Was wurde eigentlich aus LandTechnik Schönebeck (LTS)?
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Ab 1945 wurden Fertigungsmaschinen der Fahrzeug- und Motorenwerke GmbH (FAMO) von Breslau nach Schönebeck verlagert. FAMO hatte in den 1930er Jahren die Traktorenmarke LHB (Linke-Hoffmann-Busch) übernommen und Traktoren und Raupenschlepper produziert. Nach Gründung der DDR entstand aus den Unternehmen Metallindustrie Schönebeck und FAMO-Fahrzeugbau das VEB Schlepperwerk Schönebeck. Zu den ersten Traktoren zählten 1948 der Raupenschlepper „Rübezahl“ und später der erfolgreiche Geräteträger „Maulwurf“.
Ende der 1960er Jahre begann die Fertigung des Standardschleppers ZT 300/303, der zu einem wichtigen Modell des Schlepperwerks Schönebeck wurde. Ebenfalls erfolgreich waren die Modelle 320 und 323. Die in Schönebeck gefertigten Maral-Häcksler verkauften sich zu Tausenden weltweit. 1989 beschäftige das Werk mit seinen Tochterstandorten über 7 000 Mitarbeiter.
Mit der Wende 1989/1990 endete die Traktorenproduktion in Schönebeck abrupt. Das Werk sollte von der Treuhandanstalt privatisiert werden — das erwies sich jedoch als überaus schwierig. Nur der Name für das neue Unternehmen war schnell gefunden: LandTechnik Schönebeck, kurz LTS.
Erstaunlicherweise gelang es den wenigen verbliebenen Mitarbeitern, in kürzester Zeit den Systemtraktor „Systra“ zu entwickeln. Er war ein Kleinschlepper für den Einsatz in alpinen Regionen und Kommunen. Für das einzige Vorzeigewerk der DDR interessiert sich jedoch kein großer Traktorenhersteller aus dem Westen. Die Produktion von Schlüter-Eurotracs ab 1994 war nur ein Intermezzo. Das Werk mit seinen riesigen Produktionshallen erlebte schwierige Zeiten.
Trotzdem wurden neue Modelle entwickelt, im Jahr 1996 der LT-trac, der als der MB-trac-Nachfolger gehandelt wurde. „Komponenten und Know-how von Mercedes-Benz“ hieß es seinerzeit. Der Vertrieb sollte über die Trac Technik Vertriebsgesellschaft (TTVG) erfolgen — ein Unternehmen mit LTS-Beteiligung, aber im Mehrheitsbesitz von 16 Unimog-Händlern. Offenbar wollte man den legendären MB-trac auferstehen lassen — in Verkennung der Tatsache, dass Mercedes-Benz den MB-trac aus guten (wirtschaftlichen) Gründen auslaufen ließ.
Im Jahr 1998 zählte die Mali Spezialfahrzeuge GmbH (Markus Liebherr) zu den möglichen Käufern von LTS. Das passte den Unimog-Händlern gar nicht. Denn Mali hätte die Tracs womöglich auch abseits der TTVG-Kanäle verkaufen können.
1999 kam es anders. Das Unternehmen Doppstadt, ein Spezialist für Recycling-Technik aus NRW, stieg als neuer Eigner ein. Die Modellpalette der Tracs wurde bis auf 200 PS erweitert. Zum Programm gehörte auch das von Steyr übernommene Trägerfahrzeug Grizzly, das weiterhin in Österreich produziert wurde. Neue eigene Modelle wie der Kommunal-trac 900k kamen hinzu.
Aber es reichte auch unter dem Doppstadt-Dach nicht. LandTechnik Schönebeck konnte nicht profitabel produzieren. 2003 ging das Werk in Schönebeck in die Insolvenz — und damit war auch Schluss mit der Traktorenproduktion in Schönebeck.