Case IH Magnum 400 AFS Connect: Neue Schalt-Zentrale
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- Er ist sparsam und für schwere Ackerarbeiten gut geeignet. Andere Arbeiten (Pressen etc.) gehen stufenlos besser.
- Das neue Bediensystem kann viel, muss im Detail aber noch verbessert werden.
Der Magnum mit Schaltgetriebe heißt PowerDrive und ist als Modell 310, 340 und 400 verfügbar. Der Grund für die abweichende Bezeichnung des Topmodells ist die maximale Motorleistung, die beim Schalter immer an der Kurbelwelle anliegt. Das heißt, der Magnum 400 hat auch beim Pflügen oder Grubbern 435 PS, die in Zugleistung umgewandelt werden.
Traktor Case IH Magnum 400 AFS Connect: Sparsamer FPT-Motor
Ohnehin macht der Cursor 9 von FPT auch in diesem Test wieder eine sehr gute Figur, was seine Laufruhe angeht. Gleichzeitig stimmt auch die Leistungscharakteristik, die bei einem Schaltschlepper wichtiger ist, als bei einem Stufenlosen: 39 % Drehmomentanstieg (auf stolze 1 729 Nm) sind gut, allerdings fällt die Drehzahl dabei um immerhin 35 % auf nur noch 1 300 Touren. Gleichzeitig sorgen 122 % Anfahrmoment aber dafür, dass man den Magnum so schnell nicht abwürgt.
Damit wären wir bei einem Alleinstellungsmerkmal des Magnum: Er ist der erste Schlepper im Test mit „Keyless Go“. Mit der Fernbedienung für das Türschloss samt integrierter Wegfahrsperre sollten künftig auch Fahrerprofile mit sämtlichen Einstellungen hinterlegt werden. Dann sehen wir auch gerne über den Schönheitsfehler hinweg, dass aktuell zum Starten noch ein normaler Schlüssel benötigt wird — und die Fernbedienung nicht in der Ablage der Armlehne liegen darf, da dort der Chip der Wegfahrsperre nicht erkannt wird.
Case IH Magnum 400: Lastschaltung statt stufenlos?
Dann kommt oft das viel zitierte Argument des besseren Wirkungsgrades beim Schalter. Natürlich hat die DLG auch beim Magnum 400 die Zugleistung gemessen: Bei maximal 264,2 kW blieb der Zeiger im Bremswagen stehen. Das sind zwar 10 kW mehr, als beim Magnum 380 CVX seinerzeit. Vergleicht man aber die angegebene maximale Motorleistung (ohne Boost beim CVX) mit der Zugleistung, ist der Stufenlose sogar noch einen Tick besser als der Schalter.
Ebenfalls ein sehr zuverlässiges Indiz für den Wirkungsgrad ist der spezifische Verbrauch: Auch hier liegt der Magnum 400 mit seinem Schaltgetriebe mit guten 248 g/kWh ebenfalls kaum besser als der CVX seinerzeit (252 g/kWh). Somit ist aus unserer Sicht auch das Argument „Wirkungsgrad“ vom Tisch. Hinzu kommt, dass wir bei den Automatikfunktionen des PowerDrive noch Optimierungspotenzial ausgemacht haben.
Schaltautomatik geht besser
Gut angekommen ist die „Last-Prognose“: Wird die gewählte Funktion (z. B. ein Steuerventil, das Hubwerk oder die Zapfwelle) betätigt, reagiert der Magnum mit einer leichten, vorbeugenden Drehzahlerhöhung, um das Einsetzen des Arbeitsgerätes flüssig und ruckfrei zu realisieren.
Schade, dass die „Zielgeschwindigkeit“ — die auf dem Acker einfach per Scrollrad im Multicontroller verstellt wird — im Straßen-Modus auf 53 km/h festgelegt ist. Damit ist die Automatik z. B. für (Anhänger-) Fahrten mit 40 km/h nicht gut geeignet.
