Wienhoff Tridem PTW 28.000 mit Vogelsang 30 m Schleppschuh: 30 m³ drin, 30 m breit 30 t leer
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Gut zu wissen
- Das 30 m breite Ausbringgestänge von Vogelsang dosiert die Gülle schnell und bodennah auf ganzer Arbeitsbreite. Dank kulantem Service gab es wenig Ausfall.
- Die Kombination aus Frontsaugarm, Pumpe, Fass und Gestänge sorgt für Ausbringleistungen von bis zu 150 m³/h.
- 28 m³ Behältervolumen,
- hydraulisch angetriebene Drehkolbenpumpe EL 1550 mit 9 m³/min Fördermenge von Börger,
- Vogelsang-Fremdkörperzerkleinerer RotaCut MXL,
- 8-Zoll Free Sight-Frontsaugarm mit hydraulischer Kreiselpumpe,
- 30 m breites Schleppschuhgestänge SwingMax Slide von Vogelsang,
- Section Control und Joystick-Bedienung (JD 6250R),
- Tridem-Achsaggregat mit Luftfederung, automatischer Achsentlastung „Level Tuner“, Wienhoff Reifendruckregelanlage, Zwangslenkung und Deichselfederung,
- Zweikammer-System im Tank.
Gewicht: 18 t leer
Wo wir gerade bei Gewichten sind: Gewichtig ist auch der Preis dieser Kombination:22 000 Euro für den Frontsaugarm (inkl. Montage) und 248 000 Euro für das Fass samt Gestänge ergeben 270 000 Euro.
Freie Sicht trotz Frontsaugarm
Nachteil: Der 1,4 t schwere Frontsaugarm samt Bock baut 3 m breit. Das sollte man als Fahrer wissen, wenn man in Kurven mit dem Fass ausholt. Eine Kamera ist Option.
Herzstück eines Fasses ist die Pumpe. Die Drehkolbenpumpe EL 1550 von Börger mit 9 m³/min Förderleistung ist fest mit dem Tank verbunden. Auf der Deichsel ist eine Hydraulikpumpe von Bondioli & Pavesi aufgebaut, die von der 1 000er Gelenkwelle des Schleppers angetrieben wird. Zusätzlich ist ein 150-l-Hydrauliktank samt Kühler sowie der hydraulisch angetriebene Schraubenkompressor für die Reifendruckregelanlage vorne am Fass verschraubt. Zum Wechsel der Drehkolben ist die Pumpe nicht ideal angebracht, weil die Hydraulikpumpe auf der Deichsel zuvor abmontiert werden muss (laut Wienhoff geändert).
Der Vorteil des hydraulischen Antriebs liegt in der optimalen Dosierung der Gülle ohne Leistungsspitzen und Überlast. Denn die Hydraulik steuert die Pumpendrehzahl anhand der eingestellten Ausbringmenge und regelt z. B. die Drehzahl automatisch herunter, wenn die Teilbreiten des 30 m breiten Gestänges geschaltet werden.
Mit Frontsaugarm ist das Fass in weniger als 3,5 Minuten voll, und bei einer Ausbringmenge von 35 m³/ha ist es bei 27 m Arbeitsbreite auch in 4,5 Minuten wieder leer. Bei diesen Leistungen ist der 6250R voll ausgelastet und nicht übermotorisiert, zumal das Eigengewicht des Schleppers für eine sichere Fahrt auf dem Feld benötigt wird. In unserem Fall war deutlich, wie das Fass den Schlepper bei enger Kurvenfahrt über die Hinterachse des Schleppers schiebt — trotz der hydraulisch gesteuerten Zwangslenkung der ersten und dritten Achse über einen Bowdenzug.
Level Tuner sorgt für Stützlast
Auch bei schwersten Anbaugeräten hat man damit immer ausreichend Stützlast auf der K80-Kugel. Bei dem Tridemfass ist eine negative Stützlast auf der Straße allerdings selten ein Problem, da das Gestänge seitlich klappt und damit Gewicht nach vorne verlagert wird.
Auf dem Acker bei ausgeklapptem Gestänge wird das System dafür zusätzlich durch das Zweikammersystem im Tank unterstützt. So wird am Hang zunächst nur der hintere Fassteil entleert, bevor die Gülle von vorne entnommen wird. Das bringt Stützlast und damit Traktion.
Gestänge gegen Fass
Jetzt schützen Stickstoffblasen die Klappzylinder vor diesem Überdruck. Außerdem hat Vogelsang die Expanderseile optimiert, die die Drahtseile im eingeklappten Zustand von den Reifen fernhalten.
Aufgrund einer fehlerhaften Hydrauliksteuerung verliefen auch die Klappvorgänge nicht immer reibungslos. So wurden die Seilhalter optimiert, die die Schläuche in die Tropfstoppfunktion bringen. Hydraulische Sperrblöcke verhindern jetzt eine einseitige Klappung.
Die Auflagefläche der Bolzen für die Vierpunktanhängung am Gestänge wurde vergrößert. Ebenso rüstete Vogelsang verdrehgesicherte Bolzen nach, damit die Löcher nicht mehr ausschlagen. Dass die Ventile zur Klappgeschwindigkeit jetzt von außen einzustellen sind, ist ebenfalls auf der Positiv-Seite zu vermerken. Übrigens: Die 30 m Arbeitsbreite entfalten sich in weniger als einer Minute.
Bei der Wahl der Arbeitsbreite ist man als Lohnunternehmer flexibel: 30, 27, 24, 21 und 18 m sind möglich. Bei 21 m ist die minimale Auslegerbreite erreicht. Geschaltet werden die Teilbreiten über die von Vogelsang bekannten CFC-Module direkt an den Schneidverteilern. Luftbälge im Schlauch pumpen sich auf und verschließen den Schlauch bei Bedarf. Sich lösende Schellen waren hier leider mehrfach der Grund für eine Sauerei. Eine Halbseitenschaltung mit Schieber ist Serie.
Weitere Details
- Die Belegung des Schlepper-Joysticks mit Fassfunktionen funktionierte tadellos.
- Das WieTaCon 12.1 Terminal für das Fass ist schön übersichtlich und zeigt die wichtigsten Funktionen an. Erst in den Untermenüs ist die Darstellung kleinteilig.
- Die Anbringung des Frontsaugarms samt Schlauch nimmt mit zwei Personen etwa 1,5 Stunden in Anspruch.
- Scheinwerfer auf dem Gestänge würden die Sicht bei Nacht verbessern. Hier reichen die Scheinwerfer am Schlepper und Fass kaum aus.
- Eine Zentralschmierung hält den Wartungsaufwand gering.
- Die Steuerung erlaubt die Gülleausbringung nach sektionalen Karten, die auf das John Deere-Terminal gespielt werden können. Ein NIR-Sensor ist nachrüstbar.
- Eine Fassbefüllung ist auch ohne den Front-Saugarm über zwei 6-Zoll-Schläuche seitlich möglich.
- Mit zweiter Bereifung wird das Fass auch in Reihenkulturen oder in Fahrgassen zur späten Düngung im Getreide eingesetzt.