Mähkombination Sip Silvercut Disc 300 F und Silvercut Disc 900 C im Praxistest
Sip bietet die Silvercut Disc-Mähwerke als schlagkräftige Front-Heckkombination aus Disc 300 F und Disc 900 C an, die wir in der letzten Saison intensiv getestet haben.
Das Produktprogramm der Mähwerke bei Sip ist umfangreich. Es gibt Maschinen für den alpinen Bereich, solche für Standardeinsätze und gezogene Großflächenmaschinen. Im Segment der Standardmähwerke bietet Sip ausschließlich Scheibenmähwerke an. Walzen- oder Zinkenaufbereiter (Stahl oder Kunststoff) sorgen für die Aufbereitung des Futters.
Bei uns im Testeinsatz war das Frontmähwerk Silvercut Disc 300 F S-Flow — dabei steht S-Flow für den gezogenen, hydropneumatisch entlasteten Mähbalken. Heckseitig war das Silvercut Disc 900 C angebaut, das C steht für die Kombination. Beide Maschinen waren nicht mit Aufbereiter ausgerüstet.
Das Frontmähwerk wird mit einem Koppeldreieck aufgenommen. Am Schlepper ist ein doppeltwirkender Hydraulikanschluss notwendig. Optional gibt es ein Beleuchtungspaket (492 Euro Aufpreis, alle Preise ohne MwSt.), welches an der Testmaschine jedoch nicht montiert war.
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Das Produktprogramm der Mähwerke bei Sip ist umfangreich. Es gibt Maschinen für den alpinen Bereich, solche für Standardeinsätze und gezogene Großflächenmaschinen. Im Segment der Standardmähwerke bietet Sip ausschließlich Scheibenmähwerke an. Walzen- oder Zinkenaufbereiter (Stahl oder Kunststoff) sorgen für die Aufbereitung des Futters.
Bei uns im Testeinsatz war das Frontmähwerk Silvercut Disc 300 F S-Flow — dabei steht S-Flow für den gezogenen, hydropneumatisch entlasteten Mähbalken. Heckseitig war das Silvercut Disc 900 C angebaut, das C steht für die Kombination. Beide Maschinen waren nicht mit Aufbereiter ausgerüstet.
Das Frontmähwerk wird mit einem Koppeldreieck aufgenommen. Am Schlepper ist ein doppeltwirkender Hydraulikanschluss notwendig. Optional gibt es ein Beleuchtungspaket (492 Euro Aufpreis, alle Preise ohne MwSt.), welches an der Testmaschine jedoch nicht montiert war.
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Ein stabiler Rahmen trägt und führt das Mähwerk. Ein manuell verstellbarer Bügel sieht drei Positionen für das Mähwerk vor: eine mechanisch verriegelte Straßentransport, eine Parkposition und eine Stellung für die Arbeit. Ein haltbarer Aufkleber klärt über die Positionen auf, die man aber durch die Hebelposition auch ohne Hinweis logisch verstehen kann.
Damit die S-Flow-Ausstattung ordentlich arbeiten kann, sollten die Unterlenkerkoppelpunkte bei der Arbeit in 77 cm Höhe positioniert sein. Dann ist eine optimale Bodenanpassung möglich, und das Mähwerk kann hangaufwärts um bis zu 30 cm nach oben ausweichen und um 14° ankippen. Hangabwärts folgt es der Bodenkontur um bis zu 20 cm nach unten und kippt dabei um maximal 6° aus. Zudem kann es um die Mittelachse um ±28° pendeln. Das Disc 300 F hat sich den Bodenkonturen gut und vor allem zügig angepasst.
Die Entlastung erfolgt hydropneumatisch mit einem Doppelzylinder, der auf den Tragarm des Mähwerks wirkt. Ein aus der Kabine sichtbares Manometer mit optischer Einstellhilfe zeigt den aktuellen Systemdruck an. Das Mähwerk hebt am Vorgewende hydraulisch aus und bietet dabei ausreichend Bodenfreiheit. Gestört hat uns das bisweilen schwankende Ausheben des Frontmähers.
Geschraubter Mähbalken
Der Kraftfluss erfolgt vom Schlepper über Walterscheid-Gelenkwellen und zwei Winkelgetriebe nach links und von oben in den Mähbalken. Stirnräder geben die Kraft an die insgesamt sieben Mähscheiben bei 3 m Breite weiter; 1 000 U/min an der Zapfwelle bedeuten 3 000 U/min an den Mähscheiben. Der Mähbalken ist geschraubt und wird im Werk einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen. Die Ölfüllung sollte nach 300 Stunden einmal getauscht und danach regelmäßig kontrolliert werden.
