New Holland T5.140 DC: Starkes Getriebe, schwaches Hubwerk
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Gut zu wissen
- Die LS-Hydraulik mit 110 l/min ist super, nur 3,7 t Hubkraft sind (zu) knapp.
- Die „SuperVision“-Kabine macht ihrem Namen alle Ehre, der Aufstieg ist aber mangelhaft.
New Holland: Mischung aus T5 und T6
Der NEF-Motor von FPT ist bekannt und bewährt. Er erfüllt jetzt auch im T5 die Abgasstufe V. Dank der „HI-eSCR2“-Technik schafft New Holland die nochmalige Reduktion der Partikel um 40 % nach wie vor ohne Abgasrückführung — sehr gut! Dafür gibt es eine optionale Motorstaubremse sowie einen Turbolader mit Wastegate. Gespannt waren wir deshalb auf die Ergebnisse des DLG-Testzentrums.
An der Zapfwellenbremse kamen beim T5.140 DC von seinen 96 kW/130 PS Motor-Nennleistung genau 80 kW/109 PS hinten am Stummel an. Das geht auch deshalb in Ordnung, weil der Motor bei fallender Drehzahl ordentlich nachlegt: 91,6 kW/125 PS maximale Zapfwellenleistung hat das DLG-Testzentrum an der Zapfwellenbremse bei einer Motordrehzahl von 1 700 U/min gemessen — sehr gut!
Schließlich ergeben sich so gewaltige 61 % Drehmomentanstieg (bei immerhin 41 % Drehzahlabfall) sowie 139 % Anfahrmoment. In der Praxis bedeutet das, dass der T5.140 DC eigentlich nicht „totzukriegen“ ist. Da vermisst man auch keinen Boost.
Verbrauch in Ordnung
Besser sind die Transportmessungen: Der T5 fährt maximal 40 km/h, er reduziert dabei die Drehzahl aber auf 1675 min-1, so dass der Verbrauch 2,4 % unter dem Durchschnitt aller bisherigen Messungen liegt — das geht in Ordnung.
Bei der Messung der Zugleistung hat die DLG einen Maximalwert von 81,4 kW notiert. Das ist auch okay. Noch besser ist der Verbrauch an dieser Stelle: Nur 254 g/kWh bescheinigen dem Getriebe einen guten Wirkungsgrad — wichtig, wenn es um die Entscheidung „Schalter“ oder „Stufenlos“ geht. Schließlich steht das stufenlose „AutoCommand“ noch mal mit einem ordentlichen Aufpreis von rund 3500 Euro in der Liste.
Acht Lastschaltstufen…
Ohnehin muss man bei der Arbeit nur selten die Gruppe wechseln: Schwere Zugarbeit wie Pflügen geht in A (2 bis 9 km/h), Eggen und Mähen in B (3,5 bis 15 km/h), während die Gruppe C den Transportarbeiten vorbehalten bleibt (10 bis 43 km/h).
Natürlich ist das Dynamic Command nicht „Stufenlos“, aber innerhalb der Gruppen eben voll-lastschaltbar. Und das neue „Fahrgeschwindigkeits-Management“ bietet auch Tempomatfunktionen, wo man einfach zwei Geschwindigkeiten (z. B. ganz einfach per Drehrad auf dem Multifunktionshebel) einstellen kann. New Holland lässt sich diese Funktion zwar mit 980 Euro Aufpreis bezahlen, bietet dann aber auch das „Dynamic Start/Stopp“ zum Kuppeln per Bremspedal — prima!
Auf jeden Fall sollte man zusätzlich auch noch die 960 Euro für die elektrische Parkbremse ausgeben. Diese wird sehr einfach und schnell am Wendehebel aktiviert und macht die Handbremse überflüssig.
…mit Automatikfunktionen
Serienmäßig hat der T5.140 DC drei Zapfwellendrehzahlen (540/540E/1000 oder 540E/1000/1000E). Schade, dass es für einen solchen Allroundschlepper — zumindest auf Wunsch — nicht vier Zapfwellendrehzahlen gibt. Und auch der Wechsel per Hebel mit Bowdenzug könnte bei so einem modernen Getriebe deutlich eleganter gelöst sein.
Viel Öl, aber…
Hinten können maximal zwei Ventile elektrisch bedient und mit Zeit- und Mengensteuerung ausgestattet sein. Das ist gut, auch wenn immer nur das blaue Ventil extern bedient werden kann und die Logik der Bezeichnung/Zuordnung von Hebeln und Anschlüssen mit Zahlen und Farben nach wie vor schwierig ist. Hinzu kommt, dass bei dem getesteten T5 für das Fronthubwerk Schläuche nach hinten verlegt waren, die man zwischen den Ölanschlüssen und den zusätzlich montierten „Park“-Positionen umstecken muss.
…wenig Hubkraft
Zu diesen Werten passt auch der unterdurchschnittliche Hubweg von nur 65 cm. Genauso kann es nicht sein, dass an einen Traktor mit 130 PS keine Geräte mit Kat. III Spreizmaß gekoppelt werden können. Laut Norm sollte das schon bei Traktoren ab rund 110 PS möglich sein.
Super Vision-Kabine
Ein echtes Minus sehen wir aber beim Aufstieg in die Kabine: So riesig wie die Tür ist, so schmal sind die Trittstufen. Und wenn man versehentlich oben auf die abgerundeten Kanten tritt, wird es auch echt gefährlich. Für uns ist es unverständlich, wie man für nur rund 5 l mehr Dieseltank-Volumen die Konstruktion eines sicheren und komfortablen Aufstiegs derart vernachlässigt. In Sachen Bedienarmlehne, (optionaler) Kabinenfederung sowie einer gemessenen Lautstärke unter Last von nur 71,8 dB(A) können wir dem T5 dagegen allerbeste Noten ausstellen. Kritik gibt es hier nach wie vor für Kleinigkeiten, wie dem weit vom Lenkrad entfernten Blinkerhebel oder den knappen Ablagen.
Wenn man wie wir das große IntelliView-Terminal nutzt, ist die Getriebe-Einstellung mit sämtlichen Automatikfunktionen sicherlich einfacher als ohne. Dafür sind allerdings immerhin fast 2 500 Euro Aufpreis fällig. Es kann dann aber natürlich auch für ISO-Bus-Funktionen oder das ebenfalls verfügbare Lenksystem genutzt werden.
11,20 m Wendekreis
Bleibt noch die Wartung. Dank der einfach klappbaren Haube, der aufstellbaren Kühler sowie dem ebenfalls vorne zugänglichen Luftfilter passt hier alles. Auch der Vorrat von 180 l Diesel sowie 19 l AdBlue geht in Ordnung. Lediglich die Kabinenluftfilter links und rechts im Dach sind etwas schwieriger zu erreichen.
Und der Preis vom New Holland T5.149?
Fazit
Und dank „Super Vision“-Kabine und Hydraulik ist der T5 zudem für den Frontlader prädestiniert, auch wenn der Wendekreis nicht rekordverdächtig klein ist. Ein Manko ist der unpraktische Aufstieg. Und wer den T5 als Allrounder einsetzen möchte, sollte die relativ geringen Werte der Hubkraft und Nutzlast im Blick haben.