Ursprünglich amerikanisch ist nach wie vor die Zapfwellenausstattung: Standard sind die 1 000 U/min, 540 U/min gehen nur, wenn man den dafür getriebe-seitig anders geformten Stummel einbaut. Auch eine 1 000E-Zapfwelle würde einem solchen Boliden zumindest als Option gut stehen.
Hydraulikventile: Farbwechsel per LED
Ebenso gefällt uns, dass auch bei aktivierter Zeitsteuerung eine Proportionalbedienung möglich ist, und die Hebel immer automatisch in die Mittelstellung zurückkehren. Aber natürlich haben wir auch hier noch Verbesserungsvorschläge: So sollten in dem Menüfenster, in dem die Zuordnungen aller Ventile zu sehen sind, auch die Einstellungen für Zeit und Menge mit angezeigt werden.
Außerdem gab es bei unserem Testkandidaten noch Softwareprobleme bei der Aktivierung der Zeitsteuerung auf dem Joystick — das wird Case IH aber vermutlich bald im Griff haben. Das gleiche gilt für die noch unverständlichen Übersetzungen in vielen Menüs.
Über 10 t Hubkraft
Für die Lageregelung der Hubwerke setzt Case IH bei dem neuen Bedienkonzept auf Drehregler mit Anschlag. Genau wie der Rast-Schalter für die Aktivierung von Hubwerk/Hydraulik ist das aus unserer Sicht für moderne Bedienstrukturen nicht mehr zeitgemäß.
Wohnzimmer in Leder
Da das Arbeiten mit dem Dreh-Drück-Steller zur Menüführung nicht jedermanns Sache ist, wäre ein schnellerer und besserer Touch-Bildschirm wichtig. Zudem sollten die Menüs so aufgebaut sein, dass man aus den Anzeigen einen Direkt-Zugriff auf die Einstellungen hat. Schließlich gibt es sieben Bildschirme, die je mit bis zu zwei mal sechs Anzeigefeldern belegt werden können. Dafür erwarten wir auch eine logischere Vorkonfiguration ab Werk.
Gar nicht zur Kabinenausstattung mit belüftetem Ledersitz (dessen Knöpfe leider seitlich an der Armlehne versteckt sind) und Zweizonen-Klimaanlage (gesteuert über Sonnen-Einfallssensoren) passt die Armlehnenauflage mit der Verschiebemechanik. Auch sollten die Fußrasten (Harley Bar) bei seitlich gedrehtem Sitz nutzbar sein.
Maximal 2,15 m hohe Räder
Passend zu den Hinterrädern kam der Magnum vorne mit 650/60 R 34 daher. Die sorgten trotz 2,23 m Spur für einen Wendekreis von immerhin 14,80 m. Dafür ist der Geradeauslauf mit dem neuen reaktiven Lenkorbitrol gut, und der Bremsweg bei einer gemessenen Verzögerung von 5,4 m/s2 schön kurz. Warum aber der Schaltwinkel für die Automatik von Allradantrieb und Differenzialsperre nicht getrennt verstellbar ist, wissen wir nicht.
Knapp 360 000 Euro
In der Summe kommen für den Testtraktor exakt 358 128 Euro zusammen — für immerhin 435 PS Maximalleistung kann man, im Vergleich zum Preisgefüge anderer Hersteller, beinahe von einem Schnäppchen reden.
Fazit
Das neue Bediensystem bietet deutlich mehr Möglichkeiten. Die Menüführung und die Übersetzung sind aber an etlichen Stellen noch zu verbessern, um die Schalt-Zentrale perfekt zu machen.
Eine angenehme Überraschung ist der Listenpreis: In der Testausstattung mit voller Ballastierung, größter Bereifung, Fronthubwerk, Luxury-Kabine und RTK-GPS stehen gerade mal 358 000 Euro für den Magnum 400 auf dem Zettel.