Er gleicht einem Transformer, wenn er sich per Knopfdruck entfaltet. Im Standgas wandelt er sich von einem bereits 3,50 m breiten Koloss mit schlank-eleganter Wirkung in einen mächtigen Boliden mit 8,20 m Außenbreite. Während erst die vorderen Schutzbleche die Brust des Selbstfahrers optisch stärken, folgen langsam der Bunker und die seitlichen Trenngeräte. Spätestens wenn er im Hundegang über den Acker wütet und währenddessen den großen 15-t-Bunker füttert, spielt der Roder seine faszinierenden Trümpfe aus — auch optisch! Bei der Komplexität des Roders liegt die Frage nahe: Kann das nachgebildete Modell im Maßstab 1 : 32 dem Original das Wasser reichen? Die Antwort: Ja — das kann es.
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Er gleicht einem Transformer, wenn er sich per Knopfdruck entfaltet. Im Standgas wandelt er sich von einem bereits 3,50 m breiten Koloss mit schlank-eleganter Wirkung in einen mächtigen Boliden mit 8,20 m Außenbreite. Während erst die vorderen Schutzbleche die Brust des Selbstfahrers optisch stärken, folgen langsam der Bunker und die seitlichen Trenngeräte. Spätestens wenn er im Hundegang über den Acker wütet und währenddessen den großen 15-t-Bunker füttert, spielt der Roder seine faszinierenden Trümpfe aus — auch optisch! Bei der Komplexität des Roders liegt die Frage nahe: Kann das nachgebildete Modell im Maßstab 1 : 32 dem Original das Wasser reichen? Die Antwort: Ja — das kann es.
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Auch in der kleinen Dimension ist es absolut beeindruckend, wenn man die vielfältige Mechanik des ROS-Modells austestet. In der Summe sind es sage und schreibe 43 Funktionen, die das Modell zu bieten hat — nichts für Kinderhände. So setzt es in der Sammlerszene neue Maßstäbe.
Der Ventor basiert auf dem Prinzip des Schrägelevators. Gegenüber den gezogenen Erntemaschinen, die gleichzeitig maximal zwei Reihen ernten können, verputzt der Ventor vier Reihen auf einmal (Reihenabstand: 75 oder 90 cm). Hinter dem optionalen Krautschläger, der am Modell nicht montiert ist, nimmt auf jeder Maschinenhälfte ein Scharträger den Gutstrom auf.
Zum Ausklappen der Trenngeräte am kleinen Ventor ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Zuerst muss man die massiv wirkenden Seitenverkleidungen aufstellen, hinter denen die Trenngeräte verborgen sind. Anschließend kann man diese in Arbeitsstellung bringen. Beim 15-t-Bunker — der beim Modell maßstabsgetreu heruntergerechnet noch knapp 458 g fassen müsste — sind die Schritte ähnlich wie beim Original: Überladeband und Seitenverbreiterung ausklappen, Abdeckbleche ausschwenken und anschließend den Verlesetischvorsatz aufrichten. Hierbei ist auf die manuelle Folgeschaltung zu achten. Auch wenn man bei der einen oder anderen Faltkinematik besser zaghaft vorgehen sollte, wirkt der Mini-Ventor insgesamt massiv. Das macht sich auch beim Gewicht bemerkbar, er wiegt satte 2,35 kg.
Der Verlesetischvorsatz kann sowohl beim Original als auch beim Modell sehr feinfühlig eingestellt werden, um Fallstufen zu vermeiden.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Während das 30 t schwere Original den Auslauf seines Überladebunkers auf bis zu 4,64 m anheben kann, ist beim Modell bei 15 cm Schluss. Eine optimale Höhe, um den Ventor in der Vitrine z. B. neben einem 1 : 32-Dreiseitenkipper in Szene zu setzen. Ein weiteres Detail: Selbst den Bunkerkopf kann man beim Modell separat bewegen.
Kleine Unterschiede gibt es beim Hundegang: Beim Original spuren die 900 mm breiten Räder tadellos nebeneinander. Das Modell fordert beim Fahrwerk und Knickgelenk etwas Muskelkraft zur Unterstützung. So kann die Nachbildung auch beim kleinen Wendekreis des Vorbildes nicht ganz mithalten. Immerhin erreicht das Original des Ventors 4150 mit seinen hydrostatisch einzeln angetriebenen Rädern trotz 15 m Länge schlanke 6,10 m inneren Wendekreis.
Egal, ob groß oder klein: Der Ventor ermöglicht, sein Gewicht im Hundegang spurversetzt auf den Boden zu übertragen.
