Feldhäcksler New Holland FR 920 Forage Cruiser: Mit Turmwächter
New Holland hat auf der Farm Progress Show in den USA die neuen Feldhäcksler der FR-Baureihe vorgestellt. Wir haben im vergangenen Sommer bereits exklusiv eine Vorserienmaschine eingesetzt — inklusive der neuen Pickup.
Das wichtigste vorweg: Am Chassis und Häckselaggregat der FR-Feldhäcksler haben die Ingenieure in Zedelgem nichts geändert. Angelehnt an den aktuellen Großmähdrescher CR 11 haben jetzt aber auch die neuen Feldhäcksler das „Natural-Flow“-Design erhalten — erkennbar vor allem an den neuen Aufklebern. Und das Update zum Modelljahr 2025 beinhaltet Details, die den Fahrkomfort verbessern sollen.
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Das wichtigste vorweg: Am Chassis und Häckselaggregat der FR-Feldhäcksler haben die Ingenieure in Zedelgem nichts geändert. Angelehnt an den aktuellen Großmähdrescher CR 11 haben jetzt aber auch die neuen Feldhäcksler das „Natural-Flow“-Design erhalten — erkennbar vor allem an den neuen Aufklebern. Und das Update zum Modelljahr 2025 beinhaltet Details, die den Fahrkomfort verbessern sollen.
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Während die Motorisierung (beim Topmodell 670 kW/911 PS) und der Antriebsstrang gegenüber den fünf Vorgängermodellen unangetastet bleibt, hat New Holland beim Datenstrang eins draufgelegt: Statt zwei CAN-Bus sorgen insgesamt vier CAN-Bus-Stränge in der Maschine dafür, dass auch in diesem Bereich hohe Leistungen möglich sind. Dieser „LIN-Bus“ Kommunikationsstrang (Verwendung von LIN-Aktuatoren) ist auch ein Blick in die Zukunft: Ähnlich wie bei Mähdreschern und Traktoren mit dem PLM-Intelligence-System sollen so auch im Häcksler die Voraussetzungen für weitergehende Automatisierungen und smarte Lösungen geschaffen werden. Denn bereits bei den Vorgängermodellen wurde in Kombination mit Lenksystem, Befüllkamera IntelliFill lll, NIR-Sensor NutriSense und allen anderen Sensorinformationen bereits ein Großteil der Bus-Kapazität genutzt.
Werfen wir aber dennoch einen Blick unter die Motorhaube: Das Lüfterrad des Kühlers hat jetzt verstellbare Flügel, die sich je nach Motorauslastung und -temperatur automatisch justieren und so laut New Holland bis zu 2,5 % Kraftstoff einsparen. Außerdem ist für den FR 920 ab Werk ein Druckluft-Ausblaskit erhältlich, das in einstellbaren Intervallen einige Bereiche des Motorraums automatisch ausbläst.
Mehr Platz
Die meisten Updates finden sich aber in und um die Kabine, die jetzt auf den Namen „ForageSuite“ hört. Zwar ist der Grundrahmen identisch zur Vorgängergeneration, der Innenraum wurde aber deutlich überarbeitet. So wurde der Dachhimmel angehoben, die Kabinenrückwand verschlankt und der Fußboden ebenerdig ausgeführt, um mehr Platz für lange Beine zu schaffen. Zudem wurden die Staufächer und die Kühlbox verändert. Insgesamt konnte das Innenvolumen der Kabine so um 12 % vergrößert werden. Außerdem wurde die Geräuschdämmung — z. B. durch spezielles Akustikglas — verbessert, so dass laut New Holland gut 2 dB(A) weniger zum Fahrerohr dringen.
Der Fahrhebel hat sich äußerlich nicht verändert, lässt sich aber wie die Knöpfe leichter bedienen. Außerdem kann man zwischen drei Paketen „Profi“, „Elite“ und „Standard“ wählen. Die unterscheiden sich im Interieur — z. B. durch Lederapplikationen und Sitzvarianten mit Belüftung.
