John Deere 9900 in der Praxis: 970 Mais-PS auch für Gras?
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Das Niedrigdrehzahlkonzept ist der Clou für den „leichten Einsatz“ im Gras. Wir haben die Motordrehzahl während der Arbeit auf sage und schreibe 1 300 U/min reduziert. Häckseln im Standgas sozusagen. Mit der 64er Messertrommel sind immer noch 15 600 Schnitte pro Minute möglich, weil die Häckseltrommel mit 64 Messern noch 975 Umdrehungen pro Minute macht — klasse. So verleibt sich der V-12 Schwad für Schwad ein und schluckt selbst größere „Batzen“ problemlos. Mit Vier- und Sechskreiselschwadern haben wir Schwadstärken von 8 bis 9 kg/m gemessen. Bei einem TS-Gehalt von 20 (nach dem Regen) bis 40 % waren Durchsätze von 100 t/h realistisch — bei 10 bis 15 km/h.
Die automatische Drehzahlanpassung der Pickup-Schnecke leistet unter diesen Bedingungen hilfreiche Dienste und sorgt für gleichmäßigen Gutfluss. Übermütig sollte der Fahrer trotzdem nicht werden: Wer es bei 1 300 Touren übertreibt, schafft es auch einen 970 PS Häcksler kleinzukriegen.
Auf insgesamt vier Betrieben konnten wir rund 120 ha Gras häckseln. Den Tank des Häckslers komplett leer zu fahren war nicht möglich, da es am zweiten Erntetag zu einem heftigen Wolkenbruch kam: Erntestopp. Am Ende der 1,5 Erntetage haben wir genau 817 l Diesel aufgefüllt. Das entspricht einem Dieselverbrauch von weniger als 50 l/h bei mehr als 1 000 t kleingehäckseltem Gras — das wäre selbst mit einem 600-PS-Häcksler ein sehr guter Wert (Tabelle im PDF: Erntedaten im Überblick).
In Mais war dann Schluss mit Teillast! Mit dem zwölfreihigen Kemper-Vorsatz schieben wir in zwei Tagen mehr als 4500 t durch die 856 mm breite Luke des Boliden. Auf dem Betrieb der Familie Bauer in unmittelbarer Nähe zu Frankfurt haben wir bei einem vergleichsweise hohen TS-Gehalt von 38 % insgesamt 2 036 t Mais gehäckselt. Nach dem morgigen Regenschauer und dem Anhäckseln zahlreicher Versuchsparzellen sowie dem Umsetzen auf mehreren Schlägen sind 1 461 l Diesel aus der Zapfsäule in den Tank der Maschine geflossen. Das entspricht einem Dieselverbrauch von 0,72 l je Tonne gehäckseltem Futter bzw. 1,87 l/t TM.
Das geht besser, war sich John Deere sicher. Auf dem Betrieb von Rochus Reck in Hohentengen konnten wir bei einem durchschnittlichen Ertrag von 57 t/ha über den Tag insgesamt 2 518 t Frischmasse häckseln. Die mit der Fahrzeugwaage ermittelten Daten haben wir mit den TS-Gehalten der NIRS-Messung des Häckslers ergänzt:
36,1 % TS. Das ergibt einen TM-Ertrag von 20,57 t/ha. Am Ende des Tages sind auf insgesamt 12 Schlägen und 44,2 Hektar, ganze 1 473 l (33,3 l/ha) Diesel verbraucht worden. Pro Tonne ist das ein sehr guter Wert: 0,58 l/t, bzw. 1,63 l/t TM. Klar: In der Spitze setzt der Häcksler mehr als 300 t Frischmasse durch, aber das Anhäckseln der Schläge, bzw. kein „fliegender Wechsel“ ergeben absolut praxisnahe Werte — wenn auch nicht vergleichbar! Beide Biogasbetreiber waren von der Aufbereitungsintensität des Scherer-Prozessors überzeugt.
Fazit: Hohe Leistung im Mais, bedeutet nicht zwingend auch Dieseldurst im Gras. Die Möglichkeit, den Feldhäcksler JD 9900 auch mit niedrigen Drehzahlen im Teillastbereich einsetzen zu können, beschert dem Top-Modell moderate Dieselverbräuche von unter 50 l/h bei immer noch guten Durchsatzleistungen von 100 t Frischmasse.
Die volle Motorleistung des V-12 von Liebherr ist indes für die Maisernte prädestiniert. Tagesleistungen in kleinstrukturierten Regionen von mehr als 2 500 t (bei 0,58 l/t) sind möglich, wenn Logistik und Siloanlage Frischmassezulieferungen von über 300 t/h vertragen.
Bei unseren drei Einsätzen wurden wir von professionellen Filmteams begleitet. Die Videos dazu können Sie auf unserem YouTube-Kanal bzw. direkt in diesem Beitrag anschauen.