Einige Jahre ist es nun her, dass Fella zu Agco kam und somit die Maschinen aus Feucht auch in den Fendt-Farben zu haben sind. Mit einer komplett neuen Baureihe legt Fendt jetzt eigene Maßstäbe an die Futtererntemaschinen an.
Fendt Mähkombination Slicer 310 F: Direkter Anbau
Das Slicer 310 F hat einen Dreipunktkoppelrahmen der Kategorie II. Für die Unterlenker gibt es zwei Höhen, für den Oberlenker drei Positionen. Das Mähwerk ist ab Werk vorbereitet für den Anbau von Seitenkameras. Eine günstige Alternative sind die von Fendt angebotenen Spiegel (Aufpreis rund 180 Euro, alle Preise ohne MwSt.), die den gleichen Zweck erfüllen. Der Anbaubock erlaubt einen Pendelwinkel von +/– 7,5° quer zur Fahrtrichtung. Eine Schraubenfeder sorgt für die zentrierte Ausrichtung. Die seitlichen Schutze werden werkzeuglos per Hand geklappt, auf Wunsch auch hydraulisch (Aufpreis knapp 800 Euro).
Die Schlepperzapfwelle treibt das Mähwerk an. Das Eingangsgetriebe ist drehbar. Grundsätzlich sind 1 000 U/min vorgesehen, wir haben aber auch mit den spritsparenderen 850 U/min sauber mähen können.
Die Kraft wird im Getriebe nach links geleitet und treibt das Mähwerk über die linke Mähscheibe an. Von dort aus geht es über Stirnräder von Scheibe zu Scheibe. Die jeweils äußeren beiden Scheiben drehen nach innen, die inneren beiden der insgesamt sechs Scheiben drehen entgegengesetzt. Der komplette Mähbalken ist verschweißt und lebensdauergeschmiert. Für den Fall von Fremdköperkontakten hat jede Mähscheibe eine Sollbruchstelle, die sie im Falle des Falles vom Antrieb trennt.
Leichtes Heckmähwerk
Beim Slicer 960 hat Fendt besonderes Augenmerk auf das Gewicht gelegt und um 300 kg abgespeckt. Das ermöglichen z. B. neue, mechanische Anfahrsicherungen, die das Mähwerk nach hinten und oben ausweichen lassen. Der Anbaubock ist schlank gehalten, ohne dabei auf Stabilität zu verzichten, wie Fendt betont.
Zur Serienausstattung gehört die hydraulische Entlastung TurboLift, auch das spart Gewicht. Auf jeder Seite lässt sich das Restauflagegewicht hydraulisch einstellen.
Die Mäheinheiten sind mittig aufgehängt, je ein folgegesteuerter Hilfszylinder sorgt dafür, dass sie immer bodenparallel absenken und am Vorgewende bei Kurvenfahren nicht wanken.
Die Ausleger lassen sich am Arm in zwei Positionen koppeln. Innen beträgt die Überlappung (bei einem 3 mFrontmäher) 56 cm, in der äußeren Position sind es noch 41 cm. Dann mäht das Slicer auf breiten 9,60 m statt auf 9,30 m.
Der neue Anbaubock ist schlank und leicht. Zwei Manometer helfen bei der Einstellung der Entlastung.
(Bildquelle: Brüse)
Die mechanischen Anfahrsicherungen erlauben das Ausweichen nach oben und hinten.
(Bildquelle: Brüse)
Kommen breite Frontmäher zum Einsatz, kann man die äußere Bohrung nutzen.
(Bildquelle: Brüse)
Neuer Stirnradbalken
Ein Getriebe verzweigt die Kraft zu den Seiten. Dort übernehmen die jeweils inneren Mähscheiben, und auch hier kommen Stirnräder zur Weiterleitung zum Einsatz. Laut Fendt befinden sich dabei immer 3,5 Zähne im Eingriff. Tatsächlich ist das Mähwerk im Einsatz vergleichsweise laufruhig und leise, das fällt positiv auf. Auch hier gibt es die Abschersicherung der Mähscheiben mit einer Sollbruchstelle.
Der Anbau und die Einstellung der Maschinen sind einfach, das ist sehr gut. Das Frontmähwerk wird über das Fronthubwerk ausgehoben. Die Heckmähwerke über jeweils ein Steuergerät. Die optionale elektrische Vorwahlschaltung spart ein ew-Steuergerät (Aufpreis gut 800 Euro).
Die Mähwerke haben ihre Arbeit während unserer Einsätze gut erledigt. Fendt bietet optional eine Schwadleiteinrichtung an, um das Futter optimal abzulegen.
Preislich sind die eingesetzten Maschinen mit knapp 17 000 Euro für das Frontmähwerk Slicer 310 F und gut 41 000 Euro für das Heckmähwerk Slicer 960 in Richtung Fendt-Niveau unterwegs.