(Bildquelle: Schulz)
(Bildquelle: Tovornik)
Freude kommt beim Blick in die Kabine auf: Sogar Kameramonitore, das CCI 1200 und der Fahrhebel sind im Miniatur-Ventor nachgebildet. Öffnen lässt sich die Tür zum Fahrerhaus allerdings nur beim Original. In der Kabine Platz genommen, bekommt man dort einen übersichtlichen Blick auf den Vorderbau, auf den optionalen HT-400-Krautschläger sowie auf die ohne Dammtrommeln arbeitende TerraFloat-Aufnahme mit ihren großen Stahlrädern zwischen den Dämmen. Damit ist das Anroden im Vergleich zu Schleppergespannen ein Traum, da das Rodeaggregat vor den Vorderachsen seinen Dienst verrichtet.
Bei diesem Original ist der optionale Krautschläger integriert. Für das Modell gibt es diese Ausstattung nicht.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Detailverliebt
Sehr ansprechend sind den Entwicklern von ROS Agritec viele Details gelungen: Von den Tiefenführungsrädern über die Scharplatten bis zu den funktionstüchtigen Hubzylindern bleiben keine Wünsche offen. Selbst die nicht exakt maßstabsgetreue Siebkettenteilung wirkt bei dem Modell ebenso authentisch wie der Übergang auf die Grobkrautkette bzw. das zweite Siebband.
Auch die Krautkämme sind beim Miniatur-Ventor eindrucksvoll dargestellt. Zwar lassen sich die Gummipaddel nicht einzeln erkennen oder bewegen — aber das wäre produktionstechnisch vermutlich auch nicht möglich. Immerhin sind aber beispielsweise an der Grobkrautkette die einzelnen Riemen sehr realitätsnah wiedergegeben. Selbst der Übergang von den Siebketten auf die Igelband- und Fingerkamm-Trenngeräte stufen wir als absolut realitätsnah ein.
Selbst im kleinen Maßstab beeindrucken die filigrane Nachbildung des Kabineninterieurs und des Laufganges hinter dem Fahrerhaus. Öffnen lässt sich die Tür nicht.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Umlaufendes Plateau
Großzügig gestaltet sind bei beiden Rodern die seitlich rund um die Kabine verlaufenden Plattformen. Mit 3,1 m² Lauffläche würde der Ventor im Quartett ganz sicher den einen oder anderen Großstadt-Balkon übertrumpfen. Dass beim kleinen Ventor beispielsweise die Stufe auf das etwas erhöhte Portal hinter der Kabine fehlt, kann man verkraften. Vielmehr begeistert dagegen der nachgebildete Feuerlöscher an dieser Position.
Apropos Platz: Der Ventor bietet auf jeder Seite für je eine Person Platz, um den Gutstrom zu verlesen. Mit gezogener Rodetechnik — bei denen nur die Hälfte an Masse ankommt — kann der Selbstfahrer in diesem Punkt nicht mithalten. Entsprechend ist der Ventor vor allem für gut siebfähige sowie stein- und klutenarme Böden geeignet. Beim gezogenen Evo 290 von Grimme können problemlos doppelt so viele Personen am Verleseband arbeiten.
Seine Kraft schöpft das Original aus einem 390 kW/530 PS-starken Dieselmotor von Mercedes-Benz. Die 12,8 l Hubraum lassen den Koloss automotiv im Niedrigdrehzahlbereich über den Acker schnurren. Beim Modell sucht man den längs in der Fahrzeugmitte integrierten Motor hinter den Abdeckungen erwartungsgemäß vergeblich. Die beiden Tanks für 750 l Diesel und 40 l Adblue beim Original sind hingegen auch beim Modell gut sichtbar vor der Heckschürze zu erkennen.
Hinter dem Grobkrautband und der zweiten Siebkette werden die Kartoffeln auf seitlich positionierte Trenngeräte übergeben.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Wir fassen zusammen
Der Ventor 4150 als selbstfahrender Kartoffelroder von Grimme hat einige Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten zu bieten: so beispielsweise das Konzept mit Sieb- und Grobkrautkette, die Igelbandtrenngeräte und der Hundegang in Arbeitsstellung. Auch das Roden aus der Gare und der 15-t-Überladebunker zählen dazu.
Um die vierreihige Maschine legal auf hiesigen Straßen zu bewegen, wurden innovative Klappmechaniken entwickelt. Wer sich das Original mit einem aktuellen Listenpreis ab 880.770 Euro netto nicht leisten kann, ist ganz sicher auch mit dem originalgetreuen und beeindruckenden Modell von ROS in 1 : 32 für etwa 250 Euro gut beraten.