Nach einigen Erlkönig-Bildern in der Vergangenheit bringt Fendt jetzt beim neuen 600er Vario selbst Licht ins Dunkel. Vom Legendenstatus der alten Favorit 600 ist der Neue natürlich noch weit weg — aber er hat das Zeug dazu.
Irgendwie logisch, dass zwischen den bekannten Modellen der 500er- und 700er-Serie von Fendt irgendwann mal wieder eine 600er-Serie auftaucht. Und siehe da, mit der Baureihe 600 Vario stellt Fendt in der Klasse von 150 bis 210 PS jetzt einen wendigen Vierzylinder mit niedrigem Leergewicht, hoher Nutzlast sowie Reifendruckregelanlage vor.
Vier Modelle
Die vier Modelle (siehe Tabelle: „Die neuen 600er von Fendt“) haben zwischen 110 kW/149 PS und 154 kW/209 PS. Und die zwei roten Endziffern in der Typenbezeichnung signalisieren, dass die Schlepper zusätzlich „Dynamic Performance“ haben. Der Unterschied zum herkömmlichen Boost ist dabei, dass das System nicht nur bei höherer Fahrgeschwindigkeit oder Zapfwellenarbeiten zuschaltet. Es wird auch aktiv, wenn Nebenverbraucher wie Kühlerlüfter, Klima-/Druckluftkompressor oder die Ölpumpe Leistung brauchen. Und dank dieser 11 kW/15 PS kommt das Topmodell 620 Vario dann auf 224 PS Maximalleistung.
(Quelle: profi)
Als Kraftquelle sitzt dafür unter der schön flach gezogenen Haube der neue Vierzylinder AgcoPower Core50 mit 5 Litern Hubraum. Er ist das Pendant zum 7,5-l-Sechszylinder, wie er in der neuen 700er Serie zum Einsatz kommt. Der Motor hat ein elektronisch geregeltes Wastegate und erfüllt die Abgasstufe V mit Dieseloxidationskatalysator (DOC), Dieselpartikelfilter (DPF) sowie selektiver katalytischer Reduktion (SCR), aber ohne Abgasrückführung. Zudem ist die ganze Baureihe für alternative Kraftstoffe wie hydriertes Pflanzenöl (HVO) freigegeben.
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Irgendwie logisch, dass zwischen den bekannten Modellen der 500er- und 700er-Serie von Fendt irgendwann mal wieder eine 600er-Serie auftaucht. Und siehe da, mit der Baureihe 600 Vario stellt Fendt in der Klasse von 150 bis 210 PS jetzt einen wendigen Vierzylinder mit niedrigem Leergewicht, hoher Nutzlast sowie Reifendruckregelanlage vor.
Vier Modelle
Die vier Modelle (siehe Tabelle: „Die neuen 600er von Fendt“) haben zwischen 110 kW/149 PS und 154 kW/209 PS. Und die zwei roten Endziffern in der Typenbezeichnung signalisieren, dass die Schlepper zusätzlich „Dynamic Performance“ haben. Der Unterschied zum herkömmlichen Boost ist dabei, dass das System nicht nur bei höherer Fahrgeschwindigkeit oder Zapfwellenarbeiten zuschaltet. Es wird auch aktiv, wenn Nebenverbraucher wie Kühlerlüfter, Klima-/Druckluftkompressor oder die Ölpumpe Leistung brauchen. Und dank dieser 11 kW/15 PS kommt das Topmodell 620 Vario dann auf 224 PS Maximalleistung.
(Quelle: profi)
Als Kraftquelle sitzt dafür unter der schön flach gezogenen Haube der neue Vierzylinder AgcoPower Core50 mit 5 Litern Hubraum. Er ist das Pendant zum 7,5-l-Sechszylinder, wie er in der neuen 700er Serie zum Einsatz kommt. Der Motor hat ein elektronisch geregeltes Wastegate und erfüllt die Abgasstufe V mit Dieseloxidationskatalysator (DOC), Dieselpartikelfilter (DPF) sowie selektiver katalytischer Reduktion (SCR), aber ohne Abgasrückführung. Zudem ist die ganze Baureihe für alternative Kraftstoffe wie hydriertes Pflanzenöl (HVO) freigegeben.
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Beeindruckend sind die Leistungsdaten, die Fendt für den Vierzylinder angibt. So soll das maximale Drehmoment mit sage und schreibe 950 Nm zwischen 1.200 und 1.600 Touren noch über dem des Deutz-Sechszylinders im „alten“ 720 Vario mit 911 Nm liegen. Außerdem hat man die Nenndrehzahl auch bei dem Vierzylinder auf spritsparende 1.900 Touren begrenzt.
