Was wurde eigentlich aus Deutz-Allis?
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Schon Ende der 1950er Jahre war Deutz-Fahr auf dem nordamerikanischen Markt aktiv. Für 85 Mio. Dollar übernahm KHD 1985 die wirtschaftlich angeschlagene Allis-Chalmers Corporation. „Kein schlechter Deal“ mochte man gedacht haben, denn das Programm war z. B. mit den Gleaner-Mähdreschern und Großschlepper-Erfahrungen breit aufgestellt. Hinzu kam ein Händlernetz mit rund 1 400 Standorten.
Eine starke Marke
Aber das Unternehmen in West Allis (Wisconsin) konnte auf Erfahrungen in der Fertigung von Großtraktoren zurückblicken. Bereits 1953 hatte Allis-Chalmers einen 40 km/h schnellen Großschlepper im Programm, außerdem als einer der ersten Hersteller einen hinterradgetriebenen Schlepper mit über 100 PS.
Schwer tat man sich mit der Entwicklung eines allradgetriebenen Großschleppers. Diese Lücken wurden zunächst mit Traktoren der Konkurrenz gefüllt, z. B. mit dem 208 PS starken AC 440 von Steiger.
Danach folgten mit dem AC 7580 (186 PS) und AC 8550 (253 PS) eigene Entwicklungen, die aber oft nur unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen realisiert werden konnten. Anfang der 1980er Jahre wurden sogar zwei Werke geschlossen und die Pflugsparte verkauft. Und auch weitere Neuentwicklungen wie der Großschlepper 4W-220 (220 PS) brachten nicht den Erfolg.
Übernahme durch Deutz-Fahr
Aber es lief nicht rund. Erstens wegen der Konjunkturschwäche in der US-Landwirtschaft in den 1980er Jahren, und zweitens aufgrund des stetig fallenden Dollarkurses. Die amerikanische Tochter kam nicht in die Gänge und schrieb hohe Verluste. Da half es auch nicht, die Zahl der Händler um die Hälfte zu verringern. Nach kaum fünf Jahren zog der Mutterkonzern die Reißleine und verkaufte seine schwierige Tochter.
Robert J. Ratliff und weitere Manager von Deutz-Allis kauften das Unternehmen und formten daraus die Allis Gleaner Corporation, kurz Agco — heute einer der ganz großen Landtechnikkonzerne weltweit.
Für KHD war der amerikanische Traum eine teure Erfahrung. Noch in den 1990er Jahren hatte Deutz-Fahr den Agrostar 8.31 (230 PS) im Programm, der auf der 9100er Serie von Deutz-Allis basierte. 1995 wurde Deutz-Fahr an die italienische Same-Gruppe verkauft.
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