Chronik der selbstfahrenden Feldhäcksler

Der SP 818 von New Holland, der erste selbstfahrende Feldhäcksler, machte sich auf den Feldern in Pennsylvania (USA) an die Arbeit. Die Geschichte selbstfahrender Feldhäcksler begann. (Bildquelle: New Holland)

Europas erster Selbstfahr-Feldhäcksler war der Köla Rex. Das 84 PS starke Trägerfahrzeug von Ködel & Böhm aus Lauingen konnte nach Umrüstung auch als Traktor eingesetzt werden. (Bildquelle: Fechner)

Der Feldhäcksler aus DDR-Produktion war mit einem 150-PS-Sechszylinder-Motor der VEB IFA-Motorenwerke ausgerüstet. Die Trommel konnte mit zwei, vier oder acht Messern bestückt werden und erreichte theoretische Häcksellängen zwischen 5 und 90 mm. (Bildquelle: Archiv)

Mit dem 60 SF stellte das Unternehmen aus Harsewinkel seinen ersten selbstfahrenden Feldhäcksler vor und griff dabei auf den gezogenen Jaguar 60 sowie Mähdrescher-Komponenten zurück. Angetrieben wurde der Zweireiher von einem Perkins-Motor mit 120 PS. Sein Nachfolger, der SF 70 kam 1976/77 auf den Markt, es waren zwei Motoren mit 150 und 175 PS im Angebot. (Bildquelle: Tovornik)

Acht Messer, Deutz-Motor mit zehn Zylindern, knapp 16 l Hub­raum und 266 PS. Die vordere Lenk­achse wurde bei den späteren Modellen nach hinten verlegt. Der angehängte Überladewagen war ab Werk verfügbar. (Bildquelle: Archiv)

Mit vier Modellen zwischen 173 und 300 PS brachte die Baureihe Jaguar 600 einen weiteren Leistungssprung bei den Feldhäckslern. Für das Topmodell 690 von Claas war ein klappbarer, sechreihiger Kettenvorsatz verfügbar. Auch eine automatische Lenkung mit Reihentaster konnte geordert werden. 1988 erhielt die Baureihe ein Update, neues Topmodell wurde der 695 SL mit 354 PS und V-Messertrommel. (Bildquelle: Colsman)

Der Maral 150 von Landtechnik Schönebeck (LTS) war die Weiterentwicklung des Fortschritt E 281. Markant sind die gedrungene Bauweise mit Kabine auf der rechten Seite, kleinen Rädern und nur 1,10 m Spurweite hinten. Für Leistung sorgte ein Deutz-Motor mit 208 PS. Der neue Unicracker mit ineinandergreifenden, profilierten Keilscheiben zerquetsche die Maiskörner sehr effektiv. (Bildquelle: Tovornik)

Mit dem Gigant 400 wollte Deutz-Fahr im Häckslermarkt wieder Fuß fassen. Das Häckselaggregat stammte aus dem LTS Maral, der Deutz- Motor leistete 408 PS. Dieser Leistung war das Häckselaggregat nicht gewachsen, so dass nur 140 Maschinen verkauft werden konnten. (Bildquelle: Tovornik)

Mit den technischen Daten des seinerzeit weltweit größten Feldhäckslers setzte Case IH Maßstäbe: 400 kW/544 PS mit Deutz V8-Motor, 76 cm breiter Einzug, 80 mal 63 cm große Trommel und drei Quetschwalzen. Doch schon 2001 wurde nach dem Verkauf von nur 61 Maschinen die Produktion des Mammut 8790 eingestellt. Grund war die Fusion mit New Holland zu CNH. (Bildquelle: Eikel)

Aus dem Jaguar 880 wurde in Kleinserie das Field Shuttle gebaut. Statt der Hinterachse war über eine Knicklenkung eine Achse angeflanscht: mit Sattelplatte (FS 880 T) zum Koppeln von Aufliegern oder mit Überladecontainer (FS 880 C) zur Übergabe des Häckselgutes. (Bildquelle: Claas)

Mit sechs Vorpresswalzen, großer Trommel, elektronisch angesteuerten Radmotoren und 40 km/h überraschte Krone die Fachwelt 2000 mit seinem ersten Häcksler. Fünf Jahre später kam der Big X mit über 1 000 PS Motorleistung und 14-reihigem Maisgebiss. (Bildquelle: Tovornik)

Als John Deere das HarvestLab erstmals vorstellte, konnte der Sensor „nur“ die Feuchte des Häckselgutes messen, heute auch verschiedene Inhaltsstoffe. Durch die Kombination mit der Durchsatzmessung und einer GPS-Antenne lässt sich kartieren, wo auf dem Acker welche Mengen an Trockenmasse geerntet werden. (Bildquelle: Tovornik)

Auf der Agritechnica 2009 gab es für die automatischen Überlade-Assistenten von Claas und New Holland je eine Goldmedaille. Praxisreif waren die Systeme drei Jahre später. Zur automatischen Steue­rung von Turmdrehung und Klappenwinkel arbeitet das Auto-Fill mit einer Stereokamera (links), das IntelliFill nutzt Nahinfrarot-LEDs als Lichtquelle und eine Laufzeitkamera zur Entfernungsmessung. (Bildquelle: Tovornik)

Aufgrund des Drucks im Handel entwickelte auch Fendt mit dem Katana 65 einen eigenen Feldhäcksler. Mit sechs Vorpresswalzen, großer V-Messertrommel und gut 650 PS von Mercedes Benz zeigte sich die Maschine erstmals 2010 auf dem Feldtag in Wadenbrunn. (Bildquelle: Eikel)

Als universelles Trägerfahrzeug entwickelte Lacotec den Raptor 450 auch für seinen Anbauhäcksler LH II. Der 450-PS-Motor stammte von Caterpillar, viele Baugruppen wie das Stufenlosgetriebe und die Kabine von Mali. (Bildquelle: Brüse)

Zusammen mit den Typen Big X 680, 780 und 880 stellte Krone für diese neue Häckslerbaureihe die Hubkabine vor. Per Scheren­hubtisch kann sich der Fahrer per Knopfdruck um 70 cm anheben lassen. Das soll die Sicht über den Maisbestand sowie auf das Abfuhrfahrzeug verbessern und für ein ermüdungsfreieres Arbeiten sorgen, weil der Fahrer bei hohem Mais nicht mehr ständig gegen eine undurchsichtige Wand fährt. (Bildquelle: Eikel)

Erstmals gibt es mit dem Jaguar TerraTrac einen Feldhäcksler mit Raupen­fahrwerk ab Werk. Für das vom Lexion bekannte Fahrwerk musste Claas das Chassis um 105 cm ver­längern. Trotz 4 t mehr Eigengewicht konnte die Bodenbelastung des Jaguar TerraTrac von 1,2 auf 0,6 bar halbiert werden (Vergleich zwischen dem 63,5 cm breitem TT-Laufwerk und der Reifengröße 800/70 R 38). (Bildquelle: Tovornik)

Nach der komplett neu entwickelten und neu designten Baureihe 8000 (2014) und 9000 (2018) schloss John Deere 2021 mit dem 9500 und 9600 die Lücke zwischen 625 und 770 PS. Kernstück dieser beiden Häcksler ist der 18-l-Motor von John Deere (Rumpfmotor von Liebherr) mit 700 bzw. 750 PS Nennleistung. Konstantleistung, Drehmomentverlauf, Standfestigkeit und Dieselverbrauch begeisterten im Praxistest des 9500i (profi 5/2023). (Bildquelle: M. Knötig)