Samasz hat auf der vergangenen Agritechnica eine Reihe neuer Mähwerke vorgestellt, die auf den ersten Blick durch die neue Farbgebung auffallen. Wir haben die ersten in Deutschland ausgelieferten Maschinen bei uns zum Test gehabt. Weil es noch keine endverkauften Kundenmaschinen mit ausreichend Erfahrungen gibt, können wir Ihnen daher ausnahmsweise auch keine Praktikerurteile liefern.
Zum Test waren bei uns das 3-m-Frontmähwerk XDF 301 SH (als Vorserienmaschine) und das Heckmähwerk KDD 911 STH Isobus mit 9,10 m Arbeitsbreite — das, wie es der Name ankündigt, nun auch Isobus-fähig ist.
Kein Direktanbau
Das Frontmähwerk wird per Kuppeldreieck angebaut. Neben der Gelenkwelle von Bondioli & Pavesi müssen noch ein Sensorkabel sowie ein Kabel für das Querkamerasystem (DLG-geprüft, 1.800 Euro Aufpreis, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) verbunden werden. Zum Vorgewendeaushub bzw. zur hydraulischen Gewichtsentlastung per ew-Steuergerät ist außerdem ein Ölschlauch zu kuppeln.
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Samasz hat auf der vergangenen Agritechnica eine Reihe neuer Mähwerke vorgestellt, die auf den ersten Blick durch die neue Farbgebung auffallen. Wir haben die ersten in Deutschland ausgelieferten Maschinen bei uns zum Test gehabt. Weil es noch keine endverkauften Kundenmaschinen mit ausreichend Erfahrungen gibt, können wir Ihnen daher ausnahmsweise auch keine Praktikerurteile liefern.
Zum Test waren bei uns das 3-m-Frontmähwerk XDF 301 SH (als Vorserienmaschine) und das Heckmähwerk KDD 911 STH Isobus mit 9,10 m Arbeitsbreite — das, wie es der Name ankündigt, nun auch Isobus-fähig ist.
Kein Direktanbau
Das Frontmähwerk wird per Kuppeldreieck angebaut. Neben der Gelenkwelle von Bondioli & Pavesi müssen noch ein Sensorkabel sowie ein Kabel für das Querkamerasystem (DLG-geprüft, 1.800 Euro Aufpreis, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) verbunden werden. Zum Vorgewendeaushub bzw. zur hydraulischen Gewichtsentlastung per ew-Steuergerät ist außerdem ein Ölschlauch zu kuppeln.
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Das Kamerasystem empfehlen wir, weil das Mähwerk ein Vorbaumaß von knapp 2 m hat. Die Einstellung der hydraulischen Entlastung erfolgt über das Isobus-Terminal, ein Manometer erlaubt die Kontrolle.
Gezogener Balken beim Mähkombination Samasz XDF 301 SH
Beim XDF setzt Samasz auf einen gezogenen Mähbalken. Im optisch ansprechenden Rahmen sitzt ein zentraler Tragarm. Unter der Kunststoff-Abdeckung sind die hydraulische Entlastung und der Zylinder für das Vorgewende untergebracht.
Für die richtige Hubwerkshöhe hat Samasz sich mit Sensoren und Verknüpfung der Hydraulik mit der Isobus-Bedienung des Heckmähers ein hilfreiches Detail überlegt: Im Terminal gibt es in der Maschinendarstellung einen grünen Punkt. Leuchtet dieser auf, hat das Hubwerk die richtige Höhe für die vollen Ausweichwege. Samasz gibt an, um 55 cm nach oben und um 33 cm nach unten ausweichen zu können; die Querpendelung liegt bei ± 22°. In der Praxis reichten diese Wege immer aus.
Ein Arm trägt den Mähbalken, zwei Lenker führen ihn in der Richtung. An einem der Lenker ist während des Tests die Schweißnaht zwischen Rohr und Kugelgelenk gebrochen, gleichzeitig sind die Schmierleitungen abgerissen. Apropos Schmierleitungen: Alle Schmierpunkte des Frontmähers fasst Samasz in sehr guten Schmierbänken zusammen.