Die äußeren Scheiben mit aufgesetzten Fördertrommeln drehen nach innen. Zusammen mit je zwei serienmäßigen Schwadscheiben pro Seite (zwei weitere kosten 578 Euro Aufpreis) sorgen sie dafür, dass das Futter innerhalb der Schlepperspur abgelegt wird. Die Einstellung im Lochraster erfolgt mit einem arretierbaren Hebel auf dem Mähwerk — diese Schwadscheiben können wir empfehlen.
Die Mähscheiben bestehen aus 4 mm starkem Hardox-Stahl. Jede Scheibe ist mit dem DDSS-Überlastsystem ausgestattet. Im Falle einer Kollision scheren vier Messingstifte ab und trennen die Scheibe vom Antrieb. Im Fall des Falles braucht man zwar Werkzeug und natürlich neue Stifte, allerdings lassen sich diese relativ schnell tauschen, und man kann weiter mähen.
Die Seitenschutze lassen sich einfach entriegeln und hochklappen.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Der Hebel zum Klingenwechsel rutscht nicht ab, und die Klingen lassen sich bequem und sicher tauschen.
(Bildquelle: Tovornik)
Je Scheibe kommen zwei Klingen zum Einsatz, jedes Mähwerk hat eine Vorratsbox für linke und rechte Klingen. Eine Stanzung kennzeichnet die Drehrichtung. Das Schnittbild des Frontmähers ist in Ordnung. Die 5 mm starken Hardox-Gleitkufen erlauben rund 30 bis 700 mm Schnitthöhe. Hochschnittkufen sind auf Wunsch lieferbar.
Gewebetücher schützen das Umfeld, sie sind insgesamt eher leicht, erschweren aber die Reinigung. Die Seitenschutze lassen sich manuell hochklappen, nachdem man sie mit einem Hebel entriegelt hat. Die Schutztücher werden mit einem Gummiseil fixiert, damit sie nicht im Fahrtwind flattern. Zum Klappen ist kein Werkzeug nötig, das ist gut — eine hydraulische Lösung ist optional für 812 Euro Aufpreis lieferbar.
Breit oder hoch abstellen
Das Heckmähwerk hat vier ordentliche Stützen mit federbelasteten Bolzen, es kann sowohl geklappt als auch breit abgestellt werden. Angebaut wird es an das Kat. II/III-Hubwerk, neben dem Lichtkabel sind noch die beiden Ölschläuche für die dw-Klappzylinder zu koppeln und das Entriegelungsseil in die Kabine zu legen. Die Anschlussstecker der Ölschläuche sind griffig und lassen sich gut stecken. Probleme haben uns die undichten Dichtringe in den Anschlüssen bereitet. Sip hat uns neue Dichtungen geschickt und das Problem war behoben.
Der Anbaubock sieht drei Positionen vor: für die Straßenfahrt, für den Einsatz und zum Parken.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
Der Anbaubock der Heckmähwerke ist aufgeräumt. Die Tragarme der Ausleger haben zwei Drehpunkte. Um den einen klappen sie, der andere sorgt für einen Weg nach hinten und oben, wenn die Überlastsicherung auslöst. Diese ist klassisch mechanisch mit vorgespannten Elastomerblöcken gelöst. Im Test hat diese Lösung unter allen Bedingungen gut funktioniert.
Eine gute Einstellhilfe sind die kleinen Zeiger an den Vorgewendezylindern: Stehen diese bündig mit der Kante des Zylinders, hat das Hubwerk die korrekte Höhe. Die Mähhöhe wird auch über den Oberlenker eingestellt.
Zur Mitte klappen die Ausleger hydraulisch über den Totpunkt hinweg und legen sich in Lagerschalen ab. Eine Klinke sichert sie mechanisch. Vor dem Ausklappen entriegelt man die Sicherung mit einem stabilen, glatten Seil aus der Kabine heraus.
Geradliniger Kraftfluss
Auch das Heckmähwerk wird mit Gelenkwellen von Walterscheid angetrieben. In einem Getriebe wird die Kraft zu den Seiten verzweigt und über ein weiteres Getriebe zu den Mähbalken geleitet. Genau wie beim Frontmähwerk erfolgt der Antrieb der weiteren Mähscheiben über Stirnräder. Acht Mähscheiben je Seite schneiden das Futter.
