Traktor Kubota M 7153 Premium: Solides Arbeitspferd
Die Japaner haben einen sehr guten Ruf, wenn es um Pünktlichkeit und Präzision geht. Aber wie steht es um deren Produkte? Nicht nur, weil die Schlepper der Serie M7 in Frankreich gebaut werden, waren wir gespannt auf die Ergebnisse im Langzeittest.
Vor gut zehn Jahren hat Kubota mit dem M7001 seine bis dato größte Schlepperserie vorgestellt — komplett neu entwickelt und gebaut in einem neuen Werk im französischen Bierne (profi 11/2014). Von den insgesamt drei Modellen mit 130 bis 170 PS hatten wir das mittlere Modell M7153 mit 107 kW/145 PS im Test.
Der Schlepper läuft seit Anfang 2022 auf einem 90 ha großen Veredlungsbetrieb. Hier ist er als Hauptschlepper hauptsächlich für die Bodenbearbeitung und Bestellung im Einsatz: Angefangen bei Scheibenegge und Grubber mit 3 m Arbeitsbreite über einen vierfurchigen Pflug bis hin zu einer 3 m breiten Kreiseleggen-Drillkombination. Außerdem kommt noch ein 14 m³ Güllefass mit 15 m Schleppschuhverteiler zum Einsatz.
Starker Motor beim Kubota M 7153 Premium
Bei der dritten Generation des M7000 erfüllt der hubraumstarke Kubota-Motor V6108 mit seinen 6,1 l Hubraum bei nur vier Zylindern die Abgasstufe V. Dazu gibt es neben der CommonRail-Einspritzung mit 2.500 bar die komplette Abgastechnik, vom Diesel-Oxidationskatalysator über den Dieselpartikelfilter bis hin zum SCR-Katalysator. All das funktionierte bislang (fast) störungsfrei. „Fast“ deshalb, weil in den ersten 1.000 h das Abgasendrohr gerissen war. Dazu gab es dann bei der 1.000-h-Wartung aber einen kostenlosen Werksumbau und das Problem war behoben.
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Vor gut zehn Jahren hat Kubota mit dem M7001 seine bis dato größte Schlepperserie vorgestellt — komplett neu entwickelt und gebaut in einem neuen Werk im französischen Bierne (profi 11/2014). Von den insgesamt drei Modellen mit 130 bis 170 PS hatten wir das mittlere Modell M7153 mit 107 kW/145 PS im Test.
Der Schlepper läuft seit Anfang 2022 auf einem 90 ha großen Veredlungsbetrieb. Hier ist er als Hauptschlepper hauptsächlich für die Bodenbearbeitung und Bestellung im Einsatz: Angefangen bei Scheibenegge und Grubber mit 3 m Arbeitsbreite über einen vierfurchigen Pflug bis hin zu einer 3 m breiten Kreiseleggen-Drillkombination. Außerdem kommt noch ein 14 m³ Güllefass mit 15 m Schleppschuhverteiler zum Einsatz.
Starker Motor beim Kubota M 7153 Premium
Bei der dritten Generation des M7000 erfüllt der hubraumstarke Kubota-Motor V6108 mit seinen 6,1 l Hubraum bei nur vier Zylindern die Abgasstufe V. Dazu gibt es neben der CommonRail-Einspritzung mit 2.500 bar die komplette Abgastechnik, vom Diesel-Oxidationskatalysator über den Dieselpartikelfilter bis hin zum SCR-Katalysator. All das funktionierte bislang (fast) störungsfrei. „Fast“ deshalb, weil in den ersten 1.000 h das Abgasendrohr gerissen war. Dazu gab es dann bei der 1.000-h-Wartung aber einen kostenlosen Werksumbau und das Problem war behoben.
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Rund um 1.500 h gab es allerdings zwei weitere Reparatur-Einträge: Zum einen mussten die Steckkontakte an einem Relais instandgesetzt werden, da die Vorglühanlage nicht mehr arbeitete. Zum anderen war der AdBlue-Injektor undicht und musste einschließlich Kabelanschluss erneuert werden. Lästig, aber aufgrund der umfassenden Werksgarantie alles kostenlos. Lediglich die bei knapp 1.700 h nötige neue Starterbatterie steht mit knapp 220 Euro auf der Liste.
Das Auspuff-Endrohr sowie der AdBlue-Injektor mussten erneuert werden.
(Bildquelle: Schildmann)
Die Batterie ist gut zugänglich, war aber schon einmal defekt.
(Bildquelle: Schildmann)
Was die Leistung des Motors angeht, sind die Besitzer überzeugt: Egal, ob beim Grubbern oder Gülle fahren, das Aggregat zieht durch. Dabei ist der Dieselverbrauch — ähnlich wie seinerzeit bei uns im Schleppertest (profi 1/2021) durchschnittlich. In jedem Fall reicht der 330 l große Dieseltank aber selbst für lange Arbeitstage gut aus.
Seit der dritten Generation des M7 setzt Kubota beim Getriebe auf das TPT16 von ZF. Mit fünf Gängen und sechs Lastschaltstufen bietet es 30/15 Stufen, da rückwärts nur drei LS-Stufen aktiv sind. Hinzu kommt die Kriechgruppe, was insgesamt 54/27 Übersetzungen ergibt. Vorwärts liegen immerhin 12 Stufen im Hauptarbeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h — mit ausreichender Überlappung zwischen den Gängen. Damit kommt man auch beim Ackern gut klar. Und auf der Straße läuft der M7 50 km/h bei 1.970 Touren — das passt.