Sieben Scheiben für 3,05 m
Die Schnittbreite des Mähers haben wir im Bestand mit 3,05 m gemessen. Sieben Mähscheiben mit je zwei Klingen schneiden das Futter. Zur Schwadformung gibt es serienmäßige Bleche. Für deren Längenverstellung benötigt man Werkzeug. Für die Anpassung des Schwenkwinkels hingegen gibt es Stellschrauben mit einem ordentlichen Griff.
Der Aufbereiter besteht aus V-förmigen Stahlzinken, die Prallplatte aus Riffelblech. Er hat serienmäßig zwei Drehzahlen (700 und 1.000 U/min). Ein griffiger Hebel links an der Maschine erlaubt das Umschalten. Der Hebel zur Verstellung des Prallbleches hat sieben Stufen und befindet sich rechts. Mit 1.000 U/min und den mittleren Stufen gelingt bereits eine intensive Aufbereitung.
Begrenzte Mähhöhen
Der PerfectCut-Mähholm läuft ruhig. Er ist geschweißt und laut Samasz aus Spezialstahl gefertigt. Er hat breite Gleitkufen, für einen Aufpreis von 550 Euro gibt es Hochschnittkufen. Jede Scheibe ist einzeln mit dem safeGear-System gegen Überlast gesichert.
Die Schnittqualität des Balkens ist in Ordnung, die Schnitthöhenverstellung halten wir jedoch für etwas knapp. Samasz gibt an, zwischen etwa 4,5 bis 7 cm Stoppelhöhe schneiden zu können. In der Praxis haben wir durchaus auch 8 bis 10 cm gemessen, länger geht es aber nicht.
Licht und Schatten bei den Seitenschutzen: Sie klappen hydraulisch, und die Gelenke sind an die Schmierbänke angeschlossen — prima. Aber: Die Bleche verformen sich bei Feindkontakt. Es gibt keine Knautschzone, kein schützendes Rohr oder Ähnliches.
Heckmähwerk mit Isobus
Das KDD 911 STH hat ebenfalls einen Stahlzinkenaufbereiter und außerdem Querförderbänder. Es wird per Kat. III angebaut, und neben den Loadsensing-Anschlüssen mit griffigen Steckern sind nur noch die Daten- und Stromkabel zu verbinden. Der Anbaubock ist massiv ausgeführt, aber trotzdem gut zugänglich. Es gibt vier stabile Füße, die auch das zusammengeklappte Abstellen erlauben.
In hydraulisch verriegelter Transportposition beträgt bei 3,99 m Höhe die Bodenfreiheit unter dem Getriebe noch 30 cm. Das Mähwerk legt sich zum Transport in Schalen ab, was für eine ausgesprochen ruhige, wankfreie Straßenfahrt sorgt.
Die Ausleger sind hydraulisch entlastet, den Druck wählt man im Terminal vor. Ebenfalls hydraulisch ist die Anfahrsicherung der beiden Mähwerke: Bei einer Kollision schwenken sie nach hinten und auch um 35 cm nach oben aus – das passt.
Die Schnitthöhenverstellung erfolgt über den Oberlenker. Auch hier sind nicht viel mehr als 8 bis 10 cm Stoppelhöhe ohne Hochschnittkufen (1.250 Euro Aufpreis) möglich. Der Pendelweg reichte bei uns immer aus.
Enge Kurven sind möglich
Die Schnittbreite der Heckkombination haben wir mit 9,10 m gemessen. Acht Scheiben mit je zwei Klingen schneiden das Futter ab. Mit der Schnittqualität waren wir zufrieden.
Samasz legt Wert darauf, dass sich an den Innenseiten der Mähbalken jeweils eine zusätzliche Mähscheibe befindet. Sie soll den Überschnitt zum Frontmähwerk maximieren, damit bei Schichtfahrten am Hang oder in Kurven keine Streifen stehenbleiben. Zwischen den jeweils inneren Klingen beider Heckmähwerke haben wir eine lichte Weite von 2,14 m gemessen, pro Seite beträgt der Überschnitt danach gut 45 cm, und in der Tat konnten wir deutlich engere Bögen fahren als sonst.