Auch im Heck drehen die beiden äußeren Scheiben nach innen, und die äußere Scheibe hat eine Fördertrommel. Trotzdem haben wir immer wieder Haufen gezogen, wenn ein Ausleger in massereiches, bereits gemähtes Futter gleitet. Die Halme werden mitgerissen und wickeln sich dann um die Trommel bzw. können nach hinten kaum ausweichen, weil hier die Aufhängung der serienmäßigen Schwadscheibe im Weg ist. Sip empfiehlt, die Schwadscheibe gegebenenfalls auszubauen oder verschiedene Fördertrommeln oder -kegel auszuprobieren. Unsere Empfehlung geht klar dazu, die Einzelaushebung zu nutzen, die es serienmäßig für zwei weitere dw-Steuerventile gibt. Optional ist für 1.170 Euro eine Umschaltbox lieferbar, dann ist nur ein dw-Anschluss notwendig.
Bei massereichem Futter und feuchten Bedingungen — wie wir sie im vergangenen Sommer oft hatten — muss man am Mähbalken die Bereiche zwischen den Scheiben überprüfen: Baut sich hier Material auf, neigen die Heckausleger zur Streifenbildung beim Stoppelbild. Das ist zwar eher ein optisches Problem, aber dennoch ärgerlich. Das Problem lässt sich teilweise über den Auflagedruck reduzieren.
Leichtzügig unterwegs
Eine hydropneumatische Entlastung regelt den Auflagedruck der Ausleger, auch hier informiert ein aus der Kabine sichtbares Manometer über den aktuellen Druck, der etwa 50 bar betragen sollte. Die Aufhängung der Seiten erlaubt eine gute Konturenführung, dabei können die Seiten um bis zu 35° nach oben und um 15° nach unten ausweichen.
Beidseitig bietet die Kombination einen Überschnitt von ungefähr 47 cm zwischen Front und Heckmähwerk. Das geht meist in Ordnung. Nur in engeren Kurven sollte man darauf achten, ob Streifen stehen bleiben. Beim Einsatz am Seitenhang passt der Überschnitt noch.
Auch die Schutztücher an der Heckmaschine lassen sich zur Reinigung gut wegklappen. Aber da es viele Ecken und Winkel gibt, ist die Reinigung wie üblich aufwändig. Ein Lob bekommen die Schmierpunkte, die mit Aufklebern gekennzeichnet und gut zugänglich sind.
Sip hat mit dem SilverCut Disc 300 F und dem Disc 900 C eine schlagkräftige, leichtzügige Kombination im Angebot. Als kleinsten Traktor haben wir einen John Deere 6155R zwischen die Maschinen gespannt, dieser passte sehr gut.
Die Maschinen lassen sich einfach anbauen und einstellen, vor allem weil Sip passende Hilfen integriert hat, das hat uns gut gefallen. Die Arbeit der Mähwerke ist ordentlich, kritisieren müssen wir die Staugefahr im gemähten Bestand. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her gesehen sind die Mäher interessant — sie sind einfach und gut.
Praktikerurteile
Bestens zufrieden
Markus Gretschmann aus Böbing in Oberbayern schaut inzwischen auf die fünfte Mähsaison mit seiner Sip-Kombination aus dem Silvercut 900 C und Disc 300 F zurück. Er mäht jährlich rund 200 ha Dauergrünland mit den Mähwerken und nutzt dabei einen Claas Arion 640 mit 178 PS, der vom Leistungs- und Hubkraftbedarf mit den Maschinen sehr gut zurechtkommt.
„Die Bodenanpassung des Frontmähers ist vorbildlich“, schildert der Praktiker den Einsatz auf den teils sehr welligen Flächen. Kritisch sieht Gretschmann allerdings die Verschmutzung der Mähbalken: „Stellt man die Maschine zwischen zwei Einsätzen ungewaschen ab, haben die Anhaftungen am Mähbalken Zeit einzutrocknen und machen das nächste Anlaufen schwer.
Markus Gretschmann:„Die Mähwerke leisten bei uns gute Arbeit.“
Preis passt, Leistung auch
Georg Buchberger mäht auf seinem Betrieb und im Lohn zusammen knapp 400 ha Dauergrünland jährlich im Raum Wackersberg. Dazu setzt er einen Deutz-Fahr Agrotron mit 130 PS ein, der selbst mit schweren, massereichen ersten Schnitten nicht überfordert ist. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat uns von Sip überzeugt, so Buchberger.
Die Schnittqualität beurteilt er als sehr gut. Aufpassen muss man nach seiner Erfahrung aber, wenn ein Ausleger bereits gemähtes Futter überfährt: „Hier schiebt er schon mal Haufen.“ Buchberger hat sich dazu selbst eine Einzelaushebung nachgerüstet.