Wie schon die Traktoren der neuen 700er Serie bekommt auch der 600er das neue VarioDrive-Getriebe, statt in der Größe TA 190 hier allerdings als TA 150. Dieser stufenlose Antriebsstrang hat im Vergleich zu den bekannten ML Vario-Getrieben auch vier Zapfwellendrehzahlen im Heck, aber nur noch einen Fahrbereich. Außerdem gibt es eine automatische Parkbremse und selbst die 50 km/h werden schon bei nur 1 350 Touren erreicht.
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Einzigartig ist zudem der von der Hinterachse unabhängige Antrieb der Vorderachse. Die dynamische Regelung samt Schlupfmessung an beiden Achsen verhindert dabei ein Durchdrehen der Räder. Hinzu kommt der sogenannte „Pull-in-turn“-Effekt, der die Maschine durch den Allradantrieb regelrecht „in die Kurve zieht“. Damit verspricht Fendt einen äußeren Wendekreis von unter 10,5 Metern mit Reifen der Größe 540/65 R 30. Was den Radstand angeht, misst dieser übrigens 2,72 m — exakt das Maß vom 820 Vario aus der 1. Generation.
Im Standard hat der neue 600 Vario eine Axialkolbenpumpe mit 152 l/min. Optional sind aber auch stolze 205 l/min lieferbar. Damit werden bis zu fünf Ventile im Heck, maximal zwei vorne und bis zu drei unabhängige Steuergeräte in der Mitte, z. B. für einen Frontlader, versorgt. Und selbst in der einfacheren Version Power+ sind beim 600er jetzt bis zu vier Ventile im Heck möglich.
Weiter voran treibt Fendt auch die Ausstattung mit den flachdichtenden Flat Face- Kupplern. Die sind nicht nur Leckage-frei, sondern erlauben bei gleicher Baugröße auch einen Öl-Durchfluss von 170 l/min.
Das Hubwerk hat man neu entwickelt und Fendt gibt sehr ordentliche 9,8 t Hubkraft an — das sollte reichen.
Hinzu kommen Dinge, wie die neue entlastende Regelung, mit der jetzt auch beim Heckkraftheber dosiert Gewicht vom Anbaugerät auf die Hinterachse übertragen werden kann. Oder so Details wie der abgewinkelte Halter der ISO-Bus-Steckdose und das zusätzliche Arbeitslicht für eine bessere Sicht nach vorne und zur Seite. Und Kameras vorne und hinten gibts natürlich auch…
Beim Fahrerhaus können wir es eigentlich relativ kurz machen: Platz und Übersicht von der VisioPlus-Kabine mit der Panoramascheibe sind ja bekannt. Die Frontscheibe kann jetzt aber optional auch aus Verbund-Sicherheitsglas samt Heizung bestellt werden.
Hinzu kommen die mit der neuen 700er-Serie vorgestellten Sitz-Optionen — bis hin zum Isri-Premiumsitz mit intuitiver Bedienung über das Terminal, mehrstufiger Sitzklimatisierung und -heizung sowie Massagefunktionen. Klar doch, dass auch Sitzhöhe und -position sowie die Neigung der Rückenlehne elektrisch verstellt und für wechselnde Fahrer personalisierte Sitzprofile gespeichert werden können.
Sitzt man bequem, können Getränke und Verpflegung aus einer mobilen Vorratsbox entweder gekühlt (0 bis 16 °C) oder eben auch erwärmt (45 bis 65 °C) entnommen werden. Die Arbeit kann man dank FendtOne samt Vorgewende-Automatisierung derweil mehr oder weniger der Maschine überlassen…
Aber Spaß beiseite: Maßstäbe setzt der 600 Vario auch bei den Gewichten. Laut Fendt bleiben bei einem mittleren Betriebsgewicht von 7,7 t bei 13,5 t zulässigem Gesamtgewicht gewaltige 5,8 t Nutzlast übrig — sehr gut! Das Prädikat „sehr gut“ bekommt auch die voll integrierte Reifendruckregelanlage VarioGrip. Sie kommt nicht nur mit einem Doppelkolben-Kompressor mit 850 l/min daher, sondern ist sowohl für die Flansch-, als auch die Stummelachse bestellbar.
