Gut zu wissen

Seine Federzinkengrubber-Baureihe Prolander hat Kuhn um drei angebaute Versionen mit 3,75 bis 5,85 m Arbeitsbreite erweitert. Wir haben das 4,95 m breite Modell 500 R gegen Ende der Frühjahrsbestellung eingesetzt.
Kuhn sieht den Prolander als leichten, vielseitigen Grubber zur Saatbettbereitung, zum flachen Stoppelsturz, zur Unkrautbekämpfung sowie zur Einarbeitung von Zwischenfrüchten und organischem Dünger. Im DLG-Prüfbericht 6871 erzielte der gezogene Prolander 6000 in den Disziplinen Stoppelbe­arbeitung und Einarbeitung einer abgefro­renen Zwischenfrucht gute Noten.

Kuhn Prolander: 33 Federzinken auf 4 Balken

Der Grubber hat einen schmalen Mittelrahmen mit fünf Zinken. Beide Klappsegmente tragen jeweils 14 stabile Federzinken, die auf vier Balken mit einem Strichabstand von 15 cm symmetrisch verteilt sind. Der Balkenabstand beträgt vorne und hinten je 50 cm, zwischen dem zweiten und dritten Balken sogar 60 cm. Auf jedem Balken sind die Zinken im Abstand von 60 cm geklemmt. 60 cm beträgt auch die Rahmenhöhe.
Das bietet einen ordentlichen Durchgang und sollte für die normale Stoppelbearbeitung ausreichen. Dagegen dürften bei längerem Lagerstroh, das vom Mähdrescher nicht erfasst wurde, die Einsatzgrenzen überschritten sein. Das gilt ebenso für starke, nicht abgestorbene Zwischenfruchtbestände oder auf Maisstrohflächen
Auch eine exakt ultraflache Arbeit kann der Prolander wegen seiner vibrierenden Feder­zinken nicht bieten. Seine Stärken sind die intensivere Bearbeitung und Krümelung des Bodens. Als minimale Arbeitstiefe gibt Kuhn realistische 5 cm an.

Bis 12 cm tiefe Arbeit

Mit den 6 cm breiten, drehbaren Normalscharen kann laut Kuhn bis 12 cm tief gearbeitet werden. Für eine flache, ganzflächige Arbeit gibt es alternativ 20 cm breite Gänse­fußschare. Beide Scharvarianten sind auch mit verschleißfester Karbid-Beschichtung lieferbar, für die Kuhn eine fünf- bis sechsmal höhere Standzeit verspricht.
Ein Schnellwechselsystem für die Schare ist nicht erhältlich. Da die Schare nur mit einer Schraube befestigt sind, hält sich die Umrüst­arbeit mit dem Druckluft- oder Akkuschrauber aber in Grenzen.
Die Arbeitstiefe wird komfortabel an zwei Stellen mit einschwenkbaren Clips eingestellt. Die Clips sind gut erreichbar und für eine praxistaugliche Orientierung zweifarbig gestaltet. Gut ist auch, dass sich die Walze arretieren lässt. Für noch mehr Komfort kann man die hydraulische Tiefenverstellung ordern (gut 500 Euro Aufpreis).

Reichhaltiges Nachlaufzubehör

Insbesondere bei der Saatbettbereitung ist eine ebene Bodenoberfläche das Ziel. Das schaffte der Prolander bei unserem Einsatz nicht ganz, weil die Zustreicher hinter der letzten Zinkenreihe fehlten (gut 750 Euro Aufpreis). Dass deren Arbeit nicht zu unterschätzen ist, war an einem Außenzustreicher gut zu erkennen.
Als Nachläufer arbeitete der von uns eingesetzte Prolander mit der Rohr-/Flachstab-Doppelwalze. Sie bietet nicht nur eine gute Tiefenführung und Krümelung. Dank ihrer Pendelaufhängung sind unabhängig von der Arbeitstiefe beide Walzen auch immer gleichmäßig belastet — prima. Außerdem bietet Kuhn mit Rohrstab-, T-Ring-, V-Ring- und Federringwalze vier Einzelwalzen zur Auswahl.
Den letzten Schliff bietet zum Abschluss ein einreihiger Striegel (gut 1 300 Euro Aufpreis). Weil der Striegel beider Klappsegmente jeweils geteilt ist, ergeben sich vier Striegelelemente. Da sie so leicht anzuheben sind, ist die getrennte Einstellung von Arbeitstiefe und Neigung per Bolzen in Ordnung. Die Walzenteilung bedingt aber die Verstellung an jeweils acht Lochrastern.

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