Passend zum gewachsenen Datenstrang wurde auch das Terminal angepasst: So ist jetzt auch auf den Häckslern der größere Intelliview 4+ -Monitor mit 12,1-Zoll-Display, höherer Rechenleistung und verbesserter Menüführung Serie, optional ist ein zweiter Monitor erhältlich. Zwar sitzt das neue Lenkventil mit der „Custom-Steering“-Option außerhalb der Kabine: Die Anzahl der Lenkradumdrehungen bis zum vollen Lenkeinschlag lässt sich damit jetzt jedoch im Terminal einstellen.
Der Turmwächter
Wer genau hinschaut, erkennt einen zusätzlichen Kasten an der Unterseite des um 210° schwenkbaren Auswurfkrümmers. Hier ist mit dem „CropSpeed“-System ein Radarsensor untergebracht, der erstmals die Geschwindigkeit des Gutflusses erfasst. Fällt der Gutfluss unter eine Geschwindigkeit von 35 km/h, bekommt der Fahrer eine Warnmeldung auf den Monitor. Sinkt die Geschwindigkeit des Materialstroms auf unter 6 km/h, wird zudem automatisch der Einzug abgeschaltet. Sollte die Maschine dennoch verstopft sein, lässt sich ein Großteil des Turms über Klappen öffnen. Das CropSpeed kostet 1.100 Euro Aufpreis.
Die Befüll-Infrarotkamera IntelliFill 3 ist jetzt mit einem eigenen Epec-Controller ausgestattet und soll auch beim Anhäckseln gute Ergebnisse erzielen, da die Rechenleistung erhöht wurde und das System schneller reagieren kann. Damit entfällt auch das manuelle Umstellen von der normalen seitlichen Befüllung auf das Anhäckseln mit dem Abfuhrfahrzeug hinter der Maschine.
Um noch kurz beim Gutfluss zu bleiben: Für die Zuführwalzen ist zukünftig optional eine hydraulische Dämpfung erhältlich, und die Glattwalze bekommt einen neuen, durchgehärteten Abstreifer. Ebenfalls für deutliche höhere Standzeiten stehen außerdem neue, gehärtete Gegenschneiden von Busatis in der Aufpreisliste.
Weitere Details
Der Fahrersitz hat jetzt eine integrierte Kühlfunktion, und seine Füße kann der Fahrer auf „Harley-bars“-abstützen.
Es gibt einen Lichtsensor sowie eine Aufstiegsbeleuchtung samt Coming-Home-Funktion. Die jetzt serienmäßig komplett in LED ausgeführten Scheinwerfer lassen sich einzeln dimmen.
PLM connect heißt ab sofort FieldOps (Operations), die Telemetrieverknüpfung „Connectivity Included“ ist Serie.
Die Wischintervalle lassen sich im Display für jeden der vier Scheibenwischer individuell einstellen.
Beim Einsatz des NIR-Sensors NutriSense kann zukünftig auch die theoretische Milchausbeute pro t Häckselgut angezeigt werden, dazu ist das Modell Milk 2006 hinterlegt.
Der Listenpreis für den New Holland FR 920 Forage Cruiser der neuen Generation liegt bei knapp 762.000 Euro (alle Preise ohne MwSt.).
Wir halten fest
Die Entwicklung der New Holland-Häcksler geht in die nächste Stufe. Das Update der FR-Baureihe bietet die Vorarbeit für weitere Möglichkeiten zur Automatisierung im Feldhäckslerbereich.
Gleichzeitig profitiert der Fahrer von vielen merkbaren Detailänderungen in der und rund um die Kabine „ForageSuite“. An der Hardware rund um das Häckselaggregat gibt es Detailveränderungen, das Häckselaggregat, das Chassis und der Motor bleiben unverändert.
