Messerwalze Speedmax 450 und Kurzscheibenegge Crossmax 450 von Knoche im Praxistest
Mit einer Kombination aus Messerwalze und Kurzscheibenegge von Knoche haben wir im vergangenen Jahr viele Erfahrungen gesammelt. Hier unser Testresultat.
Bei der Messerwalze Speedmax 450 ist der Name Programm: Sie ist für bis zu 25 km/h ausgelegt, um auf 4,38 m Breite Pflanzenreste zu zerquetschen bzw. zu schneiden. Die Speedmax lässt sich als Front- oder Heckgerät über denselben Anbaubock nutzen. Dabei kann man beim Spreizmaß zwischen Kat. II und III wählen — sehr schön. Wer diese Flexibilität nutzen möchte, sollte die separate Zusatzbeleuchtung mitbestellen (600 Euro Aufpreis, alle Preise ohne MwSt.).
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Bei der Messerwalze Speedmax 450 ist der Name Programm: Sie ist für bis zu 25 km/h ausgelegt, um auf 4,38 m Breite Pflanzenreste zu zerquetschen bzw. zu schneiden. Die Speedmax lässt sich als Front- oder Heckgerät über denselben Anbaubock nutzen. Dabei kann man beim Spreizmaß zwischen Kat. II und III wählen — sehr schön. Wer diese Flexibilität nutzen möchte, sollte die separate Zusatzbeleuchtung mitbestellen (600 Euro Aufpreis, alle Preise ohne MwSt.).
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Neben dem Dreipunktanbau der 2.240 kg schweren Maschine sind zwei Ölschläuche zum Klappen sowie das Kabel für die Beleuchtung zu kuppeln. Für den zusätzlichen Ölschlauch zum Vorspannen der Walze braucht man nicht zwangsläufig ein separates Steuergerät. Nach dem Einstellen des gewünschten Öldrucks kann man den Hydraulikkreislauf absperren und den Schlauch wieder herausziehen. Eine Garderobe für die Ölschläuche will Knoche noch nachrüsten.
Zum Abstellen der Messerwalze gibt es zwei Stützen mit praktischen Griffen. Schön: Die Speedmax lässt sich ein- und ausgeklappt parken. Um die Abstellstützen per Steckbolzen komfortabler in der Höhe zu justieren, wären in Richtung Schlepper versetzte Bohrungen hilfreich.
Im Vergleich zu vielen anderen Messerwalzen sind die Messersegmente besonders angeordnet. Knoche nutzt sechs separate Walzenpaare. Jedes Paar besteht aus zwei 62,5 cm breiten Walzen, die leicht versetzt hintereinander angeordnet sind. So ergibt sich jeweils eine Arbeitsbreite von 73 cm pro Element. Durch den Versatz erreicht das Gerät eine ganzflächige Bearbeitung.
In Fahrtrichtung beträgt der Walzenabstand 70 cm. Jedes Walzenpaar ist mittig aufgehängt — ein Pluspunkt für die Bodenanpassung.
Die vordere Walzenreihe ist mit elf Klingen bestückt, die hintere mit zehn. Vorne und hinten sind die Messer jeweils gegensätzlich schräg montiert, was zu einem x-förmigen Schnitt führt. Beide Walzen messen 390 mm im Durchmesser.
Sowohl beim Einsatz im Front- als auch im Heckhubwerk arbeiten die vorderen Klingen immer auf Griff mit einer durchschnittlichen Schnittlänge von 6 bis 11 cm. Kleiner Wermutstropfen: Sollten einzelne Messer verschleißen, muss man diese heraustrennen und Ersatzklingen neu einschweißen. Alternativ lässt sich die gesamte Walzeneinheit tauschen. Gut: Die Segmente kommen ohne innere Welle aus. Entsprechend kann dort z. B. auch keine Erde anhaften. Alternativ zu den Messersegmenten können die Walzen mit Vierkant-Schlagleisten bestückt werden. Auch eine gemischte Anordnung ist möglich.
Kritik gibt es für die Montage der Walzenlager. An der Testmaschine löste sich eine Verschraubung, woraufhin ein Walzensegment verloren ging — zum Glück nicht vor den Traktorrädern. Ein daraufhin erkannter Montagefehler soll fortan durch zusätzliche Prüfschritte vermieden werden.
Die Steinschutzbleche (1.289 Euro Aufpreis) vorne und hinten sowie das Schutzgummi auf der Anbauseite (323 Euro Aufpreis) empfehlen wir unbedingt. Für schwere Böden sind zudem die Zusatzgewichte mit 80 kg je Segment sinnvoll. Die bei uns noch optimierungsbedürftige Verschraubung der Gewichtsplatten hat Knoche bereits überarbeitet — sehr schön. Beim Straßentransport werden die Außensegmente nach innen geklappt, so dass eine Transportbreite von 3 m eingehalten wird.
Zur Wartung: Während es am Klapprahmen fünf Schmiernippel pro Seite sind, konnte Knoche weitere 48 an den Walzensegmenten mittlerweile auf noch 24 reduzieren.
