Cadman Gülleverschlauchung CMA: Kanadischer Schlauch für deutsche Gülle?
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Knipex Zange gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Basis ist eine selbstfahrende Schlauchhaspel mit 375 PS.
- Das System ist aufwändig, hat aber aufgebaut höchste Ausbringleistungen bis zu 270 m³/h.
Gülleverschlauchung: Einsatz in Reihenkulturen
Der Schlepper samt Ausbringgestänge fährt im 90°-Winkel zur Haspel auf dem Acker auf und ab. Dabei zieht der Traktor den Schlauch bis zum Feldende mittig hinter sich her. Dort angekommen, klappt ein seitlicher Schlauchgalgen aus, so dass der Schlepper eine Arbeitsbreite weiter in die nächste Spur abbiegt, während der Schlauch in der gleichen Spur verbleibt.
Fährt der Schlepper zurück, wickelt die Schlauchhaspel den Schlauch dabei wieder auf. Zurück am Vorgewende fährt dann die Haspel genau zwei Arbeitsbreiten (per GPS automatisch) vor und der Zyklus beginnt von vorne.
Gut Velgast als Pionier
Seit vergangenem Jahr arbeitet Kromminga mit 36-m-Fahrgassen. „Wenn ein Güllewagen im Frühjahr mit dem Gewicht viermal durch die gleiche Gasse fährt, gibt es vor allem eins: Gräben. Die haben uns schon ein Schneidwerk unseres Dreschers gekostet“, so Betriebsleiter Kromminga. „Wir wollen viel Gülle in kurzer Zeit ausbringen, aber bodenschonend. Das funktioniert mit dem System auf Getreide gut, wenngleich wir das Ausbringgestänge selbst modifizieren mussten“, so Hero Kromminga. Auch die Ausbringung in Reihenkulturen ist möglich, allerdings rechnen die Kanadier mit anderen Ausbringmengen pro Hektar als sie in Deutschland üblich sind. Dazu kommt ein höherer Rüstaufwand für das System.
Nur auf großen Flächen
Ist die Haspel am Feld, muss eine Zuleitung vom Güllebecken zur Haspel gelegt und zum Schluss das Ausbringgestänge mit der Haspel verbunden werden. Bevor Gülle ausgebracht wird, verschwinden bereits mehr als 10 m³ Gülle in der 823 m langen PE-Leitung auf der Schlauchtrommel mit 2,80 m Innendurchmesser. Der formstabile PE-Schlauch hat einen stattlichen Durchmesser von 6 Zoll.
Mit John Deere-Motor
Alle Funktionen der Haspel werden per Funk bedient. Die schwere Funkfernbedienung hat eine Reichweite von mehr als 1 km. Bei unserem Einsatz im stehenden Maisbestand, waren zwei Personen im Einsatz und über Funk miteinander verbunden. Alle Aufgaben auf den Fahrer des Reiheninjektors zu übertragen, ist zwar der Plan, aber noch schwierig in der Umsetzung.
Wird der Schlauch abgewickelt, sind die Funktionen überschaubar: Die Haspel wird freigeschaltet (trotzdem bleibt eine hydraulische Bremswirkung, damit die Haspel nicht nachrollt), dann zieht der Schlepper den Schlauch mit etwa 5 km/h von der Rolle.
Hohe Kräfte
Während der Schlepper wendet, klappt ein seitlicher Schlaucharm mit 6 m Länge (halbe Arbeitsbreite) aus. So kann der Schlauch zwischen den Maisreihen liegen bleiben, wird weder über Eck, noch um die Kurve gezogen und zerstört keine Pflanze. In Absprache mit dem Haspelbediener wird der Schlauch von der Schlauchtrommel wieder aufgerollt und der Ausbringschlepper muss mit gleicher Geschwindigkeit zurück zum Ausgangspunkt fahren. Passen die Geschwindigkeiten nicht zueinander, entstehen enorme Seitenkräfte auf das Schlepperhubwerk, denn der Schlaucharm ist schließlich 12 m von der Schleppermitte entfernt und wirkt damit als sehr langer Hebel auf die Unterlenker.
270 Kubikmeter pro Stunde
Für Grünland und Getreide hat sich Kromminga ein altes 24-m-Schleppschlauchgestänge umbauen lassen. Die Lösung aus Kanada mit 18 m Arbeitsbreite passt nicht zur Hubkraft der vorhandenen Schlepper.
Weitere Details
- Die Haspel hat eine sogenannte „Zunge“. Diese klappt hydraulisch vor die Haspel und führt den Schlauch. Eine mechanische Schlauchführung, die sich seitlich auf und ab bewegt, sorgt für die saubere Wicklung.
- Ein NIRS-Sensor wird nachgerüstet.
- Im Getreide zieht Kromminga den Schlauch einmalig aus und fährt das System wie eine normale Verschlauchung.
- Cadman bietet neben dem CMA-System auch herkömmliche Verschlauchungen an, auch mit PE-Schlauch. Es gibt eine einfache Einstiegsvariante, bei der die Haspel von einem Schlepper gezogen wird.
- Die Haspel nimmt bis zu 950 l Diesel mit und wälzt 500 l Hydrauliköl um.
- Die Schlauchkupplungen mit Überwurfring sind sehr zugfest und einfach zu bedienen.
Fazit
Fazit
Die Zugkraft für den 6-Zoll-Schlauch darf im abgerollten Zustand nicht unterschätzt werden. Das PE-Material scheint Steinen gegenüber robuster als Gummischläuche mit Gewebeeinlage.
Etwa 500 000 Euro muss für eine leistungsstarke, bodenschonende, aber auch personalaufwändige Gülleausbringung gezahlt werden.