Gülle Professional Days – Einblicke
In der letzten Woche zeigten Landmaschinen-Hersteller ihre aktuelle Gülletechnik bei den „Gülle Professional Days“. profi Redakteur Tobias Bensing war dabei.
vor 3 Jahren
Eindrücke während der Show-Tage diverser Hersteller
Kotte zeigt in Zusammenarbeit mit der Firma Limberg ein Fass mit Raupenlaufwerk. Besonderheit: Die Raupen werden hydraulischangetrieben, das Achsaggregat ist lenkbar und die Stützlast, die auf den Schlepper übertragen wird, ist mit der Achsverschiebung variabel. Das Fass kann auch im Hungegang gezogen werden. Die Raupenlaufwerke mit 900 mm breite stammen von Claas. Die Außenbreite beträgt 3 m.
(Bildquelle: Bensing)
Die Firma Volmer präsentierte den Prototypen „Zipper“. Wie bei einem Reißverschluss soll das Gerät, den Boden bzw. die Grasnarbe öffnen, Gülle eindosieren und wieder schließen. Dafür schneidet die vordere Scheibe bis zu 8 cm tief in den Boden. Die seitlichen Gummibänder, die Raupenlaufwerken ähneln, verhindern, dass die Grasnarbe aufklappt, während die hintere Andruckrolle den Schlitz wieder schließt. Mit dem Gerät wurden bereits erste Versuche gefahren. Die Ammoniakemissionen sollen damit auf ein Minimum reduziert werden. Die Seche haben einen Abstand von 18,7 cm.
(Bildquelle: Bensing )
Der neue „Zipper“ von Volmer schneidet den Boden auf, injeziert Gülle und schließt den Boden wieder.
(Bildquelle: Bensing)
Die Firma Meyer aus Andervenne entwickelt derzeit eine 11 m breite Kurzscheibenegge für die Gülleeinarbeitung. Der Grundkörper der doppelt geklappten Mixi war in Andervenne bereits ausgestellt. Die Mixi hat zwei Scheiben an einem Scharstil. Dadurch ist die Egge vergleichsweise leicht.
(Bildquelle: Bensing )
Ploeger zeigte in Zusammenarbeit mit der Firma Evers eine XXL-Hacke. Zwei acht reihige Einheiten sind an einem Rahmen seitlich verschiebbar angebracht. Via Kameras wird die Reihe erkannt und die Hackelemente (System Busa) verschieben sich automatisch. Das Ploeger Fünfrad ist für den Einsatz in Reihenkulturen mit besonderer Bereifung ausgerüstet worden. Hinten sind Zwillingsreifen mit Spacern aufgezogen, so dass der Koloss zwischen den Maisreihen mit 75 cm Abstand fährt. Die beiden Achsen des Fünfrads sind aktiv gelenkt.
(Bildquelle: profi)
Dieses 25 m³ fassende Pumpfass von Stapel hat ein besonderes Fahrwerk. Die vordere und hintere Achse des Wagens ist mit großen Reifen bestückt und sind lenkbar. Die mittlere Stützachse dient allein dem Straßentransport und soll bei geringem Eigengewicht die Nutzlast auf öffentlichen Wegen erhöhen.
(Bildquelle: Bensing )
Auch Wienhoff präsentierte in Zusammenarbeit mit Hawe die Lösung einen Güllewagen mit Raupenlaufwerk zu versehen. Das Kettenfahrwerk (ebenfalls von Claas) wird hydraulisch angetrieben und soll den Bodendruck minimieren.
(Bildquelle: Bensing )
Der Gülletransport mit Zubringern setzt sich bei Lohnunternehmen durch. Ein Hinkucker in diesem Fall: Das Transportfass mit Dolly und Sattelplatte wird von einem 1600er MBtrac gezogen.
(Bildquelle: Bensing )
Vogelsang präsentiert den neuen ECC-Verteiler. Besonderheit: Auch ohne zusätzliche Belüftung soll der Verteiler präzise auf voller Breite Gülle verteilen. Damit es nicht zum Pulsationseffekt innerhalb des Verteilerkopfs kommt, sind die Messer sehr schmal konstruiert.
(Bildquelle: Bensing )
Eine weitere Möglichkeit den Bodendruck zu reduzieren zeigte Veenhuis mit der teleskopierbaren Achse.
(Bildquelle: Bensing )
Bomech hat jetzt auch pneumatische Ventile im Programm, mit denen einzelne Teilbreiten oder Schläuche geschlossen werden können. So können Beispielsweise einzelne Schleppschuhe mit Section-Control punktgenau schließen, ohne dass es zu Überlappungen kommen kann.
(Bildquelle: Bensing )
Für Selbstfahrer oder Fässer mit sehr breiten Tanks, kann die seitliche Klappung schwierig umgesetzt werden, wenn die Außenbreite von 3 m nicht überschritten werden soll. Bomech erweitert das Angebot von Trac Pack Gestängen um das Modell mit 24 m Arbeitsbreite. Das Gerät klappt kompakt auf 3 m. Dafür sind über 350 m Hydraulikschlauch und über 20 Zylinder verbaut. Das Gestänge wiegt knapp 4,5 t und soll etwa 100.000 Euro kosten.
(Bildquelle: Bensing )
Briri hat einen ISO-Bus Controller entwickelt, der sich mit Fässern der früheren Generation (ohne ISO-Bus) verbinden lässt. Durch diese Schnittstelle ist es möglich teilflächenspezifisch Gülle auch mit diesen Fässern auszubringen. Des Weiteren lassen sich Funktionen vom Fass auf einen ISO-Bus AUX-N Joystick legen wie z. B. Ausbringen Start oder Stop. Auch die Arbeitsbreite und die ausgebrachten Mengen werden an die ISO-Bus ECU übermittelt. So braucht der Fahrer keine Eingaben mehr doppelt machen. Zwischen Fass und Lenksystem ist immer alles identisch. Durch die neue Schnittstelle lässt sich auch hier das Modul von Exatrek integrieren, womit der Landwirt oder Lohnunternehmer alle relevanten Daten dokumentieren lassen kann - und das ohne Zutun des Fahrers.
(Bildquelle: Briri)