Bomech Schleppschlauch-Gestänge: Düngt mit Vario-Geschiebe
Bomech hat kein stufenloses Getriebe erfunden, aber eine variable Arbeitsbreite von 21 bis zu 36 m für das neue Schleppschlauchgestänge. Eine revolutionäre Idee?
Lohnunternehmer wollen die volle Flexibilität bei der Gülleausbringung, denn unterschiedliche Kunden bedeuten unterschiedliche Fahrgassenabstände. Aber nicht nur Fahrgassen: Auch Keile, Ausläufer und Vorgewende sollen im besten Fall nicht doppelt gedüngt werden. Und Hindernisse, wie z. B. Strommasten, sind bei 36 m Arbeitsbreite ein lästiges Übel. Die Umfahrung bzw. Klappung des Gestänges kann viel Zeit kosten. Bomech bietet für diese Probleme jetzt eine Lösung: Das neue Schleppschlauchgestänge mit maximal 36 m Arbeitsbreite lässt sich auf jeder Seite um bis zu 7,50 m einteleskopieren. Damit kann der Fahrer die Arbeitsbreite stufenlos zwischen 21 und 36 m anpassen. Derzeit befindet sich das Gestänge noch im Prototypenstatus, wir konnten uns bei Agrarservice Wagner bereits ein Bild vom neuen Trümmer aus den Niederlanden machen.
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Lohnunternehmer wollen die volle Flexibilität bei der Gülleausbringung, denn unterschiedliche Kunden bedeuten unterschiedliche Fahrgassenabstände. Aber nicht nur Fahrgassen: Auch Keile, Ausläufer und Vorgewende sollen im besten Fall nicht doppelt gedüngt werden. Und Hindernisse, wie z. B. Strommasten, sind bei 36 m Arbeitsbreite ein lästiges Übel. Die Umfahrung bzw. Klappung des Gestänges kann viel Zeit kosten. Bomech bietet für diese Probleme jetzt eine Lösung: Das neue Schleppschlauchgestänge mit maximal 36 m Arbeitsbreite lässt sich auf jeder Seite um bis zu 7,50 m einteleskopieren. Damit kann der Fahrer die Arbeitsbreite stufenlos zwischen 21 und 36 m anpassen. Derzeit befindet sich das Gestänge noch im Prototypenstatus, wir konnten uns bei Agrarservice Wagner bereits ein Bild vom neuen Trümmer aus den Niederlanden machen.
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Bomech und Schleppschlauch? Zweifelsohne sind die Niederländer bekannt für die bodennahe Gülleausbringung mit Schleppschuhtechnik. Und der Schleppschuh ist auch weiterhin das Mittel, um die Gülle unter den Pflanzenbestand zu leiten. Aber um das Sortiment zu erweitern und auch die Nachfrage aus Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Schweden bedienen zu können, hat man sich für die eigene Schleppschlauchkonstruktion entschieden.
Schwadertechnik
Herzstück dieser Technik sind zwei 7,50 m breite Ausleger, die über mehrere massive Gleitrollen ausgeschoben werden. Im oberen Teil ist der Ausleger ebenfalls in Gleitrollen fixiert. Ein Hydraulikmotor treibt ein Zahnrad an, das in einer vorgespannten Rollenkette auf den Hauptausleger greift. Damit ist die Verbindung jederzeit kraftschlüssig. Ein Positionssensor auf jeder Seite erkennt die Arbeitsbreite.
Aber damit nicht genug: Voll integriert hat Bomech eine Einzelschlauchabschaltung für die äußeren Ausleger. Die Technik hat man sich wohl von einem Schwader abgeschaut: Teleskopiert der Fahrer das Gestänge ein, wird Schlauch für Schlauch mittels Kurvenbahn nach oben geschwenkt. Sie knicken im mittleren Bereich ein und sind damit dicht — genial!
Dabei sind die 4 cm dicken Schläuche im oberen Bereich am Gestänge über einen Arm fixiert und stabilisiert, der über die Kurvenbahn geführt wird. Fährt man die Ausleger wieder aus, fallen die Schläuche über die Schwerkraft in die Ausbringstellung zurück. Damit kann der Fahrer die Arbeitsbreite in 25 cm Schritten ändern.
Allerdings muss die Ausbringpumpe und die Verteilertechnik entsprechend angepasst werden, da sonst Überdrücke entstehen, die Ausbringmenge nicht mehr passt, bzw. die Schneidverteiler trocken laufen würden (was laut Bomech aber kein Problem darstellen soll).