Die 2,50 m-Variante der Stummelachse wird laut Fendt nicht zuletzt wegen der flexiblen Spurwahl und möglichen Zwillingsbereifung in der mechanischen Unkrautbekämpfung immer interessanter. Genauso, wie man für den Export, z. B. in die USA der 600er-Serie den 60 Zoll-RowCrop-Einsatz mit Einzel- und Zwillingsbereifung möglich gemacht hat.
Optional gibt es ab Werk den in die Terminal-Bedienung integrierten Hägele-Umkehrlüfter.
Ein Getriebe-Sensor misst das Schubmoment. Wird dies zu groß, aktiviert das System (nur) unter 25 km/h automatisch die Druckluftbremse des Anhängers.
Serie sind die LED-Rückleuchten mit dem „dynamischen“ Blinker.
Der Kabinenfilter hat serienmäßig die Schutzkategorie 2, kann auf Wunsch aber ab Werk mit der Schutzkategorie 4 geliefert werden.
300 und 600 kg Radgewichte sind möglich.
Die Produktion des 714/716 Vario Gen. 6 läuft Ende 2024 aus. Der 718 bis 724 Gen. 6 sowie die 500er-Baureihe werden aber weiterproduziert.
Der 600 Vario kann ab der Agritechnica 2023 bestellt werden. Die Serienproduktion der neuen Modelle startet aber erst im Sommer 2024.
Fazit
4 Zylinder mit 224 PS und 950 Nm, 205 l/min Ölfördermenge, 9,8 t Hubkraft, 5,8 t Nutzlast, unter 10,5 m Wendekreis… Alleine was diese Kennzahlen angeht, hat der neue 600 Vario das Potenzial, die Leistungsklasse von 150 bis 200 PS ordentlich aufzumischen.
Fakt ist allerdings auch, dass der neue Fendt mit einem Preis daherkommt, der neue Maßstäbe setzt: Das Topmodell 620 Vario Profi+ kommt in Voll-Ausstattung locker auf sage und schreibe 330 000 Euro. Dafür hat er aber auch das Zeug irgendwann in die Fußstapfen seines legendären Vorgängers Favorit 600 LS zu treten.
Joystick-Lenkung und neue Frontlader
Ganz neu stellt Fendt auch eine Joysticklenkung vor, die für alle FendtOne-Traktoren ab der 500er-Serie einfach nachrüstbar ist. Dazu wird nur die linke Sitzarmlehne getauscht und das ISO-Bus-basierte System über die InCab-Steckdose mit dem Traktor verbunden. Schon taucht ein Menü auf, wo sämtliche Einstellungen wie die Aggressivität, das Rückstellverhalten usw. justiert werden können.
Am Anfang ist die Arbeit gewöhnungsbedürftig, aber z. B. bei Frontladerarbeiten immer gerade sitzen zu können oder beim Ackern mit seitlich gedrehtem Sitz am Vorgewende bequem zu lenken, eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Entsprechend sind in dem Hebel auch Knöpfe für die Wendeschaltung sowie die Aktivierung der GPS-Lenkung integriert. Auf der Straße ist das System nicht zugelassen, auch deshalb ist die Geschwindigkeit auf 25 km/h begrenzt deaktiviert. Preislich soll die Nachrüstlösung bei etwa 5 000 Euro ohne Mehrwertsteuer liegen.
Nachdem Fendt mit der neuen 700er Serie die neuen Cargo 6.100 Lader vorgestellt hat, kommen jetzt die kleineren Modelle der neuen Lader-Generation: Zur Wahl stehen zwei Größenklassen mit den Modellen 4.85, 5.85 und 5.90 für verschiedene Hubhöhen und Hubkräfte. Mit einer maximalen Hubkraft von bis zu 34,6 kN und einer optionalen positions-unabhängigen Wiegefunktion bewegt der Cargo Profi 5.90 Lasten auf eine Höhe von bis zu 4,35 m. In Kombination mit dem 3L-Joystick können dann zudem, z. B. mit der Silogreifschaufel, drei Funktionen gleichzeitig ausgeführt werden (anheben, auskippen und öffnen). Dazu hat der neue Multikuppler sechs Anschlüsse, verfügt über eine automatische Öffnungsfunktion und schützt vor Verschmutzungen im ungekuppelten Zustand. Während die automatische Anzeige im Terminal belastungsabhängig über Wartungsintervalle informiert, kann jetzt auch das Anbaugerät in jeder Position verriegelt werden.