Auf Flächen mit Zwischenfrüchten, Raps und Silomais war die Arbeitsqualität prima. Das Gerät hinterließ eine feine Krümelstruktur mit einer optimalen Restpflanzen-Zerkleinerung. Silomaisstoppeln werden vom Gerät eher gequetscht als geschnitten. Auf Getreide- und Körnermaisflächen war der Arbeitseffekt gering.
Eine GPS-Lenkautomatik beim Einsatz der Speedmax im Fronthubwerk stößt an ihre Grenzen. Ohne Lenkbock — den es auch optional nicht gibt — bleibt der Traktor kaum in der Spur. Zu beachten ist auch der Hubkraftbedarf: Mit Erdanhang kam unser Fendt 724 an seine Grenzen. Der Kraftstoffverbrauch von nur 2 bis 3 l/ha im Soloeinsatz ist gering.
Preislich startet die Speedmax 450 in der Grundausstattung bei knapp 22.000 Euro. Die Testausstattung liegt bei einem Listenpreis von gut 25.000 Euro.
Im Schlepperheck haben wir die Crossmax 450 getestet. Die x-förmige bzw. symmetrische Anordnung verhindert Seitenzug.
Kritik muss die Crossmax beim Anbau an den Schlepper einstecken. Vorgesehen ist laut Hersteller das Spreiz- und Bolzenmaß der Kategorie IIIN. Doch leider entsprach das tatsächliche Maß zwischen den Unterlenkern nicht der Norm, woraufhin man die Unterlenkerstreben immer manuell anpassen musste. Mittlerweile hat Knoche hier nachgebessert. Lob bekommen die gut markierten Ölstecker für die dw-Steuergeräte zum Klappen und zur Arbeitstiefenverstellung (2.611 Euro Aufpreis).
Zwischen Anbauturm und erster Scheibenreihe ist Platz für ein Crossboard vorgesehen. Als Folge baut die Maschine weit nach hinten, was den Schwerpunkt in Richtung Heck verlagert. Trotz eines Leergewichts von nur 3.020 kg hatte unser Testschlepper bereits in einigen Situationen mit der Hubkraft zu kämpfen. Stichwort Gewicht: Die Kombination aus Speedmax 450, Fendt 724 Vario und Crossmax 450 brachte in Summe 14.700 kg auf die Waage. Selbst ohne die 600-kg-Radgewichte sind das noch immer 100 kg mehr, als Fendt zulässt.
Auf Maisstoppeln haben uns sowohl die Bodenanpassung als auch die Arbeitsqualität überzeugt.
(Bildquelle: Tovornik)
Die Crossmax 450 baut weit nach hinten, was viel Hubkraft erfordert und hohe Achslasten nach sich zieht.
(Bildquelle: Tovornik)
Technik im Fokus
Die Crossmax ist mit 36 gezackten Hohlscheiben bestückt — mit 51 cm Durchmesser und 5 mm Scheibenstärke. Sie sind mit einem Winkel von 14 bzw. 17° schräg zur Fahrtrichtung angestellt. Auf den beiden Balken montiert Knoche jeweils 18 Stück, der Balkenabstand beträgt 80 cm. Die Lagerungen sind mit einem Wickelschutz versehen und wartungsfrei. Wahlweise sind die Scheiben auch mit 56 cm Durchmesser lieferbar (5.010 Euro Aufpreis).
Beim Straßentransport verbleiben elf Scheiben in der Grundposition, die restlichen schwenken hoch. Abstellen sollte man die Kurzscheibenegge möglichst ausgeklappt. Trotz 5,14 m Außenbreite arbeitet die Crossmax lediglich 4,50 m breit — 12 cm breiter als die Speedmax. Die Transportbreite liegt bei 2,78 m — sehr schön.
Die vordere Scheibenreihe wirft die Erde jeweils nach außen, die hintere Reihe nach innen. Mittig ist eine gefederte Wellscheibe mit 46 cm Durchmesser integriert. Bis auf die beiden mittleren Scheiben der ersten Reihe sind alle Elemente einzeln aufgehängt und über Gummipuffer gegen Überlast gesichert — ein bewährtes Prinzip.
Die 36 Scheiben an der Crossmax 450 sorgen für 12,5 cm Strichabstand. Damit soll man laut Knoche bis zu 18 cm tief arbeiten können — mit 180 PS. Wir haben bei 12 cm Tiefe und 240 PS lediglich 10 km/h erreicht. Die optionalen Randbleche (1.228 Euro Aufpreis) sind zu empfehlen. Sie besitzen drei unterschiedliche Tiefenanschläge und ein Langloch für die Winkelverstellung. Nur ganz selten haben sie mal gestopft.
Mit der vollhydraulischen Tiefenverstellung inklusive gut einsehbarer Skala bleibt das Absteigen aus — das ist gut. In der tiefsten Einstellung gab es allerdings Bruch am Beleuchtungsträger (rechts), woraufhin er neu verschweißt werden musste.