Passendes Besteck
Bereits im vergangenen Jahr präsentierte New Holland die neue, komplett selbst entwickelte Pickup UltraFeed, die im polnischen Kutno im ehemaligen Kongskilde-Werk gefertigt wird. Ziel war vor allem eine hohe Durchsatzleistung von bis zu 500 t/h, um auch die großen FR-Modelle im Gras auslasten zu können — das passende Besteck eben. Mit 3, 3,49 und 4 m sind drei Arbeitsbreiten erhältlich, die auch an die FR-Vorgängermodelle passen.
Die Pickups sind in zwei Ausstattungsvarianten lieferbar, zwischen denen ein Unterschied von fast 10.000 Euro Listenpreis liegt. In der High-Spec-Version sind an einigen Stellen zusätzliche, austauschbare Verschleißleisten, ein Anschluss an die Zentralschmieranlage des Häckslers sowie eine Arbeitsbeleuchtung integriert.
Laufruhig
New Holland verzichtet bei der UltraFeed auf Kettenantriebe, sondern setzt vor allem auf den Direktantrieb per Hydraulik bzw. Powerband auf der linken Seite. Trotzdem kann die Einzugsschnecke sowohl in der Höhe verstellt als auch reversiert werden. Der breite Verbundriemen, der auch in den Mähdreschern CR 10 und CR 11 verwendet wird, bleibt über ein großes Federpaket immer gespannt und ist wartungsfrei. Damit soll eine besonders hohe Laufruhe erreicht werden.
Der Hydromotor für den Antrieb der Pickup-Zinken sitzt in der Mitte der fünf Zinkenreihen, die daher jeweils mittig geteilt sind. Die Zinken laufen dabei ähnlich der Haspel eines Mähdreschers synchron zur Fahrgeschwindigkeit. Die Kunststoff-Leitbleche zwischen den Zinken lassen sich für einen einfachen Zinkenwechsel mit einer Schraube lösen und schwenken nach unten weg.
Um dem höheren Durchsatz Rechnung zu tragen, verwendet New Holland 7 mm starke Zinken, die durch stärkere (10 mm) Bolzen gehalten werden. Für eine möglichst kurze Bauweise von 2,09 m setzt New Holland auf über eine Kurvenbahn gesteuerte Zinkenträger mit Kegelrollenlagerung.
Der Rollenniederhalter arbeitet schon vor dem Aufnehmen des Futters durch die Pickup-Zinken. Damit dieser das Schwad für eine saubere Aufnahme vorverdichten kann, lässt sich die Kombination aus 43 kg schwerer Glattwalze und einem nachfolgenden Prallblech bis auf 2 cm über dem Boden tief absenken. Gleichzeitig lässt sich der Niederhalter im Falle von Blockaden auf eine Öffnungsweite von 1,60 m hochschwenken, um den Zugang zum Einzug zu erleichtern. An dieser Stelle ein Sicherheits-Detail: Auf der linken Seite der Pickup ist ein Notaus-Knopf integriert.
Die im Durchmesser 65 cm große Einzugsschnecke mit doppelten Schneckenwindungen außen arbeitet mit Paddeln statt Fingern. Für einen optimalen Gutfluss lässt sich die Schnecke in der Höhe verstellen bzw. kann je nach Materialmenge auch „arbeiten“. Angetrieben wird die Einzugsschnecke dabei immer synchron zu den Vorpresswalzen.
Damit die 1 820 kg schwere Pickup der Bodenkontur sauber folgt, wird sie vorne über zwei Tasträder (215/70 R 12) geführt. Unterstützt werden sie von zwei 150 mm breiten Stahlrollen an der Unterseite der Pickup.
Bleibt der Preis: Die UltraFeed-Pickup startet in der 3-m-Version bei einem Listenpreis von gut 45 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.). 53 000 Euro ruft New Holland für eine voll ausgestattete, 3,50 m breite UltraFeed auf. Mit dem Riemenantrieb bietet das goldgelbe Besteck dabei aber auch ein echtes Alleinstellungsmerkmal für den FR.