Nicht nur in Deutschland und Europa gibt es spannende Neuigkeiten in der Landtechnik, sondern auch auf der ganzen Welt, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Mit in der Türkei produzierten Lastwagen kehrt Ford aktuell in den Bereich schwerer Nutzfahrzeuge zurück. Kommt jetzt auch die Rückkehr in den Agrarsektor? Basis für den Neuanfang bildet der Ford 8830, der wie damals im belgischen Antwerpen gebaut werden soll. Beim Antrieb setzt Ford scheinbar auf Strom oder Wasserstoff — ein Auspuff ist nicht zu erkennen. Dafür geht es beim Getriebe wieder rustikal zu, der Haubenaufkleber verrät eine Powershift-Schaltbox. Damit sollen vermutlich auch Märkte für einfachere Traktoren wie beispielsweise Indien oder Afrika bedient werden — wäre das alles nicht nur eine fiktive Idee und die grafische Umsetzung von reimdesign…
Der CMC Jaguar ist ein französischer Portalschlepper für den Einsatz in Rebkulturen. Jetzt wurde der Maschine ein Update verpasst. Insbesondere wurde der Überrollschutz für mehr Umsturzsicherheit angepasst und nach den aktuellsten Anforderungen zertifiziert.
Angetrieben wird das wendige Dreirad von dem Deutz-Motor TCD 2.9 mit 55 kW/75 PS. Für den Vortrieb sorgt ein Poclain-Hydrostat mit zwei Fahrbereichen von 0 bis 12 und von 0 bis 25 km/h. Die Kabine ist mit einem Aktivkohlefilter ausgestattet und soll mit 5,2 m² Glasfläche eine gute Sicht nach vorne und in den Zwischenachsbereich ermöglichen.
Für mehr Fahrkomfort soll die optionale, patentierte Federung des Vorderrades sorgen. Dank des Lenkeinschlags von 65° und des kurzen Radstands von 2,50 m erreicht der Spezialschlepper einen Wendekreis von 3 m. Um in verschiedenen Reihenkulturen arbeiten zu können, lässt sich die Spur des Jaguar 75 hydraulisch um 1,20 m verstellen. Die Axialkolbenpumpe der Maschine stellt 95 l/min bei 300 bar bereit.
Gemeinsam mit Tecnoma wurde eine fünfreihige Anbauspritze entwickelt, die sich nach eigenen Angaben in weniger als 20 Minuten an- bzw. abbauen lässt. CMC ist seit 2006 Teil der französischen Exel-Gruppe, zu der auch Hersteller wie Tecnoma, Agrifac und Holmer gehören.
Während der Schwaddrusch in Deutschland eher selten anzutreffen ist, gehört das Ernteverfahren in vielen Teilen der Welt zum Standard. Der australische Hersteller und Landmaschinenhändler Knuckey Agricultural Engineering aus Winchelsea (Victoria) hat sein Pickup-Design an die Leistungen der aktuellen Großmähdrescher angepasst.
Denn die Arbeitsbreite der Pickup-Vorsätze des Herstellers reicht von 2,40 bis 9 m. Zwei getrennte Bandaufnahmen oder eine durchgehende Variante nehmen mit Nylon-Fingern die Schwaden auf. So können zum einen auch mit kleineren Schwadmähern große Mähdrescher bedient werden. Zum anderen können die kleineren Schwaden besser abtrocknen.
Die hydraulisch angetriebenen Bänder werden von jeweils drei Walzen geführt, zwei Tasträder übernehmen die Höhenführung des Vorsatzes. Durch den hydraulischen Antrieb lässt sich die Einzugsgeschwindigkeit der Bänder flexibel an die aufzunehmenden Schwaden anpassen. Eine Querförderschnecke mit 81,5 cm Durchmesser fördert das Material von den Bändern zum Einzug. Der Boden ist für minimalen Verschleiß in Edelstahl ausgeführt.
Mit 600 PS auf dem Weg zum Fullliner
Ein komplettes Traktorenprogramm und das Konzept eines Mähdreschers: Lingong will in den Agrarsektor.
(Bildquelle: cm.hczyw.com)
(Bildquelle: cm.hczyw.com)
(Bildquelle: cm.hczyw.com)
Lingong Agricultural Machinery hat vor Kurzem in der chinesischen Großstadt Linyi eine komplette neue Traktorenpalette vorgestellt. Bisher war das Produktprogramm von Lingong vor allem im Baumaschinensektor angesiedelt.
Topmodell der neuen Traktorenlinie, die ab 80 PS startet, ist der Knicklenker der 9E-Serie mit 440 kW/600 PS und einem stufenlosen Getriebe. Stichwort Getriebe: In den Schleppern kommen verschiedene Getriebevarianten zum Einsatz. So ist die kleinere 7E-Baureihe beispielsweise mit elektronisch geschaltetem Lastschaltgetriebe ausgestattet. Allen Traktoren gemein sind eine moderne Vier-Pfosten-Kabine, ein integriertes Vorgewendemanagement und eine serienmäßige Rückfahrkamera.
Die kompakte 4H-Serie mit Modellen ab 59 kW/80 PS sind nach eigenen Angaben die ersten chinesischen Traktoren dieser Leistungsklasse, die mit einem stufenlosen Getriebe für Geschwindigkeiten von 0 bis 40 km/h ausgestattet sind. Die Vorderachse, bei der die Räder voneinander unabhängig beschleunigt werden können, soll den Wendekreis bei engen 3 m halten — ein Vorteil beim Einsatz auf kleinen Parzellen wie den typischen Reisfeldern.
Neben den Traktoren präsentierte Lingong auch die Studie eines neuen Mähdreschers der Serie 7G, der für eine Durchsatzleistung von etwa 70 t/h und den Einsatz mit acht- bis zwölfreihigen Maisvorsätzen konzipiert ist. Der Mähdrescher ist mit einem hydrostatischen Fahrantrieb und einer mechanischen, lastschaltbaren Untersetzung ausgestattet. Der Allradantrieb soll zur Serienausstattung gehören, optional sollen Dreiecks-Raupenlaufwerke für die Vorderachse angeboten werden. Mehr als 30 Sensoren überwachen die Maschine bei der Arbeit.
Lingong plant eine Investition in Höhe von 2 Mrd. Yuan bzw. rund 26 Mio. Euro in neue Fertigungsanlagen, um das Landmaschinenangebot weiter auszubauen. Wir sind gespannt.