Auf einen Nenner gebracht
2005 kostete ein Barrel Rohöl erstmals über 60 Dollar. Auf der Suche nach Wärmequellen für Stall und Hof verglichen wir
in profi 3/2005 den Heizwert von Heizöl mit dem Äquivalent von Strom, Gas, Pflanzenöl und Holz. Eine Tabelle mit Brennstoffen erklärte auf anschauliche Weise, wie viel vom einzelnen Brennstoff notwendig ist, um 1 000 l Heizöl zu ersetzen.
Die für viele Leser damals größte Überraschung: Das Äquivalent für 1 000 l Heizöl sind 2 t Holzpellets — und nicht 1 t, wie viele vermuten würden. Für einen schnellen Vergleich braucht man also den Pelletpreis lediglich mit zwei zu multiplizieren.
Die Beleuchtung hat einen großen Einfluss auf die Leistung und das Wohlbefinden von Mensch und Tier. Von einer guten Beleuchtung waren wir Anfang der 2000er Jahre aber noch weit weg. Ein Wendepunkt war die Einführung der HQI-Lampe Daylight von Betebe. Die Halogen-Metalldampflampe brachte erstmals eine dem Tageslicht sehr nahe kommende Lichtfarbe hervor. Zudem kam sie auf einen für damalige Verhältnisse gewaltigen Lichtstrom von 32000 Lumen — bei 420 Watt Leistungsaufnahme. Ganze 580 anstatt 52 Lux mit Leuchtstoffröhre zeigte so unser Luxmeter auf Höhe des Fressgitters an.
Die wachsenden Tierbestände machten es Mitte der 2000er Jahre immer häufiger notwendig, dass Tiere fürs Melken über den Futtertisch in einen anderen Stallbereich gehen. Um die Laufwege nicht wiederkehrend absperren zu müssen, begannen damals Landwirte mit dem Einbau von Rosten — so wie sie in der Almwirtschaft im Alpenraum schon lange üblich sind. Wie das Absperren mit Gittern im Boden in der Praxis funktionieren kann, stellten wir in der Ausgabe 2/2005 vor — zum Missfallen der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Sei reklamierte ein hohes Verletzungsrisiko, wenn der lichte Abstand von 5 cm zwischen zwei Stäben überschritten wird.
Den Kot von Spalten abschieben, Liegeboxen auskehren, Futter am Trog nachschieben, Hof- und Siloanlagen in Windeseile ausfegen und die schwere Futterkarre von A nach B ziehen: Was bis Mitte der 2000er mit viel Handarbeit oder mit dem Einsatz großer Maschinen verbunden war, konnte 2005 mit dem Cleanmeleon II von Westermann erstmals ein kompakter Selbstfahrer für den Stalleinsatz erledigen.
Nach dem Verbot von mit Antibiotika versetzten Futter tauchten am Markt neue Wirkstoffdosiergeräte auf. Um herauszufinden, wie gut und genau die Geräte arbeiten, testeten wir 2005 zehn dieser Feststoffdosierer. Das erschreckende Ergebnis unseres Tests: Mit dem Mediput von Lührs Gerätebau schnitt nur eines der zehn Geräte bei der Dosiergenauigkeit mit „sehr gut“ ab.
Pioniergeist für gutes Futter
Verschimmeltes Futter macht krank: 2005 stellten wir exklusiv den ersten Roboter zur Siloinnenreinigung von Bernd Pragst aus Friedland in Mecklenburg vor. Nach der vollautomatischen Reinigung und Desinfektion des Silos konnte der ehemalige Fahrer eines Kraftfutterherstellers die Silos sogar mit Heißluft trocknen. Und auch den Einbau seiner patentierten Einstiegsluke bietet der mit enormem Pioniergeist ausgestattete Mann bis heute an.
Chlordioxid ins Tränkewasser
Keimarmes Tränkewasser ist die Basis für gesunde Tiere und hohe Tierleistungen. Doch sauberes Tränkewasser im Milchvieh- und Schweinestall war vor 15 Jahren nicht die Regel. Geradezu revolutionär war deshalb eine Technik, die wir 2005 vorstellten: Die Wasserdesinfektion mit Chlordioxid, die damals schon nach Trinkwasserverordnung zugelassen war. Neu war, dass der Landwirt das Chlordioxid erstmals selbst vor Ort herstellen konnte.