Apropos Schneidverteiler: Hier setzt Bomech auf die eigenen Alrena Verteiler. Auf den äußeren teleskopierbaren Auslegern ist jeweils ein SV 30 aufgebaut, für die inneren 21 m sind zwei SV 42 Verteiler mit jeweils 42 Ausläufen zuständig.
Wer schon mal dicke Rindergülle ausgebracht hat, der weiß, was es bedeutet, Gülle zu jeder Seite 18 m weit zu pressen. Bomech hat dazu vor den inneren Schneidverteilern einen regulierbaren Schieber installiert. Damit kann der Zulauf zu den inneren Verteilern gebremst werden, um genügend Menge zu den äußeren Schneidverteilern pumpen zu können. Wir konnten uns die Ausbringung beim Agrarservice Wagner mit dicker Rindergülle (30 m³/ha) anschauen. Dabei ist der Fendt 1050 Vario 5 km/h schnell gefahren — bei einer Arbeitsbreite von 24 m bedeutet das 6 m³/min. Bei voller Arbeitsbreite und dünner Gülle rechnet Bomech auch mit 12 m³/min. Das Fass stammt in diesem Fall von Kumm. Mit Zusatztanks kann das Tridem über 30 m³ Gülle laden.
Aufgebaut ist eine 12 m³ fördernde Drehkolbenpumpe von Vogelsang. Das Tridem war mit einem Luftfahrwerk ausgerüstet. Für noch mehr Fahrstabilität (auch am Hang) empfehlen Kumm und Bomech ein hydraulisch abgestütztes Fahrwerk. Das Gestänge hängt im Vierpunkthubwerk und ist mit mehrfachen Streben zum Fass hin stabilisiert.
Zurück zum Verteiler: Bei voller Arbeitsbreite und schneller Fahrt über den Acker hat der Mittelrahmen des Verteilers enorme Lastspitzen aufzunehmen — insbesondere die Drehpunkte des Verteilers. Um die Kraftspitzen zu brechen, hat Bomech die Erfahrungen aus den breiten Schleppschuhgestängen genutzt und eine dämpfende Stahlseilkonstruktion oben hinter und vor dem Gestänge entwickelt. Bremst der Fahrer, werden die nach vorne schnellenden Flügel von den hydraulisch vorgespannten und mittels Stickstoffblase gedämpften Seilen stabilisiert.
Die Drehpunkte des Gestänges oben und unten sind mit 125 cm Abstand zueinander montiert. Unten ist zudem ein mächtiger Zylinder angebracht, mit dem jeweils eine Gestängehälfte ausgehoben werden kann. Bomech hat für noch mehr Bedienkomfort eine automatische Höhenerkennung installiert. Wie bei einem Spritzgestänge variieren die Ausleger automatische die Höhe — damit der Schleppschlauch nicht zum Hängeschlauch wird. Das funktionierte einwandfrei.
Weiteres in Kürze zum Bomech Schlepplauch-Gestänge
Die inneren 21 Meter bzw. 84 Schläuche werden zum Tropfstopp in drei Segmenten nach oben geklappt.
Bomech will das Gestänge noch modifizieren und Gewicht einsparen. Dennoch wiegt der Verteiler weit über 5 t.
Das Gestänge besitzt einen eigenen Job-Rechner, damit alle Funktionen überwacht ablaufen. Dieser soll bei Bedarf auch in die ISO-Bus-Steuerung der Fässer bzw. Selbstfahrer integriert werden.
In die 3 m breite Transportstellung zu klappen dauert kaum mehr als eine Minute. Bomechs Ziel sind 45 Sekunden.
Die Schläuche werden mit beweglichen Energieketten in den Auslegern geführt.
Dicke Zylinder im Drehpunkt des Gestänges erlauben das separate Anheben/Absenken der Ausleger.
(Bildquelle: Berning)
(Bildquelle: Berning)
Fazit
Ein Schleppschlauch von Bomech. Das ist ebenso neu, wie die teleskopierbare, stufenlose Arbeitsbreite von 21 bis 36 m. Bomech hat das Schleppschlauchgestänge neu konzipiert und darin viele Feinheiten versteckt, die dem Fahrer das „Gülleausbringleben“ leichter machen. Sei es die automatische Höhenführung, die Dämpfung der Ausleger mit Drahtseilen, oder der variable Tropfstopp mittels Einzelschlauchabschaltung. Ebenso neu dürften die Dimensionen beim Preis sein.
Von 21 bis 36 m schiebt das neue Bomech Schleppschuhgestänge aus. Größere Arbeitsbreiten sind nicht undenkbar.
(Bildquelle: Berning)