Wer den Kolossen bei der Arbeit zusieht, weiß, wie treffend der Vergleich ist, wenn der Rüssel am Zubringertrichter andockt. Wir geben eine Übersicht über die Rüssel auf dem Markt.
Das kleinere Ausbringzeitfenster und der Aufwand, Gülle bodennah ausbringen zu müssen, verstärkt die Entwicklung, den Transport und die Ausbringung logistisch voneinander zu trennen. Auf den Transport spezialisierte Fässer oder Lkw bringen die Gülle zum Feld, wo sie von Spezialtankern übernommen und ausgebracht wird.
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Das kleinere Ausbringzeitfenster und der Aufwand, Gülle bodennah ausbringen zu müssen, verstärkt die Entwicklung, den Transport und die Ausbringung logistisch voneinander zu trennen. Auf den Transport spezialisierte Fässer oder Lkw bringen die Gülle zum Feld, wo sie von Spezialtankern übernommen und ausgebracht wird.
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Hier kommen Saugarme ins Spiel. Bei bis zu 30 Tankladungen und mehr pro Tag muss diese Technik einfach und sicher funktionieren, damit hier möglichst wenig Zeit und keine Gülle verplempert wird. Die Vorteile der Frontsaugarme liegen auf der Hand: Die breiten Ausbringgestänge brauchen nicht zeitraubend eingeklappt werden. Der Fahrer hat den Arm fest im Blick, kleine Lenkbewegungen übertragen sich dabei direkt auf den Arm, so dass ohne Nackenschmerzen schnell angedockt ist. Auch in der Fahrgasse kann mit dieser Technik einfach aus dem vorherfahrenden Überlader abgesaugt werden.
So einfach wie die Arbeit mit den Saugarmen auch ist, so kompliziert ist zeitweilen die Konstruktion, damit die Leitungen mit bis zu zehn Zoll Durchmesser sicher über oder seitlich an der Kabine entlang geführt werden können. Die Variante, bei der die Leitungen unter dem Schlepper verlegt sind, sind kaum noch verbreitet. Denn die eingeschränkte Bodenfreiheit ist ein entscheidender Nachteil, vor allem wenn der Elefant mal nasse Füße bekommt…
Klappste quer, siehste mehr
Nur Wienhoff bietet eine Querklappung vor dem Schlepper an. Damit wird die Sicht kaum eingeschränkt — gut. Weil aber der Arm um 90° nach oben klappt, muss er die erlaubten 3 m Außenbreite nutzen, damit eine Absaughöhe von über 4 m erreicht wird. Mit dieser Breite ist es schwierig, in enge Einfahrten einzuscheren, weil auch das große Fass im Heck auf das Feld und nicht in den Graben gezirkelt werden will. Außerdem muss bei diesem System die Rohrleitung seitlich entlang der Schlepperkabine zum Fass geführt werden.
Bei der Absaughöhe erreichen alle Anbieter die magische 4-m-Marke. Dieses Maß ist das Minimum, damit auch Zubringer auf höher gelegenen Straßen abgesaugt werden können.
Achten Sie bei der Rohrführung über der Kabine auch auf das Lenksystem und dessen Empfang.
(Bildquelle: profi Archiv)
8-Zoll durchmessende Rohre sind die Regel.
(Bildquelle: profi Archiv)
Neben der Obenabsaugung sind Stutzen unten am Arm hilfreich. So kann evtl. noch manuell ein Schlauch angekuppelt werden.
(Bildquelle: profi Archiv)
Saubere Parkpositionen verhindern unsaubere Kleckereien.
(Bildquelle: profi Archiv)
Viele Hersteller bieten am Dreipunktbock 6-Zoll-Stutzen an, an denen der Schlauch vom Hochsilo ohne Gummitülle oder auch vom Zubringer gekuppelt werden kann, wenn das Steigrohr des Zubringers mal wieder mit abgesetzter Schweinegülle verstopft ist. Kotte hat serienmäßig ein zusätzliches Drehgelenk vorne am Saugrohr, um kann immer senkrecht in die Tülle anzudocken, selbst am Boden — schön. Die Reichweite beträgt bis zu 3,50 m. Mit teleskopierbarem Rohr steigt die Überladeweite auf über 5 m an. Damit lassen sich auch kleinere Gräben gut überbrücken.
Versorgt die Schlepperhydraulik den Saugarm, kann die Schwimmstellung für den Aushubzylinder genutzt werden. So kann sich der Arm ohne Verspannungen anpassen, wenn beim Saugvorgang sich die Position von Zu- und Ausbringer aufgrund der Gewichtsverteilung ändert.
Alle Hersteller rüsten ihre Saugarme mit hydraulisch angetriebenen Turbofüllern aus. Damit wird die Gülle aktiv in Richtung Fass gedrückt und der Saugvorgang messbar verkürzt. Die Kreiselpumpen erreichen bis zu 12 000 l/min, dann ist aber eine Leistungshydraulik gefordert. Achten Sie auf die Querschnitte der Ölleitungen.