„Das Auf- und Abbauen des Hochdruckreinigers für die Stallreinigung verschlingt kostbare Zeit.“ — Mit diesen Worten leiteten wir 2005 unseren Beitrag über die damals noch wenig bekannten, stationäre Hochdruckleitungen ein. Viele Ställe wurden seitdem mit fest verlegten Leitungen nachgerüstet.
Die Architektur einer Liegebox entscheidet, wie wohl sich eine Kuh fühlt — und wie stark das Tier die Liegefläche verschmutzt. 2005 berichteten wir über die Forschungsergebnisse von Andreas Pelzer vom Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Die Erkenntnisse von damals haben heute noch Bestand.
Die Entdeckung der Wärmepumpe
2006 waren Wärmepumpen noch so exotisch, dass wir der Technik einen eigenen Beitrag widmeten. So erklärten wir seinerzeit nicht nur, wie Luft, Boden oder Wasser als Wärmequellen genutzt werden können. Sondern berichteten auch von ersten Erfahrungen der Praktiker mit einem Einsatz von Wärmepumpen im Stall und in Bauernhäusern.
2006 kam Avon-Rubber mit der Eigenmarke Milkrite auf dem Markt — und versprach Preisvorteile bis 40 %. Wir waren neugierig und verglichen das Gummi des Herstellers mit dem jeweiligen Original. Dabei schnitt das Gummi von Milkrite in vielen Punkten besser ab als die Originale.
Übrigens: Im Juli 2020 übernahm DeLaval die Marke Milkrite.
2006 testeten wir sieben Taschenlampen, zehn Handlampen und vier Akkuleuchten. Eine Leuchte fiel mit einem stechenden Geruch auf — worauf wir Proben ins Labor gaben und hier auf einen bedenklich hohen Gehalt an PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) stießen. Seitdem haben wir bei unserer Arbeit immer ein Auge auf das Thema.
Leider werden wir immer wieder fündig. Erst in der Juli-Ausgabe 2020 berichteten wir über Fußmatten in Schlepperkabinen, die einen bedenklich hohen PAK-Gehalt aufwiesen.
Den Melkstand schneller reinigen
Klar, eine Melkanlage muss von innen picobello sauber sein. Was aber ist mit Kot und Harn, Kalk und Tierhaaren auf Melkstandgerüst, Boden und Wandfliesen? — Mit welchen Reinigungsmitteln Melkstände im Handumdrehen wieder sauber werden, beschrieb in profi 2/2006 unser Test „Schaumstunde“ mit insgesamt elf Schaumreinigern.
Mäuse und Ratten sind im tierhaltenden Betrieb nicht vermeidbar, man ist ihnen aber nicht wehrlos ausgesetzt. Für alle, die nicht immer gleich Giftköder auslegen oder einfach nur sehen möchten, wie stark der Befall mit Schadnagern ist, testeten wir 2006 die damals neuen Fallen „Supercat“.
Während die große Variante zum Fangen von Ratten bei uns gnadenlos floppte, erzielten wir mit dem kleineren Modell für Mäuse Erfolge, wie wir sie bis dahin für unmöglich hielten — vor allem, wenn Schokocreme als Köder zum Einsatz kam.
Vorsicht, Afrikanische Schweinepest (ASP)!
Im Spätsommer 2020 wurden die ersten an ASP verendeten Wildschweine auf deutschem Boden gefunden. Was das Virus so gefährlich macht, wie es zu bekämpfen ist und wie der eigene Schweinebestand vor der ASP geschützt werden kann, haben wir 2014 für unsere Leser recherchiert. Tipp: Wer die Ausgabe 4/2014 nicht mehr zur Hand hat, findet den Beitrag „ASP: Liebt die Kälte, fürchtet die Dusche“ im Downloadbereich auf der profi-Homepage.