerdem ermöglicht diese Form hohe Durchsätze pro Minute, denn die dänischen Tanker sind für ihre hohe Saug- und Ausbringleistung bekannt.
Optional gibt es LED-Strahler am Ausleger des Gestänges.
Insgesamt sind 500 m Schlauch im 24 m breiten Modell verlegt.
Eine Zentralschmieranlage ist optional erhältlich.
Samson will mit dem Gestänge aktiv auch andere Fasshersteller ausrüsten.
Die Kufen werden als Nachrüstkit auch für andere Gestängemarken verfügbar sein.
Fazit
Schwer beeindruckend — so können wir die Anstrengungen von Samson bewerten. Das 24 m breite TSB 2 Gestänge ist modular aufgebaut und wird in drei Arbeitsbreiten verfügbar sein: 18, 21 und 24 m. Neben dem tragenden Rundrohr sind Optionen wie das Adaptive Contour System oder die aktive Entlastung des Gestänges interessante Neuheiten. Preislich will man mit den gängigen Anbietern mithalten können. Das 24 m breite TSB 2 soll 88.000 Euro ohne Mehrwertsteuer kosten.
Steuerupdates
Samson stellt auf der Agritechnica zum einen die abgespeckte US-Serie vor, die mit Details wie zwei (71 cm) anstelle von drei Reißwalzen (55 cm) ausgerüstet ist, um einen preiswerten Einstieg in die professionelle Streuerserie zu ermöglichen. Anstelle der 16 t Achsen werden 13 t Achsen verbaut, die nachlaufgelenkt sind.
Die Flex-Einachser bekommen einen einstellbaren Aufgabepunkt auf die beiden Streuteller, eine optionale Zentralschmierung sowie praktische Boxen für Werkzeug samt Wasserbehälter für die Reinigung. Ein Update gibt es für den NIRS-Sensor am Miststreuer. Erstmals vorgestellt wurde das System bei Pichon, als Teil von Samson. Jetzt soll das System mit deutlich größerer Datenbasis so weit entwickelt sein, dass die NIRS-Technik auch bei der festen organischen Düngung präzise Angaben zu N-, P- und K-Gehalten sowie dem TS-Gehalt liefern kann. Zusammen mit der automatischen Kratzbodensteuerung, die gewichtsbasiert arbeitet, wird zukünftig also auch Mist nicht nur teilflächenspezifisch, sondern exakt inhaltstoff-basiert auf die Fläche ausgebracht werden können.
