10 Tipps zum Striegeln: Striegeln ohne Schäden
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Knipex Zange gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Beim Striegeln wird der Haupteffekt durch ein Verschütten der Beikräuter erzielt.
- Nicht zu aggressiv und bei passendem Wetter striegeln.
Tipp 1
Für ein gutes Striegelergebnis bedarf es einer guten Vorarbeit. Das Saatbett muss eben und gut rückverfestigt sein. Je gleichmäßiger die Aussaat, desto gleichmäßiger ist später auch der Feldaufgang. Das vereinfacht die optimale Einstellung des Striegels. Der Boden sollte zudem nicht zu grobschollig und möglichst krümelig sein. Vor der
Aussaat kann bereits Unkrautbekämpfung durch ein falsches Saatbett erfolgen, um den Unkrautdruck im Vorfeld zu reduzieren. Und achten Sie schon bei der Aussaat darauf, ob die Witterung einen anschließenden Blindstriegel-Einsatz ermöglicht.
Tipp 2
Der Haupteffekt des Striegelns sollte weniger durch Ausreißen der Beikräuter, als vielmehr durch Verschütten erzielt werden. Das gilt es bei der Einstellung des Striegels immer zu berücksichtigen. Je höher die Fahrgeschwindigkeit, desto größer ist auch der Verschüttungseffekt, aber auch die Gefahr für die Kulturpflanze. In den meisten Fällen müssen 1 bis 5 % Kulturschäden einkalkuliert werden.
Tipp 3
Damit die Wirkung des Striegelns dauerhaft ist, muss das Wetter beim Einsatz passen: Die herausgezogenen bzw. verschütteten Pflanzen sollen vertrocknen. Ideale Bedingungen bietet die Mittagssonne an windigen Tagen. Gleichzeitig muss auf den Zustand der Kulturpflanze geachtet werden: Ab Mittag lässt der Zelldruck der Kulturpflanze nach und diese wird widerstandsfähiger gegenüber dem direkten Kontakt mit den Striegelzinken.
Auch die Bodenbedingungen müssen passen: Der Boden sollte befahrbar, feinkrümelig und schüttfähig sein, nur dann ist die gewünschte verschüttende Wirkung des Striegels möglich.
Tipp 4
Striegeln beginnt unmittelbar nach der Aussaat — mit dem Blindstriegeln. Je kleiner das Beikraut, umso effektiver kann gestriegelt werden. Insbesondere im Fädchenstadium können die Wurzeln sehr gut an die Oberfläche gezogen werden und vertrocknen. Gleichzeitig ist bei jungen Pflanzen im Keimblattstadium der Effekt durch Verschütten am größten. Ab dem ersten Laubblatt lässt dieser deutlich nach. Daher sollten Sie die Flächen regelmäßig kontrollieren, um den idealen Einsatzzeitpunkt nicht zu verpassen. Bei Striegeleinsätzen im Frühjahr gilt es darauf zu achten, dass sich die Pflanzen bei hochgefrorenem Boden bereits wieder aufgerichtet haben, bevor gestriegelt wird, sonst verlieren die Kulturpflanzen schnell den Bodenschluss. Eventuell kann ein Arbeitsgang mit der Walze im Vorfeld sinnvoll sein.
In Fruchtfolgen mit hohem Getreideanteil können Windhalm und Ackerfuchsschwanz Probleme bereiten. Ein rechtzeitiger Striegeleinsatz im Herbst kann gute Erfolge erzielen — das Getreide muss vor Vegetationsende aber noch Zeit haben, sich zu regenerieren.
Tipp 5
Die Fahrgeschwindigkeit hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Arbeitsergebnis. Je schneller beim Striegeln gefahren wird, desto größer ist die Schlagkraft und der Erfolg der Beikrautbekämpfung.
Gleichzeitig steigt mit der Geschwindigkeit aber das Beschädigungsrisiko der Kulturpflanze. Hier gilt es, den richtigen Mix zu finden. Die Fahrgeschwindigkeit kann je nach Bedingung zwischen 1,5 km/h bei sehr kleinen Pflanzen und 10 km/h zur letzten Durchfahrt bei Getreide schwanken.
Bei unebener Bodenoberfläche muss die Fahrgeschwindigkeit entsprechend reduziert werden, um Arbeitstiefe und Zinkendruck konstant halten zu können. Es gilt: Qualität geht vor Flächenleistung.
Tipp 6
Neben der Arbeitsgeschwindigkeit kann die Intensität auch durch die Zinkenstellung beeinflusst werden. Je feinfühliger die Einstellung der Zinken erfolgt, desto besser ist das Ergebnis. Die Zinkenstellung kann von „aggressiv auf Griff“, um Beikraut effektiv zu regulieren, bis hin zu „schleppend“ für schonende Einsätze gestellt werden. Für eine optimale Striegelwirkung wird empfohlen, die Zinken leicht auf Griff zu stellen, bei eher geringem bis mittlerem Zinkendruck.
Ist der ideale Striegelzeitpunkt verpasst und das Beikraut über das Keimblattstadium hinaus, muss mit steilerem Zinkenwinkel oder höherem Zinkendruck gearbeitet werden. Im Frühjahr können damit auch Verkrustungen aufgebrochen sowie der Wasser- und Nährstoffhaushalt verbessert werden. Die Einstellung der Zinkenaggressivität sollte nur im abgesenkten Zustand erfolgen, da nur dann eine gleichmäßige Druckverteilung erfolgt.
Und: Wird die Zinkenstellung (Zinkenaggressivität) wesentlich verändert, so muss auch die Einstellung der Tasträder angepasst werden.
Tipp 7
Die Maschine sollte immer waagerecht ausgerichtet sein. Vor allem beim Blindstriegeln ist die gleichmäßige Arbeitstiefe wichtig, um die empfindlichen Keimlinge nicht zu schädigen. Eine Ausstattung mit Tasträdern auch im Heck, um die Maschine für eine gute Bodenanpassung im Langloch fahren zu können, ist zu empfehlen. Lenkbare Pendeltasträder verbessern die exakte Tiefenführung.
Tipp 8
Für eine möglichst konstante Arbeitstiefe müssen die Tasträder des Striegels sauber eingestellt sein. Für eine gleichmäßig tiefe Arbeit ist ein konstanter Zinkendruck erforderlich. Je exakter und gleichmäßiger der Zinkendruck eingestellt ist, desto weniger wird die Kulturpflanze beschädigt. Striegel mit indirekter Zinkenfederung erzielen hier ebenso gute Ergebnisse, damit ist auch eine gleichmäßige Arbeitstiefe in Dammkulturen möglich.
Beim Blindstriegeln darf der Keimling der Kulturpflanze auf keinen Fall berührt werden — die waagerechte Ausrichtung ist hier entscheidend.
Tipp 9
Jeder Striegeldurchgang belastet auch die Kulturpflanze und regt Unkräuter zum Keimen an. Daher gilt es, genau abzuwägen, ob die Schadschwelle für einen Striegeleinsatz erreicht ist. Ähnlich wie beim chemischen Pflanzenschutz ist ein komplett sauberer Acker dabei nicht immer zielführend. Viel mehr können ackerbauliche Strategien wie Feldhygiene und Fruchtfolgegestaltung Unterstützung leisten.
Tipp 10
Striegeln erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl und Einstellarbeit. Daher müssen Bodenbedingungen, Einstellung und Ergebnis ständig überprüft und angepasst werden. Eine stufenlose, hydraulische Verstellung der Zinken ist empfehlenswert.