Kettenscheibenegge Agrokalina Velly: Scheibenketten aus der Ukraine

Kettenscheibeneggen bearbeiten den Boden sehr flach. Ursprünglich stammt das Gerät aus Australien. Wir haben uns die ukrainische Version bei der Stoppelbearbeitung angesehen und berichten über die technischen Details.

vor 2 Monaten

Die 7-m-Kettenscheibenegge von Agrokalina eignet sich für die flache Stoppelbearbeitung und den Zwischenfruchtumbruch. (Bildquelle: Böhrnsen)

Agrokalina mit Sitz in der Ukraine ist ein noch recht unbekannter Landtechnikhersteller, der Gründer ist Landwirt. Zum Produktprogramm gehören neben der Kettenscheibenegge Velly weitere Geräte zur pfluglosen Bodenbearbeitung sowie Maschinen für die Mulch- und Direktsaat.

Die jetzt auch in Deutschland neu vorgestellte Kettenscheibe Velly ähnelt vom Aufbau her dem 6,40 m breiten Model des australischen Herstellers Kelly. Die Agrokalina Velly hat 7 m Arbeitsbreite bei einem Gewicht von 5 t. Vier Ketten mit ineinandergehakten Scheiben sind im Rechteckverband an dem 11,20 m langen Rahmen aufgehängt.

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Kettenscheibenegge Agrokalina Velly: Die richtige Spannung halten

Für den Einsatz hebt der Fahrer das Fahrwerk komplett bis zum Anschlag der Hydraulikzylinder aus. Dazu muss er vorher die U-Profile der Transportsicherung von den Kolbenstangen der Hydraulikzylinder entfernt haben. Anschließend klappt er die Seitenteile aus und gibt über die in Reihe geschalteten Klappzylinder Druck auf die Rahmenarme, um die Scheibenketten zu spannen.

Beim Spannen der Ketten bedarf es Augenmaß. Die Ketten dürfen nicht zu stramm sein, sonst können sie sich nicht an die Bodenoberfläche anpassen. Und wenn sie zu locker sind, fangen sie bei schneller Fahrt an zu springen.

Über ein Druckbegrenzungsventil lässt sich der maximale Druck für die Kettenvorspannung an die Bodenbedingungen anpassen. Ein Manometer zeigt den Druck im Hydrauliksystem an, und ein Stickstoffspeicher puffert Stöße ab. Nachdem der Fahrer die Kettenspannung passend für die Bedingungen im Feld justiert hat, sollte er die Einstellung manuell durch Sperren der Hydraulikleitung fixieren und den Sperrhahn schließen. Vor dem Einklappen des Geräts für den Transport muss er den Absperrhahn auf dem Gerät selbstverständlich wieder öffnen.

Tiefenverstellung per Kurbel

Die viermal 29 aggressiv schneidenden Scheiben der Velly durchmischen den Boden mit 2 bis 5 cm Arbeitstiefe sehr flach. Allerdings blieben bei unserem Einsatz in Getreidestoppel auch einige Stoppeln stehen. Doch die ganzflächige Bearbeitung ist laut des deutschen Vertriebspartners, Matthias Lüke von der Technikremise Willegassen, nicht unbedingt das Ziel. Vielmehr soll die Kettenscheibenegge durch oberflächiges Mischen die Kapillaren brechen, um so die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Die beiden Räder des Fahrwerks und zwei zusätzliche Räder an den Seitenflügeln des Rahmens begrenzen die Eingriffstiefe der Scheiben. Anpassen lässt sie sich mit Hilfe einer Spindel am äußeren Ende der Kettenaufhängung und auf der inneren Seite durch Umhängen der Haltekette in ein anderes Kettenglied.

Weitere Details

Alle Schläuche und Kabel sind ordentlich durch eine Schlauchgarderobe verlegt.
Optional gibt es Scheiben aus Guss und Zusatzgewichte für die Scheiben.
Gekoppelt war die von uns eingesetzte Velly über eine Unterlenkerschiene. Weitere Optionen sind eine K80- oder eine Zugmaul-Anhängung. Hierfür wird dann ein drittes dw-Steuergerät für das Einstellen der Geräteneigung benötigt.
Beleuchtung und Warntafeln sind Serie.
Die Technikremise Willegassen (technikremise-willegassen.de) verkauft die Velly serienmäßig mit Druckluftbremse.

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