Kritik gibt es von den Fahrern, dass es neben dem „Anfahrgang“ kein einfaches „Speedmatching“ gibt, das beim Anhalten z. B. von E6 in E1 zurückschaltet. Und dann war da noch ein Defekt, der den Gruppenwechsel verhinderte: Als Fehler wurde nach ausführlicher Suche ein Relais ausgemacht — nach dessen Tausch und einer Neukalibrierung im Rahmen der 1.500-h-Inspektion lief die Sache wieder. Schneller ging die Reparatur eines undichten Simmerings hinten am Zapfwellenstummel bei 1.300 h. Abgesehen davon bekommt die Zapfwelle mit ihren vier Übersetzungen ohnehin nur Lob.
Kubota M 7153 Premium: Hubwerk und Hydraulik können sich sehen lassen
Bei den Themen Hubwerk und Hydraulik können wir es in diesem Test kurz machen: Die Hubkraft des 7153 reichte bisher in allen Lebenslagen locker aus. Und da der „Premium“ serienmäßig die 110-l/min-Axialkolbenpumpe (statt der 80-l/min-Zahnradpumpe) hat, passt auch die Ölförderleistung in die Welt. Und die fehlende Skala am Tiefenregler macht die Hubhöhenanzeige im Terminal wett.
Nicht ganz ungefährlich ist dagegen die räumliche Nähe von Wendeschaltung und Schnellbedienung des Hubwerks auf dem Multifunktionsgriff. Da kommt es schon mal zu Verwechselungen, wenn man das Hubwerk mit dem Taster auf der Armlehne nicht gesperrt hat. Der einzige Eintrag im Reparatur-Tagebuch ist beim Thema Hubwerk und Hydraulik aber lediglich der defekte Taster der externen Fronthubwerksbedienung bei rund 2.000 Stunden.
Kubota M7: Kabine mit Luftfederung
Womit wir schon in der Kabine des Kubota wären. Daran, dass der Spiegel in den Aufstieg ragt, hat man sich schnell gewöhnt. Allerdings schließen die rahmenlosen Türen nicht sonderlich gut und bei dem Testschlepper wurde bei der 500-h-Inspektion der Sitz nach hinten versetzt. Sonst kann es schon bei normal gewachsenen Fahrern am Armaturenbrett für die Knie eng werden. Apropos Armaturenbrett: Die Lenkradverstellung in Höhe und Neigung per Fußtaster ist schön, sie musste aber nach gut 700 h einmal repariert werden, da sie nicht mehr arretierte.
Der Aufstieg ist geräumig, der Spiegel sitzt aber im Weg. 330 l Diesel reichen auch für lange Tage. Die Reifendruckregelanlage von HR Agrartechnik wurde nachgerüstet.
(Bildquelle: Schildmann)
Der kleine Kunststoffkasten passt nicht zu dem sonst soliden Schlepper.
(Bildquelle: Schildmann)
Was den Fahrkomfort angeht, lässt die gefederte Vorderachse im Zusammenspiel mit der luftgefederten Kabine kaum Wünsche offen. Das Gleiche gilt für die Rundumsicht aus der Vier-Pfosten-Kabine. Da fällt die Orientierung auf der Bedienarmlehne mit etlichen gleichförmigen Knöpfen und kleinen Symbolen zumindest am Anfang schon schwerer. Dafür ist die Grafik in dem Terminal umso besser.
Der Testkandidat wurde sowohl mit einer GPS-Lenkung als auch einer Reifendruckregelanlage nachgerüstet. Dank der Vorrüstung war das bei dem GPS von Trimble (NAV 900) kein großes Problem. Das System läuft allerdings auf einem separaten Bildschirm GFX 1060 in der Kabine, während die Reifendruckregelanlage von HR Agrartechnik über das Isobus-Menü im Schlepperterminal bedient wird. Das funktioniert prima, um die Reifen der Größe 540/65 R 28 vorne sowie 650/65 R 38 hinten auf den richtigen Druck zu bringen.
Auch was die Wendigkeit angeht, sind die Besitzer zufrieden. Lediglich für die Automatik der Differenzialsperre würden sie sich — neben der lenkwinkelabhängigen Schaltung — auch eine hubwerksabhängige Schaltung wünschen.
Die Wartung beim Kubota
Fehlt zum Schluss nur noch die Wartung. Auch wenn die Haube sich nur mit einem Flacheisen (wie dem Original-Werkzeug oder auch einem Zollstock) öffnen lässt, die Zugänglichkeit zu den Kühlern ist anschließend hervorragend.
Beim Thema Wartungskosten ist die Begeisterung dagegen etwas gedämpfter: 2,32 €/h nur für Öle und Filter, aber ohne Arbeitszeit ist zumindest kein Schnäppchen in dieser Liga. Kostenlos war dagegen der vorsorgliche Austausch einer Bremsleitung durch Kubota nach 500 h, hier hatte es bei anderen Traktoren nach Angaben von Kubota Risse gegeben.
Fazit
Der Kubota M7153 Premium hat den Langzeittest mit gut 2.700 Betriebsstunden als „solides Arbeitspferd“ absolviert, ohne einen einzigen Totalausfall. Trotzdem gibt es einige Einträge ins Reparatur-Tagebuch, die dem Besitzer aber bis heute dank der umfassenden Werksgarantie kein Geld gekostet haben. Lediglich eine Starterbatterie steht bis dato auf der Rechnung. Dafür liegen die Wartungskosten mit etwas mehr als 2,30 €/h (inklusive Mehrwertsteuer, ohne Arbeitskosten) etwas über dem Durchschnitt.