Rozmital Mittelschwader SP-852H: Schlanker Langfinger
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Gut zu wissen
- Die Bodenanpassung ist gut, die Arbeitsgeschwindigkeit durch die geringe Anzahl an Zinkenarmen etwas begrenzt.
- Aus unserer Sicht eignet sich das Gerät vor allem für die Eigenmechanisierung.
- Mit knapp unter 20 000 Euro netto liegt der Preis rund 20 bis 25 % unter der westlichen Konkurrenz.
Mittelschwader von Rozmital: Einfach konstruiert
Etwas ärgerlich sind Rostläufer vorne am Anbaubock: Aus dem Hauptrahmen lief nicht entferntes Strahlgut heraus, das in Verbindung mit Wasser korrodiert. Außerdem fiel uns nach der Demontage der äußeren Lagerschale eines Zinkenträgers auf, dass die Flanschplatte vorm Lackieren angeschraubt wurde. Dahinter begann es leicht zu rosten. Hier besteht Verbesserungspotenzial.
Geringe Anforderungen
In unseren Einsätzen fuhren wir den Schwader mit Schleppern ab 59 kW/80 PS und kamen damit sehr gut zurecht. Auch die vom Hersteller angegebenen 44 kW/60 PS sollten genügen. Gekuppelt wird der Schwader in den Unterlenkern mit Fangtaschen der Kategorie zwei. Bei Kurvenfahrt wird der Einschlagwinkel durch Anschläge begrenzt. Doch Achtung: Wegen dem umlaufenden Anbaubock muss darauf geachtet werden, dass die Hubhöhe korrekt eingestellt ist und der Hauptrahmen gerade steht. Ansonsten kollidiert die Gelenkwelle mit dem Rahmen. Diese kommt übrigens vom Herstellers Weasler und ist im Preis enthalten — gut.
Direkt gelenkt
Schauen wir hinten zum Fahrwerk, so blickt man auf Reifen der Größe 10.0/80 — 12. Im Vergleich zur teureren Konkurrenz sind diese recht klein. Bei Furchen, z. B. auf dem Acker beim Strohschwaden, ist deshalb etwas Vorsicht geboten. Zudem fiel an unserem Testgerät auf, dass die Reifen stellenweise spröde waren. Rozmital begründet die Mängel an Reifen und die Rostläufer damit, dass der Schwader bereits seit 2019 als Vorführer diente und viel draußen stand.
Gute Bodenanpassung
Die vorderen Tasträder lassen sich über ein Lochraster mit Klemmschraube exakt einstellen. Die Rechhöhe stellt man von vorne über eine Kurbel ein. Das funktioniert gut, eine Skala wäre aber hilfreich. Bei Furchen im Acker ist etwas Vorsicht geboten, um die an einem Quadratrohrprofil befestigten Tasträder nicht zu beschädigen. Ohne Tasträder lässt sich nämlich nicht Schwaden, da die Zinken aufgrund des pendelnden Tandemfahrwerks und der kardanisch aufgehängten Kreisel abtauchen würden.
Hohe Rüstzeit
Diese Arbeit dauert mindestens drei Minuten. Um die Arme zu parken, gibt es hinten am Querholm Steckplätze — und dies sogar für alle Zinken. Gerade für die Einwinterung ein schönes Detail. Trotz alledem ist der An- und Abbau auf der Wiese etwas nervig. Vielleicht kann der Hersteller auf Dauer noch eine Möglichkeit finden, entweder die Kreisel für den Transport weiter abzusenken oder ein Gelenk im Hauptrahmen zu integrieren. Mit einem Durchgang von 1,06 m unter dem Hauptrahmen ist hier noch genug Platz zur Straße. Gerade beim Schwaden von Stroh und Heu hat der große Durchgang in Verbindung mit den 58 cm langen Zinken aber seine Vorteile.
Ebenfalls per Hand werden die Schutzbügel aus- und eingeklappt. Um die Sicherung dafür zu lösen, muss man zwischen die Zinkenarme krabbeln. Deutlich besser wäre eine Sicherung, die sich von vorne bedienen lässt.
Für wen ist er geeignet?
Für viele Landwirte ist sicher der Preis mit 19 990 Euro (o. MwSt.) interessant. Gerade für den Einstieg in eine schlagkräftigere Eigenmechanisierung bietet der Schwader eine gute Basis. Bei Lohnunternehmern, die viel zwischen den Schlägen wechseln und eine sehr hohe Schlagkraft fordern, kann der Rozmital an seine Grenzen kommen. Ab 2021 soll aber ein noch größeres Modell mit bis zu 9,60 m Arbeitsbreite erhältlich sein.
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