Für ein kurzes Vorbaumaß (weniger als 3,50 m von Lenkradmitte) sollte der Arm kurz vor den Schlepper bauen. Wird dieses Maß überschritten, ist ein zugelassenes Kamerasystem nicht nur empfehlenswert, sondern Pflicht, um an Einmündungen und Kreuzungen die nötige Übersicht zu behalten. Andernfalls fordert der Gesetzgeber einen zusätzlichen Einweiser.
Je nach Konstruktion schwankt das Vorbaumaß ab den Unterlenker-Koppelpunkten zwischen 50 cm (Briri) und 1,39 m (Zunhammer). Achten Sie in jedem Fall auf die erforderliche Beleuchtung. Einige Hersteller bieten Fahrscheinwerfer für den sicheren Transport an.
Vom Saugarm aus muss die Gülle rechts entlang der Kabine oder über das Fahrerhaus nach hinten zum Fass geleitet werden. Der Vorteil der Leitung über der Kabine: Mit zusätzlicher Halterung in der Rasterschiene des Zugmauls, oder in einer Halterung an den Unterlenkern entsteht eine stabile Konstruktion. Nachteil: die Bauhöhe und der womöglich schlechtere Empfang für den ebenfalls auf der Kabine verbauten Empfänger des Lenksystems.
Das Mehrgewicht in der Front brauchen diese Zugschlepper vor großen Tankern ohnehin.
(Bildquelle: profi Archiv)
Die Drehgelenke sollten fassseitig so konzipiert sein, dass ein maximaler Lenkeinschlag möglich ist.
(Bildquelle: profi Archiv)
Die Saugeinheit für den Xerion von Kaweco ist nochmals größer dimensioniert.
(Bildquelle: profi Archiv)
Die seitliche Leitungsführung ist ebenfalls nicht frei von konstruktiven Problemen, weil die Außenbreite des Schleppers nicht erhöht und die Leitung dennoch stabil angebracht werden muss. Der Rahmen oder die Trittstufenkonstruktion des Traktors dient hier als zusätzliche Stütze — neben der Rasterschiene oder den Unterlenkern im Heck. Unterschätzen Sie die Verwindungen nicht: Jede Leitung sollte daher mit einem Puffer beweglich bleiben.
Apropos beweglich: Spezielle Drehpunkte garantieren Beweglichkeit auch bei engen Kurvenradien. Idealerweise befindet sich der Drehpunkt direkt in der Flucht mit dem Anhängepunkt der K80-Kugel.
Sauber integriert und schmal ist der Samson-Saugarm samt kompletter Beleuchtung.
(Bildquelle: Samson)
Der FreeSight von Wienhoff behindert die Sicht kaum, baut aber breiter vor den Schlepper.
(Bildquelle: Bensing)
Abbau: Nichts für jeden Tag
Bei einem Ausbringgespann ist es häufig üblich, dass Fass und Schlepper samt Saugarm die gesamte Güllesaison vereint bleiben. Die Auf- oder Abrüstung des Frontsaugarms samt Leitung nach hinten ist zwar möglich, aber nicht immer eine Sache von zehn Minuten.
Viele Hersteller bieten eine hydraulische Handpumpe an, mit der die Leitung über dem Dach angehoben werden kann. Dann kann der gesamte Frontarm auf Stützen abgestellt werden. Dennoch müssen die Halterung der Rasterschiene und der dicke Schlauch hinten angehoben werden — ein Lader ist dazu Pflicht.
Das Gewicht der Saugarme von rund 700 bis 1 500 kg ist in der Regel eher kein Problem, denn dies würden die Schlepper ohnehin als Frontballast tragen. Viele Hersteller bieten auch zusätzliche Ballastgewichte für den Anbaurahmen an, damit noch mehr Kontergewicht mitgeführt werden kann.
Bei Kaweco ist der Drehpunkt ideal in der Nähe der K80-Kugel installiert.
(Bildquelle: Kaweco )
Mit zwei Stützen steht der Saugarm von Samson auf sicheren Füßen. Mit einer Handpumpe kann die Leitung über der Kabine angehoben werden.
(Bildquelle: Samson )
Preis fällt kaum ins Gewicht
Bei Gespannen im Wert von mehr als 500.000 Euro fallen 20.000 Euro für den Saugarm kaum noch ins Gewicht, zumal das Überladen deutlich vereinfacht, schneller und sauberer erledigt werden kann. Dennoch: Achten Sie neben dem Anschaffungspreis auch auf die Variablen. Meist liefern die Hersteller nur den Grundrahmen. Die Anpassung und die Montage an den Schlepper kommen extra hinzu. Und hier sind einige Arbeitsstunden nötig, bis die Traverse hinten richtig sitzt oder der Hydraulikschlauch vernünftig verlegt ist.