Wenn der Schlüter-Feldtag war, durften wir sogar die Schule schwänzen“, erinnert sich Manfred Hierhager aus Gerolsbach (Oberbayern) an seine Kindheit. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Schaidenhausen, 15 Kilometer entfernt vom Schlüter-Werk in Freising. Schon als Kind hatte er eine Prospektesammlung, in der Schlüter den Schwerpunkt bildete.
Später übernahm sein älterer Bruder den Betrieb, und Manfred Hierhager erlernte den Beruf des Tischlers. Zur Marke Schlüter hielt er auch die Verbindung, als der Traditionshersteller 1993 endgültig die Tore in Freising schloss. Er kannte einige Mitarbeiter, und wenn diese ihm Unterlagen anboten, sagte Hierhager nicht nein. Außerdem fertigte er in den folgenden Jahren eine Kleinserie mit 34 Schlüter-Modellen im Maßstab 1 : 32, die er verkaufte.
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Wenn der Schlüter-Feldtag war, durften wir sogar die Schule schwänzen“, erinnert sich Manfred Hierhager aus Gerolsbach (Oberbayern) an seine Kindheit. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Schaidenhausen, 15 Kilometer entfernt vom Schlüter-Werk in Freising. Schon als Kind hatte er eine Prospektesammlung, in der Schlüter den Schwerpunkt bildete.
Später übernahm sein älterer Bruder den Betrieb, und Manfred Hierhager erlernte den Beruf des Tischlers. Zur Marke Schlüter hielt er auch die Verbindung, als der Traditionshersteller 1993 endgültig die Tore in Freising schloss. Er kannte einige Mitarbeiter, und wenn diese ihm Unterlagen anboten, sagte Hierhager nicht nein. Außerdem fertigte er in den folgenden Jahren eine Kleinserie mit 34 Schlüter-Modellen im Maßstab 1 : 32, die er verkaufte.
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Bei einer Veranstaltung im damaligen Freisinger Landwirtschaftsmuseum übergab Manfred Hierhager 1995 sein eigenes, persönliches Exemplar an Dr. Anton Schlüter. Zum Dank lud Schlüter ihn ins ehemalige Werk ein, und Hierhager durfte sich im Archiv bedienen. Mit zwei Aktenordnern voller Raritäten fuhr er nach Hause. Das war eine Aufwertung seiner Sammlung, von der er noch heute profitiert.
Aus dem Erlös der Modelle kaufte Hierhager 1997 einen gebrauchten Schlüter Super 650 V. Diesen Traktor mit 65 PS aus sechs Zylindern restaurierte er in der Werkstatt seines Bruders (profi 11/2001, Seite 92). Noch heute gehört dieses Prachtexemplar des deutschen Traktorenbaus zu seiner Schlütersammlung. Zu der Zeit trat er auch als eines der ersten Mitglieder dem 1. Schlüter-Club Freising (schlueter-club.de) bei.
Dieses Bild eines Super 2500 VL (240 PS) mit Rabe-Pflug wurde beim Schlüter-Tag 1989 aufgenommen.
(Bildquelle: Archiv Hierhager)
Dieser Schlüter Super 550 von 1971 mit 62 PS geriet Manfred Hierhager 2004 in Kanada vor die Linse.
(Bildquelle: Archiv Hierhager)
Mit seinem Super 650 V und einem inzwischen stattlichen Archiv zog Manfred Hierhager 2001 auf den Hof seiner Frau Andrea ins etwa 30 Kilometer entfernte Gerolsbach. Heute besitzen sie fünf Schlüter-Traktoren, die sie teils im Wald und auf Treffen einsetzen.
Bücher und Kalender
Ein weiteres Hobby des bekennenden Schlüter-Fans ist die Fotografie. Seit über 20 Jahren reist er mit dem Fahrrad oder dem Pkw durch die Lande und fotografiert Traktoren im Einsatz. Anfangs lichtete er ausschließlich Schlüter ab, inzwischen freut er sich auch über andere Marken. „Die Schlüter-Population auf den Feldern wird immer kleiner, insofern bin ich nicht mehr so wählerisch“, hat sich Hierhager der Realität angepasst.
Zur Agritechnica 1999 veröffentlichte er seinen ersten Bildband in Buchform, dem weitere folgten. Darüber lernte er andere Hobby-Fotografen wie Peter Glienke, Kai-Wido Richters und Helmut Heller kennen. Seit 2011 produzieren die vier Freunde jedes Jahr Markenkalender, die Andrea und Manfred Hierhager über ihren Online-Shop verkaufen (traktorkalender.de).
Hierhagers Schlüter-Traktoren
DS 15 | 17 PS | von 1951
S 450 | 42 PS | von 1964
Super 650 V | 65 PS | von 1966
Super 1250 VL | 125 PS | von 1979
Super 1500 TVL | 150 PS | von 1976
Schon mehrfach hat der Nebenerwerbslandwirt und Tischlermeister überlegt, seine Anstellung an den Nagel zu hängen und vollberuflich in den Vertrieb von Druckprodukten einzusteigen. „Unsere Fotos leben von der Begeisterung für Traktoren. Wenn ich nicht mehr frei bin und gezwungen zu liefern, gehen der Spaß an der Sache und die Ausstrahlung der Bilder verloren“, ist sich Hierhager sicher.
Keine Legenden
Womit er wieder bei Schlüter ist. Wie er sagt, hat er sich mit seinem Archiv auf alte und eigene Fotos, Prospekte und Werbematerial spezialisiert. Wenn es um technische Unterlagen geht, sind andere Gleichgesinnte nach seinen Aussagen besser aufgestellt. „Das Entscheidende ist aber unser Schlüter-Netzwerk, von dem ich nur ein Teil bin“, beschreibt er seine Rolle. Womit er unterschlägt, dass besonders sein großes Wissen über die Freisinger Traditionsmarke regelmäßig gefragt ist. Wer sich mit ihm unterhält, kann davon ausgehen, dass die Antworten seriös sind, denn nichts ist Manfred Hierhager fremder als eine Legendenbildung.