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
(Bildquelle: Tovornik)
U-Profil-Walze als Abschluss
Hinter den Scheiben lief bei unserem Testkandidaten eine U-Profil-Walze mit der Bezeichnung GTG 550 und 55 cm Durchmesser. Zwischen den 6-cm-Profilringen platziert Knoche 4,5 cm breite Flacheisen zum Einebnen und Klutenbrechen. Sie sind mit einmal nachstellbaren Verschleißplatten und einer Rückfahrsicherung versehen — schön.
Als Walzen-Abstreifer dient rückseitig ein 8 x 8 cm breites und 1 cm starkes Winkeleisen. Nach rund 500 ha Einsatzfläche war daran bereits starker Verschleiß zu erkennen — das geht besser. Stichwort besser: Mit insgesamt 15 Schmiernippeln ist der Wartungsaufwand für die Kurzscheibenegge in Ordnung. Auch die Lackierung zeigte bei beiden Geräten keine Mängel.
Das Winkeleisen als Walzenabstreifer hat in nur einer Saison sichtlich Material verloren.
(Bildquelle: Tovornik)
Die symmetrische Scheibenanordnung erfordert mittig eine Zusatzscheibe.
(Bildquelle: Tovornik)
Stufenlose Tiefenverstellung
Die Arbeitstiefe verstellt man hydraulisch. Eine gelaserte Anzeige zeigt dem Fahrer gut einsehbar die Position an — prima. Bei maximaler Arbeitstiefe gab es allerdings ein Problem: Die Walze kollidierte mit dem Beleuchtungsträger, woraufhin er bei uns gebrochen ist. Auch dieses Problem hat Knoche erkannt und abgestellt.
Hinter der Walze folgt auf Wunsch ein einreihiger Striegel (5.739 Euro Aufpreis). Das Arbeitsbild der 17 Zinken mit 15 mm Stärke hat uns gefallen. Die Arbeitshöhe kann in elf Positionen abgesteckt werden — davon erlauben allerdings nur sieben Bohrungen eine Begrenzung nach oben. Zusätzlich lässt sich der Winkel in vier Positionen verändern. Schön wären hochwertigere Federstecker mit Rastfunktion. Alternativ gibt es einen zweireihigen Striegel.
Messwerte der Messerwalze Speedmax 450 von Knoche
(Bildquelle: Schulz)
Messwerte der Kurzscheibenegge Crossmax 450 von Knoche
(Bildquelle: Schulz)
Arbeitsbild der Crossmax
Das Arbeitsbild hat uns sehr gut gefallen. In allen Kulturen lieferte sie ein hervorragendes Ergebnis ab. Nach Getreide und Raps sowie nach Zuckerrüben und Mais konnte sie uns überzeugen. Die Crossmax hinterließ den Acker sehr eben bei Arbeitsgeschwindigkeiten zwischen 15 und 17 km/h. Und auch die Anschlüsse von Spur zu Spur waren sauber. Der Dieselverbrauch betrug im Solobetrieb etwa 4 bis 5 l/ha bei flacher Arbeit — das ist durchschnittlich.
Bleibt der Preis: Die Crossmax 450 startet bei knapp 27.000 Euro in der Preisliste. Mit der eingesetzten Sonderausstattung steigt der Listenpreis auf gut 40.000 Euro an.
Fazit
In der Testsaison haben die Messerwalze Speedmax 450 und die Kurzscheibenegge Crossmax 450 von Knoche ein geschmeidiges Doppel abgeliefert. Die Messerwalze ist prima zur Bearbeitung von Raps- und Silomaisstoppeln sowie für Zwischenfrüchte geeignet. Die Crossmax hingegen ist etwas universeller einsetzbar. Flächenleistung ist mit Fahrgeschwindigkeiten bis 20 km/h garantiert. Bei der Verarbeitungsqualität haben die Geräte noch Potenzial, wobei Knoche bereits einiges geändert hat.
Praktikerurteil
Überwiegend kombiniert
Cord Lattwesen aus Schaumburg (westlich von Hannover) bewirtschaftet einen Betrieb mit Biogas, Milchvieh und Ackerbau. Vor allem zur Bekämpfung des Maiszünslers weckten die Speed- und Crossmax 450 sein Interesse. „An der Messerwalze überzeugten die einzeln aufgehängten Elemente. 2021 haben wir die Geräte gekauft“, berichtet er. Seine Erfahrung nach vielen hundert Hektar: „Das Gerät zerschneidet oder -quetscht fast alles. Zur Bearbeitung von Zwischenfrüchten und Rapsstoppeln ist die Messerwalze auch solo sehr effizient.“ Ungewöhnlichen Verschleiß oder Beschädigungen gab es bisher nicht. Bei der Kurzscheibenegge überzeugte die symmetrische Scheibenanordnung ohne Seitenzug. „Mittig wird der Boden eher gebrochen als geschnitten, aber das nehmen wir in Kauf.“ Grundsätzlich beschreibt er eine einsatzsichere Maschine, die selten mal vorne am mittleren Grindel stopft. Schlepper in der 200-PS-Klasse kommen gut mit der Kombi klar. Beide Geräte empfiehlt Lattwesen weiter.