Geschlossener Aufbereiter kostet Kraft
Der Aufbereiter verfügt über ein Bodenblech, das vor allem bei blattreichem Futter oder GPS die Verluste minimieren soll. Dieses geschlossene System kostet bei feuchtem Futter aber auch Kraft, so dass wir die Bleche nach der Ernte von GPS entfernt haben.
Die Schwadbänder sind hydraulisch angetrieben — mit stufenloser Drehzahlanpassung. Einen Ölmotor mussten wir während des Tests tauschen, weil er den Dienst quittiert hatte. Uns ist im Einsatz (mit verschiedenen Traktoren) aufgefallen, dass die Drehzahl kurzzeitig abfällt, wenn eine andere hydraulische Funktion betätigt wird — das sollte Samasz noch abstellen. Beim Testmähwerk ließen sich die Bänder noch nicht hydraulisch verschieben, diese Option wird inzwischen für 3.100 Euro Aufpreis angeboten.
Die Bänder funktionieren gut, leider lassen sie sich noch nicht gleichzeitig betätigen. Die gute Beleuchtung gehört zum Serienumfang.
(Bildquelle: Brüse)
Die Bandspannung erfolgt manuell. Schnellverschlüsse gibt es nicht.
(Bildquelle: Brüse)
Braucht man die Bänder nicht, werden sie per Befehl am Isobus-Terminal hydraulisch nach oben geschwenkt. Leider lassen sich die Bänder nur nacheinander und nicht gleichzeitig schwenken — das will Samasz in der Software noch ändern. Beim Einklappen zur Straßenfahrt verloren die Schwenkzylinder der Bänder gelegentlich an Druck. Die Bänder sind dann nicht mehr fixiert und kollidieren miteinander. Diesen Fehler hat Samasz behoben.
Isobus-Bedienung beim Heckmähwerk von Samasz
Die Hardware des KDD 911 STH ist schon länger auf dem Markt. Brandneu ist die Isobus-Bedienung. Die Darstellung der Kombination auf dem Display ist gut gelungen und die Bedienstruktur schnell verständlich. Anpassungen wie Banddrehzahl oder Auflagedruck sind schnell und einfach erledigt.
Allerdings stimmten an der Testmaschine viele Feinabstimmungen noch nicht. Vor allem bei der Bedienung über die Funktionstasten des Traktors kam es immer wieder zu zeitverzögerten oder nur halb ausgeführten Reaktionen — Samasz verweist hier auf ein Software-Problem, das erkannt ist und gelöst werden soll. Zunächst dachten wir, dass der Fehler beim Traktor zu suchen sei. Aber die Phänomene traten bei mehreren Schleppern unterschiedlicher Fabrikate auf. Bediente man die Funktionen über den Touchscreen, traten die verzögerten Reaktionszeiten und die halb ausgeführten Funktionen nicht auf.
Außerdem kam es immer mal wieder dazu, dass sich das Mähwerk in der Automatikfunktion nicht zusammenklappen ließ, weil die ungünstig positionierten Sensoren im Einsatz beschädigt wurden und dann Fehlermeldungen signalisierten. Die Position der Sensoren will Samasz deshalb ändern. Im Testalltag haben uns diese Software- und Sensoren-Fehler genervt. Samasz hat sich allerdings die Mühe gemacht, das Testmähwerk während der Saison mehrfach zu besuchen. Die Mitarbeiter haben sich die Fehler angeschaut, um sie zu verstehen, und wollen sie abstellen.
Fazit
Samasz hat das KDD 911 STH in das Isobus-Zeitalter überführt und das brandneue Frontmähwerk XDF 301 SH direkt mit in die Bedienung eingebunden. So entsteht mit einem passenden, nicht zu leichten Traktor das Potenzial für ein schlagkräftiges Gespann.
Die Software hat noch Kinderkrankheiten, vor allem wenn man die Kombination über einen Isobus-fähigen Traktor mit F-Tasten bedient. Daran arbeitet Samasz intensiv.
Die Hardware beider Mähwerke kann sich sehen lassen. Die Schnittqualität ist ordentlich, die Mäher lassen sich komfortabel warten und vergleichsweise gut waschen. Interessant ist auch der Gesamtpreis mit knapp 113.000 Euro, der rund 15 bis 20 % unter denen vergleichbarer Kombis liegt.